Erfahrungsbericht 26h Stromausfall

  • Prepperfall durch Sturm Ignatz, es lief bei mir nicht alles rund


    Ich hatte mir am Sturm Tag Home Office eingeplant. So muss ich nicht ins Auto steigen, um die vielen km bis zur Arbeit zu fahren. Gegen 11:20 Uhr war der Strom weg, kam aber nach 90 Minuten wieder. Rechner wieder hochgefahren, der Router und der Firewall waren nach 10 Minuten auch wieder online. Lange konnte ich aber nicht arbeiten. Um 13:50 Uhr war der Strom wieder weg. Also ging das Warten los, wann denn das Licht wieder angehe. Dass das erst 26 Stunden später der Fall sein sollte, wussten wir ja zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Unsere Kinder flogen aus der Uni und der Ausbildung ein und berichteten von Bäumen und viel Geäst auf den Straßen.

    Um 15 Uhr fing ich langsam mit Vorbereitungen an, falls der Stromausfall bis zum Eintritt der Dunkelheit anhält. Es wurden mehrere Feuerhands aus der Prepperkammer geholt und die Tonne mit den Leuchtmitteln ins Wohnzimmer getragen.

    Die Solarlampen waren geladen, ich musste diese nur mit Luft füllen. Petroleum wurde in den Lampen nachgefüllt und eine schon mal in Betrieb genommen. Stirnlampen und Taschenlampen wurden überprüft. In der Küche wurde der Küchenofen (Kochmaschine) mit Kohle in Betrieb genommen und lieferte bald die erste Wärme.


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    Aktuelle Informationen über die Wetterlage konnte ich auf dem IPad abrufen. Wir hatten keinerlei Infos, wie großflächig der Stromausfall war, es konnte also sein, dass auch alle Funkmasten in meinem Umfeld davon betroffen sind. Die Batterie Pufferung solcher Masten ist meines Wissens nur für 2 bis 4 Stunden ausgelegt, es war also zu befürchten, dass die Infos auf den mobilen Geräten irgendwann nicht mehr abrufbar sind.

    Vor zwei Jahren hatten wir unsere Heizungsanlage erneuern lassen. Beim Umbau hatte ich auch beauftragt, dass die Anlage über eine normale Steckdose betrieben wird. Das wurde für einen längeren Stromausfall so geplant.

    Jetzt kam die Stunde des Honda Inverters. Gerät auf den Hof getragen ein Stromkabel in den Keller gelegt zur Heizungsanlage und ein zweites zum Fernseher + SAT Anlage.

    Das Gerät auf den Hof zu stellen, war mein erster Fehler. Hier ist das Gerät Regen ausgesetzt, aber es regnete ja gerade nicht. Um das Gerät geschützt in Betrieb zu nehmen, bauen wir sonst an unserer hinteren Treppe mit einem Rüstbock und einer Rüstplatte eine Plattform, wo das Notstromaggregat geschützt steht. Ich war einfach zu faul, das Ganze von der Scheune nach vorne zu tragen, der normale Strom konnte ja nicht weit weg sein.

    Der Honda wurde angeschaltet und der Fernseher lief wieder. Im Keller arbeitete der Brenner der Erdgasheizung wieder. Die Heizungen in den Räumen wurden wieder warm. Eine Kontrolle der Heizungsanlage eine Stunde später ergab das dort auf dem Betonboden Wasser sich ansammelt. Das gehört dort nicht hin. Eine Suche mit der Signallampe, brachte eine zweite unter einem Rohr versteckte Steckdose zum Vorschein. Die ist für eine kleine Pumpe zuständig die Kondensat abpumpt. Über einen Verteiler wurde auch dieses Gerät mit an den Honda angeschlossen. Also auch hier schlechte Vorbereitung für den Notfall, die zweite Steckdose hätte ich kennen müssen.


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    Meine Frau fand es gut, dass sie mich jetzt zur Verfügung hat und ich musste ihr beim Wolle haspeln helfen. Inzwischen wurde es dunkel und der Strom war immer noch nicht da.


