sind lokale und globale Lieferketten in Gefahr?

  • Wer, bitteschön, rangiert den Laster an der Abladestelle an die Rampe, und wer lädt die Kiste aus?


    .....verlangte der Lagerarbeiter doch tatsächlich von mir, ich solle die Paletten auspacken und in weiße Ware und braune Ware sortieren. Ich fragte ihn, ob er einen Sprung in der Schüssel hätte.

    Mittlerweile gibt es bei größeren Logistikketten dazu sogar extra eingestellte " Rampenfahrer" die auf den Betriebsgeländen die LKW rangieren.

    Hintergrund : Die neuen elektronischen Tachographen sind so empfindlich das man selbst Schrittempofahrten nicht mehr unter den Tisch fallen lassen kann. Bei den alten nicht-digitalen Geräten wurde das nicht registriert.

    Die Rampenfahrer haben eigene Fahrerkarten somit kann der " Fernfahrer" seine vorgeschriebene Pause auch wirklich einhalten und versaut sich die Schicht und Lenkzeiten nicht mit Ladetätigkeiten für eine Fremdfirma.


    Ein Lagerarbeiter hat gar nichts zu verlangen, genau wie irgendwelche anderen Choleriker in Fremdfirmen die sich wie ein Kampfhahn aufblasen.

    Wir haben für solche Kandidaten immer ein Formular im LKW - mit der Überschrift " Haftungsübernahmeerklärung"

    Denn wenn ich mir an einem betriebsfremden Gabelstapler oder Hubwagen die Finger klemme,damit von der Rampe falle oder den Schrott evtl. kaputtmache ist das von keiner Versicherung gedeckt. Genausowenig wie ein Unfall im Lager der Fremdfirma,man sollte da nichtmal reingehen,fällt man da auf die Schnauze oder wird vom Gabelstapler umgelatzt - ists auch nicht versichert....

    Das Formular wirkt immer - das unterschreibt keiner. Also wird auch selbst abgeladen.

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Ich erklärte ihm, das ich nicht Lieferant, sondern Spediteur sei,

    Lagervorarbeiter haben gerne mal eine etwas... hmmm... eigenwillige Ansicht davon, was die Trucker zu machen haben. Wenn im Vertrag der Transport von A nach B steht, dann wird das dann natürlich auch gemacht. Vielleicht ist man auch mal so großzügig beim Be- und Entladen zu helfen, auch wenn das gar nicht vertraglich vereinbart ist.


    Mein Vater sollte mal nicht nur entladen, sondern auch noch die Paletten umpacken, kommissionieren und einscannen... Da hatte mein Vater sich extra doof angestellt und ganz besonders langsam eingescannt. Da ist der Vorarbeiter ausgetillt, weil es ihm nicht schnell genug ging. Ein paar Lagerarbeiter waren auf einmal schnell aufgetrieben... Aber man kann es ja mal versuchen, irgendwelche Dulli-Jobs auf die "doofen Brummifahrer" abwälzen, die ja eh nur den ganzen Tag auf ihrem Bock dumm rumsitzen... 🤦🤬

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Das Formular wirkt immer - das unterschreibt keiner. Also wird auch selbst abgeladen.

    Sehr gut! Lenk- und Ruhezeiten für Kraftfahrer gibt es ja nicht ohne Grund! Auch, wie diese umzusetzen sind...

    Hatte ich mich damals während meiner Bundeswehrzeit mit einem "ausgeliehen" Oberfeldwebel angelegt... Nein, eigentlich habe ich ihn sich aufplustern lassen wie ein HB-Männchen und mit meinen Stiefel durchgezogen (mit meinem Beifahrer die Lenk- und Ruhezeiten einhalten)... Nächsten Morgen, wir wollten gerade wieder losfahren, noch kurz Meldung beim Kompanietruppführer gemacht. Eigentlich nicht wirklich irgendwas großartiges gesagt, aber mein Kompaniechef hatte dem ausgeliehenen Oberfeldwebel mal ein paar Takte erzählt. 🙄 Ein Mercedes Wolf ist auf der Autobahn dann doch etwas schneller als ein Mercedes 1017.🤪


    Was ich damit sagen will: Jeder der von einem LKW-Fahrer verlangt dieses oder jenes zu tun und damit möglicherweise seine Lenk- und Ruhezeiten kompromittiert, hat leicht Reden. Denn am Ende trägt nicht der Fordernde in der Haftung, sondern der Brummifahrer! Die einzigen beiden Personen, die vom Brummifahrer etwas fordern können und dann dafür auch noch mindestens zu einem Bußgeld verdonnert werden können sind der verantwortliche Disponent der Spedition und der Chef als Boss von das Ganze.

