Deutschland auf großen Stromausfall nicht vorbereitet, sagen Versicherer

  • Und eine Frage zuletzt, die sich jeder hier ganz genau stellen sollte: Wenn man eine Stratgie hat, einen 14 tägigen Stromausfall gut auszusitzen, was genau ist Eure Strategie, wie dieser Stromaufsall nach 14 Tagen eigentlich wieder verschwinden soll? Mit Suppenküchen verschwindet der Stromausfall nicht. Oder verlasst ihr Euch da ganz auf die "Lieferdienste"?

    Das sicher nicht. Aber je nachdem was vor Ort repariert oder angepasst werden kann sind wir hier bei:

    - 30-40 Mitarbeitern in der Grundversorgung (Gas/Wasser/Strom)

    - 20-30 Arbeitern im Tiefbau (Wenn man an Kabel muss, Fundamente für provisorische Masten)

    - ~50 Mitarbeitern bei relevanten Handwerksbetrieben

    Damit diese voll für die Widerherstellung des Netzes oder den Aufbau eines provisorischen Netzes arbeiten können, müssen nicht nur diese sondern auch deren Familien optimal versorgt sein, was wohl mindestens 500 Personen bedeutet. Nur Nahrung reicht aber nicht, auch ich nenne es mal soziale Sicherheit, also Polizei, soweit möglich medizinische Versorgung gehört dazu dass einer lieber die wichtige Arbeit tut als in den Modus Heimverteidigung überzugehen. Ich rechne da mit ähnlichen Faktoren, also weiteren 500 Personen deren Versorgung irgendwie gesichert sein muss.

    Ganz grob gerechnet etwa 10-20% der Bevölkerung in meinem Umkreis, in städtischen Bereichen oder gar Millionenstädten wird es da andere Rechnungen geben.

  • raus gehen und anfangen einen Gemüsegarten anlegen, vielleicht machen ja die Nachbarn auch mit.

    Das wäre also irgendwie aufgeben? (zumindest dann, wenn man ansonsten im Job eine wichtige Funktion hätte, der man dann nicht mehr nachkommt)


    Vom Gemüsebeet kommt der Strom nicht wieder.


    Als Amateur-Gemüsegärtner kann unser Land vielleicht 10 Millionen Leute ernähren, das heißt also, man akzeptiert, dass 7 von 8 sterben werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass man selber zum Opfer wird, ist natürlich entsprechend hoch.


    ich sagen nicht, dass ich eine bessere Lösung habe, was meine Aussage ist, dass hier idR einfach der Blick aufs Ganze fehlt.

    Und ich fürchte sehr stark, dass auch staatliche Strukturen genau diesen Blick auch nicht haben (wollen).


    14 tägiger Stromausfall ist ja ein schönes in sich geschlossenes Szenario, das aber eben nur dann so eintreten wird, wenn andere(!) das Problem lösen und wenn andere(!) sich um den wirklich wichtigen Kram kümmern.

    Nur wer sollen diese "anderen" denn im großräumigen Szenario denn sein, wenn jeder hier sagt, dann bleib ich halt zuhause und koch meine Ravioli?


    Und es ist ein Szenario im Rückblick. Wer am Tag 13 in diesem Szenario steckt ohne Informationen befindet sich tatsächlich in diesem Moment in einem vollkommen anderen Szenario als dem hier skizzierten.


    MfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Als Amateur-Gemüsegärtner kann unser Land vielleicht 10 Millionen Leute ernähren, das heißt also, man akzeptiert, dass 7 von 8 sterben werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass man selber zum Opfer wird, ist natürlich entsprechend hoch.

    Woaw...

    Mal ne andere Frage: Warum beschäftigst du dich mit dem Thema Vorbereitung??


    Laut deinen Analysen sind wir eh dem Untergang geweiht...warum würdest du also das unvermeidliche im Ernstfall noch einige Tage hinauszögern? :confused_face:

  • Ey Leute ihr steigert Euch voll rein, seit nett zueinander.


    Essentiell sollte doch die Frage für jeden sein, ob und wofür er oder Sie Strom braucht.

