Ukraine-Krieg: News & Informationen

  • Weil es vor der Haustür ist.

    Das würde bedeuten, ein osteuropäisches Leben ist höher als ein afrikanisches.

    Oder sind es die Handelswege?


    Nun, Putin wird sich nicht im öffentlichen Schauprozess aburteilen lassen und dann ins Gefängnis gehen.

    Also diplomatischer Ausweg oder ... Was?

  • Nun, Putin wird sich nicht im öffentlichen Schauprozess aburteilen lassen und dann ins Gefängnis gehen.

    Also diplomatischer Ausweg oder ... Was?

    Oder sein Angriff wird zurückgeschlagen. Er muss dann weitreichende Zugeständnisse machen, sonst bleiben auch alle Sanktionen aufrecht und die russische Wirtschaft geht den Bach runter.


    Ja, vorbei sind dann die Zeiten der Kalten Krieg Weltordnung mit 2 Supermächten. Putin hat sich verspekuliert und die ganze Welt gegen sich aufgebracht. Das gewinnt er nicht mehr. Selbst wenn er die ukrainische Armee besiegt und Selenski tötet, hat er sich Tod und Terror in sein Land geholt. Dann wird man nämlich ständig von Anschlägen auf russische Soldaten in der Ukraine hören. Und nicht nur das. Die Ukrainer werden dann bestimmt den Kampf nach Russland tragen. Da würde ich massive Anschläge in Moskau und anderen russischen Städten die kommenden Jahre befürchten.


    Nein, mit einem militärischen Sieg Russlands verlieren alle.

  • Slowenien's Konsulat wurde zerstört. Die sind pissed.

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  • Da ich bei einem Krieg durchaus damit rechnen darf, wieder Grünzeug zu tragen und Teil einer Natotruppe - besser Trüppchen - bin, habe ich geschworen, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen (hab ich, körperlich, ideell und finanziell) und sie tapfer zu verteidigen (ich war jung...). Nun, der Schwur galt meinem damaligen Land. Und das hat Grenzen - und bis Lemberg gehen die nicht.

  • Weil es vor der Haustür ist. Wenn wir Putin jetzt die Ukraine einfach so überlassen. Was hindert ihn daran sich in einigen Jahren andere Länder anzueignen? Irgendwann steht er dann vielleicht wirklich an der Grenze Deutschlands oder Österreichs. Und dann wird man sich sagen "hätten wir damals bei der Ukraine nur eingegriffen".

    War doch beim letzten Mal als die Welt brannte genauso. Man ließ einen kleinen Jungen seine Zinnsoldaten über den Fußboden schieben und eine militärische Operation nach der nächsten in der Wohnung durchführen und schließlich auch den Weihnachtsbaum anzünden.

    Nur, man musste schließlich die ganze Stadt in Brand setzen, um diese eine brennende Wohnung zu löschen.

    Und dumm nur, dass es echte Soldaten waren und der Weihnachtsbaum, die Wohnung und die Stadt waren Länder.


    Damals waren die Briten bei der Apeasementpolitik federführend. Vielleicht hat die Welt aus diesem Fehler gelernt, dass man einem Verrückten mit Zugriff auf eine Armee umd mehr frühzeitig Einhalt gebieten muss? Damit hat der Irre Ivan sicher nicht gerechnet, dass die Europäer und der Rest der Welt so schnell und so geschlossen sich gegen ihn stellen. Und vor allem: die Ukraine eben NICHT fallen lassen.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Das würde bedeuten, ein osteuropäisches Leben ist höher als ein afrikanisches.

    Oder sind es die Handelswege?

    Nein, ein afrikanisches Leben ist ganz sicher nicht weniger wert als ein osteuropäisches.

    Die Kriege und Konflikte in Afrika sind eben genau das afrikanische Kriege und Konflikte. Zu einem Teil haben sie sicherlich auch ihren Ursprung in europäischer Kolonialpolitik des 19./20. Jahrhunderts. Aber sie haben nicht das Potential bislang, die militärischen Auseinandersetzungen in die eigene Wohnstube zu tragen.


    Beim Russen sieht es gerade aber völlig anders aus. Es gab schon Drohungen Putins, dass er einen Beitritt Schwedens oder Finnlands zur NATO militärisch nicht unbeantwortet ließe. Was würde ihn davon abhalten, die Russland wieder auf die Grenzen der Sowjetunion von 1940 auszudehnen. So von wegen alter Größe. Oder gleich den kompletten Einflussbereich des alten Warschauer Paktes? Dann würden russische Truppen wieder an der Elbe stehen. Können wir das ernsthaft wollen?