    Jede andere Person kann von einem Brummifahrer auf Schicht viel verlangen. Wenn was passiert ist der Brummifahrer der Gelackmeierte!

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


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  • Ich bin aus dem Lkwfahrer-Gewerbe seit kurzem raus. Ich hatte keine Lust mehr auf extremen Stress, Feierabend wenn quasi Zeit dazu war, ständiges Herumgeplage mit den Strixxern vom Ordnungsamt: "hier können sie aber nicht stehen und abladen! Das kostet jetzt...", das Gepöbel der PkwFahrer, wenn sie mal wieder 10 Sekunden warten mussten, um um einen herum fahren zu können, das überaus gefährliche Rangieren mit dem 12m-Dreiachser in der Altstadt/Fußgängerzone, etc pp...


    Bin jetzt wieder im Handwerk, verdiene deutlich besser (wenn mir das Lkwfahren als solches doch auch irgendwie fehlt, ganz besonders das Rangieren in engen Ecken und das Abladen mit dem Baustoffkran, am liebsten an den Stellen, von denen es immer hieß, es ginge nicht 😜), habe geregelte Arbeitszeiten, Wochenende...


    So viel Zeit auf einmal 🥶🤔🤪


    Mein (ehemaliger) Chef war nicht sonderlich begeistert von meiner Kündigung, konnte es aber auch verstehen. Haben immer noch ein sehr gutes Verhältnis.

    Aber er hat immer noch keinen neuen Fahrer, und fährt zT selbst, bzw einer aus dem Büro. Wo der dann ja auch fehlt.

    Bewerbungen gibt es wohl, aber keinen, dem er einen Baustoffzug anvertrauen will/kann.

    "Gegen eine Dummheit, die gerade in Mode ist, kommt keine Klugheit auf." Theodor Fontane


    Als ich zur Schule ging, fragten sie mich,

    was ich werden will, wenn ich erwachsen bin.

    Ich schrieb: "Glücklich".

    Sie sagten mir, ich hätte die Aufgabe nicht verstanden.

    Ich sagte ihnen, sie hätten das Leben nicht verstanden.

    - John Lennon -


    DE/Hessische Bergstrasse

  • Aber man kann es ja mal versuchen, irgendwelche Dulli-Jobs auf die "doofen Brummifahrer" abwälzen, die ja eh nur den ganzen Tag auf ihrem Bock dumm rumsitzen... 🤦🤬

    Das klappt aber nicht immer....

    Man nehme :

    Einen Andreas, einen mit 22to Pistazien beladenen LKW, einen Italienischen Verpackungsbudenbetreiber sowie ein schweizer Taschenmesser mit scharfer Klinge...


    Nach 1 Stunde blöder Rumwarterei und der Mitteilung das keine Mannschaft zum Abladen verfügbar wäre und "schnell" extra kosten würde - kam das Taschenmesser zum Einsatz. Als die ersten Pistazien auf den Asphalt klickerten ging alles ganz schnell,es wurde telefoniert,ich wurde mit Kaffee vom LKW weggelockt - zusammen mit dem Messer und weg von 2 schwerverletzen Pistaziensäcken. Plötzlich waren Leute zum Abladen da....


    Man muss einfach nicht alles schlucken was einem zum Frass vorgeworfen wird:smiling_face_with_horns:


    Von der Sache her muss sich die Branche aber schnell was einfallen lassen....


    Egal wo man hinhört knirscht es im Getriebe, grad heute wieder habe ich am Telefon zu hören gekriegt " Wir verkaufen Ihnen gerne die Reifen, aber bitte rechnen Sie mit bis zu 8 Wochen Lieferzeit."

    Das Problem :

    Die beiden Reifen ( so 1,80m hohe Dinger für einen großen Radlader, etwa 1 Tonne das Stück ) sind zwar hergestellt und verfügbar- jedoch kriegt der Händler keinen Transport aus der Türkei vom Hersteller nach D geregelt.

    Schiffsfracht ist nicht zu haben, ein LKW Transport ist bei nicht palettierbarer Ware unbezahlbar.


    Auch fällt uns immer öfter auf das in diesen elektronischen Ersatzteilkatalogen der Fahrzeugteilehändler die gesuchten Artikel gelistet sind aber dann mit "nicht lieferbar" bzw. " auf Anfrage" markiert sind.

    Und das bei ganz normalen Verschleissteilen,keine Raritäten für Exotisches...


