Warum stellt sich also niemand öffentlich hin und kritisiert Russland? Schon bemerkenswert.
Ja finde ich auch sehr erstaunlich. Ich habe bisher einmal in einer Berichterstattung Vater und Sohn gesehen die sich klar dagegen ausgesprochen haben. Ansonsten habe ich vor ner Woche etwas von einer Pro Putin Demo gelesen 
In Irland schließen sie wohl inzwischen schon nicht mehr aus, dass auch Geflüchtete auf der Straße übernachten müssen. In England werfen Geflüchtete Zettel mit Hilfegesuchen über die Zäune der Unterbringungsflächen.
Solche Aussagen, ohne nähre Nachprüfbarkeit, klingen mir nach stiller Post, bei der um der Sensation willen, aus einer Mücke mit jeder Runde, die die Meldung weitergereicht wird, zu einem immer größeren Elefanten wird.
Kleiner Faktencheck:
- Dass Geflüchtete vorübergehend "auf der Straße übernachten müssen" kommt schon mal vor. Und wenn es nur wegen der Deutschen Bahn ist. Ich habe auch schon mal ungeplant und unfreiwillig "auf der Straße" übernachten müssen (ein ICE-Wildunfall vor einem Tunnel bescherte mir 5h Zwangspause und mein Umstieg in Frankfurt Fernbahnhof war keine clevere Idee, da ich dort um 1:30 Uhr wochentags nicht mehr wegkam, der nächste Zug fuhr um 6 Uhr, die Zeit bis dahin verbrachte ich im Flughafenterminal auf einer Bank vor einem Reisebüro auf der Galerie dösend, interessanterweise vollkommen unbehelligt).
Auch in Stuttgart strandeten vor einigen Wochen einige Dutzend ukrainische Flüchtlinge spätabends am Bahnhof und mussten dort bis zum nächsten Morgen ausharren.
- Dass Geflüchtete in England Zettel mit Hilfegesuchen über die Zäune der Unterbringungsflächen werfen (alles natürlich im Plural), fällt bei näherem Hinsehen auf einen Hilferufzettel eines Geflüchteten, der ihn in einer Flasche über den Zaun der "Manston Processing Facility" geworfen hatte, zusammen.
Die Zustände in Manston sind himmelschreiend, keine Frage, ein Jurist bezeichnete das, was sich dort abspielt als "breach of humane conditions".
- Krätze und Diphterie gibt es leider gerne dann, wenn viele Menschen längere Zeit auf engem Raum unter schlechten hygienischen Bedingungen verbringen und sich z.B. Betten teilen, mit der Alltagskleidung ins Bett liegen und Klamotten verschiedener Menschen dicht gepackt aufeinander lagern. Krätzmilben findet man auch in Studentenwohnheimen und Kasernen...
- Die Situation der Geflüchteten in Irland und UK ist schlecht, das mag, zumindest in UK aber auch ein Teil der britischen "Abschreckungspolitik" gepaart mit Unfähigkeit der Behörden vor Ort sein. Sie hat aber praktisch nichts mit den Flüchtlingen aus der Ukraine zu tun. Die haben mit dem Schutz durch die EU-Massenzustromrichtlinie alle Optionen offen, sich zunächst 90 Tage völlig frei innerhalb der EU zu bewegen, um sich dann um einen Aufenthaltstitel oder einen Asylstatus zu bemühen (und nur völlig bekloppte oder fehlinformierte Ukrainer wählen den Asylantrag, anstelle den Schutz unter der EU-Richtlinie zu nutzen). Die Briten bekommen gerade verstärkt "Boat People" als Migranten, die über den Ärmelkanal kommen. Das sind im Wesentlichen (englischsprechende) Afrikaner, die sich eine bessere Zukunft in England versprechen (warum auch immer).
ZitatMinister for Integration Roderic O’Gorman has admitted that some international protection applicants could end up sleeping on the streets as the Citywest processing centre in Dublin is at capacity.
[...]
He said it had been “predictable” that accommodation options would run out and that the situation at Citywest would occur. “Something had to give”, he told RTÉ. Not providing accommodation was a breach of the country’s legal obligations, he said.
Die Flasche mit der Bitte um Hilfe wurde von einer Gruppe Kinder über den Zaun geworfen. https://www.theguardian.com/wo…ars-rise-for-their-health
Sorry aber ich gehe mit so einer Behandlung nicht mit und zucke auch nicht mit den Achseln, wenn sogar ein Jurist das "breach of humane conditions" betitelt hat. Wenn das aus einer Mücke einen Elefanten machen ist, dann nehme ich den Vorwurf gerne an.
ZitatDie Briten bekommen gerade verstärkt "Boat People" als Migranten, die über den Ärmelkanal kommen. Das sind im Wesentlichen (englischsprechende) Afrikaner, die sich eine bessere Zukunft in England versprechen (warum auch immer).
