Umbau der Energiewirtschaft mit Ziel Klimaneutralität 2045

  • Es gibt seit 11. Oktober 2021 einen neuen Report, der im Rahmen des Ariadne-Projekts (das vom BMBF finanziell gefördert wird) erstellt wurde:


    "Deutschland auf dem Weg zur Klimaneutralität 2045: Szenarien und Pfade im Modellvergleich"


    Es werden darin erstmals die plausibelsten Szenarien zur Erreichung dieses Ziels dargestellt und miteinander verglichen. Der 366 Seiten starke Report hat es in sich.


    Es gibt eine 20seitige Zusammenfassung, als Einstiegshilfe.


    Der Report könnte das Zeug zur "Bibel für die Energiewende" haben, so mein Eindruck. Allerdings bedeutet das Ziel Klimaneutralität auch, dass sprichwörtlich jeder Stein in unserer Energiewirtschaft umgedreht werden wird.


    Grundtenor ist eine alles betreffende Elektrifizierung. Sämtliche Sektoren, in denen Energie benötigt wird, müssen sich soweit es irgendwie geht, auf die Nutzung von elektrischem Strom als Energieträger umstellen: Verkehr, Wohnen, Wirtschaft.


    Das führt dazu, dass nach dem Report je nach Modellszenario dann im Jahr 2045 rund 780-1.580 TWh an elektrischer Energie pro Jahr bereitgestellt werden müssen (zum Vergleich: 2020 war die Stromproduktion in D bei 566TWh). Hinzu kommt ein im "Ausland induzierter Strombedarf" von 900 bis 1.500TWh durch den Import von Wasserstoff oder E-Fuels.


    Neben H2- bzw. E-Fuel-Import sieht der Report die Notwendigkeit, ca. 3% der Landesfläche für Wind- und Solarparks zu nutzen, dafür aber den Anbau von Biomasse zur Stromerzeugung (aka Mais für Biogasanlagen) zurückzufahren, der jetzt schon 6%(!!!) der Landesfläche ausmacht, aber gegenüber Wind- und Solarparks nur einen Bruchteil des Stromertrags pro Hektar liefert. Unterm Strich würden durch die Reduktion des Maisanbaus für Biogasanlagen sogar wertvolle Angrarflächen freiwerden.


    Erwähnt wird auch die Weiterentwicklung von Freiflächen-Solarparks zu sogenannter Agriphotovoltaik, bei der die Solarmodule mit größerem Reihenabstand aufgestellt werden und die Modulreihen als 1-achsige Tracker ausgeführt sind. D.h. die Module sind schwenkbar und folgen dem Gang der Sonne von Osten nach Westen. Dadurch können die Module auch senkrecht gestellt werden, was dann eine Bewirtschaftung der Flächen zwischen den Modulreihen mit herkömmlichen Landmaschinen ermöglicht undgleichzeitig ist der Stromertrag durch das Tracking über 50% höher als bei konventionellen Freiflächen-Solaranlagen. Agriphotovoltaik stelle auch eine attraktive Substitution der Biogasproduktion dar, weil auf der gleichen Fläche landwirtschaftliche Produkte/Lebensmittel angebaut werden können und wesentlich mehr Strom produziert wird, als mit der angebauten Biomasse über Biogasverstromung möglich wäre.


    Stromerzeugung und Energiespeicherung müsse massiv dezentralisiert werden.


    Auf dem Gebäudesektor müsse eine energetische Sanierungsrate von 2-3% des Altbestands pro Jahr erreicht werden.


    Aus Gründen der Ressourcenökonomie müssten z.B. die Energiespeicher in Autos (Akkus) möglichst klein ausgelegt werden, was gegen den momentanen Trend wäre, der zu immer größeren Akkukapazitäten geht.


    Wird spannend...und der Weg dorthin könnte durchaus holprig sein (rolling power outages, Blackouts).


