Danke für diese beiden Schaubilder.
Auch die "anderen Schaubilder" auf der von mir hinterlegten Page von AGES sind mal sehr anschaulich gearbeitet
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Alles anzeigen08.02.2022, 06:06 Uhr
Auch der Virologe Stephan Ludwig hat einen neuen Wirkstoff gegen das tückische Virus entdeckt – allerdings per Zufall.
"Einem Patienten, der im Krankenhaus liegt, hilft die Impfung nicht mehr, der braucht dann ein Medikament", erklärt der Virologe Stephan Ludwig in der aktuellen Podcastfolge. Ludwig forscht zu einem Medikament gegen das Coronavirus. Eigentlich sollte ein neues Anti-Grippemittel entstehen – doch es hat sich herausgestellt, dass der Wirkstoff auch gegen Covid-19 helfen könnte. Die klinischen Studien laufen bereits und wenn alles gut geht, könnte das Medikament im Herbst eine Notfallzulassung erhalten.
Das Besondere am neuen Wirkstoff: Anstatt den Erreger direkt zu bekämpfen, greift es einen Faktor in schon infizierten Zellen an. Auf diese Weise verhindert der Wirkstoff, dass sich das Virus vermehrt und resistent wird. "Das würde bedeuten, dass wir dann eben einen Wirkstoff haben, der sehr lange – also auch noch in fünf oder zehn Jahren – wirksam sein kann, weil sich das Virus, selbst wenn es sich verändert, dem Angriff durch das Medikament nicht entziehen kann", so der Virologe.
Ein Forschungsteam um Prof. Dr. Stephan Ludwig, Virologe am Institut für Virologie der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster, hat bei der Entwicklung eines Wirkstoffs gegen SARS-CoV-2-Viren eine neuartige duale Wirkweise gefunden - dies könnte die Basis für ein wirksames Medikament gegen Covid-19 sein. Die Daten, die nun in der Fachzeitschrift "Cellular and Molecular Life Sciences" erschienen sind, bildeten die Grundlage dafür, dass das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte eine derzeit laufende klinische Studie genehmigte.
Die doppelte Wirkweise des Medikaments kann sowohl die Vermehrung von SARS-CoV-2-Viren hemmen als auch die überschießende Immunantwort reduzieren, die bei schweren Covid-Fällen ein großes Problem darstellt."Wir haben zum ersten Mal eine solch duale Wirkweise eines Anti-Covid-19-Wirkstoffs in der Zelle gezeigt", erklärt Stephan Ludwig, der die Forschungsarbeiten federführend leitet. Das Forschungsteam kooperiert mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universitäten Würzburg und Tübingen, dem Deutschen Primatenzentrum in Göttingen sowie dem Start-up "Atriva Therapeutics", einer Ausgründung von Wissenschaftlern der Universitäten Münster, Tübingen und Gießen.
Der Wirkstoff, der ursprünglich als Anti-Grippemittel entwickelt wurde, war in verschiedenen Zellkulturmodellen wirksam – auch gegen alle getesteten Varianten von SARS-CoV-2, was eine breite Anwendbarkeit auch gegen kommende Varianten impliziert. Tierexperimente, die diese Annahmen bestätigen, werden derzeit durchgeführt. "Gute Ergebnisse der laufenden klinischen Studie können eventuell schon in diesem Jahr zu einer Notzulassung für ein neues, breit wirksames Covid-19-Medikament führen", betont Stephan Ludwig.
Förderung
Molekulare Untersuchungen zur Wirkweise werden derzeit durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Sonderforschungsbereichs "Breaking Barriers – Immunzellen und pathogene Erreger an Zell- /Matrix-Barrieren" (SFB 1009) gefördert.
Originalpublikation
Schreiber, A., Viemann, D., Schöning, J. et al. The MEK1/2-inhibitor ATR-002 efficiently blocks SARS-CoV-2 propagation and alleviates pro-inflammatory cytokine/chemokine responses. Cell. Mol. Life Sci. 79, 65 (2022). DOI: 10.1007/s00018-021-04085-1
Liste der momentanen Covid-Medikamente, ihr Zulassungsstatus und soweit Wirkungsresultate bei Covid-Patienten:
Mit Paxlovid (Nirmatrelvir/Ritonavir) ist zum 1. März ein neues antivirales Medikament für die Behandlung von COVID-19 bei Erwachsenen mit erhöhtem Risiko für einen schweren Verlauf auf den deutschen Markt gekommen.
Alles anzeigenWas für die neue Coronatablette spricht – und was ihren Einsatz erschwert
Das Medikament Paxlovid senkt deutlich die Gefahr eines schweren Covid-19-Verlaufs bei Risikogruppen. Doch das Mittel hat leider auch ein paar Nachteile.
Eine Million Packungen des Medikaments Paxlovid hat Deutschland bestellt. Das Mittel konnte in einer Studie die Zahl schwerer Covid-19-Verläufe bei Betroffenen mit hohem Risiko deutlich senken. Vorige Woche hat die Auslieferung des von Pfizer hergestellten Medikaments begonnen. Allerdings gibt es bei der Anwendung auch Schwierigkeiten. Zum einen muss das Medikament in der Frühphase der Infektion eingenommen werden – innerhalb von fünf Tagen nach Symptombeginn –, um Wirkung zu zeigen. Zum anderen hat es Wechselwirkungen mit zahlreichen anderen Medikamenten.