    Sollte der Strom aus welchen Gründen auch immer für zwei Monate weg sein, dann werden die Menschen

    sich arrangieren. Punktuell wird es Ärger geben und schwere Unfälle geben eventuell auch Katastrophen.


    Im großen und ganzen bin ich aber fest davon überzeugt das die Menschen zueinander finden und

    ein Weg gefunden wird um Lösungen zu finden.


    Ich würde das mit meiner Familie schaffen und auch ein Paar Nachbarn durchziehen als Gemeinschaft.

    Da bin ich mir ganz sicher.

    Was früher ging, geht heute auch, die Menschen sind gar nicht so übel wenn es hart auf hart kommt.

  • Ich kann die Emotionen schon verstehen. Nach 2 Jahren Pandemie sahen wir ein Licht am Ende des Tunnels und hatten einen Frühling und Sommer ohne Beschränkungen vor uns.


    Zack! Krieg in der Ukraine.


    Da kann man schon mal in die Resignation rutschen.

  • Ich würde das mit meiner Familie schaffen und auch ein Paar Nachbarn durchziehen als Gemeinschaft.

    Da bin ich mir ganz sicher.


    Du wirst es eine zeitlang schaffen, bis Dir was kaputt geht, wo Du kein Ersatzteil mehr hast, irgendein Betriebsstoff alle ist, Du ein Medikament benötigst, welches nicht mehr verfürbar ist o.ä.

  • Du wirst es eine zeitlang schaffen, bis Dir was kaputt geht, wo Du kein Ersatzteil mehr hast, irgendein Betriebsstoff alle ist, Du ein Medikament benötigst, welches nicht mehr verfürbar ist o.ä.

    Genau. Und deshalb resignieren wir jetzt gemeinsam und erwarten Trübsal blasend unser unweigerlich kommendes Ende.

  • Genau. Und deshalb resignieren wir jetzt gemeinsam und erwarten Trübsal blasend unser unweigerlich kommendes Ende.


    Nein, deshalb ist es die falsche Taktik, die Türen zu seinen Preperbunker zuzumachen und einfach darauf zu warten, das anderen die Probleme schon lösen werden.

  • Woaw...

    Mal ne andere Frage: Warum beschäftigst du dich mit dem Thema Vorbereitung??


    Laut deinen Analysen sind wir eh dem Untergang geweiht...warum würdest du also das unvermeidliche im Ernstfall noch einige Tage hinauszögern? :confused_face:

    Ich sehe das anders und halte meine Analyse dieser Szenarien für durchdachter als das übliche.,..


    Über das Level, wie ich mich ohne Supermarkt für 14 Tage zuhause ernähre, bin ich jetzt seit vielen Jahren hinaus, das wird irgendwann trivial.


    Ein für mich ausreichendes Notstromkonzept habe ich für mich auch, sogar eins, das über viele Jahre funktionieren würde mit haufenweise Redundanzen


    Bzgl. Mobilität kann ich in überschaubaren Zeiträumen jeden Punkt Deutschlands erreichen, sofern natürlich Mobilität grundsätzlich noch möglich wäre. (auch das ist etwas, was man ohne Flugzeug nichts selber unter Kontrolle hat, egal was man macht)


    Im Grunde möchte ich also hier nur der These zustimmen, dass Deutschland nicht für einen 14-tägigen großräumigen Europaweiten Stromausfall vorbereitet ist und gehe daher davon aus, dass dieser nach 14 Tagen auch nicht mehr von innen heraus beendet werden kann, sondern dass das zu einem Kollaps aller staatlichen Strukturen und dem dauerhaften Kollaps der Stromnetze führen würde und dann u.a. z.B. eben auch der Havarie der meisten europäischen Atomkraftwerke ohne Eindämmung des radioaktiven Auswurfs, also nicht so wie in Tschernobyl (bedingt) oder Fukushima.

    Da sich über Wochen der Wind dreht und angesichts des dort lagernden radioaktiven Inventars, das die aller Atombomben weltweit deutlich übertreffen dürfte, dürfte in diesem Szenario nahezu ganz Europa radioaktiv verseucht werden.

    da spielt es auch keine Rolle, ob man ein paar AKW retten kann oder nicht.

    Auch ein "wohlwollender Freund" von außen wie z.B. die USA dürfte keineswegs die Ausrüstung haben, sich mal eben spontan um 50 havarierte AKW gleichzeitig kümmern zu können.