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    Wir schauten also etwas Fernsehen, vor allem Nachrichten. Meine Frau machte mit den beiden Hunden eine kurze Runde durchs Dorf. Als sie zurückkam meinte sie, dass es noch zwei weitere Prepper im Dorf gibt, dort war ebenfalls ein Notstromaggregat zu hören.

    Jetzt kommen meine größten Vorbereitungsfehler. Wir tanken den Honda immer mit „Aspen 4“. Die blauen 5 Liter Behälter stehen in der Werkstatt. Um das Ganze zu wälzen hatte ich meiner Frau gesagt den Rasenmäher mit Aspen zu tanken. Jetzt wollte ich Benzin holen, bis auf einen Kanister waren alle leer. Die leeren Kanister hätten nicht dort stehen dürfen, sondern müssten schon längst entsorgt sein. Einen vollen Behälter hatte ich aber, den ich neben den Honda stellte. Nach 2,5 Stunden Dauerbetrieb wollte ich Benzin nachfüllen. Ich bekam den Deckel nicht des Kanisters nicht geöffnet. Erst probierte ich es eine ganze Weile alleine, dann holte ich meine Kinder zu Hilfe. Auch sie konnten den Sicherheitsverschluss nicht öffnen. Die Zeit fing für mich an zu rasen, inzwischen waren weitere 20 Minuten vergangen, und ich wusste nicht wieviel Sprit noch im Honda war. Also ab in der Werkstatt und mit einer Säge den Deckel abgesägt. Das Benzin in einen der leeren Behälter umgefüllt und ab zum Honda. Tankdeckel geöffnet und locker drei Liter Benzin nachgefüllt. Bei einem Tankvolumen von 3,6 Liter war also nicht mehr viel drin im Honda. Selbst solche profanen Dinge wie einen Verschluss zu öffnen sind plötzlich ein Problem. Hier hat Murphy voll zugeschlagen.


    Da wir Strom hatten konnte auch der Inhalator unseres größten behinderten Sohnes laufen. Also alles im grünen Bereich. Beim Abendbrotessen war die Devise, einmal Kühlschrank auf, alles rausgeholt und wieder zu. Essen bei Kerzenschein und Petroleumlampe macht Spaß.

    Meine Frau backt unser Brot seit vielen Jahren selber. Am Vortag hatte sie den Teig angesetzt und wollte eigentlich am Nachmittag das Brot im Elektroherd backen. Ohne Strom klappt das leider nicht. Ich beruhigte Sie, der Strom kommt bestimmt heute Abend noch wieder.

    Beim durch das dunkle Haus laufen dachte ich kurz in einem Flur, ist der Strom wieder da? Dort hing eine leuchtende Kette für Halloween. Das ist eine LED Kette die mit drei AAA Batterien betrieben wird. Die Batterien halten gefühlt ewig. Das Licht der LEDs reicht für eine Notbeleuchtung in Fluren oder z.B. im Bad aus. Da Weihnachten vor der Tür steht gibt es an vielen Stellen jetzt solche Lichterketten für kleines Geld zu kaufen (20 LED Kette, für 2,49 Euro – heute bei Norma). Ich habe drei LED Ketten gekauft und in die Tonne unserer Leuchtmittel gelegt. Auf so einfache Sachen kommt man manchmal nicht. Es muss nicht die teure Solarlampe sein.

    Wir saßen noch etwas vorm Fernseher, meine Frau spann nebenbei mit Stirnlampe am. Den Honda wollten wir gegen 21.30 Uhr ausschalten. Das passierte aber schon kurz nach 20 Uhr. Am Fernsehbild merkte ich das entweder starke Windböen die SAT Schüssel traktieren oder es regnet. Sofort nach draußen gegangen, es regnete. Honda ausgeschaltet und alle Stromkabel eingerollt. Hätte ich mal doch die Plattform errichtet. Hinterher ist man immer klüger.