Paxlovid hemmt die Virusvermehrung im Körper, es enthält zwei Wirkstoffe, Nirmatrelvir und Ritonavir. Die Arznei wird in Form von Tabletten verabreicht und kann zu Hause eingenommen werden.
In einer Studie mit rund 2200 Infizierten reduzierte die Behandlung das Risiko eines schweren Verlaufs um 89 Prozent. Während eine Gruppe fünf Tage lang alle zwölf Stunden Paxlovid bekam, erhielt die zweite Gruppe ein Scheinmedikament. Alle Studienteilnehmenden hatten aufgrund von Vorerkrankungen oder Lebensalter ein erhöhtes Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf und waren weder geimpft noch genesen. In der Placebo-Gruppe traten rund ein Dutzend Todesfälle auf, wohingegen keiner der mit dem Medikament behandelten Probanden starb.
»Paxlovid ist nicht der Pandemieüberwinder, sondern die Impfung«
Fachleute in Deutschland äußern zwar positiv, aber nicht überschwänglich zu dem neuen Präparat.
Der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes Ulrich Weigeldt begrüßte zwar die Fortschritte bei der Entwicklung von Covid-19-Medikamenten. »Einen breiten Einsatz von Paxlovid in den Hausarztpraxen erwarten wir nach aktuellem Kenntnisstand jedoch nicht.«
»Paxlovid ist nicht der Pandemieüberwinder, sondern die Impfung«, teilte die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin (Degam) mit. Sie bezeichnete das Mittel sogar als Notnagel. Denn der Einsatz erfordere äußerste Vorsicht und gute Patientenaufklärung und -überwachung. Und es komme nur für eine kleine Gruppe von Menschen in Betracht, »für die ungeimpften über 65-Jährigen, die noch nicht genesen sind«.
Auf Nachfrage des SPIEGEL stellt die Degam allerdings klar, dass es um den Immunschutz geht und nicht um den Impfstatus. Das Mittel komme deshalb auch für Menschen infrage, die trotz Impfung keinen Immunschutz aufbauen konnten. Dies kann unter anderem Menschen betreffen, die mit einem Spenderorgan leben oder aufgrund von Krebs eine immunsuppressive Therapie erhalten. Auch sei das Alter von 65 Jahren keine »scharfe Grenze«. Die Empfehlung beruhe darauf, dass das Medikament in der Studie bei Menschen ab diesem Alter deutlich wirksamer gewesen sei.
Die Paxlovid-Studie wurde vor der Entdeckung von Omikron durchgeführt. Man geht jedoch davon aus, dass das Medikament auch gegen diese und andere Varianten wirkt. »Das gilt auch für Omikron-Subtyp BA.2, der sich gegenwärtig ausbreitet«, sagt der Experte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP), Stefan Kluge. Der Arzt vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf koordiniert die Leitlinie mit Empfehlungen zur stationären Therapie von Covid-19-Patientinnen und -Patienten.
Generell hält auch Kluge fest: »Paxlovid ist kein Allheilmittel.« Er rechne dennoch mit einer relevanten Zahl von Patienten und Patientinnen, die damit binnen fünf Tagen nach Symptombeginn behandelt werden könnten. Geeignet sei das Medikament gemäß der vorliegenden Studie allerdings nur für Patienten ohne Impfschutz mit mindestens einem Risikofaktor, wozu auch ein Alter ab 50 Jahre zähle. »Es ist anhand bisheriger Daten kein Medikament für beispielsweise schlanke, sportliche 20-Jährige oder 60-Jährige mit Booster, die ein positives Testergebnis erhalten«, sagte Kluge. Zum Einsatz bei Geimpften generell gebe es bisher keine verlässlichen Daten.
Dass die Behandlung möglichst früh begonnen werden muss, ist ein Problem, weil Zeit vergehen kann, bis jemand wegen möglicher Covid-19-Symptome zum Arzt geht, und es dann noch einmal etwas dauert, bis ein Testergebnis vorliegt. Wegen der gebotenen Eile ist laut Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände vorgesehen, dass Ärzte ausnahmsweise Rezepte direkt an Apotheken schicken, die das Medikament dann beim Großhandel bestellen und es »möglichst kontaktarm« per Boten an Patienten ausliefern. »Apotheken dürfen Paxlovid nicht bevorraten«, hieß es.
Viele Wechselwirkungen möglich
Ein weiterer Haken beim Einsatz des Medikaments sind mögliche Wechselwirkungen mit einer Reihe anderer Medikamente, etwa gegen Bluthochdruck, Krebs, Depressionen oder zur Behandlung anderer Infektionen. Paxlovid blockiert ein Leberenzym, weshalb es mit zahlreichen gängigen Medikamenten nicht kombiniert werden kann. Dies dürfte die Verschreibung gerade für besonders gefährdete Patienten erschweren. Experten wie Kluge dringen darauf, die Gefahr von Wechselwirkungen zwingend zu überprüfen. In der Packungsbeilage sind Patienten aufgerufen, ihrem Arzt oder Apotheker eine Liste ihrer Arzneimittel zu zeigen. Auch Johanniskraut steht auf der Liste der Arzneien, bei denen Wechselwirkungen möglich sind, Patienten und Patientinnen sollten entsprechend auch erzählen, welche pflanzlichen Mittel sie eventuell einnehmen. Je nach Fall kann zum Beispiel kurzfristig auf ein anderes Medikament ausgewichen oder die Dosis zeitweise verringert werden. In einigen Fällen ist eine Paxlovid-Einnahme jedoch nicht möglich.