    Grüsse

    Tom

  • Übrigens böser Fehler bei der Statistik:
    Bei der Berechnung der Flächen für Windparks wird offiziell nur der Bereich des Fundaments plus ggf. Trafohäuschen oder sonstige Infrastruktur am Boden gerechnet. Die Quadratkilometer, die von den Anlagen akustisch, optisch, durch Windwurf oder Vogelschlag usw beeinträchtigt werden, gelten nicht als Bodenverbrauch oder genutzte Fläche. Damit klingt es dann so harmlos: nur ein Prozent der Fläche wird benötigt, lalala ...

  • Jongleur: tatsächlich lässt sich die Fläche, die ein Windpark "verunstaltet", anderweitig nutzen, was bei einem Maisfeld für Biogasanlagen nicht geht. Hast Du mal den Rückgang der Biodiversität in einem gedüngten und gespritzten Maisacker angeschaut? Das sind mehr oder weniger biologisch tote Flächen. Dagegen ist der gelegentliche Vogelschlag bei Windrädern fast schon harmlos.


    Ich halte - aus anderen Gründen - aber auch nichts von Windparks im Binnenland. Die Windverhältnisse auf See sind wesentlich konstanter, was Offshore-Windparks quasi zu Grundlastkraftwerken macht, typische Windparks in Nord- und Ostsee laufen mit >4.000 Vollaststunden im Jahr, das sind dreimal soviele Vollaststunden wie bei Onshore-Anlagen. Große Onshore-Windparks, die aufgrund der schwankenden Windverhältnisse immer wieder nur ein paar Stunden am Stück laufen, bringen Unruhe ins Netz, weil ihre Einspeisung ständig schwankt. Deswegen müssen Onshore-WKA öfter mal (vorbeugend) angehalten werden, um die Schwankungen nicht zu groß werden zu lassen, weil man zu deren Ausgleich teure Regelenergie einkaufen muss. Dagegen sind Einspeisungen von Solarparks anhand des Wetterberichts recht gut vorhersag- und planbar. Auch ist das schnelle Runterregeln bei Photovoltaik viel einfacher, als bei Windrädern, deren rotierende Massen abgebremst und der Rotor aus dem Wind gedreht werden muss. Eine PV-Anlage kann ich einfach per Schütz abtrennen, ohne das irgendwo überschüssige Energie Blödsinn anstellen kann.

  • Der Staat macht keinen Gewinn, er macht nur Schulden wenn man das mal über die letzten Jahrzehnte seit 1945 zusammenrechnet.


    Woher soll das ganze Geld für den Umbau kommen?


    Natürlich von dem Normalbürger. Wie lange arbeiten wir bereits heute für den Staat bis zum Steuerzahlrgedenktag?


    Steuerzahlergedenktag – Wikipedia


    Über ein halbes Jahr, die indirekten Steuern mit eingerechnet noch länger. Na toll. Und nun noch ein paar Billiönchen oben drauf? Aber gerne doch, das wird gesamtgesellschaftlich natürlich unheimlich verträglich ablaufen.


    Die Zeitspanne zur Umstellung ist viel zu kurz gewählt, eine Umstellung dieser Größenordnung unter Beibehaltung des Lebensstandards würde 100 Jahre oder mehr erfordern. Nun versucht man mit Panikmache (eigene Meinung) die Zahler dahin zu bekommen, dass sie bereit sind zu geben. Das ist aber letzten Endes eine ideologiegetriebene Herangehensweise als (was viel sinnvoller wäre) auf eine langsamere, aber nachhaltigere und wirtschaftlich sinnvollere Umgestaltung zu setzen.


    Hier werden wieder Unsummen verbrannt ohne ein fertiges Konzept zu haben wo man hin will, von der grundsätzlichen Frage einer Energiespeicherung in diesen Dimensionen mal abgesehen. Man rennt Träumen hinterher ohne die wirkliche Machbarkeit auch nur ansatzweise evaluiert zu haben. Solch eine Umgestaltung muss wachsen und das braucht Zeit, viel mehr Zeit als was jetzt aus einer Gruppenpanik dem Volk (und damit den Zahlern) gegeben wird.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Tja, wenn Zeit da wäre, dann wäre es alles einfacher.