Und es wäre für dich weniger schlimm, wenn die unter solchen Bedingungen leben müssen? Was genau soll mir die Information sagen? Oder dient sie hier nur um zwischen guten und schlechten Flüchtlingen zu unterscheiden?
Mir ging es darum zu zeigen, dass kleinere Länder durchaus bereits schon an Kapazitätsgrenzen stoßen. Natürlich kann man dann sagen "selber Schuld" wenn einige versuchen in UK Fuß zu fassen, wo man vielleicht noch die Sprache spricht. Fände ich auch zynisch, aber das mag jeder halten wie er mag.
Für Irland passt die Abschreckungspolitik sicher nicht. Die gehören übrigens im Gegensatz zum UK nach wie vor zur EU. Die sind einfach aufgrund der geringen Bevölkerungszahl eher an den Grenzen der Belastung. In meinem Post ging es darum diese Aufzuzeigen. Das kann man jetzt als Alarmistisch oder als Fake News abtun oder eben als realistische Einschätzung, dass es eine Herausforderung wird, wenn wir das gut hinkriegen wollen und es uns eben nicht egal ist, ob Menschen mal kurz Krätze oder Diphterie kriegen weil "es das halt immer mal bei Menschen auf engen Raum gibt".
Verstehe ich nicht. Wenn ich als Russe in Deutschland nun gegen den russischen Angriffskrieg protestiere hat das was mit der Politik Deutschlands zu tun?
Mit meine Protest betätige ich mich politisch.
Und das kommt nie nicht gut an.
Doch kein Atomkrieg. Russland hat nur geblufft? Oh nein, wer hätte das gedacht?
Das muss man der Türkei lassen. Das Exekutieren des Vertrags von Montreux hat Russland erhebliche Probleme bereitet vom schwarzen Meer aus anzugreifen.
Ja finde ich auch sehr erstaunlich. Ich habe bisher einmal in einer Berichterstattung Vater und Sohn gesehen die sich klar dagegen ausgesprochen haben. Ansonsten habe ich vor ner Woche etwas von einer Pro Putin Demo gelesen
Ich finde das nicht erstaunlich. Wer von Euch hat denn bisher öffentlich (nicht hier im Forum, sondern auf der Straße, so dass es auch von diversen Medien wahrgenommen wird) demonstriert?
Wir haben in der Klasse meiner Tochter eine russische Mutter, Vater ist Deutscher. Die Meinung der Mutter zu Putin ist eindeutig ablehnend und wird auch persönlich kommuniziert. Warum sollte diese Frau, die teilweise seit dem Kriegsbeginn ob ihrer Herkunft gemobbt wird, auch noch auf die Straße gehen?
[...]
Wir haben in der Klasse meiner Tochter eine russische Mutter, Vater ist Deutscher. Die Meinung der Mutter zu Putin ist eindeutig ablehnend und wird auch persönlich kommuniziert. Warum sollte diese Frau, die teilweise seit dem Kriegsbeginn ob ihrer Herkunft gemobbt wird, auch noch auf die Straße gehen?
Ich meine, dass rand00m mal eine Seite gepostet hatte, auf der man quasi durch T-Shirt Käufe mit aufgedruckten HIMARS Systemen und Ähnlichem die Ukraine unterstützen konnte. Aber ich hab keinen Bock auf der Straße von ein paar "Z"-Anhängern zusammengestiefelt zu werden. Da spende ich lieber im Hintergrund und bleibe einer Contra-Putin Demo auch ganz sicher fern. Da wird es vielen Leuten so gehen?
Ich finde das nicht erstaunlich. Wer von Euch hat denn bisher öffentlich (nicht hier im Forum, sondern auf der Straße, so dass es auch von diversen Medien wahrgenommen wird) demonstriert?
Ich war zweimal bei 'ner größeren Protestaktion mit Schild auf der Straße.
Wer von Euch hat denn bisher öffentlich (nicht hier im Forum, sondern auf der Straße, so dass es auch von diversen Medien wahrgenommen wird) demonstriert?
Ist zwar wegen Vollzeitjob nicht immer so leicht unterzukriegen und kommt aufs Thema an, aber: Ja, ich, mehrfach.
Nur geholfen hat es nichts 
Warum sollte diese Frau, die teilweise seit dem Kriegsbeginn ob ihrer Herkunft gemobbt wird, auch noch auf die Straße gehen?
Weils eine wichtige Signalwirkung an die Russen in Russland hätte. Und gemobbt wirst als Russe wohl weniger, wenn du dich klar gegen Putin positionierst.
Botschaft: Es gibt Russen, die sich öffentlich gegen den Krieg positionieren.
Würde eventuell entsprechenden Protesten in Russland Auftrieb geben.
Nachteile in Kauf zu nehmen, um etwas zu erreichen ist Zivilcourage. Alles andere nicht.
Ich finde das nicht erstaunlich. Wer von Euch hat denn bisher öffentlich (nicht hier im Forum, sondern auf der Straße, so dass es auch von diversen Medien wahrgenommen wird) demonstriert?
