Umbau der Energiewirtschaft mit Ziel Klimaneutralität 2045

  • Gaskraftwerke, das sind ja die Kraftwerke in denen Erdgas verbrannt wird. :thinking_face:

    Das wär ja dann aber ein Widerspruch in Sich.

    Wieso ist das ein Widerspruch?


    Wenn ich z.B. 80% EE Strom habe und 20% Erdgas-Strom im Mix, dann lande ich unter 100g CO2 pro kWh, das ist schon erheblich besser als heute.


    Im letzten Schritt ersetzt man das Erdgas dann eben durch andere Gase.


    Ja, eben. Wenn man jetzt Wind und PV massiv ausbaut, hat man immer noch das Problem der volatilität. Bei PV jetzt mehr die Zyklizität mit der harten NULL in der Nacht. Und bei Wind die unplanbarkeit...


    Die frage ist, wie krieg ich eine stetige und regelbare Stromversorgung zustande?

    PV und Wind sind zwar "unplanbar", aber keineswegs unprognostizierbar, das bekommt man heute für einige Tage ziemlich genau hin. Auch die Last kann man halbwegs gut prognostizieren (musste man ja schon immer) und dementsprechend lässt sich dann auch die Residuallast planen.


    Wie das geht? na ganz genau wie heute auch.

    was denkst Du denn, wie man das heute macht?


    Wir hatten z.B. bei der letzten partiellen Sonnenfinsternis in Deutschland Lastgradieneten bei PV, die einer erheblich größeren installierten leistung in Zukunft entsprochen hatten. Das war ein Blick in die Zukunft und durchaus herausfordernd, weil im Moment eben die Flexibilität bei Braunkohle und AKW nicht da ist, aber es war trotzdem lösbar.


    Der "Fehler" von Herrn Sinn ist, dass er Wind und PV hochskaliert (das ist bei Wind schon deswegen methodisch ein Fehler, weil die neueren höheren Anlagen viel höhere Volllaststunden haben) und daraus die Residuallast berechnet und dann das Integral über die größten Lücken bildet. Seine Aussage ist nun, dass man diese Lücken mit Speichern füllen muss, weil sonst die Energiewende nicht funktioniert.

    Meine Aussage ist, dass das das fliegende Auto ist, das von Paris nach New York fliegen soll und deswegen natürlich Quatsch ist. Ich fülle die großen Lücken mit Gaskraftwerken und nutze Speicher dort, wo sie Sinn machen: Systemdienstleistung, Lastgradienten reduzieren, Netzbooster, evtl etwas Tag-Nacht-Glättung bei großen PV Strommengen.


    Ob man dafür jetzt 200 GWh Speicherkapazität oder 400GWh Speicherkapazität ansetzt ist nicht so wichtig, es spricht absolut nichts daggeen, diese speichermengen zu bauen und zu bertreiben.


    Spannender ist am ende die rage, wieviel gas man einsetzen will und welches Gas schlussendlich. Am realitischten ist wohl der überwiegende Import.


    So nebenbei kann man noch überlegen, ob man ein paar Kohlekraftwreke so ertüchtigt, dass sie als kaltreserve stehen bleiben, alleine schon um geostrategische abhängigkeiten zu reduzieren, wenn z.B. Putin des Gashahn zudrehen sollte.

    Wichtig ist, dass in diesen Kohlekraftwreken dann übers jahr möglichst wneig Kohle verbrannt wird. Nicht die Kraftwreke an sich sind das Problem sondern deren Emissionen.


    MfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Mal ernsthaft: Gibt es überhaupt ein Gas das kein "Klimagas" ist?

    Jede Menge, so z.B. Gase wie Sauerstoff, Stickstoff, die Edelgase usw...

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Da sich der Umbau des Energiesektors nicht völlig von der Politik lösen lässt, erlaube ich mir ein paar Zeilen, um die Zusammenhänge zu beleuchten. Es soll aber keine Diskussion über Politik an sich sein!


