Du schreibst Dir hier die Finger für eine ganz einfache Aussage wund. Jeder, der sich mal halbwegs intensiv mit der Materie befasst hat, weiß, daß ein flächendeckender, ggf. europaweiter Schwarzfall etwas ist, das, falls nicht nach zehn, vierzehn Tagen wieder behoben, eine Katastrophe kataklysmischen Ausmaßes wäre. Fakt ist: falls dieser Fall eintritt, wird es danach nie wieder wie vorher-da gebe ich Dir absolut Recht. Darauf bereite ich mich übrigens vor; nicht auf zwei Wochen ohne Supermarkt; über dieses Level bin ich, wie Du auch schreibst, lange hinweg.
Indes: ich halte diesen Fall für verhältnismäßig unwahrscheinlich - wenn auch natürlich grundsätzlich möglich, das aber ist ein anderes Thema. Dieses "keine Heizung und nix zu essen, ist doch pillepalle für die verfetteten Mitteleurpäer" finde ich übrigens grenzwertig; mal drüber nachgedacht, daß das bei Säuglingen / Kleinkindern z.B. etwas anders gelagert ist? Allein die psychologische Komponente, als Eltern seine Kinder hungern / frieren zu sehen, ist nicht zu unterschätzen. Da fehlt Dir vermutlich (ich meinte, Du erwähntest in irgendeinem anderen Thema irgendwann mal, kinderlos zu sein) schlicht die Empathie und das Vorstellungsvermögen, wie mächtig der Antrieb ist, seine Kinder zu beschützen.
Aber mal ehrlich: unter KKW-GAU und "Giftwolken, die auf das Heimatdorf" zuziehen machst Du´s nicht, oder? Der ein oder andere Seitenhieb Richtung C19 Maßnahmen darf natürlich auch nicht fehlen...kann man das mal lassen, bitte?
Es wird sein, wie schon einmal: wir haben nämlich mit bspw. WKII durchaus eine Vergleichsmöglichkeit, entgegen der Aussage eines Vorschreibers, der meine, daß uns diese fehlen würde. Die Städte sind am Arsch, in der Pampa wird man sich arrangieren und die größte "Bedrohung" wird von hamsternden Städtern ausgehen.
Ich unterschreibe daher den Post von nachtvogel zu 100%. (Vielen Dank für Deine Worte - mir aus der Seele geschrieben!)
Wie gesagt: Deine Aussage, daß 99% aller Prepper hier auf so ein Großereignis nicht vorbereitet sind, unterstütze ich. Wie auch? Das ist aber nicht primär eine Frage der Ausrüstung / Vorräte, sondern erstmal eine Frage des Mindset. Wenn man sich erstmal mit dem Gedanken angefreundet hat, daß die "alte Welt" unwiederbringlich weg ist und nicht wiederkommt, ist das schonmal ein wichtigerer Schritt als sich an die berühmten zehn Raviolidosen zu klammern. Liegt vermutlich in der Natur des Menschen, zu hoffen, daß "irgendwann" alles wieder so wird wie vorher. Wird es nicht. Es wird nie wieder so sein, wie vor 2015 oder 19. Vorbei. Je schneller man das akzeptiert und sich auf die neue Realität vorbereitet / sich adaptiert: um so besser. (wie gesagt: KKW Supergau, Giftgas, "Doomerszenario-Ihrer Wahl" mal außen vor.) Das werden nicht alle schaffen und viele, viele werden dabei über die Klinge springen bzw. sich in äußerst unangenehmen Lebensbedingungen wiederfinden.