Ukraine-Krieg: News & Informationen

  • Aus Sicht der Kämpfer kapiere ch es nicht. Glauben, die, die können das gewinnen?



    Belgorod - eine erste Einordnung


    Der Vorstoß 🇺🇦 ausgerüsteter und unterstützter 🇷🇺 Oppositionskräfte auf 🇷🇺 Boden verfolgte offensichtlich mehrere mil. und pol. Ziele und hat zudem pol. Implikationen, die nicht nicht gewollt, aber unvermeidlich sind.


    Am einfachsten ist die rein mil. Bewertung: der Angriff selbst wurde - soviel scheint jetzt schon klar zu sein - mit so geringen Kräften ausgeführt, dass selbst ein Halten besetzter Ortschaften allenfalls befristet geplant war. Selbst die gestern erreichte Ausdehnung war vermutlich eher Ausnutzen der Schwäche der Verteidigung und so nicht wirklich geplant.


    Der Zweck liegt ganz klar darin, die 🇷🇺 zu zwingen, ihre Grenzverteidigung zu verstärken, was Kräfte von der eigtl. Front abzieht. 10T Mann weniger wären dort bereits spürbar, würden auf die 700km Grenze verteilt allerdings noch nicht ausreichen, um solche Angriffe zukünftig ganz zu verhindern. So oder so ein Dilemma für die 🇷🇺 Führung.


    Politisch sind Ziele und Auswirkungen mehrschichtig. Ein wesentliches Ziel ist die Stärkung der eigenen Moral.

    Die Verkehrung der 🇷🇺 Lügen um Krim-Besetzung und Donbass-Krieg 2014, die bis zu Symbolen (die Fahne der "Volksrepublik Bilhorod" spiegelt mit dem zusätzlichen schwarzen Streifen unterhalb blau-gelb die Symbole der Donbass-"Republiken") reicht, mit der Legende von den 🇷🇺 Freiheitskämpfern ohne 🇺🇦 Unterstützung, verhöhnt den Feind und vermittelt die Befriedigung einer kleinen Revanche.


    Das 2. offensichtliche Ziel ist die 🇷🇺 Innenpolitik. Die Schwäche des Systems Putin aufzuzeigen, das noch nicht einmal die eigenen Bürger schützen kann,

    ist zusammen mit der Aussage, dass es bewaffnete Oppositionskräfte gibt, potenziell destabilisierend für das Regime.


    Zudem fördert es die Fraktionsbildung: der FSB, dem Grenzschutz und Spionage in der 🇺🇦 obliegen. hat einmal mehr versagt, das Militär sah auch nicht gut aus, und schließlich kam eher unerwartet die Sprachlosigkeit der Führung hinzu, die offensichtlich immer noch keine klare Sprachregelung gefunden hat - ein offenkundiges Schwächezeichen eines Regimes, das von der Kontrolle des Informationsraums lebt.


    Kleines Nebenziel dürfte der Besuch Putins bei Xi sein - mit einem "bewaffneten Aufstand" im Gepäck sieht Putin noch schwächer aus.

    Soweit war die Operation ein voller Erfolg, die Ergebnisse dürften auch wegen der gelungenen propagandistischen Ausnutzung die Erwartungen

    übertroffen haben.


    Ein potenziell problematischer Punkt ist jedoch die Wirkung im Ausland, insbesondere im W. Mit dem Einmarsch in 🇷🇺 hat die 🇺🇦 eine rote Linie weniger Putins als vielmehr ihrer eigenen Verbündeten überschritten; die 🇷🇺 Propaganda dürfte versuchen, damit gegen die weitere Unterstützung mobil zu machen. Insofern waren die offen gezeigten Fahrzeuge aus US-Lieferungen aufschlußreich: ohne grundsätzliche vorherige Absprache wäre das ein klarer Affront.


