geladene Powerstation einlagern

  • Hallo,


    ich habe mich selber zu Weihnachten beschenkt und mir eine Powerstation (Jackery Explorer 500) mit Solarpanel (Jackery Saga) gegönnt.

    Nun stellt sich mir die Frage mit welchem Ladelevel ich die Powerststion am besten einlagere, Jackery macht im Manual dazu keine Angaben.

    Im Netz habe ich öfter gelesen das man Powerstations mit 50% einlagern sollte, aber da mir die Jackery beim Blackout als Notstromversorgung dienen soll, wäre es irgendwie kontraproduktiv dann nur die halbe Akkukapazität nutzen zu können.


    Was meint Ihr, bzw. wie sind da Eure Erfahrungen?


    Bye,

    Micha

    Wer anderen eine Bratwurst brät, der hat ein Bratwurstbratgerät...

  • Ben

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Ich lese meißtens von 80 Prozent um die Akku Lebendauer zu verlängern. Hab mein EcoFlow auf ca 85 %... Aber in der kritischen Zeit nun, werd ich wohl auf 100 % "aufblähen"..


    LG Jürgen

  • Mein Sohn hat sich die letzten 2 Jahre studienhalber bei BMW und Siemens mit der Frage der Alterung bei Lithium-Ionen-Batterie-Systemen beschäftigt. Optimal wäre Lagerung bei 40%, aber das ist natürlich nicht im Sinn der Blackoutvorsorge. 75 bis 80 % ist ein guter Kompromiss.

    Noch ein Tipp von ihm: nicht in einem Raum mit brennbarem Material lagern, Rauchmelder sollte vorhanden sein und Schaumfeuerlöscher.

    Und die Dinger möglichst nicht fallen lassen oder herumstoßen, das mögen die Zellen gar nicht.

  • Ich lagere meine Powerbanks und Stromspeicher von Poweroak und Jackery permanent geladen.


    Die Auswirkungen auf die Lebensdauer sind mir wurscht.


    Ich habe im Blackout lieber volle Stromspeicher und tausche sie dafür ein Jahr früher.

  • In der "Anleitung" für meine Bluetti (LiFePo-Akku) steht einfach bei Lagerung: alle drei Monate voll aufladen....


    Ich halte es wie Ben, die Ladezyklen dürfte man, wenn man nicht permanent offgrid lebt, sowieso nie erreichen, wo einen die schwindende Restkapazität stören würde....

  • Alle Stromspeicher sind bei mir auch voll geladen. Einige werden regelmässig verwendet, andere so ab und an einfach nur geladen.

  • Das habt ihr falsch verstanden: es geht nicht primär um Lebensdauer und die Ladezyklen, sondern um die Gefahr, dass die Zellen beschädigt werden und hopps gehen, vulgo abfackeln. Ca. bei 45% ist die erste Ausdehnungsstufe.

  • Meines Wissens nach gehen LiIon-Zellen zu 95% beim Aufladen hoch (thermisches durchgehen), die Restgründe sind Beschädigung, Kurzschluss, äussere Einflüsse.


    Beim Laden deshalb, weil sich da sog. "Dendriten" bilden, diese Auskristallisierungen können den sog. "Separator" durchstoßen bzw. beschädigen, wodurch der innere Aufbau der Zelle geschädigt wird und es zum inneren Kurzschluß kommt.

    Das allerdings exakt zu erklären überschreitet meine Kompetenz, daher erlaube ich mir den Verweis auf den recht umfangreichen Wikipedia-Artikel: https://de.wikipedia.org/wiki/Lithium-Ionen-Akkumulator


    Egal wo ich bisher gelesen habe, war der Ratschlag immer, beim laden ein Auge auf den Akku/die Lithium-Ionen-Zellen zu haben :eye:

    ---

    Nachtrag:

    Aktuell habe ich einen ausgemusterten Kugelgrill, ausgekleidet mit den oben verlinkten Löschgranulat-Kissen, auf denen liegt das Ladegerät. Wobei ich damit eigentlich "nur" (geschützte) 18650er Zellen von Sony Murata lade:person_shrugging:

