Konservendosen über offenem Feuer erhitzen

  • Mein Firmenfahrzeug mit einem "Hobo-Komplettset" ausgestattet.

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    Eine Wasserpumpenzange als Griff, Buchenholzkeile als Brennmaterial sowie mehrere Werkzeugkoffer als Windfang sind sowieso im Fahrzeug.

    Ich weiß dass man die Konservendose nicht als Topf nehmen sollte aber im Notfall frisst der Teufel Fliegen.


    Da das Privatauto ausgestattet ist kam mir die Frage, wie ich (Bin allein im Fahrzeug) beispielsweise im Stau auf der Autobahn etwas zu essen habe. Normalerweise habe ich etwas zu essen dabei und im MiniGHB ist eine Dose Schokakola, aber nichts "richtiges". Und wenn ich dann zum Feierabend noch irgendwo im Schneechaos stecken bleibe und die Nacht im Fahrzeug verbringen sollte, habe ich wenigstens etwas warmes. Daher kam mir die Idee mit dem Komplettpaket. Das kann jetzt mehrere Jahre unter den Sitz wandern, der Deckel geht übrigens nur mit Werkzeug ab.


    (Vermutlich komme ich dann in der Zeitung wenn ich den Hobo auf der Autobahn anfeuere.. :grinning_squinting_face: )

  • Gummiente : Gefällt mir. Ich würde an deiner Stelle mal bei einer identischen Dose schauen, ob die Innenseite mit Kunststoff beschichtet ist. Das würde ich auch im Ernstfall ungerne mitessen wollen :nauseated_face: Vielleicht findest du auch welche ohne Beschichtung.


    UPDATE:

    Habe gerade nochmal zu diesem Thema gegoogelt. Scheinbar sind die Innenbeschichtungen schon seit einigen Jahren nicht mehr so kritisch wie früher zu sehen. Alle benutzten Stoffe sollten ungiftig sein und haben ja auch bereits bei der Herstellung die 130°C im Autoklaven überlebt, insoweit kann man damit auch kochen. Aber vielleicht haben wir ja hier noch einen Experten im Forum, der genauere Angaben machen kann?

    Einmal editiert, zuletzt von KidCrazy ()

  • Puh... Ich halte von hobos ja kaum was....

    Es wäre deutlich zielführender nen kleines Kochset mit Gaskocher und Mischgaskartuschen zu haben....

    Da lässt sich auch im Wagen mit kochen....

    Und 1 x 450g Kartusche hält auch echt Mal lange....


    Da kann man locker für die ganze Fahrzeugbesatzung und den Nebenmann im Stau das lange Wochenende durch Tee und Tütennahrung kochen,und das Auto erwärmt das auch noch....


    Gruß EZS

  • Gaskocher etc. befindet sich ja im Privatfahrzeug. Inkl Bouillon, Tee, Konserven etc. Hier ging es mir rein um das Firmenfahrzeug. Dafür kaufe ich mir nicht noch einen Gaskocher.

    Ich finde Hobos ziemlich nett, wie früher am Lagerfeuer. Natürlich sind die unpraktischer als Gas, aber als Backup reicht der mir.

  • ... Gaskocher 5-10€, Kochgeschirr 10-15€....

    Das ist jetzt nicht das Invest....

    Noch 10€ für 2 Gaskartuschen...

    Saubere Sache....


    Aber keine Kritik, sondern meine Anmerkung dazu...


    Viele Grüße

    EZS

  • Habe gerade nochmal zu diesem Thema gegoogelt. Scheinbar sind die Innenbeschichtungen schon seit einigen Jahren nicht mehr so kritisch wie früher zu sehen. Alle benutzten Stoffe sollten ungiftig sein und haben ja auch bereits bei der Herstellung die 130°C im Autoklaven überlebt, insoweit kann man damit auch kochen.


    Auf offen Feuer wird so eine Dosenwand je nach dem. wie viskos der Inhalt ist, auch mal punktuell heißer (düfte jeder kennen den mal was an in eine Topf angebrannt ist). Ich würde so eine Dose nur im Wasserbad warm machen (aber da kann man auch gleich umfüllen).

  • ....und wenn jemand eine Gaskocher verwendet, bitte unbedingt Kartuschen nehmen, die auch bei Temperaturen unter 0 Grad C noch das Gas verdampfen (Propan Anteil drin), sonst wird das "nix". ......

  • Übrigens, Heinz Baked Beanz, eignen sich traditionell fürs warm machen in/über der Flamme. Die Dosen sind innen nicht beschichtet.