    Deshalb wird, wie bereits der Abschuß der 4 Maschinen über Brjansk andeutete, zumindest in Washington diese rote Linie flexibler interpretiert; der gestrige Vorstoß passt gut zu einer "boiling the frog"-Strategie - mit der Lieferung der F-16 wird demnächst der nächste Schritt gegangen, danach dürfte der Einsatz von US-Raketen gegen Ziele in 🇷🇺 Thema werden.


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  • Das schaut für mich schwer nach "PsyOp" aus. Also würde da ein Theater-Dramaturg mitgewirkt haben und das choreografiert haben. Welche Bilder sollen wie entstehen damit sie welche wirkung erzielen in den russischen Medien.

    Da kommt mir wieder mal der Film "whag the dog" in den Sinn.

    Auch wenn der ne ganz andere Hintergrundstory aufweist.

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • ...


    Ein potenziell problematischer Punkt ist jedoch die Wirkung im Ausland, insbesondere im W. Mit dem Einmarsch in 🇷🇺 hat die 🇺🇦 eine rote Linie weniger Putins als vielmehr ihrer eigenen Verbündeten überschritten; die 🇷🇺 Propaganda dürfte versuchen, damit gegen die weitere Unterstützung mobil zu machen. Insofern waren die offen gezeigten Fahrzeuge aus US-Lieferungen aufschlußreich: ohne grundsätzliche vorherige Absprache wäre das ein klarer Affront.


    Deshalb wird, wie bereits der Abschuß der 4 Maschinen über Brjansk andeutete, zumindest in Washington diese rote Linie flexibler interpretiert; der gestrige Vorstoß passt gut zu einer "boiling the frog"-Strategie - mit der Lieferung der F-16 wird demnächst der nächste Schritt gegangen, danach dürfte der Einsatz von US-Raketen gegen Ziele in 🇷🇺 Thema werden.

    ...


    Grade eben war doch der G7 Gipfel und dort dürte alles besprochen/abgesichert worden sein


    Die Ukraine wird nichts tun was den Rückhalt der Nato/G7 Länder verringert. Die Ukrainer wissen ganz genau das ohne € und $ der Kampf schnell zu Ende sein wird.

    Unser BW Master Pistorius hat vor ein paar Tagen klargestellt, das das was jetzt passiert vollkommen okay ist...


    https://www.fr.de/politik/angr…df-medwedew-92228183.html

    <zitat>

    Zum Hintergrund: Pistorius hatte in der ZDF-Sendung Maybrit Illner auf die Frage nach möglichen roten Linien im Ukraine-Krieg gesagt, er halte begrenzte Angriffe der Ukraine auf russisches Territorium im Kampf gegen die Invasion für akzeptabel. Es sei „völlig normal“ in solch einer militärischen Auseinandersetzung, „dass auch der Angegriffene ins gegnerische Territorium vorgeht, um beispielsweise Nachschubwege zu unterbinden“, sagte der SPD-Politiker am Donnerstagabend

    „Solange keine Städte, keine Zivilisten, keine zivilen Bereiche attackiert werden, wird man das notgedrungen akzeptieren müssen“, erklärte Pistorius weiter. „Nicht gern, aber es gehört dazu, um Nachschubwege beispielsweise zu unterbinden.“

    </zitat>


    Außerdem: im Moment heißt es ja: das sind Russen die scich die verwendeten selber Waffen gekauft haben im Army Shop und alle sind im Urlaub (das ist genau das gleiche was Putler 2014 gesagt hat)


    "boiling the frog" genau das machen sie/wir schon seit dem ersten Tag: Wenn die USA und die EU am 25.02.2022 gesagt hätten: F*** Dich Putler! Wir stellen unsere Industrie auf Krieg um und Reinmetal/usw. bekommen jetzt Aufträge im Wert von 500MRD und wir liefern ab morgen ganzen Battalione nach NATO Standard, Vollgetankt, mit Munition usw. an die Grenze zu Polen, zum abholen. Dann wäre Putler abgehauen und hätte nur ein paar Tausend Kämpfer verloren. So bluten ganze Generationen auf den Feldern der Urkaine aus. (Siehe auch Bevölkerungsentwicklung in Russland/Putler wollte sich die junge Bevölkerung der Urkaine holen, stattdessen verbluten seine Jungs oder gehen ins Ausland)