    Das Verdienst von jungen Leuten wie Greta Thunberg & Co. ist in erster Linie, dass sie das Thema Klimawandel und "dass wir etwas tun müssen", ins Bewusstsein der Menschen bringen. Ich halte es für nicht zielführend, diese Leute persönlich anzufeinden.

    Der Begriff "historische Schuld Deutschlands" ist anderweitig belegt und sicher unangemessen, wenn man damit mangelnde politische Aktivität in Sachen Klimaschutz anprangern möchte.

    Tatsache ist jedoch, dass gerade in D es die alten Stromkonzerne durch ihre Lobbyarbeit geschafft haben, eine technisch mögliche und finanziell leistbare Umgestaltung des Energiesektors in den vergangenen anderthalb Jahrzehnten weitgehend zu blockieren. Einziger Ausrutscher war 2011 der Beschluss zum Atomausstieg, der aber nur Zustande kam, weil nach Fukushima (und der Niederschlagung der S21-Proteste in Stuttgart) das erzkonservative Stammland Baden-Württemberg nach 50 Jahren ununterbrochener CDU-Herrschaft erdrutschartig an die Grünen ging. Im Dezember 2010 hatte die Bundesregierung gerade erst eine Laufzeitverlängerung für die AKWs beschlossen, der GAU der Konservativen in BaWü erzwang dann eine politische Notbremsung in Berlin.


    Der Ausbau der erneuerbaren Energien wurde und wird nach wie vor von den selben Stromkonzernen auch auf politischer Entscheider-Ebene torpediert. Die entsprechenden Lobbyvertreter gehen im Bundeswirtschaftsministerium ein und aus, mit entsprechendem Einfluss auf die Energiepolitik. Übrigens sehr zum Ärger der übrigen Industrielobbies (Maschinenbau, Elektrotechnik, Anlagenbau, mittlerweile auch Autoindustrie). Aktuell kommen z.B. fast nur Stromkonzerne zum Zuge, wenn es um die Zuschläge für den Bau von Windparks geht. Der Grund dafür ist, dass nur die Windparkprojekte eine Genehmigung bekommen, die unter allen Bietern den niedrigsten Strompreis garantieren, was ja erst mal vernünftig klingt. Nun koppeln die Stromkonzerne ihre Windstromkalkulation mit dem Ertrag aus den Durchleitungsentgelten ihrer Verteilnetze bzw. der Netze, an denen sie unternehmerisch beteiligt sind. So gibt es Windparkprojekte, die mit garantierten Windstrompreisen von 0 Cent/kWh ins Bieterverfahren gehen, weil sie so sämtliche kleinteilige Wind- und Solarkonkurrenz aus den Verfahren drängen. Wirtschaftlich macht es trotzdem Sinn, denn die Konzerne verdienen auch bei "kostenloser" Stromabgabe durch die zwangsläufig anfallenden Durchleitungsentgelte durch ihre Netze und zwar bis zu 15 Cent/kWh.


    Die private Erzeugung und Nutzung von Solarstrom ist ein anderesd Beispiel für konsequent-erfoglreiche Verhinderungspolitik. Die kleinen Balkonkraftwerke (in D bis 600W) sind in D so reguliert, dass es praktisch keinen Sinn macht, sie aufzustellen. Man braucht da sehr viel idealismus. Denn neben der vorgeschriebenen "Energiesteckdose", die durch einen konzessionierten Elektroinstallateur mindestens abgenommen werden muss und die vertraglich vom zuständigen Versorgungsnetzbetreiber erzwungene Umstellung auf einen Zweirichtungszähler (mit jährlicher Miete in 2-3stelliger Höhe) machen ein legal angemeldetes Balkonkraftwerk finanziell komplett uninteressant. Die durch die im Jahr produzierte und selbst verbrauchte Strommenge erzielte Einsparung beim Strombezug wird allein schon durch die Zählermiete aufgefressen.