    Ich musste ins Bett, ohne Strom ist Home Office nicht machbar. Meine Frau wollte aber unbedingt das Brot backen. Den Kochherd hatten wir für so etwas noch nie benutzt, jetzt musste es sein. Drei weitere Kohlen in den Ofen gelegt, um diesen richtig auf Touren zu bringen. Es hat geklappt, nach 3,5 Stunden holte meine Frau kurz vor Mitternacht die fertigen Brote aus der Kochmaschine. Nicht ganz so braun an der Oberseite wie aus dem Elektroofen, aber voll durchgebacken und schmackhaft. Das war ein echter Erkenntnisgewinn in dieser Situation.


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    Um 4:30 stand ich auf um wenn immer noch kein Strom da ist auf Arbeit zu fahren. Es war kein Strom da. Zähneputzen, anziehen, Schnitten schmieren usw., alles mit Stirnlampe – ist gewöhnungsbedürftig. Dann die Autofahrt durch das absolut dunkle Dorf. An der Landstraße angekommen, konnte ich über das Feld im Nachbardorf brennende Straßenlaternen erkennen. Auch auf den 7 km bis zur Autobahn waren alle anderen Ortschaften beleuchtet. Haben die uns vergessen dachte ich.

    Auf Arbeit konnte ich an meinem nicht erreichbarem Home Office Firewall erkennen das der Strom immer noch nicht da ist. Inzwischen konnten wir in Erfahrung bringen das gegen Abend wir im Dorf wieder mit Strom versorgt werden. Im Internet konnte ich nachvollziehen das in unserem Obi Markt Aspen Benzin vorrätig ist. Nach Feierabend also im Obi 5 x „Aspen 4“ gekauft und noch ein weiteres 25 Meter Stromkabel.

    Zu Hause angekommen wurde gemeinsam mit meinem Sohn sofort die Schutzplattform für den Honda errichtet. Ein Stromkabel wieder an die Heizungsanlage das zweite ins Haus. Im Haus wurden als erstes 3 Kühlgeräte wieder mit Strom versorgt (Kühlschrank und Gefrierschrank). Der Fernseher bekam ebenfalls wieder Strom. Der Honda steckte das locker weg. Plötzlich hörte ich, dass der Honda leicht höher tourt. Da hatte doch mein Sohn weil im kalt war einfach die Heizdecke mit in Betrieb genommen. Der Honda steckte das locker weg. Ich habe erst mal das große Kind belehrt das so was in dieser Situation auch schief gehen kann.


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    Um 15:50 Uhr war der Strom wieder da und ist bis jetzt auch geblieben. Einziger Verlust bei dem Stromausfall ist eine defekte Festplatte in unserer Synology. Das Gerät läuft seit 11 Jahren im Dauerbetrieb. Ich wollte es immer schon mal ersetzen, aber warum es funktioniert ja. Satt die defekte Festplatte zu tauschen kommt einen neue Synology (schon bestellt). Das Grundstück hat beim Sturm zum Glück keinen Schaden genommen.


    Tschüss Heiko

  • Danke für die Mühe, die du in den Beitrag investiert hast!


    Im Großen und Ganzen sind es ja glücklicherweise "nur" kleinere Lerneffekte für die Zukunft, insgesamt wart ihr ja gut aufgestellt.


    Sowas wie Kondensatpumpe ist interessant, das Kondensat ist laut unserem GasWasserScheixxe-Installateur nicht nur "klassisches Wasser", sondern schon korrosiv und nicht gesund.


    Weißt du, wie es hei deinen direkten Nachbarn gelaufen ist? Habt ihr gemeinsame Punkte gefunden, bei denen eine Zusammenarbeit die Situation noch besser geklärt hätte?


    Das Thema "leere Kanister" die rumstehen ist sowas wie Klopapier im Kloschrank nachlegen (oder auch nicht), Gasflaschen ohne Manschette zu den vollen stellen, werwarzuletztTanken? etc.... Das ist der Faktor Mensch, den bekommt man nie zu 100% safe :winking_face:

  • Hallo Heiko,


    danke für den schönen Bericht.