    Schrecklich was passiert nur weil Russland immer noch ans große Reich denkt.


    cu Riff

    /Milchstraße/Erde/D/Hamburg

  • Zum Hintergrund: Pistorius hatte in der ZDF-Sendung Maybrit Illner auf die Frage nach möglichen roten Linien im Ukraine-Krieg gesagt, er halte begrenzte Angriffe der Ukraine auf russisches Territorium im Kampf gegen die Invasion für akzeptabel. Es sei „völlig normal“ in solch einer militärischen Auseinandersetzung, „dass auch der Angegriffene ins gegnerische Territorium vorgeht, um beispielsweise Nachschubwege zu unterbinden“, sagte der SPD-Politiker am Donnerstagabend

    „Solange keine Städte, keine Zivilisten, keine zivilen Bereiche attackiert werden, wird man das notgedrungen akzeptieren müssen“, erklärte Pistorius weiter. „Nicht gern, aber es gehört dazu, um Nachschubwege beispielsweise zu unterbinden.“

    hmm, hatte ich garned mehr am Schirm.


    glaub auch das is abgesprochen.

  • Meine 11 jährige Tochter grade...


    "Russland hat doch schon so viel, warum müssen die denn die Ukraine auch noch haben..."


    Trifft es irgendwie genau auf den Punkt

    das denke ich mir auch öfter. Gerade energetisch, da muss ja eigentlich nichts mehr fossil gefördert werden, an Land größte Ost-West Ausdehnung, da einen HGÜ Backbone von Vladiwostok bis Portugal, was nicht gebraucht wird in EE Gas und über das (noch) vorhandene Pipelinenetz liefern. Das könnte eine WinWin Lösung gewesen sein - leider praktisch nicht machbar, technisch schon.

  • Der russische Osten ist vor allem viel leeres, landwirtschaftlich kaum nutzbares Land, in dem die durchaus vorhandenen Rohstoffe wegen der großen Entfernungen und der extremen Klimabedingungen nur schwer zu fördern sind. Natürlich wäre da viel Potenzial für gewaltiges Wachstum und Wohlstand, wenn man da mit anderen technischen und organisatorisch-volkswirtschaftlichen Mitteln rangehen würde. Nur ist ein staatsdirigistisch-kleptokratisch-unfreies System nur sehr begrenzt dazu in der Lage. Ein bisschen so wie bei fast allen afrikanischen Staaten.


    Da ist es natürlich verlockend, sich die Ostukraine mit ihren einstmals starken industriellen Zentren und Bodenschätzen einzuverleiben.


    Dazu kommen strategische Überlegungen: Die Krim beherrscht das Schwarze Meer und eröffnet mit ihren Hafenanlagen maritimen Zugriff aufs Mittelmeer und den Suezkanal, wenn man nur mit den Türken irgendwie zurecht kommt. Die Häfen irgendwo im Raum Krasnodar oder Rostow nochmal zu bauen wäre halt teuer. (Okay, vermutlich billiger als ein jahrelanger Krieg, aber teurer als die erträumte dreitägige Sonderaktion.)


    Dazu kommen weitere strategische Überlegungen: Wenn man tatsächlich die gesamte Ukraine kontrollieren würde, hätte man einen Sporn weit ins Nato-Gebiet hinein (nach derzeitigem Stand noch dazu mit einem Verbündeten bis direkt ran an die österreichische Grenze), könnte wahrscheinlich die US-Schauplatz-Raketenabwehr in Osteuropa wirkungslos machen und wäre auch mit konventionellen Kräften im Zweifel viel näher an Westeuropa dran bzw. hätte durch den längere Grenzverlauf auch mehr strategische Möglichkeiten. Letzteres auch im politischen Sinn, weil auch EU- und Natostaaten mit einem direkten Nachbarn Russland oder einer russischen Vasallen-Ukraine ganz anders umgehen und verhandeln würden.