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


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    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


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  • Konflikte sind in dieser Zeit meistens global.

    Das sehe ich also anders.


    Rin toter Afrikaner ist mir als europäer nicht gleichhültiger als ein toter Europäer, mit dem ich ebensowenig gleiches habe als meist die Hautfarbe.

  • Vielleicht hat die Welt aus diesem Fehler gelernt, dass man einem Verrückten mit Zugriff auf eine Armee umd mehr frühzeitig Einhalt gebieten muss?

    Das bleibt zu hoffen. Wie gesagt, Putin auch nur irgendwelche Zugeständnisse zu machen ist ein schwerer Fehler. Deshalb war die Haltung des Westens und vor allem der NATO leider fatal. Hätten sie die Ukraine vor einem Monat in einem Eil-Verfahren zu EU und/oder NATO-Mitglied gemacht, hätten wir das Problem jetzt nicht. Einen Hauptgrund dafür sehe ich beim Überschätzen der russischen Armee und unterschätzen der eigenen Möglichkeiten, der NATO-Mitglieder


    Was würde ihn davon abhalten, die Russland wieder auf die Grenzen der Sowjetunion von 1940 auszudehnen. So von wegen alter Größe. Oder gleich den kompletten Einflussbereich des alten Warschauer Paktes? Dann würden russische Truppen wieder an der Elbe stehen. Können wir das ernsthaft wollen?

    Genau diese Gefahr sehe ich mittelfristig, wenn er die Ukraine "erobert". Ist dann zwar schön, dass Europa geeint ist und massiv ins Militär investiert, Putin hat dann aber dennoch erfolgreich die Ukraine besetzt. Der Westen hat dann verloren, weil all ihre Solidaritätsbekundungen und Waffenlieferungen wertlos waren.

  • Hätten sie die Ukraine vor einem Monat in einem Eil-Verfahren zu EU und/oder NATO-Mitglied gemacht, hätten wir das Problem jetzt nicht.

    Dann häte Putin sein Volk hinter sich gewusst und könnte sagen: sehr ihr, ich hab es Euch ja gesagt, die NATO expandiert aggressiv und bedroht uns. Und hätte dann den roten Knopf gedrückt. Wie sagte Putins-TV-Propagandist sinngemäß? Wenn die Welt Russland ausschließt, dann gibt es kein Existenzrecht für die Welt mehr. Dann trampelt das Kind, das nicht mitspielen darf eben sämtliche Sandburgen im Sandkasten platt. Ein NATO-Beitritt der Ukraine hat aus gutem Grund nicht stattgefunden.


    Deswegen wird man auch im Westen ohnmächtig zuschauen (müssen), wie Putin die Ukraine zerstört. Er wird sie nicht besetzen und befrieden können, sondern nur kaputtmachen. Die NATO könnte natürlich eingreifen - man könnte z.B. den stockenden russischen Fahrzeugkonvoi mit ein paar A10 Thunderbolts kompett auseinandernehmen, sogar mit den alten BW-Tornados mit dem (inzwischen geächteten und ausgemusterten) MW-1 Streubomben-System (ursprünglich zur Zerstörung von Landebahnen entwickelt) wäre das möglich. Auch die so gefürchteten russischen S-400 Flugabwehrsysteme sind ein leichtes Ziel, solange sie verlastet auf LKW im Stau stehen ode rumherfahren. Die Dinger sieht man von weitem, sie sind auch so unhandlich, dass man die in freier Landschaft nicht getarnt bekommt. Zudem sind die Raketenbehälter ungeschützt, da reicht ein einziger Treffer auf einen Raketentransporter und der Konvoi hat eine mehrere hundert Meter große Lücke. Sie das bisher einzige Drohnenvideo der Ukrainer hierzu. Und von den S-400 hat Russland nicht unendlich viele. Würde man da mehrere Dutzend Batterien zerstören, hätte das dramatische Folgen für die russische Flugabwehr insgesamt.

    Aber der Westen wird es nicht wagen, direkt einzugreifen. Wegen der Atomwaffen.