Zum Einsatz in der Schwangerschaft gibt es noch keine Daten. Frauen im gebärfähigen Alter sollten während der Behandlung und sieben Tage anschließend »eine Schwangerschaft vermeiden«, heißt es im Beipackzettel. Was dabei besonders zu beachten ist: Paxlovid kann auch die empfängnisverhütende Wirkung der Pille verringern. Häufige Nebenwirkungen der Paxlovid-Einnahme sind Kopfschmerzen, Durchfall, Erbrechen sowie ein veränderter Geschmackssinn.
Paxlovid ist nicht das erste Mittel, das ambulante Patienten in der Frühphase der Sars-CoV-2-Infektion vor schweren Verläufen schützen soll. Bereits länger gegeben werden unter anderem sogenannte monoklonale Antikörper – in der Regel als Infusion. Neben Paxlovid werden in der jüngst aktualisierten Therapieleitlinie auch die Wirkstoffe Remdesivir und Molnupiravir genannt. Auch sie kommen jedoch nicht für alle Patientengruppen infrage. Und hier gilt ebenfalls die frühe Gabe als entscheidend für den Behandlungserfolg.
Informationen und Begleitdokumente sowie weiterführende Links zu oralen COVID-19-Therapeutika
Um die schnelle Abgabe und sichere Anwendung der oralen antiviraler COVID-19-Therapeutika Lagevrio® (Molnupiravir, MSD) und Paxlovid® (Nirmatrelvir/Ritonavir, Pfizer) durch Apotheken zu unterstützen, stellt die AMK Checklisten, eine Übersicht der wichtigen pharmakologisch-therapeutischen Kriterien für die Anwendung sowie weitere Informationsmaterialien bereit.
Alles anzeigenSo kommen Covid-19-Medikamente zu den Patient:innen
Eine Reihe von Schritten sind gemäß den Vorgaben des deutschen Bundesgesundheitsministeriums (BMG) nötig, bis eine Covid-19-positive Patientin oder ein Patient eine antivirale Behandlung erhält. Das wird hier an einem Beispiel dargestellt
1. Diagnose
Eine ältere Frau lässt nach einem positiven Corona-Selbsttest in einer Teststation einen Corona-Schnelltest durchführen. Auch er fällt positiv aus.
2. Verordnung
Die zugelassenen Covid-19-Medikamente Welche therapeutischen Medikamente zugelassen oder zur Zulassung eingereicht sind, zeigt diese Tabelle.
Sie ruft in der Praxis ihrer Ärztin an und bittet um ein Gespräch (wie es das BfArM empfiehlt). Als die Ärztin kurz darauf zurückruft und vom Testergebnis erfährt, checkt sie ab, ob die Bedingungen für die Behandlung mit einem therapeutischen Covid-19-Medikament gegeben sind:
- Es liegt eine Schnelltest- oder PCR-Test-bestätigte Infektion mit SARS-CoV-2 vor.
- Die Patientin ist mindestens 12 Jahre alt.
- Die Patientin gehört zu einer Risikogruppe, in der die Krankheit häufiger als bei anderen zu einer Krankenhauseinweisung führt, beispielsweise wegen Diabetes, Immunsuppression oder auch einfach aufgrund eines Alters ab 50 Jahre (laut Robert Koch Institut) bzw. 60 Jahre (laut DGHO)
- Die Patientin benötigt noch keine Unterstützung durch Sauerstoffzufuhr.
- Der Symptombeginn (wenn überhaupt schon Symptome spürbar sind) liegt nicht weiter als sieben Tage zurück.
Die meisten Vorgaben zur Versorgung mit antiviralen Covid-19-Medikamenten finden sich in der "Allgemeinverfügung zum Bezug und zur Anwendung monoklonaler Antikörper und zum Bezug und zur Abgabe antiviraler, oral einzunehmender Arzneimittel gegen COVID-19" vom 04.01.2022 und der "Verordnung zur Änderung der Monoklonale-Antikörper-Verordnung und der Coronavirus-Schutzmasken-Verordnung" vom 09.03.2022, beide vom deutschen Bundesgesundheitsministerium.
Trifft alles zu, entscheidet die Ärztin nach „patientenindividueller Abwägung und nach Maßgabe der Empfehlungen der Fachgesellschaften“ (gemäß BfArM), dass eine antivirale Behandlung durchgeführt werden soll. Sie wählt dafür unter mehreren zugelassenen oder mit deutscher Sondergenehmigung einsetzbaren Medikamenten aus. Zwei dieser Medikamente können geschluckt werden (als Tabletten oder Kapseln), die übrigen müssen infundiert (oder in einem Fall injiziert) werden. Die Ärztin berücksichtigt dabei, dass sich das gewählte Medikament mit anderen Medikamenten vertragen muss, die die Patientin sonst noch einnimmt. Sie berücksichtigt auch, dass für manche Medikamente noch enger gefasste Anwendungskriterien gelten als die eben genannten. Die Ärztin nimmt sich auch (gemäß BfArM) Zeit, um über die Wirkungsweise des Arzneimittels und die möglichen Risiken aufzuklären. Zusätzlich veranlasst die Ärztin noch eine PCR-Testung der Erkrankten (wie vom BfArM vorgesehen).
3. Veranlassen der Behandlung
Ist eine Infusion oder sind Injektionen vorgesehen, prüft die Ärztin, ob die Behandlung in der Ambulanz eines nahe gelegenen Krankenhauses durchgeführt werden kann. Dafür kann sie (wie auch die Patientin selbst) ein Postleitzahl-basiertes Suchtool oder die „Liste der Krankenhäuser, die an der Versorgung mit monoklonalen Antikörpern teilnehmen" (beides vom Robert Koch Institut) zuhilfe nehmen. Die Liste beruht allerdings auf freiwilligen Meldungen und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Findet sich ein geeignetes Krankenhaus, dann überweist sie die Patientin dort hin.