    Zu dem Aspen Benzin möchte ich noch vorschlagen, dass Du Dir 5 Liter Armee Blechkanister kaufst und das Aspen dort hinein füllst.

    In den billigen Kunststofftanks gibt es einen "seltsamen Schwund" im Laufe der Zeit....


    Den Honda Genarator könntest Du ggf. auch unter einem niedrig aufgespannten Sonnenschirm betreiben wenn es regnet...


    Gruss, Udo

  • Hallo zOSh,


    nachdem wir wissen wer sich auch vorbereitet hat werden wir in der nächsten Zeit ganz langsam mal vorfühlen. Es ist immer besser in Gemeinschaft solche Krisen anzupacken.


    Tschüss Heiko

  • Hallo Udo (DL 8 WP),


    das mit dem umfüllen in Metallbehälter ist eine gute Idee, werde ich schnellstmöglich in Angriff nehmen. Ein Sonnenschirm als Regenschutz hilft schon, aber leider nicht bei Windspitzen von 129 km/h (gemessen in der Kachelmann Wetterstation 2,5 km Luftlinie entfernt).


    Tschüss Heiko

  • Den Honda Genarator könntest Du ggf. auch unter einem niedrig aufgespannten Sonnenschirm betreiben wenn es regnet...

    Meiner Erfahrung nach, laufen die auch ohne Witterungsschutz.

    „Im Krieg ist die Wahrheit das erste Opfer“

  • [...] Ich bekam den Deckel nicht des Kanisters nicht geöffnet. Erst probierte ich es eine ganze Weile alleine, dann holte ich meine Kinder zu Hilfe. Auch sie konnten den Sicherheitsverschluss nicht öffnen.

    Besorg dir bei Gelegenheit mal so einen "Multiöffner":


    DSC_0154_frgkl.JPG


    Das gibts bei uns im Aldi-Süd, wenn wieder diverse "Senioren"-Alltagshelferlein in den Aktionsangeboten (dieses Jahr war das in der letzten Juliwoche) sind. Ich habs mir geholt, weil ich manchmal die 5-Liter-Isokanister ums verrecken nicht aufgeschraubt bekomme, damit gehts (wieder) :winking_face:

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Vielen Dank für deinen Bericht.

    Bitte schreibe doch noch etwas mehr zu den Solarlampen.

    Und wofür benutzt ihr den Honda I20 in normalen Zeiten ? Oder ist der speziell für Blackout gedacht ?

    Die Solarlampen waren geladen, ich musste diese nur mit Luft füllen.

  • Danke für deinen interessanten Bericht. Wie lief das überhaupt bei euren Nachbarn, habt ihr da Kontakt? Ich meine jetzt nicht nur die zwei im Dorf, von denen du schreibst, dass sie ein Notstromaggregat haben, sondern die anderen. Haben die sich bei euch gemeldet oder gab es Gespräche, dass sie vielleicht auch nachrüsten wollen?

  • Vielen Dank für deinen Bericht.Bitte schreibe doch noch etwas mehr zu den Solarlampen.

    Wenn ich das richtig erkenne auf dem einen Bild, sind die Solarlampen sogenannte Luci Lanterns von der Firma Mpowerd.


    Davon habe ich auch einige am Start. GIbt die Dinger in verschiedenen Ausführungen für verschiedene Einsatzzwecke. Eine hat mir schon mal echt gute Dienste erwiesen, als ich vor 2 Jahren mal abends mit dem Auto liegengeblieben bin (defekte Lichtmaschine). Dunkel war's (der Mond schien nicht helle) und es war eine unübersichtliche Stelle auf einer Landstraße. Eine Luci EMRG im Auto als Lichtquelle war sehr angenehm und die zweite mit rotem Blinklicht außen am Auto.


    Im BOB hab ich immer eine Luci EMRG, weil 1. solar, 2. wasserdicht, 3. leicht, 4. kleines Packmaß, da aufblasbar. Beim Camping habe ich auch gern eine Luci dabei, die ansonsten bei mir zuhause auf dem Fensterbrett steht. Inzwischen gibt es die Dinger sogar smart, über Bluetooth steuerbar und mit Lautsprecher - für die die das brauchen.