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Ich habe mich bei meiner DIY-Powerbank explizit für LFP- (LiFePo4) und gegen NMC-Zellen entschieden, da die LFP-Zellchemie deutlich sicherer ist und auch deutlich mehr Ladezyklen unterstützt. Bei 2,5 kWh Gesamtkapazität in meiner Wohnung wollte ich hier einfach auf Nummer sicher gehen, wobei natürlich auch der konkrete Aufbau und die Art des BMS eine entscheidende Rolle bei der Sicherheit des Gesamtsystems spielt. Anbei mal ein Video ( http://www.youtube.com/watch?v=R9xZf4p8PkQ ) von einem Test besonders robusten LiFeYPO4-Zellen. NMC-Zellen wäre höchstwahrscheinlich bei allen Tests in Flammen aufgegangen.


    Im Sommer betreibe ich meine Powerbank zusammen mit 200 Wp PV-Modulen als Inselanlage. Entsprechend ist der Ladezustand immer sehr unterschiedlich und Abhängig vom Verbrauch und der Sonneneinstrahlung. Da im Winter die Leistung der PV-Anlage signifikant geringer ist und ich im Fall der Fälle auf die gesamte Kapazität des Akkus zurückgreifen will, entnehme ich eigentlich keine Strom mehr und halte ich den Akku fast die gesamte Zeit auf 100%. Mag sein, dass ich durch den hohen Ladestand ein paar nutzbare Zyklen verliere, dass sollte aber bei ca. 3000 Zyklen (bis 80% Restkapazität) keine große Rolle spielen. NMC-Zellen liegen hier eher bei 500 Zyklen, aber wenn man die Powerbank nur für den Notfall einlagert, sollte die potentiell höhere Degeneration des Akkus doch keine Rolle spielen, sonder die dann verfügbare Kapazität im Vordergrund stehen.


    Im Winter würde ich mich jedenfalls nicht darauf verlassen, dass man mit einem kleinen PV-Modul die Powerbank sicher nachladen kann.

  • Erstmal tausend Dank für die zahlreichen Wortmeldungen, Meinungen und Tipps :)

    Ich habe die Powerstation aktuell mit 85% eingelagert und gerade kommt mir ein ganz anderer Gedanke: Angeblich hat das Ding ne Kapazität von 500Wh, aber vielleicht liegt ja auch die tatsächlich verbaute Kapazität viel höher und Jackery drosselt das Ding nur auf 500Wh damit man voll aufladen kann ohne das das Gerät Schaden nimmt...? Wäre zumindest möglich...

    Ich habe festgestellt das ich bei trübem Wetter das nachladen über das Solarpanel vergessen kann, ich glaube ich werde nun dazu übergehen das Ding in den kalten, dunklen Monaten mit 100% einzulagern, in den wärmeren, helleren Monaten wo ich schnell nachladen kann werde ich dann so um die 80% anpeilen.

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  • Ich habe festgestellt das ich bei trübem Wetter das nachladen über das Solarpanel vergessen kann, ich glaube ich werde nun dazu übergehen das Ding in den kalten, dunklen Monaten mit 100% einzulagern, in den wärmeren, helleren Monaten wo ich schnell nachladen kann werde ich dann so um die 80% anpeilen.

    Ja, das klingt gut.

    Hab auch überall in den letzten Jahren gelesen, 75-80% ist ideal für die Lagerung.


    Ich hab auch starkes Interesse, allerdings bis auf den Notfall auch wenig Nutzen. Und dafür sind die Dinger recht teuer.

    Ich will wenn überhaupt auch nur eine mit LiFePo4 haben. Gibt es zwar schon, aber ich warte wohl noch ein Jahr.


    Alternativ habe ich eine ganze Menge an "normalen" Powerbanks hier rum liegen. Alle so zwischen 5000 und 25000 mAh. Und hab mir zu Weihnachten jetzt erst mal selber ein Solarpanel mit 60W zugelegt. Da kann man bis zu 1x USB-A und 1x USB-C gleichzeitig aufladen, plus einen normalen DC Stecker, womit ich später auch eine Powerstation laden kann (jede Menge Adapter dabei).