In manchen Fällen ist es aber auch möglich, dass die Ärztin die Infusionen/Injektionen selbst im Rahmen einer aufsuchenden Behandlung vornimmt; das könnte beispielsweise der Fall sein, wenn die Patientin in einer Pflegeeinrichtung wohnt. Dann muss sie das Medikament dafür aus einer sogenannten Stern- oder Satellitenapotheke beschaffen. So heißen diejenigen Krankenhausapotheken, die zur Bevorratung mit Covid-19-Medikamenten berechtigt sind. Das Robert Koch Institut führt diese auf einer Liste auf.
Hat die Ärztin hingegen antivirale Tabletten oder Kapseln vorgesehen, stellt sie ein Rezept dafür aus. Dieses Rezept kann nur am Ausstellungstag und an vier nachfolgenden Werktagen eingelöst werden; das vermerkt die Ärztin auch darauf. Die Rezeption der Arztpraxis übermittelt unverzüglich das Rezept an eine von der Patientin ausgewählte Vor-Ort-Apotheke oder Online-Apotheke (die Patientin muss es also nicht selbst dort einreichen).
4. Bestellung von Medikamenten zum Schlucken beim Großhandel
Weder Vor-Ort-Apotheken noch Online-Apotheken dürfen antivirale Covid-19-Medikamente bevorraten (siehe 2.3 der BMG-Verfügung). Vielmehr müssen sie nach dem Erhalt des Rezeptes das verordnete Medikament beim Großhandel bestellen. Nach einigen Stunden oder am nächsten Tag trifft die Packung mit den Tabletten oder Kapseln in der Apotheke ein.
5. Belieferung der Erkrankten
Ist eine Vor-Ort-Apotheke mit der Versorgung betraut, liefert diese die Tabletten- oder Kapsel-Packung unverzüglich zusammen mit einem Patienteninformationsblatt mit Hilfe eines Boten zur Patientin nach Hause. Soll eine Online-Apotheke liefern, dann gibt sie das Medikament zusammen mit dem Patienteninformationsblatt in den Versand mittels Paketzusteller.
6. Anwendung
Wenn Tabletten oder Kapseln veordnet wurden, beginnt die Patientin sofort zu Hause mit der Einnahme, die über mehrere Tage erfolgen muss.
Wurde eine Infusion oder wurden Injektionen verordnet, lässt sich die Patientin zum vereinbarten Termin von einem Bekannten in die betreffende Klinikambulanz fahren (oder wird für die Behandlung von ihrer Ärztin besucht). Sie erhält einmalig die Infusion oder die Injektionen (verteilt auf mehrere Körperstellen).
Falls der Bekannte, der sie gefahren hat, noch keine Booster-Impfung hatte, begibt er sich daraufhin in Quarantäne, wie es das Robert Koch Institut vorsieht.
Alles anzeigenKoordination der Versorgung mit wichtigen Covid-19-Arzneimitteln
Es gibt verschiedene Massnahmen, um die Versorgung der Schweiz mit wichtigen Covid-19-Arzneimitteln besser zu koordinieren.
Die wichtigen Arzneimittel für die Versorgung von Covid-19-Patientinnen und -Patienten werden vom BAG, vom BWL und von Swissmedic überwacht.
Das BAG wird von Expertinnen und Experten in den klinischen und wissenschaftlichen Abklärungen beraten.
Wichtige Covid-19-Arzneimittel — Versorgungssituation und Meldepflicht:
Informationen für Spitalapothekerinnen und Spitalapotheker
Informationen für Hersteller und Lieferanten
Therapien für Covid-19 Patientinnen und Patienten
Alles anzeigenEMA empfiehlt Zulassung des COVID-19-Arzneimittels Evusheld
Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der EMA hat die Zulassung des Antikörperpräparates Evusheld (Tixagevimab und Cilgavimab) zur Prävention von COVID-19 empfohlen. Klinische Daten zeigen, dass Evusheld das Risiko sich mit COVID-19 zu infizieren um 77% verringerte. Das Präparat soll Risikopatienten, die nicht geimpft werden können, vor einer Infektion schützen.
Evusheld von Astra-Zeneca enthält die beiden monoklonalen Antikörper Tixagevimab und Cilgavimab. Sie binden an zwei verschiedenen Stellen des Spike-Proteins von SARS-CoV-2 und hindern dadurch das Virus daran, in Zellen einzudringen und sich zu vermehren. Das Präparat soll zur Prävention von Covid-19 bei Erwachsenen und Jugendlichen ab zwölf Jahren mit einem Gewicht von mindestens 40 kg zum Einsatz kommen, die keine bestehende SARS-CoV-2-Infektion haben und für die eine unzureichende eigene Immunantwort erwartet wird oder für die eine aktive Impfung nicht indiziert ist. Das Präparat ist zur intramuskulären Anwendung bestimmt.
