Dashcam

  • Gibt aktuell wieder verstärkt nächtliche Besucher in unserer Umgebung.

    Gibt es eine Möglichkeit , eine Dashcam auf Dauerbetrieb mit laufen zu lassen ?

  • Ja, bei entsprechender Speicherkarte kein Problem. Du bist aber eingeschränkt was die 12V Zuleitung betrifft (Bastelkram). Dazu kein Spritzwasserschutz.


    Warum nimmst du keine Wildkamera? Hier hat mal jemand einen Blog geschrieben über Wildkamera als Überwachungskamera:


    【🏆 】 Wildkamera als Videoüberwachungssystem für zu Hause! (wildkamera-tests.com)


    Gibt mehrere Hersteller die die Übertragungsfunktion haben, gurgel mal.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Ich hatte mal so nen kleinen gopro-klon mit großer Speicherkarte und Powerbank einfach unter der Beifahrer-Kopfstütze montiert (mit Klettband und Kabelbinder) als es auf unserem Parkplatz zu Vandalismus kam. Hat gut funktioniert und war fast unsichtbar.

  • Es reicht auch, wenn du eine Gopro/Osmo Action und einen 10-20Ah Akku nimmst. Dann musst du ja auch nicht filmen sondern kannst ein Timelapse machen. Timelapse sind Einzelfotos die zu einem Video zusammengefügt werden. Alle fünf oder zehn Sekunden ein Foto wird ja wahrscheinlich ausreichen.

    I feel a disturbance in the force...

  • Zehn Sekunden sind verdammt lange.


    Bewegungsmelder kann man überlisten und machen die Kamera sehr auffällig.


    Ich empfehle auch eine kleinen Actioncam mit großer Karte und großem Akku, falls notwendig. Auswertesoftware gibts OpenSource.


    Für mich würde ich einen Selbstbau bevorzugen. Es gibt auch für Privatleute frei verkäufliche Platinenkameras, bei denen Chip+Optik ungefähr ein Kubikmilimeter groß sind. Die kannst Du überall einbauen und die brauchen Energie im 10 Milliwatt-Bereich.


    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Ich hab vor Jahren mal nen (regelmäßig wiederkehrenden) Brennholzdieb mit einer primitiven Webcam und nem alten Laptop überführt. Die Kamera schaute an geeigneter Stelle aus einem Fenster des Wohnhauses auf den Weg zu unserem Brennholzlager.


    Anstelle einer Dashcam würde ich auch eher zu einer Webcam raten, unter einem Dachvorsprung oder in einer Fensterlaibung ausserhalb vom Spritzbereich des Regenwassers dürfte die relativ lange funktionieren.


    Warum keine Dashcam? Sie zeichnet nur lokal auf und hat meistens auch noch ein Display auf der Rückseite, damit verrät sich die Kamera im Dunkeln. Um die Bilder anzuschauen, muss ich jedesmal die Speicherkarte aus der Kamera holen, dabei verstellt man den Blickwinkel, muss wieder neu justieren und und und. Mir wäre das zu lästig.


    Mit der Webcam und einem passenden Programm, das z.B. die Aufzeichnung nur dann startet, wenn sich in einem definierten Bildbereich was tut, kann ich dann jederzeit bequem vom PC oder Laptop aus die Videos anschauen.


    Für eine dauerhafte Lösung würde ich aber kabelgebundene IP-Kameras uns einen Festplattenrecorder nehmen. Mit einer 3TB-Festplatte kann ich mit einer 720p-Farbkamera drei Wochen Daueraufnahme aufzeichnen und dann erst wird der älteste Clip überschrieben.

  • Ich betreibe ein größeres Kamera-Setup (Unifi) und würde gerne ein paar generelle Worte verlieren:


    - Dashcams (die fürs Auto) sind ungeeignet, wenn man einen größeren (weiten) Bereich überwachen möchte, die Kamera im Außenbereich angebracht werden soll und man langfristig speichern möchte. Auch die teureren sind meistens von schlechter Qualität (fressen SD-Karten, Wifi kann nur mit einem Gerät genutzt werden, billiger "Supercap", defekte Buchsen etc.). Die Kameras sind auf einen speziellen Einsatzzweck optimiert (Aufnahmen nahe vor dem Auto). Eher teuer (gute Modelle kosten ~200 für Front/Rear). Sollte, nein, muss man im Auto haben, nicht als Überwachungskamera. Kann man über zusätzliche Aufrüstung (Hardwire kit) zu Daueraufnehmern machen. Haben üblicherweise kein Infrarot zur Nachtaufnahme.


    - Wildkameras sind eher für autarken Betrieb irgendwo im Wald konzipiert, wo sie je nach Linse eher einen schmalen, weiten Bereich aufnehmen sollen. Üblicherweise über einen Bewegungsmelder gesteuert. Bilder rausholen bedeutet in der Regel: Kamera aufmachen, Karte rausfummeln, Ersatzkarte reinfummeln, etc.). Gut wettergeschützt. Gibt es mit IR für Nachtaufnahmen, aber IR kostet viel Energie.