  • Früher gabs pauschale Empfehlungen, hab ich auch gemacht.


    Heute weiß ich dass das leider Unfug ist. Der optimale SOC einer LiIonen Zelle kann sehr verschieden sein, auch bei gleichem Kathodenmaterial. Mann muss also den Hersteller der Zellen fragen und hoffen, dass er es einem sagt ( wird er idR nicht), nur der weiß es.


    Das hilft einem nur leider auch nicht weiter.


    Ich würde bei 80-90% einlagern, wohl wissend dass es auch Zellen gibt, die genau da am schnellsten altern. Das wär dann halt Pech. Andere altern bei 100% am schnellsten, wieder andere bei 60%.


    Mindestens 2x im Jahr testen. Zellen altern manchmal nicht linear. Ein Akkupack kann 5 Jahre lang nur wenig altern und dann im 6. Jahr kollabieren.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

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  • In der "Anleitung" für meine Bluetti (LiFePo-Akku) steht einfach bei Lagerung: alle drei Monate voll aufladen....


    Ich halte es wie Ben, die Ladezyklen dürfte man, wenn man nicht permanent offgrid lebt, sowieso nie erreichen, wo einen die schwindende Restkapazität stören würde....

    Die Alterung durch Zyklen und kalendarisch ist additiv.

    Wenn die Zelle durch kalendarische Alterung hinüber ist nutzen Dir die Werbeversprechen zu den übrigen Zyklen garnichts. Tot ist tot.


    Kann man denn überhaupt heraus bekommen, welcher exakte Zelltyp von welchem Hersteller verbaut wurde? Ich vermute nein.

    In diesem Fall ist eh alles eine Blackbox.


    Falls das Qualitäts zu Kostendenken der Anbieter so ist wie bei anderen Elektro und Elektronikprodukzen wäre meine Erwartungshaltung nicht zu groß.


    Machen wir uns nix vor. Die Leute kaufen nach ein paar Stichpunkten:


    LFP weil sicherer ist ( das ist zwar so pauschL Unfug aber ich hab nach vielen Jahren aufgegeben da noch was sagen zu wollen), möglichst viele Wh, viel PlingPling und möglichst wenig Euro.


    Ist auch okay so, weil wie soll man dann sonst ran gehen? Man weiß nun mal nicht was man bekommt.


    MfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

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  • Du kannst die Zukunft verändern mit dem was du heute tust. :face_with_open_mouth:
    - aus Oberfranken in DE -

  • wie sind denn Deine Erfahrungen im Winterbetrieb? Kann man mit nem 60W Solarpanel derzeit ne Powerbank mit 20.000 Kapazität laden? Reicht das Licht dazu aus?

  • Ob man eine so große Powerbank im Winter voll bekommt, hängt auch von dem Strom ab, mit der diese geladen werden können. Es nutzt ja nichts, wenn das Panel zwar 30 Watt liefert, die Bank aber maximal 10W abnehmen kann (2 A bei 5V}.

    Habe selbst keine so große Powerbank daheim - womit können die typischerweise geladen werden?

    Mit dem Wert könnte man hochrechnen wie lange die Sonne auf das Panel scheinen muss.

  • wie sind denn Deine Erfahrungen im Winterbetrieb? Kann man mit nem 60W Solarpanel derzeit ne Powerbank mit 20.000 Kapazität laden? Reicht das Licht dazu aus?

    Kommt auf das Wetter und die Ausrichtugn an. Bei klarem Himmel mit voller Sonne und perfekter Ausrichtugn auf die Sonne sind 30-40W möglich, aber mein Küchenfenstermodul sieht sehr selten Sonne aktuell. Da kann man dann eher mit <5W rechnen und da dauert es dann schon ein paar Tage, bis man die voll bekommt

    aus DE gesendet....