Kasachstan: Revolte wegen hoher Gaspreise

  • Ein nächster Krisenherd tut sich auf.

    Die Regierung ist zurückgetreten, in der Wirtschaftsmetropole Almaty wurde der Notstand verhängt, Russland warnt vor Einmischung

    Ich hoffe das legt sich wieder, bevor Russland doch noch Hilfe leisten möchte.

  • Scheint weiter zu eskalieren. Kasachstan hat vor 6 Stunden Internetzugänge gesperrt und Russland um Hilfe ersucht.

    Externer Inhalt twitter.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Externer Inhalt twitter.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Externer Inhalt twitter.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Russland hat "Friedenstruppen" nach Kasachstan entsandt.

    Bei Ausschreitungen in Kasachstans Wirtschaftsmetropole Almaty hat es Berichten zufolge Dutzende Tote und mehr als 1.000 Verletzte gegeben. Menschen hätten in der Nacht zum Donnerstag versucht, verschiedene Polizeigebäude zu stürmen, zitierte der kasachische Fernsehsender Khabar 24 einen Sprecher des Innenministeriums, wie die russische Staatsagentur Tass meldete. Dabei seien „Dutzende Angreifer eliminiert“ worden. Russland verlegte unterdessen Truppen nach Kasachstan.

    Externer Inhalt twitter.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Das eskaliert aber ordentlich.

    Die Proteste in der zentralasiatischen Republik Kasachstan sind binnen weniger Tage zu einem internationalen Thema geworden. Russland fliegt seit Donnerstag Truppen in das strategisch wichtige Nachbarland ein. Kasachstans autoritär regierender Präsident Kassym-Jomart Tokajew geht hart gegen die Demonstrierenden vor. Am Freitag erteilte er den Schießbefehl.


    Sicherheitskräfte würden ab sofort im Falle weiterer Unruhen ohne Vorwarnung schießen, warnte Tokajew die Bevölkerung. Wer sich nicht ergebe, werde vernichtet, drohte er am Freitag in einer Fernsehansprache.

  • So schnell steht man als Staat vor einem möglichen Zwei-Fronten-Krieg. Gestern war es nur die Ukraine, heute auch noch Kasachstan. Zusätzlich zu den laufenden Engagements in Mali, Libyen und Syrien.

    Man darf gespannt sein.


    Der CNN schrieb gestern:


    "Russlands Dilemma

    Für den russischen Präsidenten Wladimir Putin sind die Ereignisse an seiner Südgrenze beunruhigend. Russland unterhält enge Beziehungen zu Kasachstan und ist auf den Kosmodrom Baikonur als Startbasis für alle russischen bemannten Raumfahrtmissionen angewiesen. In dem zentralasiatischen Land gibt es außerdem eine bedeutende russische Minderheit: Etwa 20 % der kasachischen Bevölkerung sind ethnisch russisch.


    Der autokratische frühere Präsident Nursultan Nasarbajew, der Kasachstan seit seiner Unabhängigkeit geführt hatte, trat 2019 zurück, blieb aber hinter den Kulissen eine mächtige Figur (bis er am Mittwoch von seinem Posten im Sicherheitsrat entbunden wurde). Ein solches Übergangsmodell mag Putin seinerzeit gefallen haben, doch heute sieht es weniger vielversprechend aus.

    Der Kreml ist außerdem mit einem hoch riskanten Spiel der Machtpolitik um die Ukraine beschäftigt, und die Ereignisse in Kasachstan sind möglicherweise eine unwillkommene Ablenkung." (Quelle: cnn.com, übersetzt mit deepl.com)


    Interessant an den Ereignissen in Kasachstan ist auch, dass damit das Land als einer der letzten Rückzugsorte für ungehemmtes Bitcoinmining ausfallen dürfte: landesweite Internetsperre, Investoren fliehen aus dem Land. Details bei CNN.

  • Die rein militärische Komponente dürfte für Russland kein großes Problem sein. Ein, zwei Fallschirmjägerregimenter zur Absicherung des Flughafens und ein bisschen urbaner Aufstandbekämpfung schwächen die anderen Einsätze nicht allzu sehr. Bedrohlicher dürfte ein eventueller Regimewechsel sein - allerdings gleichermaßen für westliche Wirtschaftsinteressen.

  • In der Woche des Neujahrsfest und dem orthodoxen Weihnachtsfestes eine mechanisierte Brigade aus dem Stand ("Kaltstartfähigkeit") im strategischen Lufttransport zu verlegen ist durchaus beeindruckend.

  • Soweit ich das gesehen habe, sind die doch zumindest größtenteils per Straßentransport eingerückt. Ich habe mich allerdings auch nicht genau mit den Details befasst, muss ich einräumen.

  • In der Woche des Neujahrsfest und dem orthodoxen Weihnachtsfestes eine mechanisierte Brigade aus dem Stand ("Kaltstartfähigkeit") im strategischen Lufttransport zu verlegen ist durchaus beeindruckend.

    Das finde ich jetzt nicht weiter bemerkenswert, da ja wegen der Ukrainekrise ständig russische Armeeeinheiten in Bereitschaft stehen.

  • Vielleicht nochmal was von einem anderen Nachrichtenweg: Durch Anlagespielereien bin ich über ein Fintech mit einem kleinen Betrag auch in Kasachstan investiert. Vorhin kam ein Statusbericht vom lokalen Anleihepartner rein. Demnach sind derzeit im Rahmen des ausnahmezustands alle Banken geschlossen, man stelle aber aus dem Homeoffice eine Basis-Arbeitsfähigkeit sicher. die Lage habe sich deutlich entspannt. Der Präsident habe eine Erfüllung von Kernforderungen der Protestierenden (vermutlich vor allem die wirtschaftlichen Aspekte, Treibstoffpreise) zugesagt. Die Demonstranten würden Straßen und öffentliche Gebäude räumen. Die Internetverbindungen würden auf Anweisung des Präsidenten wieder hergestellt und die Banken sollten ihre Arbeit wieder aufnehmen. Man gehe davon aus, am 10. Januar, wie ohnehin nach den vorherigen Betriebsferien geplant, wieder normal arbeiten zu können.


    Natürlich ist das keine unparteiische, verlässliche Nachricht. Schließlich wird sich ein Unternehmensleiter nicht staatskritisch äußern. Und selbstverständlich hat er ein Interesse daran, dass seine Endinvestoren ruhig bleiben. Ich lese daraus immerhin, dass wohl eine zweigleisige Strategie gefahren wird: Einerseits harte Hand, andererseits Erfüllung einiger (vermutlich der eher unpolitischen) Forderungen. Auch beim Ausnahmezustand scheint es Abstufungen zu geben, indem einzelne Bereiche des öffentlichen Lebens schon vor dem 19. Januar wieder freigegeben werden.