  • Wenn man tatsächlich die gesamte Ukraine kontrollieren würde, hätte man einen Sporn weit ins Nato-Gebiet hinein (nach derzeitigem Stand noch dazu mit einem Verbündeten bis direkt ran an die österreichische Grenze), könnte wahrscheinlich die US-Schauplatz-Raketenabwehr in Osteuropa wirkungslos machen und wäre auch mit konventionellen Kräften im Zweifel viel näher an Westeuropa dran bzw. hätte durch den längere Grenzverlauf auch mehr strategische Möglichkeiten. Letzteres auch im politischen Sinn, weil auch EU- und Natostaaten mit einem direkten Nachbarn Russland oder einer russischen Vasallen-Ukraine ganz anders umgehen und verhandeln würden.

    Vielleicht wurden solche Überlegungen in Putins Kreisen tatsächlich angestellt. Allerdings nur, wenn sich die Machtelite von der eigenen angeblichen militärischen Stärke hat blenden lassen, wovon man ausgehen muss. Gerade im konventionellen Bereich hat sich Russland innerhalb eines Jahres Spezialoperation mehr oder weniger völlig verausgabt, was nicht zuletzt auch an der antiquierten Führungs- und Kommandostruktur liegt, bei der die Generäle und Offiziere vom warmen Kaminfeuer aus die Befehele geben und vorne an der Front nur Befehlsempfänger ohne eigene Führungsfähigkeiten eingesetzt werden.

    Und jetzt ist der Zug für eine Russland-Erweiterung "West" wohl für sehr lange Zeit abgefahren. Einen "Sporn" ins NATO-Gebiet halte ich als strategisches Ziel der Russen für eher unwahrscheinlich. Putins Sorge war ja stets, dass ihm das NATO-Gebiet durch die "Osterweiterung" zu nahe kommt. Warum sollte er dann proaktiv sein Territorium zur NATO hin erweitern?


    2015, ein Jahr nach der Annexion der Krim hätte ich noch eine Chance für eine von der Weltgemeinschaft geduldete mehr oder weniger gewaltfreie "Russifizierung" der Ukraine gesehen, wenn Kiew innenpolitisch weiter zerstritten und in Korruption versunken wäre. Da hätte sich Russland als eine Art "Ost-EU" den darbenden Ukrainiern anbieten können (und auch anderen Osteuropäern wie Orbans Ungarn), also eine Staaten-Union mit zollfreiem Handel und Reise- und Niederlassungsfreiheit, vielleicht einer gemeinsamen Währung. Das hat Putin aber gründlich verkackt, weil er wohl das schlechtere politische Konzept geboten hat; Raffgier, Tyrannei und Unterdrückung von andersdenkenden Bürgern sind halt nicht so sexy, dass die Leute in Scharen dorthin wollen. Also kam die Knute mit der Spezialoperation. In Armenien, Tschetschenien und Georgien hat es ja mehr oder weniger geklappt, auch Transnistrien hatte man schon gekapert - warum also nicht auch die Ukraine? Das hat sich nun als teurer schmerzhafter Irrtum herausgestellt und Putin ist verbohrt genug, seinem auch massiv alternden Volk die junge Generation zu rauben und in den Tod zu schicken. Gleichzeitig rüstet er seine Armee schneller ab, als es jeder Abrüstungsvertrag je geschafft hätte.


    Und im Westen ist man nach längerer Zeit der Erstarrung aufgewacht und rüstet gewaltig auf. Das wird Russland so schnell nicht wettmachen können.

  • Vielleicht wurden solche Überlegungen in Putins Kreisen tatsächlich angestellt. Allerdings nur, wenn sich die Machtelite von der eigenen angeblichen militärischen Stärke hat blenden lassen, wovon man ausgehen muss

    Natürlich. Das sind alles Überlegungen aus einer Perspektive vor dem aktuellen Realitätsschock der Russen.

  • Warum sollte er dann proaktiv sein Territorium zur NATO hin erweitern?

    Dazu gibts wissenschaftliche Abhandlungen die das schon aus der Zarenzeit erklären.