    Bei "richtigen" Auf-Dach-PV-Anlagen, die angemeldet sind und über einen Zweirichtungszähler ins öff. Netz einspeisen, wird man im Regelfall vom Finanzamt zum Unternehmer deklariert. Das hat zunächst ein paar Vorteile (Abschreibung, Betriebsausgaben), bei hohem Eigenverbrauch überwiegen aber immer stärker die Nachteile: denn der selbst verbrauchte Strom stellt eine "Entnahme aus dem Betrieb" dar und ist damit Umsatzsteuerpflichtig. Das heisst man muss seine selbst erzeugten und selbst verbrauchten kWh zu einem fiktiven Strompreis versteuern (man darf sich den Strom nicht "schenken"). Ab bisher 10kWp (künftig ab 30kWp) installierter Leistung der PV-Anlage muss man ausserdem auf jede erzeugte kWh EEG-Umlage abführen (auf die selbst verbrauchten kWhs sind das 2,7Cent/kWh).

    Zudem sind die in den letzten 20 Jahren nach dem EEG mit subventionierten Einspeisevergütungen geförderten PV-Anlagen in der Regel nicht für Eigenverbrauch ausgelegt. D.h. sie müssen dazu umgerüstet werden (Zähler etc.). Denn Eigenverbrauch war nicht vorgesehen im EEG. Heute hat sich das quasi ins Gegenteil verkehrt: für eingespeisten PV_Strom bekomme ich nach EEG gerade mal noch 7 Cent/kWh, beim Strombezug zahle ich 30-40Cent/kWh. D.h. heute ist für den privaten Betreiber einer PV-Anlage eigentlich nur noch Eigenverbrauch interessant.


    Damit hier kein "Wildwuchs" (aus Sicht der Stromkonzerne) entsteht, unterbinden die Versorgungsnetzbetreiber in ihren Anschlussbedingungen den netzparallelen Betrieb von Insel-Solaranlagen. Das was in fast jedem modernen Wohnmobil heutzutage Standard ist, nämlich ein autarker Betrieb mit Solarstrom tagsüber und die bedarfsweise Nutzung von Landstrom nachts oder bei Schlechtwetter, möchten die VNBs mit aller Macht verhindern. Macht man das mit seiner Inselanlage zuhause, ist das ein Kündigungsgrund. Manche VNBs verneinen sogar die Legalität von reinen Inselanlagen, die auf dem Grundstück vorhanden sind, wenn es gleichzeitig einen Netzanschluss auf dem Grundstück gibt (denn dann wäre ja jederzeit theoretisch eine Kopplung möglich). Da geht es nicht mal um die elektrische Sicherheit (also die automatische Netztrennung der PV-Anlage bei Ausfall des Netzes), das ist nach technisch längst gelöst und kalter Kaffee. Es geht dem Netzbetreiber rein ums Prinzip, das Entstehen von teilautarken dezentralen Stromversorgern als Konkurrenz zu verhindern. Vorgeschoben wird da immer das Argument "Wenn das jeder macht, dann können wir unsere Stromproduktion nicht mehr planen und würden nur noch nachts und bei Regenwetter Strom liefern, was das Stromnetz instabil macht". Es geht aber schlicht um die Verhinderung von unliebsamer Konkurrenz und dem Schwund der eigenen Marktmacht.


    Ein weiteres Beispiel ist die Versorgung (und Steuerung) der mittlerweile zahlreichen "Bürgerinitiativen" gegen Windräder. Die allermeisten dieser BIs in D werden von der Organisation "Vernunftkraft" mit Bannern, Flugblättern, Webseiten-Bausteinen, Memes usw. versorgt. Vernunftkraft stellt komplette PR-Kits kostenlos zur Verfügung, die die BIs mit wenig Aufwand personalisieren können (z.B. fertige Druckvorlagen "bei der Sie nur noch den Namen ihrer Bürgerintiative eintragen müssen"). Vernunftkraft wird wiederum von der KTG finanziert und betrieben - der Kerntechnischen Gesellschaft. Upsi.