    Es gibt inzwischen Nachahmerprodukte auf dem Markt. Habe aber schon gelesen, dass deren Solarpaneele und Akkus weniger effizient sind. das Material weniger robust und die Verarbeitung schlechter.

  • Hast du dir als Lagermöglichkeit für den Aspen-Sprit mal überlegt Salzkottener Gefäße zu nehmen? Sind gebraucht mit Gucken günstig zu bekommen, gerade die 10-Liter-Kannen sind ob der Größe meist unbeliebt aber gut zum Lagern. Ex-geschützt und von den Dichtungen her leicht zu überholen. Vorteil sind die Tüllen mit denen du zielgenau Nachtanken kannst ohne zu plempern und mit dem Set-Up auch wenn der Honda läuft. Ich hab von den Dingern über 10 Stück bei mir im Einsatz.


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    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • danke, jetzt verstehe ich auch das mit dem Aufblasen. Und gut dass es sowas auch ein Qualität gibt , ich kenne ähnliches nur als windigen "Scherzartikel".

  • Danke für die vielen Anregungen die Ihr mir gebt. Hier auch ein paar Infos von mir.


    * Der Hinweis mit dem Multiöffner durch Lunatiks ist Gold wert, ein einfaches Tool für kleines Geld, und kann echt hilfreich sein. Ich bin gerade dem Vorschlag von Vollzeitvater gefolgt und habe den „Niviy Deckelöffner“ gekauft. Für den habe ich mich auch wegen der Signalfarbe Orange entschieden. Mit 60 Jahren lässt inzwischen die Sehstärke und das Hell- Dunkelsehen nach. Alles was Rot ist kann ich besser erkennen. Deshalb sind auch unsere Stirnlampen meistens in dieser Farbe, oder das Stirnband leuchtet so.


    * die „Luci by MPOWERD Solarleuchten“ habe ich gekauft als diese auf den Markt kamen. Bestellt in den USA, zum Glück ist das Zollamt nur 7 km entfernt. Auf den Lampen steht "Production Date: July 2013". Auf den Lampen ist ebenfalls aufgedruckt das eine 3,7VDC Lithium Polymer Batterie eingebaut ist. Einmal im Jahr versuche ich dran zu denken die Lampen einen Tag dem Sonnenlicht auszusetzen, danach gehen sie wieder in die Tonne. Dass der Akku der 8 Jahre alten Lampen nachlässt habe ich bei diesem Einsatz nicht feststellen können. Einzelne Lampen waren beim Stromausfall mindestens 3,5 h angeschaltet.

    Die einzige Schwierigkeit ist immer das Aufblasen der Lampen nach längerer Lagerung. Der Kunststoff der Lampen ist dann immer sehr träge, und muss vorsichtig mit der Hand erst einmal etwas auseinander gezogen werden, um dann Luft einzublasen. Eine Alterung des Kunststoffes habe ich aber bisher nicht festgestellt. Ich würde genau diese Lampen wieder kaufen.


    * Kontakt mit den Nachbarn hatten wir beim Stromausfall wenig. Am ersten Tag, wo nachmittags das Licht ausgegangen war, dachte man Strom kommt ja gleich wieder. Wegen des Sturms haben wir das Haus auch möglichst nicht verlassen. Nur meiner Frau habe ich mit Bauchschmerzen eine kleine Hunderunde erlaubt. Am nächsten Früh ist mein Auto 05:00 Uhr zur Arbeit gerollt. Meine Frau war zu Hause und hat dann den Kontakt zu den Nachbarn hergestellt. Unmittelbar neben uns ist das Alter der Bewohner 80+. Diese kamen ganz gut mit der Situation zurecht (die haben die Zeit nach dem Krieg noch kennengelernt). Auf diese Weise hatten wir dann auch die Info das am Abend der Strom wieder da ist. Wäre es kälter gewesen, oder kein Ende des Stromausfalls in Sicht hätten wir uns um unsere unmittelbaren Nachbarn gekümmert. Da wäre Essen kochen für alle, oder Holz und Kohle schleppen angesagt. Wir hätten auch einige Feuerhands und Petroleum verteilen können. Ein Teil unseres Petroleum Vorrates lagert in diesen Behältern.