    Jede Umgestaltung der Gesellschaft ist ein Wagnis und der Erfolg kann nicht garantiert werden. Das ist Teil des Lebens.

    Ich gehöre im übrigen zu denjenigen, die gern Steuern zahlen. Ich kann auch viel über alles meckern und mit passt auch vieles nicht. Aber bisher hat mich immer ein Arzt erreicht, wenn ich ihn brauchte (auch in recht abgelegenen Orten), die Feuerwahr war schnell da und ich muss mich nicht fürchten, dass meine Kinder nicht mehr von der Schule nach hause kommen.

    Und ja, ich zahle gern noch mehr Steuern, wenn dafür die Dreckschleudern vom Netz gehen. Die Umgestaltung wird Jahrzehnte dauern. Und?

    Manchmal ist es eben besser, einfach einmal zu machen, als sich zu Tode zu diskutieren.

  • eine langsamere, aber nachhaltigere und wirtschaftlich sinnvollere Umgestaltung

    Wie könnte die aussehen?


    Das Streben nach Klimaneutralität in x Jahren ist ja, nach meinem Verständnis, kein böser Plan irgendwelcher geheimer Machteliten, um die Bürger noch weiter zu knechten. Sondern es ist der Versuch, den bereits laufenden Klimawandel durch weitere menschgemachte Einflüsse nicht noch stärker ausfallen zu lassen.

    Man könnte also sagen, die Energiewende ist erkenntnisbasiert und nicht von hinterhältigen ausbeuterischen Kapitalisten ausgeheckt. Ein Indiz dafür ist z.B. dass immer mehr lupenreine Kapitalisten genau diese Energiewende einfordern:


    Blackrock (weltgrößter Vermögensverwalter mit 9,5 Billionen US-Dollar an verwaltetem Vermögen): Nachhaltigkeit wird BlackRocks neuer Investmentstandard


    Oder die letzte Woche veröffentlichte Forderung: "69 deutsche Unternehmen fordern eine Umsetzungsoffensive für Klimaneutralität"


    Statement der Munich Re (einer der größten Rückversicherer der Welt): "Es ist Zeit zu handeln und die Folgen zu begrenzen, zumal der Klimawandel die Extremwetterrisiken in vielen Regionen erhöht. Insgesamt haben wetterbedingte Naturkatastrophen seit 1980 Schäden von rund 4.200 Milliarden US$ verursacht, beinahe eine Million Menschen kamen dabei ums Leben."


    Die Kosten fürs "Nichtstun", d.h. alles wirtschaftet weiter wie bisher, ungebremste CO2-Emissionen usw., die allein durch den daraus resultierenden Meeresspiegelanstieg bis ins Jahr 2100 um 180cm entstehen, schätzt das britische National Oceanographic Centre auf etwa 27 Billionen US-Dollar.


    Würde man die Erwärmung auf 2° C begrenzen können, lägen die Kosten bei 12 Billionen US-Dollar. Bei 1,5° C (und damit einhergehenden 52cm Meerespiegelanstieg) wären sie bei 10 Billionen US-Dollar. (Quelle)


    Jeweils nach heutiger Kaufkraft gerechnet und mit "metrischen" Billionen (= 1.000 Milliarden), nicht amerikanischen "billions" (= 1 Milliarde).

    Und das sind nur die Kosten, die unimttelbar die Küstenregionen wegen des höheren Wasserpegels betreffen.


    Das der Energiewende eher skeptisch gegenüberstehende Münchner ifo Institut schätzt die Kosten für Deutschland, bis 2050 klimaneutral zu sein, so ab: "Die kumulativen systemischen Mehrkosten für die Energiewende bis 2050 liegen je nach Randbedingungen zwischen 500 Milliarden Euro und mehr als 3000 Milliarden Euro. Das entspricht pro Jahr im Durchschnitt 0,4 bis 2,5 Prozent des deutschen Bruttoinlandsprodukts aus dem Jahr 2018."

