Heizkostenverordnung (Novelle)

  • Ab 2026 müssen alle Heizkostenverbrauchsdinger fern-auslesbar sein:


    https://www.haufe.de/immobilie…g-novelle_258_540756.html


    Hat aus meiner Sicht Vor- und Nachteile. Vorteil: Mieter weiss genauer wie sein Verbrauch ist. Nachteil: kann quasi zu Big-Brother bzw. Überwachung oder Kontingentierung genutzt werden.


    Gibt dann einen Pluspunkt im Sozialregister für Minderverbrauch und ein Mahnschreiben wenn man es doch mal etwas wärmer haben wollte. Monats-genau! :smiling_face_with_horns:

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Vermieter und Mieter freuen sich, dass es keine Ablesetermine in der Wohnung geben muss. Das entspannt die Zeiteinteilung des Mieters und die Nerven des Vermieters.


    Negative Sozialpunkte ist eigentlich wieder so ein "Überwachungsstaat kommt bald" gerede.


    Der Verbrauch wird doch so oder so festgehalten.

  • Vermieter und Mieter freuen sich, dass es keine Ablesetermine in der Wohnung geben muss.

    Hey, ich freue mich auf den jährlichen Besuch von der netten Tante vom Ablesedienst. Wollt ihr mir eigentlich jeglichen menschlichen Kontakt nehmen?=O

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • Der Verbrauch wird doch so oder so festgehalten.

    Der Unterschied ist halt die Granularität der Auswertung.
    Wenn einmal im Jahr abgelesen wird, wieviel du verbraucht hast, dann kann man daraus nicht wirklich auf deinen Lebensstil schließen.


    Wenn aber im Sekundentakt übertragen wird, wieviel Strom gerade verbraucht wird, dann kann man da schon sehr viel mehr ablesen.

    Geht um 6 Uhr morgens überall im Haus das Licht an, der Wasserkocher oder die Kaffemaschine wird angeheizt und um 8 Uhr geht der Verbrauch schlagartig wieder runter? --> Du schläfst wohl bis 6 und gehst ab 8 Uhr aus dem Haus zur Arbeit. Das sind prima Daten für jeden Einbrecher, für den Fall, dass die Infos mal geleakt werden.


    Wenn man die Granularität noch feiner macht, kann man anhand des Verbrauchsprofils des Fernsehers (hellere Bilder = mehr Stromverbrauch) evtl. sogar ermitteln, was für ein Programm du gerade anschaust.


    Soweit ich es in Erinnerung habe, sollte die Granularität bei den aktuellen Geräten grob genug sein, dass solche Profile nicht zu ermitteln sind, aber wer weiß, was noch auf uns zu kommt.

  • Dazu müsste aber jemand dauerhaft vor deiner Tür sitzen. Das wird nicht übers Internet ablesbar sein, sondern nur per Funk in der näheren Umgebung.

  • Das sind prima Daten für jeden Einbrecher, für den Fall, dass die Infos mal geleakt werden.

    Ein Einbrecher der aufgrund dieser Art von Daten bei mir einbricht, dem gönne ich den Erfolg. :winking_face:


    Social Engineering (also Verhalten der Bewohnerinnen beobachten) ist aktuell der übliche Modus Operandi und viel leichter zu bewerkstelligen als einen Smart Meter hacken oder solche Daten durch einen Leak auszuwerten.


    In Österreich kann man übrigens einen Smart Meter ablehnen


  • Ein Einbrecher der aufgrund dieser Art von Daten bei mir einbricht, dem gönne ich den Erfolg. :winking_face:

    War auch nur als Beispiel gedacht. Noch grusliger finde ich z.B. die Art von Daten, die manche Staubsaugerroboter in die Cloud schicken. Da gibt es dann teilweise komplette 3D-Rekonstruktionen der zu saugenden Zimmer, inklusive Farb-Bilddaten. Wird zur Navigation benutzt, da kann man dann aber u.U. auch genau sehen, welche "Schätze" du beherbergst, z.B. Modell deiner Heimkinoanlage und Fernseher.

  • Dazu müsste aber jemand dauerhaft vor deiner Tür sitzen. Das wird nicht übers Internet ablesbar sein, sondern nur per Funk in der näheren Umgebung.

    Hmm... dazu kann ich jetzt nichts sagen. Meine letzte Information war, dass die Daten langfristig per VPN übers Internet abrufbar sein sollen.

  • War auch nur als Beispiel gedacht. Noch grusliger finde ich z.B. die Art von Daten, die manche Staubsaugerroboter in die Cloud schicken.

    Da hat man ja zumindest die Wahl, ob man sich sowas ins Haus holt.


    Interessanterweise sieht die Verordnung keine Opt-out Möglichkeit vor. :thinking_face:

  • Wer wissen will, wann ich schlafe, stellt sich vor das Haus und wartet.