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    (als ich die gekauft habe waren die noch 10 € preiswerter)

    https://www.troph-e-shop.com/d…all-silber-gebraucht.html

    (Preis ist der gleiche)

    https://www.troph-e-shop.com/d…ll-wh-grau-gebraucht.html


    * die „Salzkottener Gefäße“ kannte ich bisher nicht, ich habe mir aber gestern schon zur Lagerung von "Aspen 4" mehrere der oben verlinkten 10 Liter Kanister der Schweitzer Armee bestellt.


    * Beim Stromausfall hat sich auch als praktisch erwiesen das wir einige Geräte haben die mit Muskelkraft betrieben werden. Meine Frau ist Kaffeetrinkerin von früh bis Abend, aber nur mit frisch gemahlenen Bohnen. Da musste Sie vor dem Genuss etwas arbeiten, aber der Kaffee konnte gekocht werden. Auch für das Getreide haben wir als Backup eine Handbetriebene Getreidemühle. Hier etwas über 1kg zu mahlen dauert aber etwas länger.


    06_kaffeemuehle.JPG


    Tschüss Heiko

  • Kommt drauf an, wie groß und hell sie sein soll und welche Funktionen gewünscht sind. Ich würde auf jeden Fall dafür eine mit USB-Port wählen. Das ab und zu mal Nachladen, solange es Strom gibt, geht damit fixer und wenn der Strom weg ist, kann man sein Handy einstecken und die Lampe als Powerbank nutzen. Vergleiche einfach die verschiedenen Modelle an, und such Dir das aus, welches am ehesten zu Deinen Bedürfnissen passt. Sie unterscheiden sich in der Größe, dem Gewicht, in der Akku-Kapazität, der Helligkeit, der Lade- und Leuchtdauer, den Modis, dem Finish des Schirms (matt oder klar), der Lichttemperatur (warm- oder kaltweißes Licht), usw.


    Aus meiner Sicht:

    • Die "EMRG" ist (wie auch die "Candle") die kleinste und leichteste. Sie hat zudem dieses rote Dauer- und SOS-Blinklicht. Perfektes Notfalllaternchen für unterwegs.
    • Die "Color Essence" (mit Farbwechsel), "Candle" (imitiert stimmungsvolles Kerzenlicht) und "Connect" (mit Bluetooth-Verbindung vom Handy aus zu steuern) würde ich eher als nice to have oder Spielereien bezeichnen.
    • Die "Original", "Lux" und "Outdoor 2.0" sind einfachere Ausführungen und bringen weniger Leistung, sind dafür aber deutlich günstiger und reichen, um Licht in Räume zu bringen.
    • Übrig bleiben also die "Pro Series" und die "Base Light", die aus meiner Sicht für den Blackout-Fall für zu Hause am meisten bieten. Hier vor allem den Zweiwege-USB-Anschluss, die größere Akku-Kapazität und größere max. Helligkeit.


    P.S.

    Ich habe übrigens 3 neue EMRG abzugeben und biete die auf Ebay-Kleinanzeigen an. Ist ein privates Angebot, ich bin kein gewerblicher Verkäufer. Und ich hab auch keine Beziehungen zur Firma Müowerd. Ich hab vor einer Weile nur mal gleich ein paar mehr bestellt, weil ich die so genial finde. Falls jemand Interesse haben sollte, einfach eine PN schicken, dann gebe ich gern den Link zu meinem Angebot.

  • @Heiko: danke für die anschauliche Schilderung, wie ihr mit der Lage umgegangen seid. Dein Bericht zeigt auch die Tücken eines Stromaggregates, besonders wenn es für diverse Verbraucher dauernd laufen muss. Ab einem bestimmten Zeitpunkt kreisen die Gedanken dann nur noch um den Generator und wie man ihn am läufen hält.