    Aus diesem Grund halte ich es für sehr unklug davon auszugehen, dass nach 14 Tagen alles wieder gut ist und davon auszugehen, dass das alle anderen in der Krise dann auch fest glauben. (für kleinräumige Katastrophen wie Münsterland oder Ahrtal ist das was anderes, das ist ja auch ein vollkommen anderes Szenario)


    Eine Lösung dieses Problems könnte nur auf staatlicher Seite erfolgen, das passiert aber nicht, weil zu teuer und aufwändig und weil es dort an entsprechender Phantasie mangelt, sich sowas auch nur einfach mal vorstellen zu wollen.


    Die Pandemie haben wir nur gut überstanden, weil die Krankheit für die meisten Leute doch recht harmlos war. Bisher haben sich grob 14 Millionen Deutsche nachweislich angesteckt (also vielleicht 20-25 Millionen tatsächllich?), das muss man im Grunde als Versagen von Staat und Gesellschaft bewerten. (vielleicht kalkuliertes Versagen, aber nichts desto trotz).


    Deutschland wäre auch nicht auf einen simplen Super-GAU vorbereitet oder auf den Einschlag eines Asteroiden oder auf einen Einmarsch Russlands in Osteuropa udn auf vieles andere auch nicht.


    Weder der Staat noch die Gesellschaft.


    Als Prepper kann man sich in seiner eigenen kleinen Welt einrichten und ich befürworte das auch ganz ausdrücklich, weil es Resilienzen stärkt und Ressourcen frei macht, aber mehr auch nicht.


    Ein 14 tägiger Europaweiter Stromausfall mit den sich daraus ergebenden Konsequenzen ist für 99% der Prepper hier im Forum nicht lösbar.


    Von der Pandemie bin ich übrigens nicht sonderlich genervt. Die Maßnahmen haben mich nie großartig gestört, ich hab die Maske schon freiwillig getragen als noch erzählt wurde, die wäre nutzlos, in meiner Freizeit habe ich heute praktisch keine Einschränkungen, dass ich mir fast täglich morgens ein Stäbchen in die Nase stecke juckt mich jetzt wirklich nicht die Bohne und gerade meine Arbeitswelt ist heute durch Homeoffice, Ersatz der meisten Dienstreisen und Konferenzen durch online meetings und Arbeiten zu völlig freien Zeiten für mich sogar viel angenehmer geworden.


    Kleine technische Frage am Rande, die ich nicht weiß:


    Wenn die Grundwasserpumpen still stehen, wie lange dauert es eigentlich, bis weite Teile der Bergbaugebiete im Saarlands und NRW dann absaufen werden? dauert das Wochen, Monate oder Jahre?


    Hier klingt es z.B. so, als wäre das Problem jetzt nicht so tragisch:

    SZ-Serie zum Saar-Bergbau: Pumpen bis in alle Ewigkeit? (saarbruecker-zeitung.de)


    MfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

    Einmal editiert, zuletzt von Cephalotus ()

  • Das Problem ist, die Ukraine Krise triggert existenzielle Sorgen der Menschen.


    Niemand kann dir heute garantieren, dass die Menschen nächsten Winter ihr Zuhause mit Gas heizen können. In Österreich wurde gestern dazu gesagt "Privathaushalte sollten allerdings auf der sicheren Seite sein.". Die Möglichkeitsform beruhigt nicht gerade.


    Noch dazu die Notwendigkeit von Gaskraftwerken für die Stromerzeugung.


    Da haben viele die Blackout Berichterstattung der letzten 6 Monate im Hinterkopf.


    Außerdem sorgen diese Konflikte für stark steigende Energiepreise. Das spüren die Menschen beim Heizöl, Sprit und schlussendlich bei allen Produkten aufgrund der Inflation.


    Kann also durchaus die Unruhe und Sorge der Menschen hierzulande verstehen, auch wenn hier direkt kein Krieg herrscht.

  • Wenn die Grundwasserpumpen still stehen, wie lange dauert es eigentlich, bis weite Teile der Bergbaugebiete im Saarlands und NRW dann absaufen werden? dauert das Wochen, Monate oder Jahre?