Die Empfehlung des Pharmakovigilanzausschusses CHMP der EMA basiert auf einer Studie mit mehr als 5000 Personen, wie die EMA am gestrigen Donnerstag mitteilte. In dieser habe die Verabreichung von zwei Injektionen zu je 150 mg Tixagevimab und 150 mg Cilgavimab das Infektionsrisiko um 77 Prozent reduziert. Die Dauer des Schutzes wurde auf mindestens sechs Monate geschätzt. In der Studie erhielten Erwachsene, die zuvor weder an Covid-19 erkrankt waren noch gegen Covid-19 geimpft wurden, entweder Evusheld oder Placebo. Während in der Verumgruppe 8 von 3441 Personen (0,2 Prozent) an Covid-19 erkrankten, waren es in der Placebogruppe 17 von 1731 Personen (1 Prozent). Die mediane Nachbeobachtungszeit nach der Anwendung betrug 83 Tage. Das Sicherheitsprofil von Evusheld erwies sich laut EMA als günstig und die Nebenwirkungen fielen gering aus. Nur wenige Patienten hätten über Reaktionen an der Injektionsstelle oder Überempfindlichkeitsreaktionen berichtet.
Der CHMP wird seine Empfehlung zur endgültigen Entscheidung über die Zulassung an die Europäische Kommission weiterleiten. Da die Studiendaten vor dem Auftreten der SARS-CoV-2-Variante Omikron erhoben wurden, will die EMA in den kommenden Wochen außerdem evaluieren, ob ein alternatives Dosierungsschema für die Prävention von Covid-19 aufgrund neu auftretender Varianten geeignet sein könnte.
Alles anzeigenPEI-Zulassung für staatlich finanzierte (7,4 Mio. Euro) klinische Studie zur Untersuchung von Adrenomed's Adrecizumab zur Behandlung von gestörter Endothelbarrierefunktion bei hospitalisierten COVID-19-Patienten erhalten.
Adrecizumab erhält Förderung aus zwei COVID-19-Arzneimittelentwicklungs-programmen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) Adrecizumab zielt darauf ab, die Integrität der Blutgefäße wiederherzustellen und setzt dabei an der gestörten Barrierefunktion des Endothels an, die infolge von schweren COVID-19-Erkrankungen auftritt Das Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) in Hamburg initiiert eine Phase-II-Studie, um einen präzisionsmedizinischen Ansatz mit Adrecizumab zur Behandlung von hospitalisierten Patienten mit mittelschwerer bis schwerer COVID-19-Erkrankung zu evaluieren.
Hennigsdorf/Berlin, 11. April 2022 - Die Adrenomed AG, ein Unternehmen fokussiert auf die Integrität und Barrierefunktion der Blutgefäße (vascular integrity), gab heute bekannt, dass ihr proprietärer Sepsis-Arzneimittelkandidat Adrecizumab (HAM8101) eine Förderzusage in Höhe von 7,4 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Initiative für die klinische Entwicklung von COVID-19-Medikamenten und deren Herstellungsverfahren erhalten hat. Das Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) Hamburg und Adrenomed erhalten die Mittel für die Durchführung einer Investigator-initiierten klinischen Phase-II-Studie mit Adrecizumab bei hospitalisierten Patienten mit mittelschwerer bis schwerer COVID-19-Erkrankung. Die Studie erhielt die Genehmigung durch das Paul-Ehrlich Institut (PEI). Zusätzlich wird das BMBF die Herstellung von klinischem Phase-III-Studienmaterial unter GMP-Bedingungen finanziell unterstützen.
Adrecizumab, ein first-in-class Antikörper, der am gefäßschützenden Peptid Adrenomedullin ansetzt, wird derzeit für die Wiederherstellung der Gefäßintegrität bei Sepsis und septischem Schock entwickelt. Die Integrität der Blutgefäße wird durch das Endothel bestimmt - eine dünne Zellschicht, die die Innenwände der Gefäße auskleidet und als selektive Barriere zwischen dem Inneren der Blutgefäße und dem umgebenden Gewebe dient. Eine Funktionsstörung des Endothels wird sowohl bei COVID-19-Patienten als auch bei Patienten mit Sepsis oder septischem Schock beobachtet. Die Störung der endothelialen Barrierefunktion führt zu einer erhöhten Durchlässigkeit der Blutgefäße und zu schweren Beeinträchtigungen der Lungen- und anderer Organfunktionen. In einem neuartigen präzisionsmedizinischen Ansatz werden Patienten mit erhöhtem Adrenomedullin-Spiegel mit Adrecizumab behandelt, um die Barrierefunktion des Endothels wiederherzustellen und aufrechtzuerhalten und weitere Organstörungen zu vermeiden. Gleichzeitig wird ein weiterer Biomarker (Dipeptidylpeptidase-3, DPP3) verwendet, um Patienten mit einer konkurrierenden Pathophysiologie auszuschließen.
Das UKE hat eine nationale, multizentrische, Biomarker-gesteuerte, Placebo-kontrollierte Phase-II-Studie initiiert, um die Wirksamkeit von Adrecizumab zusätzlich zur Standardbehandlung zu untersuchen, und plant, mehr als 200 Patienten mit mittelschwerer bis schwerer COVID-19-Erkrankung und erhöhtem Adrenomedullin-Spiegel einzuschließen.
Prof. Dr. med. Stefan Kluge, Direktor der Klinik für Intensivmedizin am UKE, sagte: "Wir benötigen dringend wirksame Arzneimittel für die Behandlung von hospitalisierten COVID-19-Patienten. Besonders wichtig sind solche Medikamente, die bei schweren Verläufen und erst später im Krankheitsgeschehen zum Einsatz kommen. Adrecizumab könnte geeignet sein, eine hier bestehende Behandlungslücke zu schließen. Mit dem Antikörper konnten wir in einer ersten Case Series mit acht kritisch kranken COVID-19 Patienten bereits eine schnelle Verbesserung der Organfunktion beobachten. Basierend auf diesen Ergebnissen und den positiven Signalen der AdrenOSS-2-Studie bei septischem Schock werden wir nun am UKE einen präzisionsmedizinischen Ansatz evaluieren und gezielt diejenigen COVID-19-Patienten mit Adrecizumab behandeln, die an einer gestörten Endothelfunktion leiden und damit ein sehr hohes Risiko für Organversagen und Sterblichkeit aufweisen."