    - USB-Webcams
    Für den Einsatz am Computer / an einer Spielekonsole gedacht. Aufnahmefeld kurz vor der Kamera, optimiert auf relativ helle Innenräume. Anschluss über USB. Speichern selbst nichts. Sehr günstig, meistens nicht so tolle Chipsätze. Kein Wetterschutz. IR selten. Für CCTV nicht ernsthaft zu gebrauchen.


    - CCTV / Überwachungskameras

    Dafür optimiert, stationär über lange Zeiträume größere Bereiche zu überwachen. Gibt inzwischen welche mit SD-Karte als Puffer, insb. Wifi-Modelle. Ansonsten brauchen die einen Videorekorder (NVR = Network Video Recorder) mit großen HDD. Bekannte Hersteller sind Reolink, Unifi und eufy. Newcomer sind Blink und Nest (mit Cloud). Ein Start bedeutet hier in der Regel, dass man einen relativ teuren NVR und billigere Kameras kauft. Achtung: Neuere Kameras erwarten Stromversorgung über PoE+, d.h. Strom über Ethernetkabel, wenn sie keine Wifi-Modelle sind (dann 12VDC). Die Technik ist gut abgehangen und man kann mit moderaten Mitteln bereits eine Dauerüberwachung hinbekommen. Gibt inzwischen erschwingliche 4K-Modelle mit guter IR-Ausleuchtung (dann erkennt man in der Nacht sogar was). Lassen sich allerdings mit einer starken IR-Quelle gezielt blenden. Ältere Wifi-Modelle lassen sich gut aus einem Wifi de-authen, dann nehmen die ohne SD-Karte auch gar nichts mehr auf (sind blind).

    Wenn man günstig mit einer Überwachung beginnen will und sich in die Cloud traut, würde ich Blink empfehlen. Die Qualität der Kameras ist ok, sie sind batteriebetrieben (optional mit 5V USB oder mit Solar), speichern aber immer nur wenn der eingebaute Bewegungsmelder aktiviert wird. Gegensprechfähig. Mit ~100€ ist man dabei. Im Batteriebetrieb nirgendwo anbringen, wo man nicht dran kommt.


    Wenn man ohne Clout starten will, sollte man sich Reolink anschauen. Eine Reolink 5MP PTZ WLAN (pan, tilt, zoom, d.h. drehen, schwenken und zoomen)-Wifi-Kamera kostet um die 100€. Sie speichert im Inselbetrieb auf eine SD-Karte, auf einen NVR oder einen FTP-Server. Man würde im günstigsten Setup mit einer guten 256GB-SD-Karte starten (Class 3, ~40€). Auslesen über Wifi. Stromversorgung über 12VDC.


    Generell gilt übrigens noch, dass man mit einem relativ schwachen Laser die verbauten Videosensoren dauerhaft blenden kann.

  • Für "quick and dirty" lässt sich ggf. auch ein ausgemustertes Smartphone zur Überwachungskamera umfunktionieren:


    https://www.mobilcom-debitel.d…y-als-ueberwachungskamera


    Die erste im Artikel genannte App haben wir vor :thinking_face: 5 Jahren mal eingesetzt, für unseren Verwendungszweck wars (damals) ok, auch, dass die Aufnahmen nur über Internet aufrufbar (waren). Mit der aktuellen App habe ich jedoch keine Erfahrung.

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Ich hab letztens nen kleines Kamera-Projekt mit der günstigsten Pearl WLAN Kamera (IPC-220.hd) gebastelt. Die wird über USB-Strom versorgt und man hängt sie ins lokale Wlan-Netz. Dann streamt sie - in meinem Fall Bilder von dem Inneren eines Nistkastens - über ne App aufs Endgerät (Android und IOS). Mit ner kleinen 8.000 mAh Powerbank, kommt sie über etwa 6-8 Stunden aus, Nachtsicht und Bewegungsmelder hat sie auch. Ich glaube, sie ist allerdings für die Nachtsicht leicht beleuchtet und der Lautsprecher meldet extrem laut beim Hochfahren und WLAN-connect. Den Lautsprecher kann man aber einfach abklemmen (Stecker im Gehäuse).


    Sicher nicht die beste Lösung, aber für gerade mal 25€ war ich schon überrascht über die Qualität der Bilder. Das mit dem Cloudconnect und den Wlan-Zugangsdaten ist sicherheitstechnisch sicher nicht optimal. Die Verarbeitung der Kamera macht nen okayen Eindruck, für ne schnell und günstig Lösung würde ich sie wieder kaufen.


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    Anbei noch zwei Bilder vom Überwachungsobjekt. :grinning_squinting_face: