Artikel im Weser Kurier: Wie realistisch ist ein wochenlanger Stromausfall in Deutschland?

  • Moin zusammen,


    anbei der Link zu einem aktuellen Artikel im Weser Kurier vom 14.10.2021. Aufhänger ist der Start der neuen Joyn Serie "Blackout".


    Der Autor fragt sich:

    "Wie realistisch ist ein wochenlanger Stromausfall in Deutschland?"


    Schlucken musste ich erstmal relativ zu Beginn des Artikels bei der Aussage des BBK:


    "Die Experten urteilen klar: "Ein wochenlanger vollständiger Stromausfall in Deutschland oder in Europa ist unwahrscheinlich"."


    Die müssen also andere Experten als das österreichische Bundesheer haben, die das Szenario in den nächsten 10 Jahren als wahrscheinlich einschätzen.


    Allerdings wird im weiteren Verlauf gut auf die Folgen/Auswirkungen eines Blackouts eingegangen sowie auf die Notwendigkeit einer eigenen Vorbereitung mit einigen Hinweisen dazu.


    Muss sagen das hat mich dann wieder mit dem Artikel versöhnt. :winking_face:


    Hier nochmal der Artikel zum nachlesen.

  • Auch das ö. Bundesheer geht nicht davon aus, dass ein Blackout wochenlang dauert, sondern maximal wenige Tage. Mit folgenden Anlaufschwierigkeiten in allen Bereichen.

    Ansonsten ist die Frage, wie man das Wort langandauernd interpretiert: auch ein ganzer Tag ist bei Stromausfall schon ungewöhnlich lang.

  • Jongleur: Da hast du natürlich recht. Ich hatte bereits weiter gedacht und die daraus resultierenden Wochen und Monatelangen Probleme in z.B. der Lebensmittelversorgung gesehen.


    Der Leser der sich noch nicht mit dem Thema auseinandergesetzt hat könnte so auf die Idee kommen das es ein paar Tage keinen Strom gibt und es danach sofort wieder seinen gewohnten Gang geht.

  • Ich gehe beim Blackout von einem kleinen Überraschungspaket aus. Das wird, wenn es passiert, zack, dunkel. Keine Ankündigung. Niemand will ihn haben, der wird irgendwann aber kommen. Und die Größe und Ausprägung ist damit auch sehr wahrscheinlich Glückssache.

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Für einen "kleinen" Blackout reicht schon - zumindest hier bei uns - ein heftige Unwetter.

    Wir "durften" diese Erfahrung jetzt real machen.


    Wir hatten jetzt in zwei aufeinanderfolgenden Nächten je ein starkes Unwetter.

    In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag fiel der Strom für "nur" 5 Stunden aus.

    In unserer Gegend gab es keine nennenswerten Schäden. Woanders schon.

    Der Donnerstag war wieder sonnig und sehr schwül.

    Wir nutzten ihn, um einige Sachen zu erledigen, weil für die Nacht schon das nächste Gewitter vorausgesagt war.

    Das Unwetter in den frühen Morgenstunden des Freitags war dann sehr heftig, ein kleiner Tornado zog vorbei, beschädigte aber glücklicherweise keine Häuser, entwurzelte "nur" Bäume. Es war aber schon gespenstisch anzusehen, wie sich die Baumkronen verdrehten, Äste abrissen und davonwirbelten.

    In anderen Landesteilen sah es schon nicht mehr so gut aus.

    Masten der Überlandleitungen wurden abgeknickt wie Streichhölzer, Stromleitungen rissen ab, Transformatoren brannten durch, 220 Umspannwerke funktionierten nicht mehr. Blitze setzten Bäume und Häuser in Brand.

    Straßen verwandelten sich in reissende Flüsse und schwemmten Fahrzeuge, Verkaufsbuden, Mauern und kleinere Gebäude weg.

    Blackout fast im ganzen Land.

    Gestern regnete es noch den ganzen Tag, teils heftig, einige kleinere Gewitter gab es auch noch.

    Unter diesen Bedingungen mussten die Mitarbeiter von ANDE die Schäden beseitigen und sie schafften es, bis zum Abend zumindest die Städte und Vororte wieder mit Strom zu versorgen.

    Unser Generator lief genau 15 Stunden lang, dann hatten wir, abends um 19 Uhr, wieder Strom.

    Aber nur wir. Alle unsere Nachbarn mussten noch bis heute Nachmittag warten. Wir werden über die ( teurere ) Linea Alta versorgt, sie hängen an der ( billigeren ) Linea Baja. Da waren mehrere Leitungen von umgestürzten Bäumen abgerissen worden und einige Masten hingen schief in der Landschaft.

    Wasser hatten sie auch keins, denn der neue Trafo des neuen Tiefbrunnens des Versorgers, der erst letzten Freitag installiert worden war, hatte das Unwetter nicht überlebt und war durchgebrannt.

    Dann hatten wir gestern den ganzen Tag und heute bis 12 Uhr kein Internet. Der Sendemasten für unsere Region war beschädigt worden.

    Jetzt funktioniert alles wieder.

    Das war ein Miniprobelauf für einen flächendeckenden Blackout.

    Ach ja....

    Es gab keine Ausschreitungen, keine Plünderungen, keine Hysterie, nichts.

    Alle warteten einfach, bis der Strom wieder da war.