    Mein bisher längster Stromausfall ging 6h und wir überbrückten ihn ohne Stromerzeuger. Der Fernseher blieb aus, Radio ging ja über Batterie und Lampen mit Akku- oder Batteriebetrieb hatten wir zur Genüge. Unser Stromausfall erwischte uns damals mitten beim putzen, schnippeln und zuckern von Erdbeeren für Marmelade. Diese Arbeiten konnten wir auch manuell im Licht der Laternen durchführen. Da wir Kind und Katzen im Haus haben, sind bei uns Laternen, die mit offenem Feuer betrieben werden müssen, tabu. Wir nutzen die LiteXpress Camp 200 bzw. Klone davon. Die sind bis auf das Aufsetzen des Deckels vom Batteriefach völlig unkompliziert in der Handhabung und geben ausreichendes Raumlicht. Für präzisere Arbeiten habe ich zwei dieser viereckigen Akku-Scheinbwerfer mit 10W und USB Ein-/Ausgängen (ich hatte die damals bei LIDL gekauft), die liefern über mehrere Stunden sehr gutes Arbeitslicht und können über ein USB-Kabel flexibel aufgeladen werden.


    Für den Notbetrieb der Heizung hab ich einige Zeit geladene Akkus in einer BW-Batteriekiste und einen Wechselrichter in einer Transportkiste vorgehalten.

    Die Akkus haben eine Kapazität von 115Ah@12V, es sind zwei Stück in der Batteriekiste. Ergibt brutto 2,7kWh, netto nutzbar sind 1,4kWh. Unsere Pelletheizung braucht, sobald sie gezündet hat, inklusive der Heizungspumpen etc. um die 150W. Die Heizung läuft am akkubetriebenen Wechselrichter also rund 9h durch. Da ich mehrere dieser Batteriekisten habe, war mein Plan dann der, diese einmal am Tag umzustecken und die leeren Akkus wahlweise per Solar oder mit einem speziellen DC-Stromerzeuger aus BW-Beständen (SEA 1,9kW Silent) aufzuladen. Der Stromerzeuger läuft mit einem Hatz-Dieselmotor und liefert 68A Ladestrom, d.h. so eine Batteriekiste ist in unter einer Stunde wieder von 50% auf 100% Ladezustand aufgeladen.


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    Mittlerweile ist aber meine 4kWp-Solar-Insel mit einem 3kW-Sinus-Wechselrichter in Betrieb, so dass ich die kritischen Verbraucher Heizung, Kühltruhe und Kühlschrank sowie Beleuchtung etc. auf die PV-Insel umstecken kann. Der Stromerzeuger ist jetzt nur noch Rückfallebene für anhaltende Schlechtwetterperioden mit wenig Solar-Ertrag, um dann die Akkus der PV-Insel manuell aufladen zu können.


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    Grüsse

    Tom

  • Hallo tomduly,


    ich habe gerade im Internet zu deinem Dieselaggregat quergelesen. Dort steht immer Tankinhalt 1,5 Liter, wenn das stimmt wie wird bei dir der Tankfluss sicher gestellt? Oder ist nur da Komma falsch gesetzt bei den Angaben?


    Dankeschön

  • der interne Tank dient eigentlich nur dazu, den Austausch des Kanisters bei der Fremdbetankung zu ermöglichen und den Startvorgang zu erleichtern.

    Sonst werden die SEA über Kanister/Schlauch betrieben.

  • Da bin ich doch sehr froh, daß der Tank unseres Generators 100 Liter fasst und alle unsere Verbrauchen ohne Probleme schafft, auch die Tiefbrunnenpumpe mit 3 HP.

    Bei dem Unwetter, das wir letztens hatten, wären wir sehr ungerne rausgegangen, um Diesel nachzufüllen.

    Dieses Mal hatten wir Glück und der Strom war nur 15 Stunden weg.