    Einmal editiert, zuletzt von tomduly ()

  • Und warum verdient man mit "Nachhaltigkeit" Geld?

    Nicht primär weil sie so gute Gewinne abwirft, sondern weil man zuverlässig und sicher mit staatlichen Zuschüssen kalkulieren kann.

    Und wenn eine Förderung ausläuft jammert und droht man und schon wird der nächste Topf aufgelegt.

  • Grüß Gott,


    das schlimme ist, dass der Meeresspiegel steigt. Das müssen wir stoppen. Ja.


    Das Problem ist nur: In den letzen 12.000 Jahren ist das Meer global gesehen (da das Wasser sich nivelliert) um 180 (einhundertachzi) Meter gestiegen.


    Ja, darum liegen die ganzen antiken Städte im Mittelmeer deutlich im Wasser versunken.


    Rechnung: 18000cm / 12.000 Jahre = 1,5 cm Höhenzunahme des Meeres pro Jahr in den letzten 12.000 Jahren.


    Nur mal so als Anregung.


    Waidmannsheil

    zero

    Wetten Sie niemals gegen den menschlichen Erfindungsreichtum. Der größte Feind der Propheten der Apokalypse ist ein Ingenieur (Daniel Lacalle)

    "Die Toleranz wird ein solches Niveau erreichen, dass intelligenten Menschen das Denken verboten wird, um Idioten nicht zu beleidigen." Dostojewski, 1821-1881

  • Lach, aber "Klima" und "Veränderungen" gab es schon immer in den letzen xxx Mio Jahren.


    Nur die Verdreckung der Planeten durch den Menschen gab es nicht.


    Daher ist "Umweltschutz" im Ganzen wichtig, nicht nur das Klima. Und wenn man in Indien und anderen Asiatischen Ländern sich die Müllkippen ansieht, sind wir hier alle die reinsten 100% Umweltaktivisten in Europa - mit Ausnahmen.


    Da gibt es genug Videos auf denen man sehen kann, dass der Müll ohne Ende ins Meer entsorgt wird. Egal was da drinnen ist.


    Ein paar Beispiele damit ihr nicht zu lange suchen müsst:


    YT1

    YT2

    YT3

    YT4 Balkan

    YT5 Pazifik


    Waidmannsheil

    zero

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  • Ich persönlich betreibe Umweltschutz und keinen obskuren Klimaschutz obwohl es da durchaus Schnittmengen gibt.

    Vor fünfhundert Jahren hat man im Apenvorland noch erfolgreich für den Rückgang der Gletscher gebetet. (Gab es da schon DieselPKWs?)

    Die kleine Eiszeit gab es auch und Doggerland war auch vor gar nicht all zu langer Zeit von Menschen besiedelt.


    In meiner Kindheit war der Regen noch wirklich sauer und hat in manchen Regionen den Chrom vom Auto gefressen, die Zeiten sind gottlob vorbei.

    Ob man nun um den letzten Krümel deutschen Feinstaub so n Tara machen muss, während in anderen Ländern Giftmüll im Kilotonnenmasstab ins Meer gekippt wird und für die deutsche Solarzelle, australische Kohle in engem chinesischem Werk verbrannt wird .. naja... ich weiß ja nicht ob die Ökobilanz dann wirklich sooo toll ist wie man sie uns vorrechnet.


    Für mich steht fest: Heizen wird immer teuer, deshalb wird bei jedem Umbau auch gleich überlegt was sinnvoll und nachhaltig ist.

    Die alte Dämmung kommt jetzt raus und wird durch bessere ersetzt und ne KWL mit Wärmerückgewinnung kommt auch rein. Das reicht erst mal für ne gewisse Zeit.

  • Lach, aber "Klima" und "Veränderungen" gab es schon immer in den letzen xxx Mio Jahren.