    Moskau, als das Machtzentrum liegt im Osten des Nordosteuropäischen Flachlandes. Sankt-Petersburg liegt noch schlechter.

    Osteuropäische Ebene

    und

    Norddeutsches Tiefland


    Das ist strategisch schlecht zu verteidigen gen Westen. Napoleon, Preußen, Polen...

    Die Partei welche Polen als Staging Ground und Puffer hat, hat das As im Ärmel. Im flachen Polen kann man einfach durchmarschieren, oder wenn man Polen strategisch "besitzt" oder auf seiner Seite hat, kann man eigene Truppen dort aufstellen, bevor der Gegner aufs eigene Territorium kommt schon auf polnischem Grund und Boden bekämpfen. Panzerkompanien in Polen sind auch mit mehr Panzern ausgestattet als Standard-Nato Kompanien, weil das Terrain es bedingt.


    In alle anderen Richtungen hat sich Russland bis zu einem Geographischem Hindernis, einer natürlichen Grenze/Barriere ausgedehnt.


    Im Osten ist Sibirien ein Puffer aufgrund der schieren Größe an sich, die Grenze der Nordpazifik.

    Im Süden der Kaukasus als massives Gebirge mit Dagestan/Tschetschenien als militantes Bergvolk unter Kontrolle.

    Südosteuropa einstmals waren das die Karpaten als natürliche Barriere im zuge der Sowjetunion-Grenzen.


    Wenn man jetzt Sumy und Kharkiv hernimmt, dann ist zwischen zukünftigem Westen und Nato-Gebiet nichts was eine Nato-Armee aufhalten könnte bis nach Moskau vorzustoßen.

    Napolen, Polen und Hitler habens schon vorgemacht.

    Wenn Russland die Ukraine einnimmt, hätte man wieder die Karpaten, oder Transkarpatien als natürlichen äußeren Puffer. Und Ukraine als Staging Area, durch das sich Nato erst durchkämpfen müsste bis nach Moskau.

    Sumy-Moskau und Kiev-Bachmut sind jeweils 570km "Flachland", das ist nicht so viel.


    China hat Tibet annektiert, um einen Puffer gegen Indien zu besitzen, und um Indien daran zu hindern Tibet zu annektieren. Indien zum Beispiel ist nördlich von steilen Gebirge umgeben, Süd/Ost/West ist es das Meer.

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  • Dazu kommen weitere strategische Überlegungen: Wenn man tatsächlich die gesamte Ukraine kontrollieren würde, hätte man einen Sporn weit ins Nato-Gebiet hinein (nach derzeitigem Stand noch dazu mit einem Verbündeten bis direkt ran an die österreichische Grenze),

    Österreich und Schweiz kannst Du gleich mit dazu zählen, sind ja beide "neutral". (zumindest solange, bis die Russen einmarschieren).


    Allerdings dürfte die Vision, Westeuropa mit Panzerverbänden bedrohen zu können zumindest aktuell selbst bei den Russen einen gewissen Knacks erlitten haben. Ich weiß die Zahl nicht, aber die Schlagkraft der NATO Länder auf europäischem Boden inkl. UK zusammen genommen sollte ja doch 5-10x höher sein als die der Ukraine.


    Ich bleib bei meiner Meinung, die ich schon vor dem Krieg kund getan hatte. Putins größtes Problem wäre eine westlich orientierte und dadurch wirtschaftlich prosperierende Ukraine so wie z.B. Polen. Deshalb hat er sie angegriffen mit dem Ziel, sie wirtschaftlich in Grund und Boden zu bomben. Die Russen sollen nicht merken, wie beschissen es ihnen unter dem Diktator geht und dass es weitaus bessere Optionen gäbe.


    Vielleicht spielt auch noch ein gewisser Diktatoren Wahnsinn mit rein, der alle Diktatoren auf Lebenszeit zu befallen scheint und er will im Geschichtsbuch als Schaffer eines neuen Großrusslands auftreten.


    Industrie? Rohstoffe? Halte ich für komplett irrelevant.