    Das ist eine sehr erfolgreiche millionenschwere Graswurzel-Kampagne pro Atom- und Kohlekraft, hinter der die alten großen Stromkonzerne stecken.


    Ohne das durch alte Lobbies betriebene Blockieren wären wir schon viel weiter. An der Technik liegts nicht. Die PV-Technik ist von den Grundkomponenten seit bald 50 Jahren unverändert, sie funktioniert, ist wartungsarm, benötigt relativ wenig Ressourcen und hinterlässt nachfolgenden Generationen keine unlösbaren Müllprobleme.


    Grüsse

    Tom

  • Aktuell kommen z.B. fast nur Stromkonzerne zum Zuge, wenn es um die Zuschläge für den Bau von Windparks geht. Der Grund dafür ist, dass nur die Windparkprojekte eine Genehmigung bekommen, die unter allen Bietern den niedrigsten Strompreis garantieren, was ja erst mal vernünftig klingt. Nun koppeln die Stromkonzerne ihre Windstromkalkulation mit dem Ertrag aus den Durchleitungsentgelten ihrer Verteilnetze bzw. der Netze, an denen sie unternehmerisch beteiligt sind. So gibt es Windparkprojekte, die mit garantierten Windstrompreisen von 0 Cent/kWh ins Bieterverfahren gehen, weil sie so sämtliche kleinteilige Wind- und Solarkonkurrenz aus den Verfahren drängen.

    Ich stimme enigem zu, dem hier eher nicht.


    Stromerzeuger und Netzbetreiber sind in Deutschland seit Jahren ganz klar entkoppelt, eine Querfinanzierung ist nicht möglich.


    Gebote von 0ct/kWh (pay as bid) gab es für offshore Projekte. Dafür kenne ich zwei Gründe:


    1. man sichert sich die sehr begrenzten möglichen Plätze und damit seinerzeit enthalten auch den Netzanschluss (der ja offshore einen hohen Wert hat)


    2. Man vermarktet den Strom ja keneswegs zu 0ct/kWh, sondern zu dem, was die Strombörsen eben so hergeben. 0ct/KWh heißt ja nur, dass es keine EEG Umlage mehr braucht und der Strom am Markt konkurrenzfähig ist.

    Natürlich hat ein großer Stromerzeuger da ein völlig anderes Vermarktungspotenzial als Lieschen Müller. Die wird aber so oder so niemals jemals einen offshore Windpark errichten können und ob ich eine kleine private PV Anlage errichte ist gänzlich unabhängig davon, was "die Großen2 so machen.


    Ich z.B. halte die kleinen PV Anlagen derzeit sogar für eher übersubventioniert. 7ct/KWh für den Überschusstsrom ist eigentlich zu viel, richtig wäre der Marktwert Solar abzgl. des Vermarktungsaufwands. Und die Netzentgelte sollte man auch bei den privaten nicht auf die kWh Umlegen, sondern anhand der tatsächlichen Netzbelastung auf die Grundgebühr. Allerdings wird daran die Eergiewende vermutlich nicht scheitern, die scheitern daran, dass der Großteil der Leute bis heute einfach nicht wahr haben mag und kann, dass Energiewende eben jeden betreffen würde, ohne Ausnahme.


    MfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Ich habe mir vom FZ Jülich heute die Präsentation der neuen Studie zum kostenoptimierten Pfad für die Energiewende 2045 angesehen, musste dann aber leider vorzeitig raus.


    https://www.solarserver.de/202…e-energieversorgung-2045/


    Ich denek die Vorträge werden dann auch online eingestellt?


    Das FZ Jülich ist natürlich nicht vollkommene "technologieneutral" und die Paramter sind für mich nicht ganz offensichtlich, aber trotzdem sind die Modelle natürlich spannend.