"Mit Adrecizumab bieten wir eine Behandlungsoption, die darauf abzielt, die Barrierefunktion der Blutgefäße bei COVID-19 wiederherzustellen und zu erhalten, und damit anders in das Krankheitsgeschehen eingreift als antivirale Medikamente", fügte Dr. Jens Zimmermann, Chief Medical Officer bei Adrenomed, hinzu. "Dieser Ansatz könnte dazu beitragen, die Organfunktion und damit die Überlebensrate von COVID-19-Patienten im Krankenhaus zu verbessern. Wir sind sehr dankbar für die finanzielle Unterstützung durch das BMBF, die es Adrenomed ermöglicht, die klinische Entwicklung von Adrecizumab zur Behandlung von COVID-19 sowie den Herstellungsprozess von Adrecizumab voranzutreiben."
Dr. Richard Jones, Chief Executive Officer von Adrenomed, kommentierte: "Die Förderzusage des BMBF in Höhe von 7,4 Mio. € ist eine wichtige externe Validierung für Adrenomeds innovativen, präzisionsmedizinischen Ansatz zur Akutversorgung von Patienten auf der Intensivstation. Diese klinische Studie ergänzt das Entwicklungsprogramm von Adrecizumab zur Behandlung des Verlusts der Gefäßintegrität bei Sepsis und septischem Schock und wird in Zusammenarbeit mit unserem strategischen Partner Sphingotec durchgeführt."
Über Adrenomed
Die Adrenomed AG ist ein privat-finanziertes, biopharmazeutisches Unternehmen aus Deutschland mit klinischen Entwicklungsprojekten. Adrenomed verfolgt einen neuen Therapieansatz, um die Integrität und Barrierefunktion der Blutgefäße zu sichern. Diese können bei schweren, bislang unzureichend behandelbaren Erkrankungen durchlässiger werden, so dass es zu lebensbedrohlichen Ödemen und Schock kommen kann. Das Unternehmen wurde 2009 gegründet und wird von einem Management-Team mit jahrzehntelanger Erfahrung in der Indikation Sepsis und profundem Wissen in Diagnostik und Wirkstoffentwicklung geführt. Wichtigster Produktkandidat des Unternehmens ist der monoklonale Antikörper Adrecizumab (INN: Enibarcimab), der erste Vertreter einer neuen Therapieklasse, der auf das vasoprotektive Peptid Adrenomedullin, einen wesentlichen Regulator der Gefäßintegrität, abzielt. Adrecizumab hat eine Biomarker-gesteuerte, doppelblinde, Placebo-kontrollierte, randomisierte, multizentrische Proof-of-Concept Phase-II-Studie mit 301 Patienten in der Indikation septischer Schock erfolgreich beendet. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte www.adrenomed.com und folgen Sie uns auf LinkedIn und Twitter.
Ein neues Medikament gegen Covid-19 hat in einer klinischen Studie die Sterblichkeitsrate hospitalisierter und leicht bis schwer erkrankter Patient:innen um 55 Prozent reduziert. Wie der Hersteller Veru mitteilte, habe ein unabhängiges Datenüberwachungskomitee aufgrund der hohen Wirksamkeit empfohlen, die Studie abzubrechen, damit das „Sabizabulin“ genannte Medikament breiter eingesetzt werden kann.
Alles anzeigenUS-Forscher haben die Phase-3-Studie eines neuen Corona-Medikaments abgebrochen. Sabizabulin soll Todesfälle demnach so gut verhindern, dass das Mittel der Allgemeinheit nicht länger vorenthalten werden dürfe. Was das Medikament kann - und wann es zum Einsatz kommen könnte.
Die Impfstoffe sind nicht die einzige Waffe gegen das Coronavirus. Weltweit arbeiten Wissenschaftler an Medikamenten, die die Symptome von Covid-19 bekämpfen und schwere sowie tödliche Verläufe verhindern sollen. Eines davon könnte bald schon zum Einsatz kommen - zumindest, wenn es nach dem Hersteller geht. Die gegenwärtige Studie damit wurde sogar abgebrochen. Offenbar wirkt Sabizabulin so gut, dass es schnellstmöglich alle bekommen sollten.
Wie funktioniert Sabizabulin?
Sabizabulin wurde ursprünglich entwickelt, um Krebs zu behandeln. Wie der US-Hersteller Veru aus Miami jetzt mitteilte, wirkt es aber offenbar auch sehr gut bei schweren Covid-Verläufen. Es wirkt, in dem es den Transport des Virus durch Mikrotubuli (röhrenförmige Proteinkomplexe) in den Zellen beeinträchtigt.
„Es stört diese 'Autobahnen' und lässt sie zusammenbrechen, sodass das Virus nicht mehr von A nach B kommen kann“, erklärte Verus' Vorstandsvorsitzender Mitchell Steiner der „New York Times“. Diese Störung erschwere zudem die Bewegung der körpereigenen Zytokine und dämme somit Entzündungen ein.
Wie gut wirkt Sabizabulin gegen Covid?