    Das ist aber kein Argument in der Diskussion um den Umgang mit dem Klimawandel. Genauso wie es in der Erdgeschichte unterschiedlich hohe Meeresspiegel, gab es schon Eiszeiten, mit durchgehender Eisschicht von den Alpen bis in die Norddeutsche Tiefebene. Das nützt mir aber nichts, wenn plötzlich eine Spezies den Planeten für sich erobert und so ziemlich alle Kohlen- und Kohlenwasserstoffvorkommen, die über Millionen Jahre aus abgestorbener Biomasse entstanden sind, innerhalb von zwei Jahrhunderten abbaut und in CO2 verwandelt, was dann nachweislich zu einem messbaren Einfluss in der Atmosphäre führt. Und darum geht es letztendlich: den Einfluss durch die menschliche Zivilisation auf Abläufe, die unser Klima beeinflussen, so gut es geht, zu reduzieren.

  • den Einfluss durch die menschliche Zivilisation auf Abläufe, die unser Klima beeinflussen, so gut es geht, zu reduzieren.


    Nur die Verdreckung der Planeten durch den Menschen gab es nicht.


    Daher ist "Umweltschutz" im Ganzen wichtig, nicht nur das Klima. Und wenn man in Indien und anderen Asiatischen Ländern sich die Müllkippen ansieht, sind wir hier alle die reinsten 100% Umweltaktivisten in Europa - mit Ausnahmen.


    Deshalb habe ich das auch über den "Umweltschutz" oben geschrieben. Wir und unsere Kinder haben nur diese eine Erde. Aber man kann nicht alles dem Menschen anhängen.


    Ich will nicht wissen, oder doch, wieviel CO2 und sonstiger Schmodder in den letzen vier Wochen aus dem Vulkan auf La Palma raus gekommen ist. Ich sehe mir jeden Abend für 2-3 Minuten den Live-Stream an. Schon beeindruckend solch eine Naturkraft. Dagegen sind wir nur Zwerge mit Atombomben. :speak_no_evil_monkey: Aber wir haben nur ca. 15000 aktive Vulkane auf der Erde (99,x% auf dem Meeresgrund).


    Waidmannsheil

    zero

    Wetten Sie niemals gegen den menschlichen Erfindungsreichtum. Der größte Feind der Propheten der Apokalypse ist ein Ingenieur (Daniel Lacalle)

    "Die Toleranz wird ein solches Niveau erreichen, dass intelligenten Menschen das Denken verboten wird, um Idioten nicht zu beleidigen." Dostojewski, 1821-1881

  • Daher ist "Umweltschutz" im Ganzen wichtig, nicht nur das Klima. Und wenn man in Indien und anderen Asiatischen Ländern sich die Müllkippen ansieht, sind wir hier alle die reinsten 100% Umweltaktivisten in Europa - mit Ausnahmen.

    Nicht vergessen: Afrika ist der Mülleimer der westlichen Welt. Stichwort: Recycling von Autobatterien...


    Klimadiskussionen führen zu nichts. Wir haben eine Agenda, eine Klima-Ideologie, einen Haufen Studien und dazu ein paar wissenschaftliche Erkenntnisse. Am Ende wird man erkennen, dass wir eines müssen:


    - weniger Ressourcen verbrauchen (entweder weniger Menschen generell, die welche verbrauchen oder jeder hat grundsätzlich weniger, was er verbrauchen kann /darf --> völliges umkrempeln der ganzen "westlichen" Welt.

    - Anpassen, statt wild im Status quo verharren --> Meer zu hoch, Städte am Meer rückbauen woanders hingehen oder schwimmende Städte bauen. Da wird es Konzepte brauchen, die wirklich in der Praxis funktionieren.

    - Umweltschutz ist nicht das selbe wie Klimaschutz. Ersteres ist wichtig, weil wir sonst alle langfristig gesehen über die Wupper gehen. Stichwort: Rasende Vernichtung der Wälder, explosionsartige Ausbreitung der Menschen überall. Vernichtung des Lebensraum aller Nicht-Menschen. Globales Artensterben durch Vernichtung der Lebensräume. Wir töten den Planeten. So simpel. Wir alle als Menschheit. Und das Immunsystem des Planten wird versuchen uns da etwas loszuwerden. "Karma ist a Bitch: Corona, too."