    Dr. Snuggles hat das hier mal rausgesucht. Binnen Wochen wäre alles unter Wasser.

  • Nein, deshalb ist es die falsche Taktik, die Türen zu seinen Preperbunker zuzumachen und einfach darauf zu warten, das anderen die Probleme schon lösen werden.

    Dann muss man jedoch da anfangen, wo man die Dinge tatsächlich beeinflussen kann. Und das ist nunmal vorrangig im eigenen Umfeld. Ohne ein eigenes Fundament aus Vorbereitungen ist man kaum in der Lage, anderen effektiv zu helfen.


    Ich für meinen Teil könnte nie guten Gewissens in einem solchen Fall aus dem Haus gehen, wenn ich meine Familie nicht versorgt und behütet wüsste. Und so wird es unzähligen Feuerwehrleuten, Bauern, Medizinern, Handwerkern usw. gehen, die auch erst mal für sich selbst versorgt sein müssen, bevor sie den Wiederaufbau bzw. Schadensbegrenzung vorantreiben können. Es wird ja auch nicht wieder bei Null beginnen müssen, große Teile der Infrastruktur sind auch nach einem Blackout wieder verwendbar. Aber auf eine zentrale Strategie zum Neubeginn werden wir bis zum Sankt Nimmerleinstag warten müssen.


    Meiner Ansicht nach werden aus kleineren Initiativen größere entstehen, Kommunen werden in einer Krisensituation die Verantwortung für die Bürger übernehmen (müssen) und erst dann werden sich wieder größere Strukturen etablieren.


    Aber wenn man dieses Thema so verfolgt, kann man durchaus den Eindruck gewinnen, dass sowieso jede Vorbereitung für die Katz ist. Wenn meine Denkweise zu naiv ist - bitte schön. Aber von der schieren Größe eines Problemes habe ich mich noch nie beeindrucken lassen.

    Einmal editiert, zuletzt von PreppiPeppi ()

  • Das schwierige an der Einschätzung ist das wir so ein Problem ja noch nie wirklich hatten, es gibt also keine Erfahrungswerte. Unsere gesamte Technik und Darseinsvorsorge basiert auf der stendigen verfügbarkeit von Strom und bisher haten wir den (bis auf kleine lokale Ausfälle) ja immer.

    Leider weiß ich viel zu wenig über die Systeme und Konzepte der Verteilnetzbetreiber um wirkliche Aussagen machen zu können. Allerdings habe ich mal mitbekommen das auch ein eigenes Glasfasernetz paralell zu den großen Stromtrassen betreiben sollen. Auch Umspannwerke und andere Netzverteilknoten sind da angeschlossen. Somit währe ein Segmentweißes hochfahren des Netzes also Stück für Stück möglich.

    Was mir an Fachwissen und Intelligenz fehlt mach ich mit (hier könnte ihr Produkt stehen) wieder weg.

    lutra incognita aus DE B/BB

  • raus gehen und anfangen einen Gemüsegarten anlegen, vielleicht machen ja die Nachbarn auch mit.

    Also ich sehe das auch in der Art.

    Das ist doch auch kein Aufgeben. Nicht jeder hier im Forum arbeitet bei einem Stromversorger, AKW, Polizei, THW oder weiß der Geier noch alles.

    Es gibt genügend die haben Jobs in der Industrie, wenn da kein Strom ist, läuft auch kein Fließband, kein nix.......

    Andere sind schon in Rente, ich z.B. bin Familienmanagerin und halte den Laden zuhause am Laufen.


    Ich bin nicht in der Lage und Position um mich um die größeren Belange kümmern zu können.......

    - hat das KH noch Strom, Diesel ?

    - Wer ist im Notfall im AKW zuständig und was machen die dann ?

    - wie kümmert man sich um tausende verfrorene und ausgehungerte Stadtbewohner

    oder simple

    - wer löscht das Feuer wenn es brennt ?

    und verdammt wer "repariert" den Stromausfall ?


    Ich kann und agiere also nur im kleinen. Meiner Familie und noch in meinen Dorf, oder was sich ergibt.

    Mehr kann ich nicht tun und bin ich auch nicht in der Position etwas zu ändern oder vorzubereiten (im grossen Sinne).