    Mitgenommen hab ich aus deren Modell:


    90 Mio t pro Jahr an CO2 muss man geologisch einlagern, weil man das bei zemetherstellung, Landwirtscahft & Co nicht auf Null bekommt


    Wasserstoff geht vor allem i die Industrie (Methanol, ammonika, Stahl, prozesswärme), dann noch in LKW, PKW nur noch eine kleine Rolle (das war bis vor kurzem dort noch anders). Ein Teil des Wasserstoffs wird im Inland erzeugt (aber nur wenn wir PV und Wind massiv ausbauen), der Rest importietr für grob 3€/kg (was mir rehct preiswert erscheint)


    In der Stromerzeugung braucht es den "Flautenspeicher" in Form von Wasserstoff und Gaskraftwreken. Im Modell reicht aus den Wetterbedingungen von 1990 bis 2018 über 37 jahre hinweg modelliert ein Speicher von 61TWh (ich glaube bezogen auf den Strom).

    Es wurde nicht gesgat, aber ich vermute die 61tWh bezehen sich auf den Strom, nicht aufs Gas.


    (derzeit haben wir über 200TWh an Gasspeicher in Deutschland)


    Das ist bei CO2 neutralität, also inkl Elektroheizungen, ePKW, usw...


    Die Prioritäten sind auch klar und für mich weder neu noch überraschend:


    schnellstmöglich aus dem Großteil der Kohleverstromung raus (AKW Aussteg ist gesetzt).

    So schnell wie möglich ausbau von Wind und PV, bis auf 91% EE-Strom bereits in 2030


    Verschwinden der Ölheizungen bis 2030


    keine neuen PKW mit Verbrennungsmotor ab 2030


    Für mich unerwartet ist noch die Empfehlung, massiv Kurzumtriebsplantagen zu errichten und den Anteil der Biomasse vor allem darüber zu erhöhen.


    Die Kosten für das kostenoptimierte Szenario beträgt in diesem Modell ca. 1000 Mrd Euro oder 1,2% des BIP. Die Kosten für fossile Kraftstoffe im Szenario weiter wie bisher längen nach bisherigen preisen ebenfalls in dr Größenordnung.


    das kostenoptimierte Modell führt im Schnitt zu Vermeidungskosten von 132€/t CO2 über alles.


    nicht kostenoptimierte Modelle (also das was wir machen) könne quasi beliebig teuer werden.


    Das bestehende Gesetz zur Lagerung von CO2 in D ist für eine funktionierende CO2 neuraltät bis 2045 nach Aussage der Forschenden untauglich.


    MfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Das mit dem Einlagern ist ja das I-Tüpfelchen, was erst nach Abschaffung aller anderen CO2-produzierenden VErbrennung sinnvoll sein kann. Wenn nicht bald Einbau von Ölheizung, Gazheizung und Verbrennungsmotoren verboten wird, zieht sich das noch ewig hin oder man müsste dann ab 2030 unetr polizeigewald diese Geräte zwangsstilllegen, was nicht umsetzbar ist.


    Reine Verbenner soltle man möglichst ab 2023 verbieten und hybrid ab 2025, um den harten Aufprall der Autoindustrie, die überaschen darüber ist, dass die guit bezahlte Lobby die Gesetze nicht mehr mundgerecht produziert. Ja, ja.. ich höre ja schon auf mit Politik.


    Biomasse zu Stromerzeugung ist total ineffizient. Auf der gleichen fläche PV bringt erheblich mehr Ertrag und läßt sich zudem ja auch noch mit Bio-Landwirtschaft kombinieren.


    Ich z.B. halte die kleinen PV Anlagen derzeit sogar für eher übersubventioniert. 7ct/KWh für den Überschusstsrom ist eigentlich zu viel, richtig wäre der Marktwert Solar abzgl. des Vermarktungsaufwands.