    Was die Schwarzmeerflotte betrifft bin ich gespannt, ob wir in der NATO eine plausible Begründung finden kann, deswegen §5 zu triggern und die selber anzugreifen und zu vernichten. Mal schauen.

    Einen Angriffskrieg Russlands haben viele hier vor 2 Jahren ja für völligen Unsinn gehalten und selbst dass die Russen gezielt die Gasspeicher in ihrer Hand im Jahr 2021 nicht befüllt hatten haben viele damals abgestritten (wer erinnert sich noch?).

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Österreich und Schweiz kannst Du gleich mit dazu zählen, sind ja beide "neutral". (zumindest solange, bis die Russen einmarschieren).

    Das ist aber eine komische Denke. Weil ein Land neutral ist und sich nicht auf einer Seite positioniert ist es gleich Verbündeter Russlands? Das ist aber weit weg von der Realität. Die Schweiz und Österreich sind nun wahrlich keine Verbündeten Russlands.


    Zitat

    Ich bleib bei meiner Meinung, die ich schon vor dem Krieg kund getan hatte. Putins größtes Problem wäre eine westlich orientierte und dadurch wirtschaftlich prosperierende Ukraine so wie z.B. Polen. Deshalb hat er sie angegriffen mit dem Ziel, sie wirtschaftlich in Grund und Boden zu bomben. Die Russen sollen nicht merken, wie beschissen es ihnen unter dem Diktator geht und dass es weitaus bessere Optionen gäbe.

    Da ist was dran. Zumal die Ukraine ja einigen Landesteilen schon durchaus wirtschaftlich erfolgreich war.


    Legend

  • Österreich und Schweiz kannst Du gleich mit dazu zählen, sind ja beide "neutral".


    Du darfst die beiden Länder nicht vergleichen. Die Schweiz hat eine Lange Tradition mit Abtrennung vom Heiligen Römischen Reich, "Sezessionskriege" mit Habsburg/Österreich und Bildung einer eigenen Nati, Rütlischwur, Willhelm Tell,... etc, das volle Programm. Das passierte bewusst.


    Das Hause Österrreich und die Habsburger, nach dem 1. WK das Land Deutsch-Österreich und nach dem 2. Weltkrieg das "Rest-Österreich" (verlust Sudeten, Schlesien, Ödenburg, Südtirol, Krain,... ) haben gänzlich andere Entwicklungen durchlebt im Vergleich zur Schweiz.


    In Österreich ist auch eine Nationenbildung passiert, zwar Deutschsprechend, aber seit 1945 keine Deutsche Nation mehr. Dazu lässt sich streiten ob das dann bewusst, gezwungen oder opportunistisch passiert ist.


    Die Neutralität Österreichs ist aber niemals freiwillig passiert. Die Neutralität wurde dann aber zur Nationenlegende aufstilisiert von vielen Politiker-Generationen.


    Österreich hatte die Wahl zwischen einer Aufteilung in eine Sowjet und eine West Zone, wie BRD & DDR.

    Die Sowjets unter Außenminister Molotov konnten überzeugt werden die Okkupation zu beenden, under der Auflage, Österreich würde sich selbst als "immerwährend" neutral zu definieren.


    Somit wurde mit einem Block CH+AT ein Neutraler Keil in die die NATO geschoben, bzw dem "Vorgänger" der NATO.

    • Keine Nord-West Passage zwischen BRD und Italien.
    • Keine Staging Area zwischen Ungarn/Rumänien als Warschauer Pakt Staaten und Bayern/Frankreich.
    • Keine Beistandspflicht BRD/FR sollte Österreich doch wieder okkupiert werden.
    • Durchmarschgebiet sollte man einen Angriff auf die BRD wagen
    • A-Bomben Abwurfgebiet auf eine Nato-Armee sollte die Nato auf den Warschauerpakt marschieren und durch Österreich/Donautal gen Osten marschieren
    • A-Bomben Abwurfgebiet auf eine Sowjet-Armee sollte der Warschauer-Pakt auf die Nato marschieren und durch Österreich/Donautal gen Westen marschieren
    • keine Annexion/Anschluss an Deutschland, um Großdeutsche Lösung zu verhindern. siehe: Großdeutsche Lösung vs. Kleindeutsche Lösung

    Österreich wurde aus Geo-Strategischen Überlegungen Neutralisiert. Der Impuls kam von außen.