    Fernseher sind oft im Netz und schicken Daten in die Sender.

    Wer HD schauen will, muss extra zahlen und die Daten werden wohl auch teilweise gespeichert.


    Die Datenauswertung wird zunehmen und wir werden kaum eine andere Wahl haben. Es sei denn, wir gehen zu Fuß zur Arbeit und trommeln unsere Nachrichten. Schön? Nein. Zu ändern? Kaum.

  • Warte nur, bis die Hausspion Staubsaugerrobotter-Verordnung kommt. :grinning_squinting_face:


    Lustig finde ich ja all diejenigen, welche sich ab sowas tierisch wegen dem Datenschutz aufregen, gleichzeitig aber alle Punktekarten besitzen und sich mehrmals täglich auf den Social Medias darstellen.

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • Ich kann die Sorge schon nachvollziehen. Da geht es ja nicht nur um Datenschutz, sondern auch um die Möglichkeit, dass dir jemand aus der Ferne den Strom abstellt.

  • Das kann ich sehr gut auch nachvollziehen Ben.
    Ich habe mich mehr auf die gesendeten Bodenfarben via Staubsauger bezogen. :winking_face:

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • Derzeit soll nur abgelesen werden, aber die Geräte sollen auch "offen für weitere Dienste" sein.

    Nun, dann bin ich ja froh, dass ich Strom in Dosen habe :)


    Interessant, was da auf uns zukommt.

  • Für mich ist hier das Schlimme, dass man als Kunde diesen ganzen gesetzlich verordneten Kram bezahlen muss, ob man will oder nicht. Einen Nutzen sehe ich für mich nicht, wenn fernablesbare Messeinrichtungen eingebaut werden.


    Für den Fall, dass mir jemand böswillig den Strom abschaltet, ist der Netzbetreiber in der Pflicht. Der Störungsdienst würde in so einem (Einzel)-Fall unverzüglich den Zähler austauschen. Wenn der Netzbetreiber jedoch abschaltet, hat man entweder seine Rechnung nicht gezahlt oder eine Strommangellage gebietet dieses Vorgehen.


    Aber da viele hier sowieso für Stromausfall vorgesorgt haben, sollten sich die Auswirkungen in Grenzen halten.


    Ob die vereinfachte Ablesung der Heizkosten den Aufwand für den Einbau der intelligenten Messeinrichtung incl. Datenanbindung rechtfertigt, vermag ich nicht zu beurteilen.

  • In meiner alten Wohnung war auch so ein Funksystem am Heizkörper, auf den benutzten 868MHz war bei mir aber fast immer Störung. :shushing_face:


    Bei Smartmeter bin ich auch am überlegen was helfen könnte.

    Andererseits bezweifle ich immer mehr das sich damit wirklich detaillierte Profile erstellen lassen. In der Zukunft werden wir alle elektrisch heizen, also werden wir rund um die Uhr eine schwankende Grundlast haben, in der vielleicht noch ein sich einschaltender Tiefkühler oder der Herd auffällt, Licht und Fernseher verbrauchen dafür zu wenig. Auch die Solaranlagen werden die Ergebnisse verwischen. Es sei denn wir bekommen für alles strikt getrennte Zähler.

    Was mir an Fachwissen und Intelligenz fehlt mach ich mit (hier könnte ihr Produkt stehen) wieder weg.

    lutra incognita aus DE B/BB

  • Wenn der Netzbetreiber jedoch abschaltet, hat man entweder seine Rechnung nicht gezahlt oder eine Strommangellage gebietet dieses Vorgehen.

    Oder ein Softwarefehler führt zu einer Abschaltung. Das ist die größte Gefahr, die ich sehe.

  • Oder ein Softwarefehler führt zu einer Abschaltung. Das ist die größte Gefahr, die ich sehe.

    Oder böse/kriminelle Absicht. 🤷

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


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  • Ich hab keine Ahnung wieso hier manche auf die Idee kommen könnte, darüber könnte man euch den Strom abschalten?

    Der Anbieter hat diese Möglichkeit jetzt bereits und eine andere Möglichkeit wird es wohl auch nicht geben.

    Die Geräte sollen Daten senden, keine Befehle empfangen - und was anderes können die Kästen auch gar nicht.

    Wie gesagt, wenn man euch den Strom unbedingt abdrehen will, so kann man dies heute schon tun.

  • Die Geräte sollen Daten senden, keine Befehle empfangen - und was anderes können die Kästen auch gar nicht.

    Laut Verordnung müssen die Dinger bis spätestens 2031 ans Smart Meter Gateway angeschlossen sein. Darüber kann die Einheit Befehle empfangen und somit ein Softwarefehler / Hackerangriff /... zu einer Abschaltung der Stromzufuhr führen.