    Putin spielt ein gewagtes Spiel, insbesondere innenpolitisch: er zieht immer mehr Kräfte aus dem Inland ab, die in die Ukraine müssen. Würde es innerhalb Russlands zu Unruhen kommen, müsste er sie wieder zurückverlegen, hätte dann aber in der Ukraine ein Problem. Also öffnet sich jetzt ein Zeitfenster, in dem Kräfte in Russland aktiv werden könnten, das Land innenpolitisch zu destabilisieren. Generalstreiks, Sprengstoffanschläge oder primitive Sabotageakte auf Kasernen, Bahnlinien, Pipelines. Das kann schnell ein innerrussischer Flächenbrand werden. Man darf auch gespannt sein, wie lange sich die Oligarchen und die Armeeführung das Ganze noch anschauen, ohne einzugreifen. Der Widerstand der Ukraine und der Zusammenhalt des Westens sind eine Nummer zu groß für Putin. Er dachte, er kann das so wie in Tschetschenien, Georgien, Armenien als "innerrussische Angelegenheit" behandeln und die Welt lässt ihn gewähren, ohne Sanktionen etc.


    Putin wird über kurz oder lang untergehen, er wird dabei auch Russland massivst beschädigen. Aber die Ukraine wird bis dahin weitgehend zerstört sein, das ist meine düstere Prognose.

  • Der österreichische UNO-Botschafter hat heute (zurecht) das Veto-Recht infrage gestellt. Es macht keinen Sinn, dass ein ständiges Mitglied des Sicherheitsrats einen unprovozierten Angriffskrieg führen kann und der Rest der Welt muss zusehen und kann das nicht mal verurteilen.

    das is ja schon lange blöd. und auch nix neues.


    Der Sicherheitsrat kann sich selbst immer selbst ein Veto bei Sanktionen gegen sie selber geben. hätten die amis ja auch schon oft kassiert.

  • Hätte, wäre, Fahrradfähre. Die Nato ist ein Verteidigungsbündnis, die Ukraine ist kein Mitglied und von uns wurde keiner angegriffen.


    Es steht aber jedem Nicht Mitglied der Nato frei, sein militärisches Potenzial zur Verfügung zu stellen, um zu sehen was dann passiert. Ebenso wie es jeder volljährigen, geschäftsfähigen Person frei steht, sich freiwillig bei einer ukrainischen Botschaft zu melden um für die Ukraine zu kämpfen und zu sterben.


    Edith: Und in Demokratien werden nunmal auch immer Entscheidungen getroffen die einem nicht gefallen und für einen selbst sogar auch nachteilig sein können.


    Was die Frage einer Beteiligung angeht bin ich über das Nein (wie viele Andere auch) sehr froh. Es wurde jetzt schon sehr, sehr viel und mehr als für viele andere getan. Aus von NS2 (explodierende Energiekosten), härteste Sanktionen ever (immer auch nachteilig für einen selbst), Waffenlieferungen (teurer und gefährlich) und Milliarden von Euro (wachsen einem nicht aus der Tasche). Und Selensky steht immer noch da und fordert und fordert und fordert. Wir sollen beweisen dass wir es ernst meinen. Wie bitte? Haben wir schon längst.


    Der Ton hat mir von Anfang an nicht gefallen. Wir fordern, ihr seid in der Pflicht, wir verlangen, ihr müsst. Nö, müssen wir nicht und werden wir auch nicht.

    Kein Plan überlebt die erste Feindberührung. (Helmuth von Moltke)

    5 Mal editiert, zuletzt von Vincent ()

  • Wie lange kann man eine Börse geschlossen halten und welche Auswirkungen hat das?

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    Ich habe keine Ahnung. Aber kommt mittelfristig sicherlich nicht gut. Vor allem: die Unternehmen haben auf diese Weise keine Chance eine Marktkapitalisierung vorzunehmen. Und sich Gelder über die Banken zu holen könnte auch schwierig werden.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Schön zu sehen wie gelassen Putin die Sanktionen nimmt, weil er ja darauf vorbereitet war. :clown_face:

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  • Wollen wir mal hoffen, dass Russland nicht komplett destabilisiert wird. Das wäre eine riesen Chance für China, weiter an Wichtigkeit zu gewinnen. Ich weiß nicht, ob das besser wäre.


    Zudem könnte es zu einer amerikanischen Vormachtstellung in den Bereich kommen, was für uns auch nicht zwingend gesund wäre.

    Die USA werden schnell genug als Retter in der Not vor Ort sein und eigene Interessen vertreten.


    Dann hätte sich aber der Traum von Reagan erfüllt, das Reich des Bösen zu vernichten.

  • Zudem könnte es zu einer amerikanischen Vormachtstellung in den Bereich kommen, was für uns auch nicht zwingend gesund wäre.

    Über das Problem einer möglicherweise "ungesunden amerikanischen Vormachtstellung" mache ich mir gerne dann Gedanken, wenn die russischen Truppen die Ukraine verlassen haben.

