Wassertank als Stromspeicher für Sonnenenergie

  • Spannendes Experiment, habe ich noch nie gesehen.


    Im Grunde hat er einen Wassertank am Dach, der tagsüber mittels, durch Solarmodul angetriebener, Pumpe gefüllt wird. Nachts nutzt er die Schwerkraft, um Strom aus dem abfließenden Wasser zu erzeugen.


    Er hat sich quasi sein eigenes Pumpspeicherkraftwerk gebaut.


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  • Ja, geht. Man benötigt aber extrem viel Wasser, um einen einigermaßen nutzbare Energiespeicher zu haben.

    Die Formel für potenzielle/Lageenergie ist E = m*g*h (m = Masse, g = Erdbeschleunigung, h = Höhe).

    Bei einer Höhe des Dachs von 6m heißt das pro liter Wasser erhält man eine Energie von 1kg * 9.81 m/s² * 6m = 58.86 Joule = 0.01635 Wh.


    Zum Vergleich: Ein AA-Akku enthält ungefähr eine Energie von 2.3 Ah * 1.2V = 2.8 Wh, d.h. um die Energie eines voll geladenes AA-Akkus in Form von Wasser auf dein Dach zu bekommen, musst du rund 2.8Wh / 0.01635 Wh/kg = 171 kg Wasser auf dein Dach schaffen. Und da ist der Verlust bei der Rückwandlung in elektrische Energie noch nicht mal mit eingerechnet.


    Ich glaube ich bleibe lieber bei Akkus :)

  • Man ist halt schnell im Bereich der Großtechnik wenn es ein paar kW liefern soll. Wenn es die Geografie vor Ort hergibt, würde ich eher auf Höhe als auf Volumen gehen. Mir sind da Anlagen bekannt, Berghütte, die mit ich glaube 2l/s insgesamt 8kWh pro Tag generieren.

    Selbst bei erheblicher Höhendifferenz wird man um ein Volumen deutlich über 10m³ nicht herum kommen, eher deutlich mehr. Da wird "unter dem Radar" nicht mehr viel gehen.

    Als Winzer könnte ich mir eventuell sowas vorstellen, also Bewässerung über Solar und Vorratstank am höchsten Punkt, zumindest wenn bei Weinberg der Berg das dominante ist :-). Da geht das dann wahrscheinlich als Nebenfunktion einer gesellschaftlich akzeptierten Nutzung...

  • Ich glaube ich bleibe lieber bei Akkus :)

    Wie er am Ende des Videos sagt: Es geht darum solchen Herausforderungen mit kreativen Lösungen zu begegnen und sich mit Physik zu beschäftigen.


    Genauso wie das Video zur Herstellung eines Holzvergasers, der Produktion von Holzgas und dem Betrieb eines Stromaggregats damit.

  • Ich habe vor ca 10 Jahren mal sowas durchgerechnet weil ich auch mit dem Gedanken an so eine Anlage gespielt habe. Ziel war bei mir einen angenommenen Verbraucher von 50W für 12 Stunden (eine Nacht) zu versorgen. Das genaue Ergebnis habe ich nicht mehr aber es war weit mehr Wasser notwendig als ich auf einem Haus lagern könnte. Für so eine Anlage braucht man viel Höhenunterschied, viel Volumen oder beides. Die elektrische Energie die ich aus 1000l auf 10m erzeugen kann ist recht begrenzt, dazu kommt noch das Problem sie zu regeln.

    Was mir an Fachwissen und Intelligenz fehlt mach ich mit (hier könnte ihr Produkt stehen) wieder weg.

    lutra incognita aus DE B/BB

  • Wie er am Ende des Videos sagt: Es geht darum solchen Herausforderungen mit kreativen Lösungen zu begegnen und sich mit Physik zu beschäftigen.


    Genauso wie das Video zur Herstellung eines Holzvergasers, der Produktion von Holzgas und dem Betrieb eines Stromaggregats damit.

    Da ist ja grundsätzlich nichts verwerfliches dran. Wenn es aber um einen effektiven Energiespeicher geht, würde ich wahrscheinlich eher versuchen mir mit einfachen Mitteln (z.B. Alufolie + Frischhaltefolie) einen großen Wickelkondensator zu bauen. Ich hab es jetzt nicht wirklich durchgerechnet oder ausprobiert, aber ich vermute damit käme man deutlich schneller an etwas, was sich auch effektiv nutzen lässt. Und dann auch noch ganz ohne bewegliche Teile und ohne den Verlust bei der Wandlung elektrische Energie -> kinetische Energie -> Lageenergie -> kinetische Energie -> elektrische Energie.


    Mir ging es in meinem letzten Kommentar hauptsächlich darum, die Größenordnungen klar zu machen, bevor jemand auf die Idee kommt das nachzumachen. Eine Tonne Gewicht in Form von Wasser auf dem Dach (~5 AA-Akkus) kann nämlich leicht ins Auge gehen.

  • Wo wir gerade bei Wasser und Strom sind... gibt es eigentlich schon fertige, kleine handliche Geräte (Wasserrad), die durch Wasserfluss einen Akku aufladen können?


    Also ins Wasser legen (schnell fließender Bach/Fluss), Akku anschließen, warten, Akku irgendwann voll?


    Also eine Fertiglösung, nicht selbst gebastelt.

  • Sowas? https://www.waterlilyturbine.com/

    Wie gut das funktioniert weiß ich allerdings nicht.


    In an average river, WaterLily can charge most small electronics at the same rate as a wall-charger. The faster the water flow, the more power WaterLily can generate, up to 15 watts.


    WaterLily has a 12V output, and you can chain multiple turbines together to double, triple or further multiply your power output. It can also charge USB devices via the included SAE to USB adapter.