Notnahrung, selbergemacht?

  • Tach Allerseits!


    Angeregt von einem Bild mit Notnahrung und dessen Inhaltsstoffen, frage ich mich, ob hier schon jemand tatsächlich Erfahrung damit gesammelt hat.

    Im Internet beschleicht mich der Eindruck, dass da viel behauptet wird, aber wenig wirklich wissen, was sie da tun.

    Rezepte gibts zuhauf, aber hat jemand das schon einmal gemacht und an sich und evtl. anderen ausprobiert?

    Was mir vorschwebt:


    - Transportierbare Notnahrung für ungefähr eine Woche,

    - kalt essbar + geniessbar, wobe mir persönlich der Geschmack extrem zweitrangig ist,

    - lange haltbar,

    - ohne "Riesenaufwand" herstellbar. (Also einen Gefriertrockner schaff ich mir nicht extra an)

    - schon mal ausprobiert (daran scheitert es im Netz).


    Bin mal gespannt !

    Ordnung ist das halbe Leben. Ich bin eher an der anderen Hälfte interessiert.:nono:

  • Bisher nur theoretische Beschäftigung, aber vielleicht kann ich was beitragen:

    Soll es eine Überlebensration werden (Fokus Kohlenhydrate, nur für ein paar Tage geeignet) oder echte Notnahrung (Ausgewogenheit der Inhaltsstoffe, man kann auch länger nur mit der Notnahrung leben)?

    Hat meiner Meinung durchaus Auswirkungen. Eine Mischung aus Weizen und Zuckern für die Überlebensration kann man wahrscheinlich viel leichter in einer haltbaren Variante zuhause herstellen als eine komplette Notnahrung. Gerade der notwendige Fettanteil und viele Zusatzstoffe machen das doch komplex.

    Da ich das aber tatsächlich auch selbst ausprobieren möchte schon mal ein paar Gedanken wie ich das momentan plane:

    - Weizen im Backofen rösten

    - mit den anderen Zutaten schreddern

    - Vorsichtig "Kleber", also Zuckersirup etc dazugeben

    sollte einen sehr trockenen Teig ergeben, eher trockener als der normale Nudelteig. Den Teig ausrollen (eine geeignete Presse wird man meist nicht haben) in der Stärke der gewünschten Riegel, dann einfach schneiden.

    In den Grundzutaten ist die Alterung eher unkritisch, Sauerstoff kann immer ein Problem sein. Also eher in Mylarbeutel vakuumieren und - man wird zuhause nicht soviel Unterdruck bekommen - zusätzlich mit Sauerstoffabsorber arbeiten. Erste Versuche aber im durchsichtigen Beutel, nur wegen der Sichtkontrolle.

    Wenn die genaue Zusammensetzung wichtig ist, wird man wahrscheinlich bei der Konsistenz an Grenzen stoßen, das ist der Punkt wo industriell diese vielen kleinen E-Helferchen eingesetzt werden. Da wird man experimentieren müssen.


    Zum Preis, ohne Verpackung, hab ich mal ganz grob gerechnet und komme auf ungefähr 3€ pro Tag. größter Posten ist dabei Proteinpulver, da kann man sicher noch optimieren, der Rest ist sehr gering, bei manchem Vitaminpulver muss man trotzdem einige € für ein geeignetes Gebinde rechnen. Orientierungshilfe waren die Zutatenangaben und ich habe einfach mit Weizen, Proteinpulver, Fett, Vitaminkomplex in Pulverform und Glukosesirup gerechnet.

  • Simpelste Notnahrung ever (in meinen Augen):

    • Ganze, entspelzte Weizenkörner in kaltem Wasser einlegen und aufquellen lassen bis sie weich sind. Nennt sich "Wheat Berries" und versorgt dich mit dem nötigsten an Energie und Mineralien. Geschmacklich gar nicht mal so übel.

    LG WTG

    Die Party ist vorbei!

  • Beef Jerky ist auch sehr einfach herzustellen.

    Fettfreies Fleisch in Streifen schneiden, würzen und anschliessend im Dörrex oder Backofen bei niedriger Temperatur (mit Kochlöffel in der Türe) trocknen lassen.

    Wichtig ist, dass alles Fett weggeschnitten wird, da dieses ranzig werden kann.


    Man könnte Beef Jerky auch zu Pemmikan weiterverarbeiten. Damit habe ich allerdings keine Erfahrungen.

    Gruss Chevron


    46738 Mal editiert, zuletzt von Chevron (morgen, 11:55)

  • Simpelste Notnahrung ever (in meinen Augen):

    • Ganze, entspelzte Weizenkörner in kaltem Wasser einlegen und aufquellen lassen bis sie weich sind. Nennt sich "Wheat Berries" und versorgt dich mit dem nötigsten an Energie und Mineralien. Geschmacklich gar nicht mal so übel.

    LG WTG

    Gibt's da auch eine glutenfreie Alternative für Zölis?

    I expect chocolate for breakfast. If you don’t feel sick by mid-morning you’re not doing it right.

  • Versuchs mal mit Haferkörnern.

    Das wäre dann aber einfach Porridge, nur ohne vorheriges Zerquetschen der Körner.

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  • Das wäre dann aber einfach Porridge, nur ohne vorheriges Zerquetschen der Körner.