    Zu viel ist es erst, wenn wir min. 500 GWp PV-Leistung in DE haben. Die EEG Umlage wird ja auch kräftig von der Industriesubventionierung getrieben. Co2-Preis für alles fossile auf min 180€/t und ab in den EEG Topf damit.Da kann man füpr die kleinanlagen auch wieder 10 ct/kwh raus hauen, weil der Topf gut gefüllt wäre, weil viele ja zu träge zum Umdenken sind.


    Zum Schlecht reden von PV-Anlaen hat ja @mueller schon einige geschrieben. Da würde mir noch viel mehr einfallen, aber jetzt gibt es Essen...

    aus DE gesendet....

  • Du weißt aber schon was dann passiert?

    Es passiert endlich was?


    Wenn man es denn Menschen es möglichst einfach und angenehm macht alles so weiter zu amchen, wie bisher, dann ändert sich nix. Es muss richtig weh tun, wenn man sich nicht umstellen will.


    Natürlich müssen da ganz viele Gesetze geändert werden, damit es sozial vertretbar ist. Ein Grundbaustein kann eine Art Klimagrundbetrag in Form eines BGE sein.


    Großer Problem ist der Wohnsektor. Da kann man schon rein personell nicht schnell umschwenken. Idealer wiese müsste man erst den Wohnraum sanieren, um den Heizbedarf zu senken und dann den Wärmeerzeuger tauschen.

    Bei 180€/t Co2 kann bei entsprechender Förderung aber auch Wärmepumpenstrom mit herkömliche Heizkörper attrakiver gestaltet werden. Ein Gaspreis von min. 10ct/kwh ist notwendig, um da überhaupt ein Umschwenken im Altbestand zu provozieren. Dazu muss der Wärmepumpenstrom wieder auf unter 20 ct/kwh sinken, damit es bei Heizkörpern in größeren MFH günstiger ist mit WP-Strom zu heizen als mit Gas.

    Bei 25€/t CO2 macht es finaziell keinen Sinn.

    aus DE gesendet....

  • Hier in der CH ist das mit der eigenen PV Anlage etwas einfacher.

    Wir mussten den Zähler gegen einen tauschen, der Einspeisung separat verrechnet. Montagekosten zu unseren Lasten. Der alte mechanische lief rückwärts, wenn Einspeisung den Eigenverbrauch überwog.


    Es zählt aus Sicht der E-Werks nur die Bilanz, d.h. wenn die PV 1kW macht und ich gerade 2kW verbrauche, dann erscheine ich als Verbraucher mit 1kW. Wieviel vom PV intern verbraucht wird, davon hat das E-Werk und das Steueramt und auch ich keine Ahnung, dazu müsste ein Zähler direkt an der PV montiert werden.

    Dann muss natürlich sichergestellt sein, dass die PV-Anlage nicht produziert, wenn das Netz spannungslos gemacht wird. Das ist aus Sicherheitsgründen logisch.

    Für den Strom bezahle ich Verkauf an Haushalte plus Netzgebühr, für Einspeisung bekomme ich Ankauf minus Netzgebühr. Es lohnt sich also, den Eigenverbrauch zu optimieren.

  • Das mit dem Einlagern ist ja das I-Tüpfelchen, was erst nach Abschaffung aller anderen CO2-produzierenden VErbrennung sinnvoll sein kann...

    Theoretisch wäre das noch eine spannende Option:


    Fall es gelingt beispielsweise CO2 für 150€/t aus der Luft zu holen und einzulagern könntee s für einige jahrzehnte billiger sein, weiter in bestimmten Bereichen Erdgas zu nutzen (z.B. für LKW, Schiffe, Flautenkraftwerke und manche Industrieprozesse) und in die dann leeren Erdgasfelder das CO2 zu verpressen. Das ist ja keine gänzlich neue Technologie.


    Aus einem Molekül CH4 wird durch Verbrennen ein Molekül CO2, vom Volumen her geht sich das also zumindest auf den ersten Blick aus.