    Ob das nun die Corona Nachwirkungen sind oder die Sache nur als Katalysator für längst fälliges wirkt ? Wer weiss....

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • tomduly

    Ben

    Meine Frage war ernst gemeint. Deshalb ein „danke“ für deine Gedanken Tom!


    Wenn die Gesetzgebung und die Technik noch nicht so weit sind, dass LKW autonom durch die Republik sausen können, dann führt aus meiner Sicht kein Weg an abgesperrten Bahnen für diese Lkw - sowie vermehrte Lagerhaltung - sowie Verlagerung auf die Bahn.. vorbei.

    Ich weiß schon, warum ich nicht in die Politik gehen will….


    Tsrohinas

  • sowie vermehrte Lagerhaltung -

    Eine vermehrte Lagerhaltung wird wohl nicht durchsetzbar sein....

    Die Komplexität und die Kurzlebigkeit vieler Produkte im technischen Bereich macht da einen Strich durch die Rechnung.


    Das wie in der Vergangenheit zu einem Produkt auch einige Pakete an Verschleiss und Reparaturteilen mit an den Handel ausgeliefert wird kriegt man lagertechnisch nicht mehr hin.

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Die autonomen LKW werden erst Stück für Stück kommen.
    Oben wurden ja schon die ersten praktischen Ansätze erwähnt, wie zB dass auf abgeschlossenem Gelände autonome Fahrzeuge unterwegs sind, Häfen, große Logistikzentren uä. Auch das entlastet natürlich schon den Arbeitsmarkt.
    Dann könnte als nächstes eine Art Autobahnmodus kommen, mit oder ohne elektronische Kupplung. Letzteres bedeutet, dass sich mehrere Fahrzeuge hintereinander einordnen, und das vorderste die Führung übernimmt. Die große offene Frage wird sein, wie die Zeit des immer noch vorhandenen Fahrers in diesem Modus gewertet wird.
    Aber vielleicht wird es auch hybride Lösungen geben: Fahrer bringt Truck bis zu einem Parkplatz kurz vor der Autobahn, startet dort den Automatikmodus, LKW fährt alleine 500 km, und wird am Ende wieder an einem Parkplatz von einem anderen Fahrer übernommen und bis zum Ziel gesteuert.

  • Man könnte das Pferd natürlich auch von der anderen Seite aufzäumen :


    Werden die Dinge, die duch die ganze Welt , bzw. durch ganz Europa gekarrt werden denn unbedingt

    gebraucht ?


    Bei einer massiven Verteuerung von Energie (nebenbei auch für den Transport) stellt sich vielleicht

    die Frage, ob dann immer noch gleich viel Frühkartoffel aus Marokko oder Erdbeeren aus Spanien hier ihre Abnehmer, bzw Kaufkraft finden ? Vieleleicht löst sich das Fahrerproblem dann wegen verringerter Nachfrage.

    .

    Wenn der Transport über lange Strecken mangels Fahrern und hoher Spritpreise unrentabel oder unmöglich wird, bleibt eben nur noch regionales Wirtschaften .

  • Wenn der Transport über lange Strecken mangels Fahrern und hoher Spritpreise unrentabel oder unmöglich wird, bleibt eben nur noch regionales Wirtschaften .

    Damit hast du dann aber ein anderes Problem: Hunderte Millionen Arbeitnehmer sind davon abhängig, dass die wohlhabenden Erste Welt Länder diese Waren kaufen.


    Selbst wenn es möglich wäre alle Produkte im eigenen Land herzustellen (was es nicht ist), würde das anderswo zu Armut, Hunger und Krieg führen.

  • Wenn der Transport über lange Strecken mangels Fahrern und hoher Spritpreise unrentabel oder unmöglich wird, bleibt eben nur noch regionales Wirtschaften .

    Oder eben die verteuerung der Produkte um höhere Löhne und Spritpreise auszugleichen.


    Vielleicht hilft ja auch die Frage warum der Transport Von exotischen Wahren in der Vergangenheit so billig war.

    Was mir an Fachwissen und Intelligenz fehlt mach ich mit (hier könnte ihr Produkt stehen) wieder weg.

    lutra incognita aus DE B/BB

  • Werden die Dinge, die duch die ganze Welt , bzw. durch ganz Europa gekarrt werden denn unbedingt

    gebraucht ?



    .

    Ganz sicher nicht,vom Ansatz her hast Du Recht,keine Frage.