    Außer andere Menschen jetzt darauf hinzuweisen, holt euch etwas Vorrat, bereitet euch etwas vor. (entweder die haben schon oder lachen dich eh nur aus)


    Ich kann also nur

    - aufpassen das sich keiner verletzt um nicht ins KH zu müssen. Kein Risiko.

    - mir im Vorfeld überlegen was kann ich tun wenn das AKW hochgeht.

    - Stadtbewohner werden erst mein Problem wenn sie hier aufschlagen.

    - Feuer, ja aufpassen, kein Risiko und ja ich bin guten Glaubens das unsere Freiwillige Feuerwehr kommen würde.

    Weil es ja nicht bei einem Fremden brennt, sondern beim Nachbarn, beim Freund, beim Arbeitskollegen, beim Stammtischbruder

    in der Pampa kennt halt jeder jeden und ist miteinander befreundet.


    - ja wenn bei uns die Bauern aufschlagen weil ihr Notstrom "faged" - nicht geht, würde mein Mann auch mitfahren um ihnen zu helfen.

    Warum auch nicht, was sollte Zuhause passieren wenn er weg ist ? Die Bude zusammenfallen weil kein Strom da ist ?

    Egal ob nun 1 Tag oder 14 Tage Stromausfall. Die Gefahr ist die gleiche, wenn erfrieren oder verhungern ausgeschlossen ist.

    Genauso denke ich gibt es zuständige für den "Stromausfall" und die würden auch daran arbeiten.

    Selbst wenn ein paar weniger in die Arbeit kämen, es kämen welche.

    Nur weil es keinen Strom gibt, bricht nicht gleich die ganze Welt zusammen.

    Natürlich würde vieles "brechen", aber deshalb werden wir nicht gleich zum Neandertaler.

    Außerdem gibt es hier immer wieder mal Stromausfall, den Rekord hatte ich als Kind, da hatten wir eine Woche keinen Strom.


    Natürlich würde alles problematischer, je länger das ganze dauert.

    Nun bin ich wieder beim Zitat:

    Wenn wir nun schon soweit sind das wir damit rechnen keinen Strom mehr zu bekommen, dann wird es umso eher Zeit möglichst bald

    selbst Essbares zu ziehen.


    Das Problem sehe ich sowieso eher in der Stadt als wie bei der Landbevölkerung.

    Je weiter du in die Pampa kommst umso autarker sind die Menschen. Die meisten haben Vorräte. Viele Notstrom oder Holzheizungen.

    Einen eigenen Garten. Wie weit müssen wir zurück gehen bis sich der Mensch fast nur aus der näheren Umgebung hat ernähren müssen ?

    Das alles aus dem Ausland rangeschleppt wird ist ja nicht etwas das es seit jahrhunderten gibt.

    Mal von Luxusgütern für die Elite abgesehen. Was ist es heute ?

    Wenn ich mir die statistik ansehe, geht immer noch mehr raus wie rein. Der Selbstversorungsgrad bei Nahrungsmitteln liegt noch immer bei um die 90%.

    Wobei das vorallem am Gemüse und Obst liegt. Da kommt vieles vom Ausland rein.

    Ja und was kommt ein, Tomaten und Erdbeeren im Winter usw.. Das was es vor 50 Jahren kaum gab, oder nur für die "Oberschicht".


    Zurück zur Landbevölkerung.

    Nun aber der wichtigste Punkt, man kennt sich, man ist befreundet, man hält zusammen.

    Da wird keiner in Stich gelassen, da wird sich gekümmert. Es gibt hier keine vulnerable Personen für die niemand da wäre.

    Heißt nicht das es keine entsprechende Menschen gibt, aber sie sind NICHT auf sich allein gestellt.


    Wir haben im Dorf ein paar alte Leute, die da reinfallen würden, aber sie sind ja nicht allein.

    Die wohnen bei den Kindern und die eine wo alleine lebte, da kümmerte sich eine Nachbarin drum und den Rest machte das Dorf.

    Leider ist die Frau inzwischen verstorben. Als es ihr nicht mehr gut ging, ging es los das die Nachbarin direkt daneben, täglich in der Früh kam zum nachschauen. Das hat sich schnell rumgesprochen und schon bekam sie von den anderen Nachbarn abwechselnd das Essen gebracht.