    Das ist aber eine komische Denke. Weil ein Land neutral ist und sich nicht auf einer Seite positioniert ist es gleich Verbündeter Russlands? Das ist aber weit weg von der Realität.


    Österreich hat nach 1955 die "Sowjet Mineralöl Verwaltung" kurz SMV bekommen und in die ÖMV umgewandelt. Die OMV ist jetzt noch immer an der Börse und verarbeitet ÖL und GAS aus Russland.

    • Über die ÖMV und die damaligen Russland Connections wurde der Erste GAS Deal der Sowjetunion eingefädelt, Jahre bevor die BRD oder ein anderes Land dies gemacht haben.

    yada yada yada,...

    • In Österreich ist Spionage nicht illegal, solange es sich nicht gegen Österreich richtet => Wien wird als Hauptstadt der Spione bezeichnet
    • Nach 2014 war Österreich das Land das als erstes die Diplomatie Blockade gebrochen hat und Putin nach Wien eingeladen hat und mit ihm rumgescherzt hat.

    yada yada yada

    • Raiffeisen ist eine der größten ausländischen Banken in Russland

    yada yada yada

    Österreich hat 2020? unter Kanzler Kurz ohne Not den Gasvertrag auf 2040 verlängert. Die Preise sind Float-Preise je nach Weltmarkt. Wir haben eine Abnahmegarantie unterschrieben und müssen zahlen auch wenn Russland nicht liefert. :winking_face: Schlau gemacht :thinking_face:

    Österreich hat den Gasverbrauch aus Russland in den letzten Monat auf einen Höchststand gesteigert, statt gesenkt wie andere Länder. (ca. 75% -> 85% )

    yada yada yada

    • Österreich und ehemalige Außenministerin Kneissl.
    • FPÖ - Einiges Russland Kooperationsvertrag
    • Teile der SPÖ/Sozialisten haben immer noch Sowjet-Nostalgie.
    • ÖVP haben mit der Raiffeisen mit Russland ihre Verbindungen
    • Man erinner sich an das IBIZA Video, Russische Oligarchin "Makarova" ...

    Es gibt da einiges zu diskutieren.


    • Oleh Deripaska und andere Oligarchen welche "angeblich" auf druck von Österreich von der Sanktionsliste gestrichen wurden.

    Vermögende und Bekannte Russen welche auf der Fast-Lane einen Österreichsichen Pass bekommen haben, siehe Anna Netrebko.


    Da kommt schon was zam.


    Der Schweiz kann man einiges sicher auch vorhalten, aber da hab ich zuwenig ahnung, weil kein schweizer.

    Die Schweiz und Österreich sind nun wahrlich keine Verbündeten Russlands.

    Verbündeter nicht. Verbündet ist Österreich per Definition mit niemandem. Siehe Oben.


    Interresanterweise gabs Anfang voriges Jahr Überflüge von NATO Kriegsmaterial aus dem Süden kommend richtung Polen, mit Material für die Ukraine.

    Über das NATO-LAND Ungarn durfte die Transportmaschine nicht Fliegen, aber das neutrale NICHT-NATO Land Österreich hats erlaubt.


    Zu Tornado Überflügen aus BRD nach Italien im Kosovokrieg gabs jede Menge Protestnoten. wurde aber auch ignorier.

    2 Mal editiert, zuletzt von rand00m ()

  • Österreich hat 2020? unter Kanzler Kurz ohne Not den Gasvertrag auf 2040 verlängert.

    Das war 2018, vorbereitet hat das allerdings der Vorgänger Kern von der SPÖ zusammen mit dem Wirtschaftsminister Schelling von der ÖVP.