  • :grinning_face_with_smiling_eyes: :grinning_face_with_smiling_eyes: :grinning_face_with_smiling_eyes:

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  • Ich muss sagen, dieser Krieg hat mich in vielen meiner bisherigen Überzeugungen komplett aus der Bahn geworfen.


    Bislang dachte ich, Russland könnte ein zuverlässiger Partner sein. Ich dachte, Russlands Forderungen sind zum Teil tatsächlich legitim, man sollte sich Russland annähern und gegenüber der engeren amerikanischen Bindung lösen. Verstärkt wurde dies u.a. durch den NSA-Skandal, der zeigte, dass die Amerikaner keine Verbündeten kennen - nur "Zweckbündnisse". Außerdem dachte ich, dass Russland ein wahnsinnig starkes Militär hat, seine Armee massiv modernisierte und Europa ohnehin kaum eine militärische Chance gegen Russland hätte. Und seit Beginn des aktuellen Konflikts dachte ich: Putin wird niemals in die Ukraine einmarschieren.


    Rückblickend frage ich mich schon, wieso meine Ansichten in vielerlei Hinsicht so gefestigt waren, insbesondere warum sie sich nicht logisch begründen lassen. Hätte ich meine Überzeugung: "Putin wird niemals dort einmarschieren" nicht bereits nach dem Überfall auf die Krim aufgeben müssen? Ich meine, wir haben doch gesehen, wie er dort gehandelt hat. Er hat die komplette Welt ohne ein Wimpernzucken belogen. Er hat seine Soldaten ohne Hoheitsabzeichen einmarschieren lassen. Er hat es geleugnet! Aber jeder wusste es.


    Bei den Amerikanern gilt noch immer: America first. Doch das ist natürlich auch, in gewisser Hinsicht, legitim. Das hätte ich mir in so manchen Situation von Deutschland genauso gewünscht. Allerdings sehe ich (nun wieder), dass man sich auf die Amerikaner schon verlassen kann. Ich glaube nicht, dass die Amerikaner auch nur eine Sekunde zögern würden, wenn Putin tatsächlich ein Land der NATO oder der EU angreift. Dieses Bündniss ist extrem wertvoll. Und ich bin den Amerikanern dafür wirklich dankbar. Dennoch sollten wir in unserer typisch deutschen Denkweise uns nicht wieder in unserer "Freundschaft und Partnerschaft" ausruhen. Wir müssen auch unsere Interessen gegenüber den Amerikanern vertreten. Wir müssen Kompromisse finden.


    Bis vor kurzem war ich von der militärischen Stärke Russlands absolut überzeugt. Der Krieg in der Ukraine zeigt mir: Ich habe mich von der russischen Propaganda, obwohl ich sehr ausgewogene Medien nutze, blenden lassen! Die zum Teil extrem schlecht ausgerüsteten, schlecht informierten, schlecht vorbereiteten russischen Einheiten in der Ukraine offenbaren das wahre Bild: Russland ist arm. Sie haben einige starke und moderne Waffensysteme, aber das ist die große Minderheit. Zum Teil wird sogar noch mit Sowjetmaterial gearbeitet. Die europäischen Truppen, insbesondere die deutsche Bundeswehr, hat ebenfalls große Probleme. Viele Vorgaben, zu wenig Ausstattung, Misswirtschaft. Allerdings darf man hier nicht Deutschland gegen Russland betrachten, sondern Europa gegen Russland. Und selbst OHNE die Vereinigten Staaten von Amerika sehe ich gerade, dass es für Russland nahezu aussichtslos wäre. Wir sind weitaus moderner und besser organisiert.


    Die große Unbekannte ist natürlich das atomare Potential von Russland. Ich hoffe, dass es auch immer eine Unbekannte bleiben wird. Gemessen an dem, was ich aktuell wahrnehme, glaube ich aber auch hier: Es wird eine sehr begrenzte Zahl an modernen Systemen geben. Und eine unfassbar große Anzahl an Schrottbeständen aus der Sowjetunion. Es stimmt mich zuversichtlich, denn ich vermute - selbst im absoluten Worst-Case - könnten sich hier die technische Überlegenheit der NATO und EU zu einer deutlichen Schadensminimierung entwickeln. Für Russland hingegen wäre es, und da bin ich mir absolut sicher, der totale Untergang.


    Aber auch hier hoffe ich: Ein Atomkrieg kennt keine Gewinner. Das wissen hoffentlich auch die russischen Generäle und das militärische Personal, die im Fall der Fälle solche Raketen oder Bomben auf den Weg bringen sollen.