Bei immer mehr Produkten machen die Lohnkosten nur noch einen geringen Anteil der Herstellkosten aus, aufgrund steigender Automatisierung.
Warum produziert das chinesische Unternehmen CATL seine Lithiumbatterien für Europa in Deutschland und nicht in China? Weil man kaum noch Köpfe in der Produktion braucht. Oder warum hat Märklin seine nach China ausgelagerte Spielzeugproduktion wieder zurück nach Europa geholt? Weil die dortigen Taglöhner zum einen die Qualitätsansprüche der Kundschaft (hochpreisige Modellbahnen verkaufen sich nicht mehr an Kinder, sondern an Sammler Ü60) bei weitem nicht erfüllen konnten und zum anderen, weil es der Präzisionsspritzgussmaschine egal ist, ob sie in Shenzen oder Göppingen steht.
Das ist ja auch ein Problem, das Chinas Regierung nervös macht. Eine hochautomatisierte Fertigung braucht vor allem stabile Standortbedingungen und nicht massenweise billige ungelernte Arbeitskräfte. China punktet momentan eher als Absatzmarkt, weniger als idealer Produktionsstandort.