    Ob es Wasserstoff schlagen kann weiß ich nicht, ich vermute aber stark, dass es syntehtische Kraftstoffe schlagen kann.


    Auch der blaue oder türkisfabenen Wasserstoff würde sich theoretisch anbieten. man erzeuge Wasserstofff aus Erdgas (mittels Dampfreformierung der gänige prozess heute) und speicher dann das CO2 nebendran im gasfeld, während man den "blauen" Wasserstoff durch die Pipeline schickt. Das wäre ein Pfad, der auch für Russland attraktiv sein könnte.

    Dort wo Strom sehr billig ist (Norwegen) könnte man auch noch über das Kvaerner Verfahren nachdenken, also Methan + Strom wird zu (türkis farbenen) Wasserstoff und festen Kohlenstoff. Letzteren könnte man dann vergraben.

    Zwei Nachteile:

    1. Im Kohlenstoff steckt dann noch 40% der Energie

    2. Es ist ein Schildbürgerstreich Braunkohle aus der Erde zu verbuddeln und zu verbrennen und dann an anderer Stelle künstlich hochreinsten Kohlenstoff zu produzieren und zu vergraben.


    Wie man es dreht und wendet, in Deutschland wird es keinen effektiven Klimaschutz geben können, solange unsere Braunkohlekraftwerke weiter durchlaufen. Der Braunkohlestrom ist nicht unser einziges Problem, aber unser mächtigstes, solange die Dinger nicht weg sind erscheienn die meisten anderen Anstrengungen recht sinnlos.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Der Braunkohlestrom ist nicht unser einziges Problem, aber unser mächtigstes, solange die Dinger nicht weg sind erscheienn die meisten anderen Anstrengungen recht sinnlos.

    Da bin ich mal einig mit dir.


    Wie viele Kohlekraftwerke werden Weltweit neu gebaut oder geplant ??


    Nach untenstehendem Link 1380



    https://www.energiezukunft.eu/…hlekraftwerke-in-planung/

    „Im Krieg ist die Wahrheit das erste Opfer“

  • Es passiert endlich was?

    Das Leben wird für viele Millionen Menschen in der EU unbezahlbar. Sie können sich schlichtweg die Preise für Strom, Heizung, Mobilität und Nahrungsmittel nicht mehr leisten. Ich wage zu bezweifeln, das diese Energiewende bei 180€ CO2 Steuer sozialverträglich gestaltet werden kann.

    Was denkst du also werden diese viele Millionen hungernde und frierende Menschen unternehmen? Ich werde einer dieser Menschen sein und ich weis es.

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • Fall es gelingt beispielsweise CO2 für 150€/t aus der Luft zu holen und einzulagern

    Ich könnte mir vorstellen, dass wenn man das Erdgas einmal aus den unterirdischen Lagern rausgeholt hat und der natürliche Erdgasdruck quasi weg ist, ersteinmal Setzungsrisse im Gestein entstehen.

    Ob das ehemalige Erdgaslager danach überhaupt noch "dicht" ist?

  • Was denkst du also werden diese viele Millionen hungernde und frierende Menschen unternehmen?

    Ich biete ein anderes Szenario ("Wir warten halt mal ab und tun so, als könnten wir einfach so weitermachen, weil uns sonst viele Millionen hungernde und frierende Menschen aufs Dach steigen"):


    "Die Hälfte der Menschen dieser Erde lebt näher als 15 Meilen zur nächsten Küste. Auch ein großer Teil der Metropolen liegt an einer Küste. Das Problem ist: wenn solch ein Prozess einmal ins Rollen gekommen ist, kann er nicht wieder gestoppt werden. Deswegen müssen wir das Problem angehen, bevor es außer Kontrolle gerät."