    WICHTIG: Dose vorher öffnen oder zumindest anstechen, sonst BOOOM.

    LG.

  • Übrigens, Heinz Baked Beanz, eignen sich traditionell fürs warm machen in/über der Flamme. Die Dosen sind innen nicht beschichtet.

    Wenn sie innen nicht mit Kunststoff beschichtet ist, dann ist die Konservendose dennoch aus verzinntem Weißblech. Und Zinn hat einen Schmelzpunkt von 231,9°C.


    Ich würde keine Dose auf offenem Feuer warm machen. Wasserbad ist hier das Mittel der Wahl.

  • Wenn sie innen nicht mit Kunststoff beschichtet ist, dann ist die Konservendose dennoch aus verzinntem Weißblech. Und Zinn hat einen Schmelzpunkt von 231,9°C.


    Ich würde keine Dose auf offenem Feuer warm machen. Wasserbad ist hier das Mittel der Wahl.

    Die Flüssigkeit kühlt die Dose innen auf annähernd 100° runter. Theoretisch kannst du Wasser sogar in einer PET Flasche überm Feuer zum KOchen bringen. Wenn die Dose innen über 200 Grad bekommt, wirst du den Inhalt danach sowieso nicht mehr essen wollen.

  • Ich hab' schon öfter Essen direkt in der Dose heiß gemacht. Angefangen beim Bundesheer (Klassiker: Inzersdorfer Schmalzfleisch :smiling_face_with_heart_eyes: ) über Festivals udgl.

    Angebrannt ist da noch nie etwas. Man darf halt die Dose nicht direkt ins Höllenfeuer werfen, sondern muss eine angepasste Hitzequelle wählen (Esbit-Kocher, Gaskocher auf niedrigster Flamme, schwache Glut, ...).


    Zum Umrühren (und anschließenden Verzehr) empfiehlt sich ein Eislöffel, gerade bei den 400 g-Dosen.

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Die Flüssigkeit kühlt die Dose innen auf annähernd 100° runter. Theoretisch kannst du Wasser sogar in einer PET Flasche überm Feuer zum KOchen bringen. Wenn die Dose innen über 200 Grad bekommt, wirst du den Inhalt danach sowieso nicht mehr essen wollen.

    Nur wenn die Dose geöffnet ist, sonst hast Du einen Schnellkochtopf bzw. eine Bombe. :winking_face:

  • Die Flüssigkeit kühlt die Dose innen auf annähernd 100° runter. Theoretisch kannst du Wasser sogar in einer PET Flasche überm Feuer zum KOchen bringen. Wenn die Dose innen über 200 Grad bekommt, wirst du den Inhalt danach sowieso nicht mehr essen wollen.

    Das stimmt nur bedingt. Ist schon etwas länger her, dass ich darüber gelesen habe. Ich hoffe ich kann es noch richtig wiedergeben:


    Die Wärmekapazität des Wassers macht es möglich, eine PET Flasche über Feuer zu erhitzen. Solange das Wasser die Energie des Feuers schneller aufnehmen kann, als das Plastik, schmilzt das Plastik nicht. Wird die Hitzeenergie zu hoch funktioniert das nicht mehr und das Plastik schmilzt. Ich glaube bei etwa 260°C schmilzt PET, wenn ich mich recht erinnere.


    Beim Inhalt von Konservendosen ist die Wärmekapazität nochmal schlechter als bei Wasser, weshalb das Weißblech schneller die kritische Temperaturschwelle erreicht.


    Erhitzt du eine Dose nur indirekt über dem Feuer bei ungefähr 150 bis 200 Grad, ist das nicht das Problem. Aber viele stellen die Dose direkt in die Glut oder direkt auf den Brenner des Gaskochers. Hier reden wir von Temperaturen von 300 bis über 800 Grad.


    Da wird dann definitiv Zinn an den Inhalt abgegeben. Du wirst es nicht merken und du wirst auch nicht daran sterben, aber es sollte einem klar sein.


    Deshalb lieber den Inhalt einer Konserve in ein Kochgefäß umfüllen, oder die Dose als Ganzes in heißem Wasser erhitzen. Ist auch viel schonender für den Inhalt und verhindert Anbrennen.

  • Dass man sich nicht tagtäglich aus Essen ernähren sollte, welches in Dosen warm gemacht wurde (der Inhalt muss ja noch nicht mal kochen) ist ja wohl eh klar. Rein schon aus praktischen Gründen.