Wir haben in der Klasse meiner Tochter eine russische Mutter, Vater ist Deutscher. Die Meinung der Mutter zu Putin ist eindeutig ablehnend und wird auch persönlich kommuniziert. Warum sollte diese Frau, die teilweise seit dem Kriegsbeginn ob ihrer Herkunft gemobbt wird, auch noch auf die Straße gehen?
Ja, zwar leider erst einmal, da es schwierig mit den zwei kleinen Kindern ist, aber ja war ich.
Wie Ben schon sagte, wird sie wohl kaum gemobbt wenn sie gegen Putin protestiert. Das ist nämlich genau der Grund warum es solche Autokraten gibt, weil die guten Leute es zulassen. In Russland werden Leute Zusammengeschlagen oder verhaftet wenn sie demonstrieren und manche, wenn auch wenige tun es dennoch,weil es ihnen wichtiger ist das Richtige zu tun.
Zumindest ein Teil der Militärführung scheint seit dem WK II nichts dazu gelernt zu haben:
"Eliteeinheit" wird heute auch sehr inflationär verwendet in Russland.
Bei denen sind Soldaten, die ein eigenes Gewehr erhalten haben wohl schon "Elite".
Russische Zentralbank: „Sanktionen sehr mächtig“
Die russische Zentralbankchefin Elvira Nabiullina hat davor gewarnt, die Folgen der westlichen Sanktionen für die heimische Wirtschaft zu unterschätzen. „Sanktionen sind sehr mächtig, ihr Einfluss auf die russische und globale Wirtschaft sollte nicht heruntergespielt werden“, sagte Nabiullina heute vor Abgeordneten.
„Es ist nicht möglich, sich von ihrem Einfluss zu isolieren.“ Potenzielle neue russische Partner hätten Angst davor, ebenfalls in den Sanktionsstrudel hineinzugeraten.
"Eliteeinheit" wird heute auch sehr inflationär verwendet in Russland.
Bei denen sind Soldaten, die ein eigenes Gewehr erhalten haben wohl schon "Elite".
Du wirst lachen. Aber das Wort "Garde" in russischen Verbänden steht nicht primär für eine besondere Funktion innerhalb der Armee (Repräsentationsaufgaben wie die Scotts Guards, Horse Guards etc. bei den Briten zum Beispiel), sondern primär dafür, dass sie personell und materiell im Normalzustand über 100% ausgestattet sind. Das hat noch nicht zu bedeuten, dass sie deswegen auch einen vergleichbaren Gefechtswert wie materiell und personell ausgestattete Verbände anderer Nationen haben.
Ich finde das nicht erstaunlich. Wer von Euch hat denn bisher öffentlich (nicht hier im Forum, sondern auf der Straße, so dass es auch von diversen Medien wahrgenommen wird) demonstriert?
Geht das als Dauerdemo durch? Mein EDC seit über 8 Monaten:
K800_IMG_20221108_123454_832.JPG
Bin bisher unbeschadet durchgekommen.
Geht das als Dauerdemo durch? Mein EDC seit über 8 Monaten:
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Bin bisher unbeschadet durchgekommen.
Glückwunsch.
Sowas kann aber auch ins Auge gehen. Bei mir kommen keinerlei Symbole auf irgendwelche Flächen.
Ausnahme: Für den Fall der Fälle habe ich immer zugeschnittene rote Magnetfolien im Auto. Ein rotes Kreuz auf dem Dach könnte eine Schutzwirkung haben.
Unterbringungsprobleme der Flüchtlinge in Berlin.
Aus: https://www.n-tv.de/politik/17…gen--article23143824.html
Zitat:" Die Unterbringung von Geflüchteten in Berlin wird nach Angaben von Integrationssenatorin Katja Kipping immer problematischer, da immer mehr Geflüchtete ankommen. "Wenn die Ankunftszahlen der letzten drei Wochen in dieser Dynamik weitergehen, werden wir bis zum Jahresende in Berlin 8000 bis 10.000 neue Unterkunftsplätze (...) schaffen", sagt die Linken-Politikerin. Als Notlösung zieht die Hauptstadt dabei auch Zelte in Betracht. Mit Hochdruck werde weiter daran gearbeitet, Unterkünfte in festen Gebäuden zu akquirieren - es werde aber schwer so bis Jahresende auf 10.000 Plätze zu kommen, so Kipping. Worüber nun "eventuell" geredet werde, seien Leichtbauhallen oder hochmoderne Einrichtungen, die wie Zelte aussehen, aber zum Beispiel direkten Zugang zu sanitären Einrichtungen bieten. Berlin hat in diesem Jahr nach Angaben des Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) bisher rund 97.000 Geflüchtete aufgenommen, darunter sind rund 85.500 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine und etwa 10.700 Asylbewerber aus verschiedensten anderen Staaten."
Der Anteil der Ukraineflüchtlinge entspricht in Berlin somit bisher 2,3% der Gesamtbevölkerung.
Wenn ich einen Lösungsansatz dazu schreibe, wird es wieder gelöscht...
