Gaskraftwerke, das sind ja die Kraftwerke in denen Erdgas verbrannt wird.
Das wär ja dann aber ein Widerspruch in Sich.
Wieso ist das ein Widerspruch?
Wenn ich z.B. 80% EE Strom habe und 20% Erdgas-Strom im Mix, dann lande ich unter 100g CO2 pro kWh, das ist schon erheblich besser als heute.
Im letzten Schritt ersetzt man das Erdgas dann eben durch andere Gase.
Ja, eben. Wenn man jetzt Wind und PV massiv ausbaut, hat man immer noch das Problem der volatilität. Bei PV jetzt mehr die Zyklizität mit der harten NULL in der Nacht. Und bei Wind die unplanbarkeit...
Die frage ist, wie krieg ich eine stetige und regelbare Stromversorgung zustande?
PV und Wind sind zwar "unplanbar", aber keineswegs unprognostizierbar, das bekommt man heute für einige Tage ziemlich genau hin. Auch die Last kann man halbwegs gut prognostizieren (musste man ja schon immer) und dementsprechend lässt sich dann auch die Residuallast planen.
Wie das geht? na ganz genau wie heute auch.
was denkst Du denn, wie man das heute macht?
Wir hatten z.B. bei der letzten partiellen Sonnenfinsternis in Deutschland Lastgradieneten bei PV, die einer erheblich größeren installierten leistung in Zukunft entsprochen hatten. Das war ein Blick in die Zukunft und durchaus herausfordernd, weil im Moment eben die Flexibilität bei Braunkohle und AKW nicht da ist, aber es war trotzdem lösbar.
Der "Fehler" von Herrn Sinn ist, dass er Wind und PV hochskaliert (das ist bei Wind schon deswegen methodisch ein Fehler, weil die neueren höheren Anlagen viel höhere Volllaststunden haben) und daraus die Residuallast berechnet und dann das Integral über die größten Lücken bildet. Seine Aussage ist nun, dass man diese Lücken mit Speichern füllen muss, weil sonst die Energiewende nicht funktioniert.
Meine Aussage ist, dass das das fliegende Auto ist, das von Paris nach New York fliegen soll und deswegen natürlich Quatsch ist. Ich fülle die großen Lücken mit Gaskraftwerken und nutze Speicher dort, wo sie Sinn machen: Systemdienstleistung, Lastgradienten reduzieren, Netzbooster, evtl etwas Tag-Nacht-Glättung bei großen PV Strommengen.
Ob man dafür jetzt 200 GWh Speicherkapazität oder 400GWh Speicherkapazität ansetzt ist nicht so wichtig, es spricht absolut nichts daggeen, diese speichermengen zu bauen und zu bertreiben.
Spannender ist am ende die rage, wieviel gas man einsetzen will und welches Gas schlussendlich. Am realitischten ist wohl der überwiegende Import.
So nebenbei kann man noch überlegen, ob man ein paar Kohlekraftwreke so ertüchtigt, dass sie als kaltreserve stehen bleiben, alleine schon um geostrategische abhängigkeiten zu reduzieren, wenn z.B. Putin des Gashahn zudrehen sollte.
Wichtig ist, dass in diesen Kohlekraftwreken dann übers jahr möglichst wneig Kohle verbrannt wird. Nicht die Kraftwreke an sich sind das Problem sondern deren Emissionen.
MfG