    Wird porridge nicht gekocht? Keine Ahnung ich hab's noch nie gemacht.

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

  • Wird porridge nicht gekocht? Keine Ahnung ich hab's noch nie gemacht.

    Ich kenne es auch in der Variante "nur über Nacht eingeweicht".

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  • Im Prinzip ist das nichts anderes als Kekse backen.


    Weizen Zucker Palmfett und noch ein paar Leckereien um den Geschmack zu pimpen. Fertig gekauft Vorteil, lange haltbar.


    Oder


    Die Frage ist doch, was mag ich und genau das kommt in den Keks oder Riegel.

    - Feuchte Masse und Kleber sind Kokosfett Honig und Erdnussbutter

    der Binder zarte Haferflocken und auch mal etwas Ei.

    - Walnüsse Mandeln Kürbiskerne Leinsamen Sonnenblumenkerne was halt so rumliegt für den Geschmack

    - Ab aufs Backblech 10 - 12 Minuten bei 180 Grad je nachdem wie braun man es mag.


    Viel Energie und schmeckt super.

  • Transportierbare Notnahrung für ungefähr eine Woche,

    :thinking_face: okay... ja kann man natürlich auch schon als "Notnahrung" bezeichnen, wobei ich da beim Threadtitel eher an die Herstellung von sowas wie NRG5 oder ähnliche Produkte gedacht hatte...


    :nerd_face: Zu gerade mal für ca. 8 Tage wäre dann HIER mein köstlichschmeckender und hochkalorischer Beitrag:


    "Normatilät tsi legidilch enie statsiticshe Häunufg mögilhcer Wahcsrheinlicheikten!"

    Meine wichtigsten Ressourcen sind Zuversicht, mein Wissen, Ideen, handwerkliches Geschick und die verknüpfte Improvisation davon!

    Sicherheit ist relativ und erfordert der alltäglichen Anwendung meiner intelligenten Beurteilung selbiger!

    Gruß derSchü

    536833-rufus-gif

  • Gerade auf der Vorschlagsliste von YT bekommen:


    Externer Inhalt www.youtube.com
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    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Transalp

    Planung ersetzt den Zufall durch den Irrtum!

  • Ja, das Video habe ich mir gerade auch angeschaut: Die Rezepte sind sogar vegetarisch und potenziell zumindest teilweise mit Produkten aus dem eigenen Garten zu erstellen. Die auch verwendeten Fertigsuppen kann man sicher auch weglassen. Dann ist es etwas weniger schmackhaft. Ich befürchte aber, dass die Haltbarkeit geringer sein wird als bei vorgefertigten Fertiggerichten.

  • Nett, ich würde aber statt der Yuyum Nudeln gleich Mie Nudeln nehmen, das sind die gleichen wie in den Päckchen auch. Nur halt ohne Gewürze und Platikkram extra dazu. Gibt auch supergünstig in (fast) jedem Supermarkt im 250g Pack a 4 Blöcke Nudeln

  • In den Gewürzpäckchen dürfte auch ein Großteil des Palmöls drin sein, weshalb man eventuell das Yumyum-Zeug nicht kauft.

  • Hallo,

    hier mal ein Vorschlag für einen Komprimatnahrungsnachbau, von dem ich derzeit eine Testreihe in Arbeit habe. Schmeckt (mir jedenfalls) hervorragend, sättigt und lässt sich wie die üblichen (NRG5, BP5, etc.) handeln. Ich würde was die Haltbarkeit angeht zwar keine 20Jahre attestieren, da normale Vakuumverschweißer kein Hochvakuum liefern, aber als furztrockenes Komprimat im Mylarbeutel verschweißt, ggf. mit Feuchte- und Sauerstoffabsorber dürfte die Haltbarkeit maximieren.

    Hier mal exemplarisch "Soylent-Green" Verschnitt (geht mit geröstetem Hafer- oder Reis statt Dinkelmehl auch Glutenfrei):


    Nachbau

    "VOSSIGREEN"

    Dinkelvollkornmehl 45%

    Erbsenmehl, grün 15%

    Cashewnussmehl 10%

    Spirulinapulver 5%

    Sesamsaat 5%

    Kokosfett 14%

    Zucker 5%

    Vitamin B12 0,125%

    Vitamin C 0,5%

    Vitamin D 0,125%

    Vitamin E 0,125%

    Salz 0,125%

    Das Dinkelmehl und das Erbsenmehl in einer Metallschüssel oder einer Pfanne mischen und rösten.

    Das Kokosfett zusammen mit den Vitaminen D und E schmelzen. Die Sesamsaat anrösten und

    zusammen mit den Cashewnüssen, dem Salz, dem Zucker und den Vitaminen B12 und C in der

    Moulinette zerkleinern.

    Nun die geröstete Mehlmischung, das Spirulinapulver, die Nussvitaminmischung und das Fett in

    eine Küchenmaschine geben und für 2-3min homogenisieren.

    Die Masse in eine mit Backpapier ausgekleidete Form geben, in Backpapier einschlagen und

    komprimieren. Danach in den Kühlschrank geben für etwa eine Stunde.

    Danach ist die Masse bereit zum Portionieren.


    Und so sieht´s aus:

    IMG_20240121_152900040.jpgIMG_20240121_153955075.jpgIMG_20240121_154208821.jpg