    Wir haben als Deutschland, Österreich und Schweiz zusammen gesehen kaum einen Einfluß. Die ganze große Welt hat sich seit 1970 so arg verändert, dass unser Fußabdruck kaum ein Gewicht hat. Damit sind unsere Hände weitestgehend gebunden. Klar können wir optimieren. Der Preis ist vielleicht sehr hoch. Und dann kommt die Rechnung der restlichen globalen Welt. Und am Ende gewinnt der mit den besseren Waffen, wie immer. Ich gucke mir das alles mal an.


    Gruß

    SBB

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Tut mir leid, da steht mir das selbe Ding im Wege dass mir verbietet in Firma zu investieren die mit der Ausbeutung chinesischer Sklaven, äh, Arbeiter, heftigste Dividenden erzielt. Manche kennen es noch als "Moral". :face_with_rolling_eyes:

  • Ich will nicht wissen, oder doch, wieviel CO2 und sonstiger Schmodder in den letzen vier Wochen aus dem Vulkan auf La Palma raus gekommen ist.

    Nicht die Vulkangeschichte aus Facebook bitte. Diese von Klimaskeptikern erfundene These wird durch endlose Wiederholung nicht glaubwürdiger.


    "Aus der Tatsache, dass in den letzten rund 10 000 Jahren die atmosphärische ⁠CO2⁠-Konzentration in etwa konstant geblieben ist (ca. 280 +/- 10 ⁠ppm⁠) folgt bereits, dass der vulkanische CO2-Ausstoss gegenüber dem des Menschen unbedeutend sein muss. Tatsächlich sind die CO2-Emissionen des Menschen (insbesondere durch Nutzung fossiler Energieträger, Waldrodungen, Brennholznutzung, Zementproduktion u.a.) im Laufe des Industriezeitalters auf mehr als 41 Milliarden Tonnen CO2 pro Jahr angestiegen (Stand 2018). Die vulkanischen CO2-Emissionen sind dagegen viel geringer. Sie betragen etwa 0,3 bis 0,6 Milliarden Tonnen Kohlenstoffdioxid pro Jahr, das entspricht – verglichen mit den Emissionen des Menschen – 0,7 bis 1,5 Prozent." (Quelle: umweltbundesamt.de)


    Die Menschheit ist kein unbedeutender Zwerg im Ökosystem der Erde, die Menschen drehen an ganz großen Rädern in einem System, das man bis jetzt nicht ansatzweise verstanden hat. Aber man ahnt inzwischen, dass dieses unbesorgte Herumspielen an Stellgrößen natürlicher Gleichgewichte böse ausgehen kann.


    Wir haben als Deutschland, Österreich und Schweiz zusammen gesehen kaum einen Einfluß. Die ganze große Welt hat sich seit 1970 so arg verändert, dass unser Fußabdruck kaum ein Gewicht hat.

    Ich glaube, dass wir uns mit dieser schlichten Rechnung a la "wir sind ja nur 0,3% der Weltbevölkerung" nicht aus der Verantwortung stehlen können. Wir verursachen in A/CH/D pro Kopf über 10t CO2 pro Jahr, für die Einhaltung der 1,5°C-Erwärmung müssten wir global runter auf 1t CO2 pro Jahr und Kopf. In China liegt der pro-Kopf-Anteil bei 7,4t. In Afghanistan bei 0,2t, in den USA bei 15t usw. D.h. der Ball liegt eindeutig bei uns alten Industrienationen.