    Mal hat der, mal der andere sie zum Arzt gefahren. Als sie sich den Arm gebrochen hat, haben sich einige ältere nicht berufstätige Nachbarinnen abgesprochen und kamen ihr täglich zur Hilfe. Die eine morgends, die andere mittags usw.

    Es ist nicht Theorie das zusammen geholfen wird, es sich schon oft auch gezeigt.


    Ich denke das es sogar in Städten solche gewachsenen Strukturen gibt. Sicher eher die Ausnahme, aber vorhanden.

    Natürlich hat da nicht jeder von Riesenvorräte, eine Holzheizung oder ähnliches.

    Aber immer wieder sind Menschen darunter die sich helfen können oder vorgesorgt haben und wenn es nur darauf hinausläuft

    das die eine noch Brot und der andere Butter und Marmelade hat. Ganz schnell würde eine Art Tauschhandel aufblühen.

    All das entspannt die Lage. Heißt es bleiben weniger Menschen die sich nicht um sich selbst kümmern können.

    Jeder einzelne der sich selbst versorgen kann, ist einer weniger.


    Dennoch sehe ich mit Sorge das auch große Städte keine besondere Vorbereitung für so etwas haben.

    Egal wie viele sich selbst versorgen, es werden immer welche bleiben die das nicht können und für die muß auch wer sorgen.

    Aber wie gesagt, ich bin weder in der Stadt noch in einer Jobmäßigen, Gesellschaftlichen oder Politischen Position um da was bewegen zu können.


    ja und so mache ich für mich die Preppertüre zu.

    Also beschränkt sich meine Handhabe auf mein Umfeld im Dorf.

  • und verdammt wer "repariert" den Stromausfall ?

    Eben :)


    Dabei wissen wir ja noch nicht, was den Europaweiten Stromausfall ausgelöst hat, möglicherweise wissen wir nicht mal, dass der Europaeit war. es ist zwar anzunehmen, dass anfangs ein paar Nachrichten durchkommen aber es ist mMn auch zu erwarten, dass die in der heutigen Welt der Hysteriker, Wutbürger und fake News Produzenten dann im Rauschen untergehen. Die wahre Nachricht wäre zwar auch da, aber man kann sie nicht von den 50 unwahren unterscheiden.

    Es liegt in der Natur des Deutschen, dass er Nachrichten bevorzugt schlimmer macht als sie sind, die Informationen, die die Leute untereinander teilen werden also schon sehr bald von apokalyptischer Natur sein.

    Kanibalismus in den Städten, der Russe, die AKW sind hoch gegangen, marodierende Banden rücken nachts an und vergewaltigen alle Frauen... So Zeug halt. Nachts beim Lagerfeuer gruselt es sich so gut.


    Nun, was könnte so einen Stromausfall ausgelöst haben?

    Cyberangriff?

    koordinierter Terroranschlag?

    Eine feindliche Macht, die Europa mit einem nuklearen EMP lahm gelagt hat oder mit einem Bombardemant der Umspannwerke mit Graphitbomben (würde man vermtl bemerken)

    Ein Carrington Ereignis o.ä, (evtl vorangekündigt)

    Eine Gruppe die gezielt und großräumig Transformatorenund/oder Hochspannungsnetze zerstört

    Systemversagen? 8schwer vorstellbar, dass das nicht schnell reperabel wäre)

    Außerirdische?

    Das Unbekannte?


    Naja, wer soll es denn dann reparieren? Kommt wohl drauf an, was die Ursache ist?

    Weiß man die Ursache und welche Komptenzen gebraucht werden?


    Ich finde das AKW Beispiel immer ganz nett.


    In Europa fällt der Strom aus, die Belegschaft in den AKW fährt den Reaktor runter und wirft die Notstromdiesel an (ja, geht vermt. automatisch) und versucht Kontakt mit übergeordneten Stellen aufzunehmen, was denn da los sei und was man tun solle...


    Der Strom kommt die nächsten Tage nicht wieder. Bleibt die Kommunikation?


