Brandgefahr des Fahrzeugs nach Antriebsart

  • Eine Studie einer amerikanischen Versicherung ergab, dass vollelektrische Autos das deutlich geringste Brandrisiko aufweisen. Was macht Hybride so anfällig?

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    Interessant. Hätte ich nicht erwartet, dass Hybride am schlechtesten abschneiden.

  • Zitat

    «Bei Hybridautos gab es einige Hersteller, die wenig Erfahrung mit der Batterietechnologie hatten. Die Belastung der kleinen Batterie ist bei Hybriden sehr hoch. Das muss man im Griff haben.»

    Interessant wäre es ob es hier eine Häufung bei einem bestimmten Hersteller / Modell gibt. Ich kann hierzu aber nichts finden.

  • Interessant wäre es ob es hier eine Häufung bei einem bestimmten Hersteller / Modell gibt. Ich kann hierzu aber nichts finden.

    Kann man das ev. anhand der Rückrufe der Fahrzeughersteller rausfinden? 🤔

    I expect chocolate for breakfast. If you don’t feel sick by mid-morning you’re not doing it right.

  • Dazu kann ich mal eine Beobachtung aus dem Pannengeschehen einwerfen :


    Viele ( Verbrenner und Hybrid) Fahrzeuge haben Probleme mit dem Motorkabelbaum. Der wird ständig mit deutlich über 150° geröstet,muss aber auch mal -20° aushalten. Die 170° Temperaturunterschied lassen da gerne mal einen Kurzschluss / Kabelbruch zu.


    - ein reines E-Auto hat keinen Motorkabelbaum im herkömmlichen Sinne

    - ein Verbrenner hat dazu nicht etwaige Hochvolt-Kabel die nahe der Niedervolt-Anlage verlaufen.


    Bricht beim reinen Verbrenner im Motorkabelbaum etwas bleibt der Wagen zu 99% folgenlos stehen und kann ohne eigentlichen Brandschaden meist wieder repariert werden. Beim E-Auto sind die Leitungen von vornerein nicht so hohen Temperaturen ausgesetzt - daher weniger Probleme.


    Der Hybrid ist da also der Sonderfall, fällt dort etwas an der Verkabelung aus kann oft Spannung aus dem Hochvolt-Bereich in die (12v) Bordelektrik durchschlagen. Dann sind also auch Steuergeräte usw. beteiligt und die Dinger rauchen im wahrsten Sinne des Wortes ab.. Dazu muss die Karre noch nichtmal bis auf die Rohkarosse abfackeln,hier werden ja auch solche "Brandschäden" an die Versicherung gemeldet die einen wirtschaftlichen Totalschaden zur Folge haben.


    Jetzt kommen wir zu der Statistik :

    Ein Kabelbruch wird versicherungsmässig erst dann erfasst wenn man mindestens von einem Schwelbrand spricht - darum stehen die Hybriden in der Statistik so mies da. Bei 2 E-Systemen an Bord die sich sogar gegenseitig beeinflussen können kommt da einfach mehr zusammen.

    Ein Verbrenner der "nur" mit einem Kabelbruch an den Stassenrand rollt taucht da nicht auf - weil es ja kein "Brand" ist.


    Anmerkung am Rande :

    Obwohl ja streng genommen auch bei einem Kabelbruch "Feuer" entsteht. Man sollte es in dem Falle wirklich mal versuchen sich an die Teilkasko zu wenden, denen ein Sachverständigengutachten präsentieren in dem ein sog. "arcing" dokumentiert ist. Dieser " Funkenflug zwischen zwei zerbrochenen Kabelenden produziert ja Abrissfunken ( neudeutsch "arcing" ) mit etwa 30.000° .

    Und die dann einfach mal zur Zahlung des Brandschadens ranziehen :smiling_face_with_horns:

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Zwei Anmerkungen noch zum Artikel:


    1.

    «Hybridautos haben deutlich kleinere Batterien als Elektrofahrzeuge. Je kleiner die Batterie ist (und je niedriger die Betriebsspannung), desto höher ist die thermische Belastung beim Laden oder Entladen aufgrund des Stromflusses (ohmscher Widerstand in der Batterie heizt diese auf). Bei grossen Batterien verteilt sich der Lade- oder Entladestrom in viele kleine Strompfade (einzelne Batteriezellen). Ist die Batterie klein, kann die gleiche Lade- oder Entladeleistung die Batterie stärker belasten».


    Das ist der Grund, warum viele Hybride nicht über Wallboxen oder an öffentlichen Ladestationen geladen werden. Das läuft meist über den normalen Hausstrom. Dann ist eine Batterie in 4 Stunden wieder voll.

    Ich habe selten einen Hybriden gesehen, bei dem ab Werk ein Stromkabel mitgeliefert wird, das für eine Schnelladesäule vorgesehen ist.



    2.

    Einen weiteren möglichen Grund sieht Bach in der frühen Anwendung von Li-Ionenbatterien. «Diese Batterietechnologie hat in den letzten 10 Jahren grosse Fortschritte gemacht. Weil Hybridfahrzeuge weniger stark auf hochentwickelte Batterien angewiesen, könnte es sein, dass diesem Aspekt in der Anfangsphase der Hybride etwas weniger Beachtung geschenkt wurde».


    Das würde ja bedeuten, dass nur ältere Hybride gefährdet sind.

    Teil bauen die Hersteller bereits über 10 Jahre solche Kfz und dürften jetzt schon genügend Erfahrungen haben.

  • Redet ihr jetzt von PHEVs oder HEVs?

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