    Kern war 2017 als einziger westlicher Staatschef bei Putin zum Petersburger Wirtschaftsforum und hat dort Putin getroffen zusammen mit dem Gazpromchef Miller und dem OMV Chef Seele. Dabei wurde auch der Ausbau der Russlandabhängigkeit fixiert. Und Kern hat das im laufenden Wahlkampf als Erfolg versucht zu verkaufen, mit gleichzeitigen Forderungen die damaligen EU-Sanktionen zurückzufahren.

    Ganz zufälligerweise hat Kern nach seiner Niederlage gegen Kurz einen Job bei den russischen Staatsbahnen und Schelling paar lukrative Beraterverträge von russischen Firmen bekommen.

    Kurz ist zwar nicht als Gegner Russlands aufgefallen, aber gehörte auch nicht unbedingt zur Neigungsgruppe RU, wie viele andere österreichische Politiker, und hat zB die Sanktionen der EU unterstützt.

    Ganz vorne bei den RU-Freunden natürlich die FPÖ mit ihrem Freundschaftsvertrag mit Putins Partei und diversen unklaren Geldflüssen, aber dann querbeet z.B Bundespräsident Heinz Fischer SPÖ, Ex-Kanzler Schüssel ÖVP, Ex-Kanzler Gusenbauer SPÖ ...

  • Ja, sicher. Bis Februar 2022 war das alles auch nicht ungewöhnlich. Aber als Verbündeter Russlands (nach dem Ukraine Krieg) sehe ich Österreich dennoch nicht. Und neutral = verbündet lass ich nicht gelten.


    Nach der Lesart ist Deutschland auch Verbünder, weil vor 2022 >50% Gas aus Russland als quasi Monopol Lieferant, wir haben NS2 gebaut gegen den massiven Widerstand vieler Länder, auch in der EU. Gerade SPD Kanzler/Außenminister und Genossen waren immer pro Russland, selbst Merkel hat über vieles hinweg gesehen, wir haben große Teile unserer Gasspeicher an Russland übergeben usw.


    Das ist aber doch inzwischen eine andere Situation.


    Aber das mag jeder anders sehen. :)

  • Prigoschin redet mal wieder Tacheles. Die ukrainischen Streitkräfte kommen dabei sehr gut weg:


    Prigoschin: "Wir haben die Ukraine militarisiert"
    Wagner-Chef Prigoschin fällt immer wieder mit scharfer Kritik an der russischen Führung auf. In einem Interview stellt er jetzt den Krieg gegen die Ukraine…
    www.n-tv.de

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • Nein, Russlands Verbündeter ist Österreich sicher nicht. Österreich hat inzwischen auch ca 150 Millionen Euro an Ausrüstung an die Ukraine geschickt, medizinisch, Feuerwehrtechnik usw., hat viele ukrainische Flüchtlinge aufgenommen, trägt alle EU-Sanktionen hundertprozentig mit.

    Allerdings läuft die innenpolitische Diskussion teilweise sehr paranoid. Wehe ein Politiker wagt es, an die heilige Kuh Neutralität heranzugehen, obwohl das ja wirklich erst eine relativ neue Erfindung der Geschichte ist, anders als in der Schweiz wo das historisch gewachsen ist.

    Ansonsten ist in Österreich Anti-Amerikanismus recht weit verbreitet sowohl bei der FPÖ, dort gerne gemischt mit etwas Antisemitismus von wegen die reiche Ostküste oder Soros, als auch bei der SPÖ. Da merkt man einfach, dass Österreich in der Zeit des Kalten Krieges ein halbes Ostblockland war.

  • Jetzt gibt er schon zu das Russland diesen Krieg nicht gewinnt.

    Manchmal fragt man sich was er mit all den Aussagen erreichen will. Nur auf die eigenen Leute schimpfen kann es nicht sein, und sicher macht er sich auch bei der Ukraine beliebt. Als Ritter der seinen Feind achtet kann man ihn auch nicht sehen, also was ist er oder möchte gerne sein. Ich kann nicht mal rätseln.