    Zudem haben wir als führende Exportnationen Vorbildcharakter, wir exportieren nicht nur Autos und Maschinen, sondern auch Standards, Normen, Gesetze usw. Und wir sind Vorbilder im Konsumverhalten: nach unserer Lebensweise sehnt sich der Rest der Welt und die Menschen in weniger entwickelten Ländern wollen am liebsten genauso leben und konsumieren wie wir. Deswegen sind wir auch Exportweltmeister. China ist der größte ausländische Abnehmer von Milchprodukten der EU, man muss sich das mal vorstellen: wir fliegen jedes Jahr unter anderem 30.000t Joghurt und 150.000t Butter nach China. Insgesamt hat der Milchexport aus der EU nach China einen Umfang von über 10 Mrd. Euro. China importiert 2021 voraussichtlich 980.000t H-Milch und 150.000t Käse sowie über 1Mio. t Milchpulver. (Quelle: agrarheute)


    Der Umbau der Energiewirtschaft findet ja nicht nur in D statt. Die EU hat sich dieses Ziel als Staatengemeinschaft ebenfalls gesetzt ("green deal"), die USA wollen bis 2050 CO2-neutral werden, China bis 2060. Es ist also schon so etwas wie ein globaler Konsens. Und die großen Volkswirtschaften wie China und USA machen das auch nicht aus reiner Liebe zur Natur. Sondern, um in den nächsten Jahrzehnten und Jahrhunderten bestehen zu können und (vielleicht) zu verhindern, dass die Küsten überschwemmt und das Binnenland wegen Hitze und Dürre weitgehend unbewohnbar ist.


    Es steht da ein ziemlich großer Elefant im Raum.

  • Ich glaube, dass wir es uns mit dieser schlichten Rechnung a la "wir sind ja nur 0,3% der Weltbevölkerung" nicht aus der Verantwortung stehlen können.

    Habe ich auch gar nicht mit meinem Beitrag gesagt. Aber unsere Möglichkeiten der Optimierung nähert sich langsam dem Ende, auch wenn noch Luft ist.

    --> völliges umkrempeln der ganzen "westlichen" Welt.

    Die ganze EU wird da noch einiges in der Richtung zu tun haben. Wir damit auch.

    weniger Ressourcen verbrauchen

    Nachhaltigkeit geht zu Lasten der aktuellen Wirtschaft. Produkte müssen länger verwendet werden, um unseren Fussabdruck zu verringern. Nicht drei Fernseher in 10 Jahren kaufen, sondern einen 15 Jahre verwenden. zb. usw. dh. unsere ganze Wirtschaft bedarf einer kompletten Reform.


    Gruß

    SBB

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Wenn man das Grundsatzproblem nicht angeht wird das nix. Die Anzahl der Menschen ist viel zu hoch. An Stelle von Billionen-teuren Klimaprojekten deren Auswirkung man nur abschätzen aber nicht wirklich berechnen kann, neben gesellschaftlichen Problemen die durch die Verteuerung von Energie entstehen, neben den weiteren Spaltungen der Gesellschaft wo arm und reich dann daran zu erkennen sind wer es im Winter warm hat sollte man lieber für eine konsequente Geburtenregelung im asiatischen Raum und in Afrika kümmern.


    Will aber keiner, weil politisches Minenfeld. Ohne Reduktion der Bevölkerung keine Gesundung des Planeten. Das sagt aber keiner sondern man werkelt hier im Minimalmaßstab (im weltweiten Vergleich) rum, klopft sich auf die Schulter wie moralisch höherwertig man doch ist, während anderswo diese jährlichen Einsparungen im Peanuts-Bereich quasi gleich verfrühstückt (siehe Neubau Kohlekraftwerke in China vs. Jährliche CO2-Einsparungen in Deutschland).


    das Grundsatzproblem ist und bleibt die Masse Mensch die nicht nachhaltig ist. Den Faktor muss man angehen und zwar schnell.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Das gab es mal die Weltbevölkerungskonferenz 1994 in Kairo. (so zu finden)

    Seit dem ist es ganz ibäh, wenn sich Politik oder öffentliche Meinung einmischt , ob und wie oft sich

    wer wo vermehrt . Vorher gab es in der UNO durchaus Diskussionen über Geburtenkontrolle und Verhütung.