In der Phase-3-Studie konnte das Medikament nach Unternehmensangaben die Sterberate um rund die Hälfte senken. Eine Zwischenanalyse habe eine Reduktion von 55 Prozent gezeigt - im Vergleich zu einem Placebo bei Patienten mit mittelschwerem bis schwerem Verlauf im Krankenhaus. Die Studie beinhaltete sowohl Omikron- als auch Delta-Infektionen. Das Medikament sowie ein Placebo waren den rund 150 Studienteilnehmern einmal täglich für bis zu 21 Tage in Form einer Kapsel verabreicht worden.
„Sabizabulin ist das erste Medikament, das eine klinisch und statistisch signifikante Verringerung der Todesfälle bei Krankenhauspatienten zeigt“, sagte Steiner. Das sei „ein großer Schritt nach vorne“. Allerdings handelt es sich bei den genannten Daten lediglich um die Unternehmensangaben - eine externe Bestätigung durch unabhängige Wissenschaftler steht noch aus. Ebenso wenig wurde die Studie bisher in einer Fachzeitschrift publiziert.
Warum wurde die Studie abgebrochen?
Vergangenen Freitag empfahl laut Veru ein „unabhängiger Datenüberwachungsausschuss einstimmig, dass die klinische Phase-3-Studie für Sabizabulin zur Behandlung von hospitalisierten Covid-19-Patienten mit hohem Risiko für akutes Atemnotsyndrom vorzeitig abgebrochen wird, da überwältigende Beweise für die Wirksamkeit vorliegen“. Sprich: Die Ergebnisse seien so gut, dass das Medikament der Allgemeinheit nicht mehr länger vorenthalten werden solle.
Einer der Studienleiter ist Onkologe Michael Gordon. Der „New York Times“ sagte er, die Ergebnisse zeigten eine „ziemlich dramatische Verbesserung“ der Sterblichkeit binnen 60 Tagen. Gleichzeitig mahnte er vorerst noch zur Zurückhaltung bei der Interpretation und erklärte, er sei gespannt auf weitere, detaillierte Analysen. Damit ist Sabizabulin nicht das erste Medikament, dessen klinische Studie vorzeitig abgebrochen wurde. Auch das ursprünglich als Grippemittel entwickelte Präparat Molnupiravir verhinderte in den Untersuchungen bereits so erfolgreich Krankenhauseinlieferungen wegen Covid-19, dass diese frühzeitig beendet wurden.
Welche Nebenwirkungen hat Sabizabulin?
Laut Veru wurden im Verlauf der klinischen Studie keine Sicherheitsbedenken im Zusammenhang mit dem Medikament festgestellt. Problematische Nebenwirkungen seien also nicht aufgetaucht.
Wer kann Sabizabulin bekommen?
Gegenwärtig ist Sabizabulin laut Veru lediglich für Krankenhauspatienten bestimmt. Es richtet sich also an diejenigen, die schwere Verläufe erleiden und soll vor allem Todesfälle verhindern. „Der sichtbare Vorteil ist die Sterblichkeit – wer lebt und wer stirbt – nicht wer Sauerstoffmangel bekommt“, betont auch Gordon. Dennoch gehe er davon aus, dass auch bei anderen Symptomen eine Verbesserung eintreten könne.
Allerdings sei es logistisch einfacher, das Medikament vorerst nur in Kliniken zu verabreichen. Es stattdessen ambulanten Patienten zur Verfügung zu stellen, erfordere viel Aufklärung durch Allgemeinärzte sowie Apotheker.
Wann kann Sabizabulin eingesetzt werden?
Laut Hersteller ist bereits ein Treffen mit der amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) geplant, um die nächsten Schritte zu besprechen. Veru will etwa schnellstmöglich einen Antrag auf Notfallzulassung stellen. Bereits im Januar hatte die FDA dem Mittel einen sogenannten „Fast Track“-Status verliehen, welcher die Zulassungsverfahren beschleunigen soll. Wann diese dann erfolgt, ist unklar. Als Zeithorizont nennt das Unternehmen allerdings den kommenden Herbst und Winter. Bei der Europäischen Arzneimittelagentur ist Veru hingegen noch nicht vorstellig geworden. Wann das Präparat hierzulande eingesetzt werden könnte, ist also bislang unklar.
Antivirale Therapie in der Frühphase einer SARS-CoV-2-Infektion bei Patienten mit Risikofaktoren für einen schweren Verlauf von COVID-19 (bei asymptomatischen Patienten oder Patienten mit milder COVID-19) Bewertung durch die Fachgruppe COVRIIN beim Robert Koch-Institut!
Erscheinungsdatum 3. Mai 2022 Antivirale_Therapie_Fruehphase.pdf
Weiß jemand wie man an EK1C4 rankommt?
Vielleicht wirst Du HIER fündig... ansonsten halt über den biomedizinischen Bedarfshandel mit Approbationsnachweis,
als Privatperson? wirst du da nicht so "leicht" rankommen!
Alles anzeigenCOVID-19: FDA lehnt Zulassung von Fluvoxamin ab!
Silver Spring/Maryland – Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat eine Notfallzulassung des Antidepressivums Fluvoxamin zur Behandlung von COVID-19 abgelehnt. Sie begründet dies mit methodischen Schwächen der TOGETHER-Studie (Lancet 2022; DOI: 10.1016/S2214-109X(21)00448-4), in der Fluvoxamin die Rate von Notfallaufnahmen und Hospitalisierungen gesenkt hatte. Die Ergebnisse konnten in 2 weiteren Studien nicht bestätigt werden.