    "Das letzte Mal, als es 3 Grad wärmer war, waren die Meeresspiegel 25 Meter höher, plus/minus 10 Meter. Das passiert nicht in einem Jahrhundert, aber es können in einem Jahrhundert schon einige Meter sein,"

    "Wir können nicht alle fossilen Brennstoffe auf der Erde verbrennen. Wenn wir das tun, werden wir mit einem anderen Planeten enden. Ich meine einen Planeten ohne arktisches Eis, und einen Planeten, auf dem die Erwärmung so groß ist, dass es große Auswirkungen auf den Meeresspiegelanstieg und hinsichtlich des Artensterbens gibt."


    Das sind Zitate aus einem Interview des Klima-Chefwissenschaftlers Jim Hansen, aus dem Jahr 2007. Seine Warnungen brachte er bereits 1988 vor dem US-Kongress vor.

    Miesegrau: Was denkst du also werden diese Milliarden Menschen unternehmen, die wegen unserer Weigerung, etwas zu unternehmen, ihre Lebensgrundlage verlieren?


    Keiner sagt, dass ein radikaler Umbau des Energiesektors ein bequemes Kuschelthema ist. Aber die Option "Wir machen mal nix" ist unvorstellbar grausamer in ihren Auswirkungen.


    Grüsse

    Tom

  • Ich seh ja ein, wenn man nix gegen den Klimawandel machen will, weil das Geld kostet.


    Nur was gut , daß der Klimawandel nur zu ein paar zusätzlichen Minimalkosten führen will.


    Dann braucht man im Sommer massiv Strom für Klimageräte, den es sicherlich nicht umsonst gibt.


    Die Krankenkassenbeiträge steigen, weil mehr Hitzeopfer medizinisch behandelt werden müssen.


    Lebensmittel werden wegen Dürren teurer. Wälder gehen vermehrt hopps und Holz wird teurer.


    Das Leitungswasser wird teurer,da mangels Niederschlägen neue Brunnen gebohrt

    werden müssen.


    Wald- und Flächenbrände ,


    Stürme , Hochwasser .....


    Aber da haut man den Konsumsuchtln besser nicht von staatswegen um die Ohren.

    Ja nicht nur andeutungsweise darauf hinweisen, daß vielleicht etwas Einschränkung und Verzicht notwendig sein könnte.


    Erinnert ein bißchen an eine andere aktuelle Problematik .

  • Das Leben wird für viele Millionen Menschen in der EU unbezahlbar. Sie können sich schlichtweg die Preise für Strom, Heizung, Mobilität und Nahrungsmittel nicht mehr leisten. Ich wage zu bezweifeln, das diese Energiewende bei 180€ CO2 Steuer sozialverträglich gestaltet werden kann.

    Sie wird sozial gestaffelt werden müssen. Du schlussfolgerst richtig, dass es sonst zu massiven sozialen Unruhen kommen wird und das möchte niemand.


    Stellschrauben und Lösungen gäbe es genug. Bedigungsloses Grundeinkommen zum Beispiel. Oder staatliche Subventionen für Energie und Heizen die bis zu 100% gehen können bei Menschen die unter der Armutsgrenze leben.

  • Option "Wir machen mal nix"

    Das habe ich nicht vorgeschlagen. Mir ist schon klar das etwas passieren muss, aber bitte ohne das vielen Millionen Menschen innerhalb weniger Jahre die Lebensgrundlage genommen wird. Wenn du denkst das diese Menschen schweigend und klaglos den Kitt aus den Fenstern fressen, so irrst du dich gewaltig. Die Bundesregierung sollte vielleicht den Graben um den Reichstag etwas tiefer und breiter ausführen.

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • Stellschrauben und Lösungen gäbe es genug. Bedigungsloses Grundeinkommen zum Beispiel. Oder staatliche Subventionen für Energie und Heizen die bis zu 100% gehen können bei Menschen die unter der Armutsgrenze leben.

    Im Sinne aller hoffe ich das dein Wunsch Wirklichkeit wird.

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)