    Nur leider ist es so das sich die Rohstoffkosten für ein Produkt auf dem Weltmarkt kaum noch unterscheiden bzw. auch die Lohnkosten nur noch marginal unterschiedlich sind.

    ( Lohnkosten gleichen sich u.a. durch eine hohe Automatisierung hier bzw. durch billige Manpower in typischen "Produktionsländern" aus )


    Verdient wird meist noch mehr durch verschiedene Besteuerung von Gewinnen / Umweltschäden / Staatliche Subventionen und diverse Steuertricks die auf einer möglichst langen Produktreise mehrfach abkassiert werden.

    ---> Klassisches Beispiel sind z.B. Milchprodukte die über mehrere Innere EU Grenzen gekarrt werden bis der Weg das Maximum an Steuerunterschieden / Vorteilen rausgeholt hat.

    Da aber viele Regionen sehr gut von diesen "Veredelungsverkehren" leben ist kein wirklicher Wille zur Veränderung da.

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Ob das nun die Corona Nachwirkungen sind oder die Sache nur als Katalysator für längst fälliges wirkt ? Wer weiss....

    Das war heute Abend Thema bei einer Sendung auf WDR5.

    Da war irgend so ein Industrieverteter, der meinte, es liegt hauptsächlich an Corona.


    Es wären ja nicht überall wie in D, hohe Impfquoten, etc., sondern dass in anderen Ländern immer noch (bzw immer mal wieder) Lockdowns verordnet werden.

    Das würde die ehemals gute Verzahnung der Lieferketten negativ beeinflussen.


    Mittelfristig (Zitat: "in den nächsten Monaten"), sollte sich das alles wieder einpendeln, die Industrie würde da keine langfristigen Probleme sehen.

  • Mittelfristig (Zitat: "in den nächsten Monaten"), sollte sich das alles wieder einpendeln, die Industrie würde da keine langfristigen Probleme sehen.

    Im Umkehrschluss gesehen :


    Wer sagt denn das es "der Industrie" nicht sogar gefällt, schliesslich spart man da ja deutlich (teure) Stunden an Arbeitszeit ein, gekauft wird der Krempel mengenmässig ja auch so, halt dann mit scheiß Service. Wenn sich da in den Chefetagen ein gewisser Lerneffekt einstellt und die Zahlen trotzdem stimmen ? Wo bleibt dann die Motivation für eine Veränderung ?


    Ich trau dem Braten noch nicht ganz...

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Hm... Die Industrie wird nix ändern, da werden sich alle BWLer und Controller dagegen stemmen, entspricht halt nicht dem was man gelernt hat runterzubeten.

    Genau so wie Strom aus der Steckdose kommt, kommt Nachschub aus dem LKW , mehr geht in deren Köpfe net rein. Ende!


    Hab übrigens das selbe Problem mit einem Waschtisch. Bad umgebaut und bis auf eben den Tisch alles fertig... Auf Grund des Schnittes muss es ein bestimmter sein... Da ein Handwerker fünf Jahre Gewährleistung bieten muss baut er idR nur Produkte ein die er selbst einkauft...

    Zuerst hat der Vertreter gewechselt... dann war das Porzellan Element nicht lieferbar... vor ein paar Wochen ist dann alles geliefert worden... Unterteil und Oberteil passen nicht zusammen. Die Teile sind geschweift wegen der Türe... Eines ist links, das andere rechtsbündig=O Anscheinend nirgendwo irgend ein Lagerbestand vorhanden... Ein neuer Unterschrank muss erst gebaut werden... in Spanien... da war neulich Kolumbustag, jetzt rollt der LKW scheinbar gen Deutschland.... Es ist zum :nauseated_face:

  • Moin zusammen,


    also bei Frieders Beitrag musste ich eben herzlich schmunzeln. Das trifft den Nagel auf den Kopf.

    Ich denke dass wir global mit dem A...ch an der Wand stehen was die Umwelt angeht, das ist einfach nicht mehr zu leugnen, selbst China hat ein Gesetz beschlossen bis 2060 klimaneutral zu werden. Die waren die letzten von denen ich das erwartet hätte.


    Damit hast du dann aber ein anderes Problem: Hunderte Millionen Arbeitnehmer sind davon abhängig, dass die wohlhabenden Erste Welt Länder diese Waren kaufen.


    Selbst wenn es möglich wäre alle Produkte im eigenen Land herzustellen (was es nicht ist), würde das anderswo zu Armut, Hunger und Krieg führen.