Die TOGETHER-Studie hat eine Reihe von für andere Erkrankungen zugelassene Medikamente auf ihre Wirksamkeit bei COVID-19 untersucht. Die Ergebnisse zu Fluvoxamin, die im Oktober letzten Jahres vorgestellt wurden und inzwischen in Lancet Global Health (2022; 10: e42-51) publiziert wurden, schienen günstig zu sein.
Der frühzeitige Einsatz von Fluvoxamin hatte den Anteil der Patienten, die länger als 6 Stunden auf der Notfallaufnahme verbrachten oder hospitalisiert wurden, von 15,7 % in der Placebogruppe auf 10,7 % gesenkt.
Gilmar Reis von der „Pontificia Universidade Católica de Minas Gerais“ in Belo Horizonte und Mitarbeiter hatten ein relatives Risiko von 0,68 ermittelt mit einem 95-%-Konfidenzintervall von 0,52 bis 0,88, was eigentlich für den Einsatz des kostengünstigen Medikamentes spräche. Der Infektiologe David Boulware von der Universität von Minnesota in Minneapolis hatte aufgrund der Ergebnisse bei der FDA einen Zulassungsantrag gestellt, da sich kein Hersteller interessiert zeigte. In den USA können auch Privatpersonen einen Antrag stellen, auch wenn dies ungewöhnlich ist, da die Durchführung von klinischen Studien sehr aufwändig ist und das Budget von Privatpersonen weit übersteigt. Die TOGETHER-Studie war jedoch aus anderen Quellen (unter anderem der McMaster Universität in Toronto) finanziert worden.
Die Ergebnisse der TOGETHER-Studie haben die FDA jedoch nicht überzeugt. Zur Begründung wird auf einen unklaren primären Endpunkt hingewiesen, der sowohl eine längere Behandlung in der Notfallaufnahme als auch eine Hospitalisierung umfasste. Der Vorteil von Fluvoxamin beschränkte sich offenbar im wesentlichen auf einen kürzeren Aufenthalt in der Notfallaufnahme, was der FDA für eine Zulassung nicht ausreichte.
Auch die Ergebnisse aus 2 weiteren Studien, die Boulware zur Begründung einreichte, haben an diesem Urteil nichts geändert. In der STOP COVID-Studie (JAMA 2020; DOI: 10.1001/jama.2020.22760), die an einem einzelnen Zentrum in den USA durchgeführt wurde, hatte Fluvoxamin das Risiko auf eine Hospitalisierung oder einen Tod in den ersten 60 Tagen zwar um 64 % gesenkt.
Die Studie hatte allerdings nur 152 Teilnehmer, und das relative Risiko von 0,36 war mit einem 95-%-Konfidenzintervall von 0,07 bis 1,80 auch nicht ansatzweise signifikant (JAMA 2020; 324: 2292-2300). Die FDA sah in der Studie außerdem methodische Schwächen, etwa die hohe Abbrecherrate von 24 %.
Auch eine von Boulware durchgeführte „Real world data“-Studie (Open Forum Infectious Diseases 2021; DOI: 10.1093/ofid/ofab050) konnte die FDA nicht umstimmen. Der Mediziner hatte während eines Ausbruchs den Angestellten eines Pferderennstalls die Einnahme von Fluvoxamin angeboten.
Von den 65 Patienten, die das Angebot annahmen, waren nach 14 Tagen alle genesen. Von den 48 Patienten, die sich dagegen entschieden, zeigten zum diesem Zeitpunkt noch 29 (60 %) Symptome. Da es sich nicht um eine randomisierte Studie handelte, ließ die FDA die Ergebnisse nicht gelten.
Hinzu kam, dass mit „STOP COVID 2“ und „COVID-OUT“ inzwischen 2 Negativstudien vorliegen. In der Studie „COVID-OUT“ war zwar eine niedrigere Dosis von Fluvoxamin (2 x täglich 50 mg statt 100 mg) verwendet worden. STOP COVID 2 hatte jedoch ein ähnliches Design wie STOP COVID mit einer größeren Stichprobengröße (553 Patienten) und einer angereicherten Population von Hochrisikopatienten. Dass sie die Ergebnisse der kleineren Studie nicht bestätigen konnte, dürfte das Negativvotum der FDA beeinflusst haben.
Positive Effekte von L-Arginin und Vitamin C auf Symptome von Long COVID
Italienische Ärzte der Uniklinik Rom gingen der Frage nach, ob sich durch die Gabe von einer Kombination aus der Aminosäure L-Arginin und Vitamin C die Beschwerden von Long COVID Patienten verbessern lassen. In der prospektiven, randomisierten und Placebo-kontrollierten Studie konnte bei den 46 Patienten im Therapiearm signifikante Verbesserungen im Bereich der Muskelschwäche, der Durchblutung und der Erschöpfung festgestellt werden.
Das Fazit der Forschungsgruppe war, dass die Supplementierung von L-Arginin und Vitamin C als mögliche Therapeutika eingesetzt werden könnte, um die Beschwerden von Long COVID Patienten zu verbessern.
Italien: Studie gibt Long-Covid-Patienten neue Hoffnung:
Eine Studie aus Italien bringt Hoffnung für Long-Covid-Erkrankte. An der Gemelli-Klinik in Rom sind wirksame Mittel gegen das Fatigue-Syndrom erprobt worden. Vier Wochen lang gaben die Ärzte den Patienten Arginin und Vitamin C, sie fühlten sich daraufhin spürbar weniger erschöpft und wurden leistungsfähiger.