    Aber für ein Notfallspackage kann man durchaus auf den Topf verzichten. Denn das wird man im Idealfall sowieso ein ganzes Leben nicht benötigen, oder höchstens alle paar Jahre (wie Gummiente schon geschrieben hat: Das Set ist für den Notfall).


    Daher halte ich die Diskussion hier für etwas fadenscheinig, oder zumindest fehl am Platz.

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Ich find die Anmerkung und der Warnhinweis macht schon Sinn. Man kann sich ja entscheiden das so oder so zu machen.

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Also bei der Armee haben wir den Chilli Johny auch immer in der Büchse auf dem Notkocher warm gemacht. Das Kochgeschirr wollte auf dem Feld nämlich niemand unnötig dreckig machen.... Hat aus meiner Sicht nicht anders geschmeckt und eine Magenverstimmung habe ich auch nicht bekommen.

    Improvisation ist, wenn niemand die Vorbereitung bemerkt.

  • Also bei der Armee haben wir den Chilli Johny auch immer in der Büchse auf dem Notkocher warm gemacht.

    ...

    Den Johny (Chili und Curry) haben wir auch über dem Notkocher erwärmt. Aber mit voller Absicht in geschlossenen Büchsen. Manchmal haben wir noch Wetten abgeschlossen, wie lange es bis zum "Bums" dauert.

    Währenddessen ging der Detachementskoch mit dem gesammelten Geld was vernünftiges zum Essen kaufen.

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • Den Johny (Chili und Curry) haben wir auch über dem Notkocher erwärmt. Aber mit voller Absicht in geschlossenen Büchsen. Manchmal haben wir noch Wetten abgeschlossen, wie lange es bis zum "Bums" dauert.

    Interessanter Serviervorschlag :grinning_squinting_face:


    Ich habs bis heute nicht verstanden das die Menschheit zwar in der Lage ist vernünftiges Essen zu kochen....Und wenns daran geht mit Riesenaufwand etwas in Dosen zu füllen und damit haltbar zu machen dann völlig versagt.


    Hab mich aktuell wieder über einen "Linseneintopf" geärgert.

    Doseninhalt : Wasser,Linsen,Salz, 5 ( i.W. Fünf) Würfelchen von etwas das aussieht wie Teile eine ehemaligen Möhre, einige Stückchen Kartoffel.

    Punkt.


    Da mir die Linsen leid taten hab ich mit 500 gr Kasseler,3 Kartoffeln,einem Gewürzbund,einer Knoblauchzehe,schwarzem Pfeffer,2 Zwiebeln,einem Löffel Tomatenmark und einer Gewürznelke nachgeholfen.


    Grüße an den Konservenhersteller in Lübeck... Ändert das Etikett auf : " Bausatz,Linseneintopf,Komponente 1 " und schreibt dazu das man das Zeug nur durch den Nachkauf von weiteren Zutaten im wert von 4,50 Öcken in etwas verwandeln kann das dem Stichwort " Linseneintopf" nahekommt !

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Ein Freund von einem Freund (den gab es wirklich, ich kannte ihn aber nur vom sehen) ging seinerzeit regelmäßig angeln und hatte es - so wurde mir berichtet - zur Gewohnheit, Konserven ohne Topf direkt in der Dose zu erhitzen. Der ist dann Anfang/Mitte 30 an Magenkrebs verstorben. Ein Zusammenhang muss da nicht unbedingt bestehen, aber ICH benutze immer einen Topf.

  • Ich befürchte halt (in Dosen abfüllen ist kein Riesenaufwand) das es wenig Kunden gibt für "Dosenfutter" mit Inhalt für 4,5€.

    Dann kostet die Dose ja mindestens 5,50 €.

    Und trotzdem ist das ganze dann in einer "matschigen" Konsistenz, da es ja eingekocht wird, zum ewig haltbar sein. Also der Hersteller, der Prepper-Nahrung herstellt, und dafür 15€ will, da 20 Jahre MHD, der sollte für richtige Inhaltsstoffe sorgen, aber der Rest ? Für normale Konserven über 2,5€ besteht keine ausreichend große Nachfrage. Da wird dann eher TK-Kost gekauft, die bessere Konsistenz hat. Falls du konserventechnisch Gegenbeispiele hast, würde ich mich sehr freuen. :)

    Der Optimist glaubt in der besten aller Welten zu leben.
    Der Pessimist denkt: Der Optimist hat recht, alle anderen Welten sind noch schlechter.


    BZHYY65R