    Kann ich so nicht zu 100% unterschreiben. Es wird so viel Ware kreuz und quer durch die Welt gefahren, also nicht nur Produkte aus Spanien zu uns, sondern auch subventionierte Agrarprodukte aus EU nach Afrika. Das würde sich wie alles auch irgendwann regeln und wieder einpendeln. Dann würde vielleicht wieder mehr lokal produziert und vor allem konsumiert werden.

    Ein Beispiel aus der Realität: Mir ist dieses Jahr extrem aufgefallen wie viele Obstbäume in meiner Region voll hängen, aber nicht geerntet werden. Teilweise haben Gemeinden Obstbäume an Straßen gepflanzt als Ökomaßnahme und lassen diese ebenso verkommen. Werden weder gepflegt noch geerntet.

    Auf der anderen Seite liegt dann der Apfel aus Südamerika im Supermarkt.

    Ich glaube nicht, dass das der Weg ist, den die Menschheit die nächsten Jahre so weitergehen werden können wird...




    Zum Thema Lieferketten: Ich arbeite in der IT Branche und aktuell ist diese auch gebeutelt von Lieferschwierigkeiten. Notebooks/PCs mit Lieferzeiten von 4-5 Wochen liegen aktuell bei teilweise 6 Monaten Lieferzeit und mehr.

    Man könnte ja nun meinen, dass das für die Hersteller ein großes Problem darstellt.

    Wenn man sich aber die nackten Zahlen anschaut:


    - es wurden mehr Geräte geliefert als im Vergleichszeitraum 2020

    - die Gewinnen haben sich teilweise mehr als verdoppelt


    https://www.idc.com/getdoc.jsp?containerId=prUS48069721

    https://de.statista.com/statis…nis-von-lenovo-seit-2005/

    https://www.spiegel.de/wirtsch…bd-4f2f-9ce5-64f8f6327c30


    Grüße

    Panger

    Einmal editiert, zuletzt von Panger ()

  • Polnische LKW-Fahren verdienen in Polen inzwischen ca. 1200 bis 1500 €. Dort sind die Gehälter deutlich gestiegen.
    In D liegt die Bezahlung zwischen 2500 und 3300 und keine Tendenz nach oben feststellbar.

    In Deutschland: eher Richtung 2500 Brutto und das ist dann schon verdammt hoch gegriffen. Inklusive Spesen wird die große Masse der Kutscher kaum über 1700 € Netto inklusive Spesen kommen. Leider.


    Das erschreckende: so sehr eine Angleichung der Lebensverhältnisse hier und dort zu begrüßen ist, so sind die Lebenshaltungskosten hier wie dort nicht mehr so wahnsinnig großartig unterschiedlich.

    Erleben wir ja auch schon innerdeutsch: allenfalls noch bei der Miete im Vorteil, aber ansonsten gleiche Preise für Butter, Milch etc. Aber teils noch immer erheblich niedrigere Löhne und Gehälter in westlicher gelegenen Bundesländern... 🙄

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Weil's grad Thema ist: In Italien werden wahrscheinlich die Hafenarbeiter in Triest wg. der 3G-Regel streiken. Dadurch wird es eventuell zu Problemen in den Lieferketten nach Österreich kommen:


    Allgemeiner Artikel:

    https://orf.at/stories/3232680/


    Leider hinter der Bezahlschranke:

    https://www.kleinezeitung.at/w…alien_Hafenstreik-koennte

    I expect chocolate for breakfast. If you don’t feel sick by mid-morning you’re not doing it right.

  • Der letzte Absatz ist interessant:

    Die Versorgungsengpässe sind für die Wirtschaft für sich genommen eine Gefahr – für einzelne Unternehmen und für die gesamte Konjunktur von Ländern. Die Materialknappheit an allen Ecken und Enden lässt zugleich die Preise nach oben schnellen und damit die Inflation. Großteils sehen die Notenbanken darin noch ein vorübergehendes Problem, das sich bis nächsten Sommer entspannen wird. Doch gibt es auch Stimmen, die in der Inflation eine längerfristige Gefahr sehen.

    Ich persönlich denke auch, dass wir länger mit stark steigenden Preisen rechnen können.


    Deshalb ziehe ich aktuell viele Käufe vor und investiere bereits jetzt in Material für zukünftige Projekte und lang haltbare Lebensmittel.


    Ich bedaure es vor einem Jahr nicht noch größere Spritvorräte angelegt zu haben. Diesel vor einem Jahr 0,962 Euro, aktuell 1,407 Euro.


    Gleichzeitig bin ich froh, dass ich meine Einkäufe für die Wintersaison inkl. Weihnachtsgeschenke bereits Ende August abgeschlossen habe.