Blackout nach Cyberattacke – so schlecht ist Deutschland vorbereitet

  • Mit der Kriegsgefahr in der Ukraine steigt auch die Gefahr russischer Hackerangriffe. In Österreich bereiten sich Sicherheitsbehörden bereits darauf vor. In Deutschland dagegen droht Chaos im Ernstfall. Man ist ähnlich schlecht vorbereitet wie auf eine Pandemie.

    Na das klingt ja vielversprechend.


    Hab dennoch das Gefühl, dass die Pandemie und die Blackout Nachrichten im letzten Jahr zur Vorsorge bei der Bevölkerung beigetragen haben.


    Einmal mehr bin ich glücklich darüber bereits seit Jahren Vorbereitungen getroffen zu haben.

  • Interessant, ich teile dein Gefühl überhaupt nicht und keiner den ich kenne hat irgendwas in seine Krisenvorsorge investiert.

    Nicht mal mit dem Argument "Auch wenn du vernünftig bist - wenn alle spinne - wird auch dein Klopapier knapp" hat man irgendeine Einsicht erlangen können.


    Und Flut ist ja immer woanders.

  • In Österreich haben durchaus einige die Angebote bei Metro, Hofer und Co. die letzten Monate genutzt und sich Notstromaggregate angeschafft. Ohne die vermehrte Berichterstattung zum Thema wäre das wohl nicht passiert.


    Habe schon das Gefühl, dass die Leute empfänglicher dafür geworden sind. Natürlich nicht die breite Masse, die will nichts davon wissen. Vor allem weil sie mit Pandemie schon psychisch am Ende angelangt sind.

  • Die Broschüre von der BBK "Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen"

    haben wir in unserer kleinen Kirchenbücherei ausliegen zum mitnehmen.

    Anfang 2020 hatten wir 30 St. bestellt.

    2020 hat sich keiner für interessiert.


    2021 hat sich der Stapel langsam aber sicher auf fast Null reduziert. Wird jetzt nachbestellt.

    Es gibt also einige (wenige) die doch ins nachdenken kommen.

    Der Optimist glaubt in der besten aller Welten zu leben.
    Der Pessimist denkt: Der Optimist hat recht, alle anderen Welten sind noch schlechter.


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  • Meine Frau hatte kürzlich nen Physio-Termin und als sie wieder zurück war, fragte sie mich abends: "Sag mal kennst Du das Buch "Blackout" oder so ähnlich? :) Die Krankengymnastin hat ihr da voll was von Stromausfall und Blackout erzählt und dass sie das Buch ziemlich nachhaltig beschäftigt hat. Konnte meiner Frau das Buch dann aber nicht gleich in die Hand drücken, weil ich es grad verliehen habe. Komischerweise bauen sich die Leute nach der Literatur dann PV-Anlagen aufs Dach, stellen sich Akkus in die Garage und bestellen E-Autos...


    Insgesamt ist das Thema in der Bevölkerung zumindest angekommen, schätze ich. Ob jeder daraus die richtigen Schlüsse zieht, ist ein anderes Thema.


    Es reicht ja auch nicht, sich halt ein Stromaggregat und zwei Kanister Benzin zu kaufen. Einmal, weil die Nutzungsdauer im Blackoutfall ziemlich begrenzt ist und zum andern, entwickeln die Leute dann seltsame Verhaltensweisen, frei nach dem Motto: "Wenn ich (nur) einen Hammer habe, dann wird jedes Problem zu einem Nagel." Bei meinen Schwiegereltern in der Altmark ist der Strom ja öfter mal weg, da rattern dann überall in der Nachbarschaft die Aggregate, teils nur um weiter fernsehen zu können, oder das Handy aufzuladen. In einem Blackout ist ein funktionierendes Stromaggregat mit Kraftstoffvorrat so mit die wertvollste Ressource überhaupt, denn mit ihr kann ich jederzeit selbstbestimmt Strom produzieren, um die gewohnten Gerätschaften weiter betreiben zu können.


    Das eigene Aggregat bringt einem im Blackout aber nur dann was, wenn man a) genügend Sprit bekommen kann und b) genügend Aggregate im Umlauf sind und man Zugang zu einem Reparaturservice hat. Denn im Dauerbetrieb fallen die Baumarkt-Aggregate rasch aus. Das hat man bei der Hochwasserhilfe im Ahrtal sehr schnell gemerkt und dort entstanden dann immerhin einige Reparaturstützpunkte, in denen die Aggis kostenlos repariert wurden. Das funktioniert aber nur, wenn es eine begrenzte Schadenslage ist und man Personal und Material von außen angeliefert bekommt. Genau davon kann man bei einem flächendeckenden Stromausfall nicht ausgehen. Dort wird man nicht von einem Heer freiwilliger Helfer überrannt oder mit Sachspenden von Firmen überhäuft.


    Idealerweise sollte man in der persönlichen Blackout-Vorsorge keinen Bedarf für ein Stromaggregat haben, sondern versuchen, die energiehungrigen Grundbedürfnisse stromlos decken zu können (Heizung: Kaminofen, Küche: Gaskocher/Beistellherd, Mobilität: Fahrrad).

    Besitzt man ein konventionelles Auto, hat man zudem eine universelle Energiequelle (heizen, kühlen, 12V Strom, Radio). Ein vollgetanktes Auto läuft 50-100 Stunden im Leerlauf. Wenn man sich da auf zwei Stunden Motorbetrieb pro Tag beschränken kann (z.B. um die Akkus von Kleingeräten aufzuladen, Nachrichten zu hören, sich aufzuwärmen usw.), dann kommt man damit 25-50 Tage über die Runden.

    Einmal editiert, zuletzt von tomduly ()