    Was ist denn dann mit der Belegschaft? Schläft die dann im AKW? Und die Familie daheim, bei all den Gerüchten, die so im Umlauf sind (siehe oben)?

    Was machen die Leute, die 50km pendeln müssen, nach ein paar Tagen ist der Tank leer.

    Wie organisiert sich das AKW den Diesel? Da braucht es Koordinatoren, die den Überblick haben und die Autorität. Da braucht es ja ein Diesel-Lager. Eine Anweisung, dass der Diesel auch tatsächlich ausgegeben wird. Ein Fahrzeug. Einen Fahrer. Anweisungen an den Fahrer.

    Was passiert, wenn der unterwegs nicht weiter kommt und auch nur ein kleines Teil in diese ganzen Kette fehlt?

    Was wenn einer der Fahrer denkt, der Diesel wäre daheim in seinem Dorf besser aufgehoben?


    Und das ganze muss ja tausendfach funktionieren, nicht nur 1x und es braucht viel, viel mehr Leute, die weiter ihren Job machen als nur ein paar wenige Spezialisten.


    Und es braucht Leute, die auf die Anweisungen des Staates hören, auch wenn der Kumpel gerade die neusten fakenews berichtet hat, dass sich eine tödliche Giftwolke aufs Heimatdorf zubewegt.

    Das sind auch die Leute, die heute auf die Straße gehen und scheiß Staat rufen, weil sie in der Pandemie eine Maske tragen sollen.


    Und was die hungrenden frierenden Leute in der Stadt betrifft:


    Wo werden denn die Leute sitzen, die die Autorität haben, das alles zu koordinieren, wo werden die die Spezilaisten zusammen ziehen um ggf das Problem zu lösen, wo werden die dafür nötigen Ressourcen sein?

    Das meiste davon findet man ziemlich wahrscheinlich nicht im kleinen Heimatdorf in der Pampe.


    Wer also die Vorstellung hat, dass die Städte zuerst fallen muss sich auch irgendwas ausdenken, wo genau dann die Leute dann eiegntlich sein sollen, die sich drum kümmern, dass das Stromnetz und die Kommunkation wieder aufgebaut werden.

    Aber vielleicht irre ich mich ja uns die sitzen tatsächlich dann alle in einem geheimen autarken Bunker im Nirgendwo.


    Und was das gärtner betrifft. Stelel dir vor der Strom fällt aus. JETZT. Ab wann hast Du 2000kcal/Nase täglich aus dem Garten? 8die auch keiner klaut?) Ich werde das z.B. nie schaffen.


    MFG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

    Einmal editiert, zuletzt von Cephalotus ()

  • Ich finde es höchst müßig, wenn ich mir jetzt Gedanken machen soll, wie das gesellschaftlich nach einem Blackout weitergehen soll,

    wenn der Staat und seine Organe es auch nach der Bundestagsdrucksache 2011 (?) zu dem Thema nicht geschafft haben, mittlerweile etwas

    auf die Füße zu stellen , oder zu es wenigstens zu kommunizieren.

    War mit der Pandemie -Folgenabschätzung/Bundestagsdrucksache doch nicht anders, als einfach niemand für das einlagern von Pandemieausrüstung zuständig war.


    Abgesehen davon , macht es wahrscheinlich keinen Sinn mehr, wenn ich jetzt noch auf meine alten Tage Elektrotechnik studiere und eine Firma

    zur Rettung abgestürzter Energiesysteme gründe. (Kohle verdienen ist vielleicht auch in Krisenzeiten noch eine Motivation , aktiv zu werden.)


    Ich hab mir den Satz von Cephalots notiert :


    ..... einer mehrheit ist es nicht wichtig,

    und eine estaunlich große Minderheit treibt Sabotage


    Das gilt auch bei der Umstellung auf regenerative , und meiner Ansicht nach auch dezentrale Energieerzeugung.


    Und solange sich die große Mehrheit der Gesellschaft und auch der Politiker das nicht kapieren und umsetzen, bleibt mir leider nur die

    Alternative, wenn es dann mal soweit ist, das ganze zu beobachten , von meinen Vorräten zu leben, den Acker zu bestellen, zu hoffen, daß nicht

    die Steuerung im PV-System ausfällt , daß ich nicht ernsthaft krank werde , und ich immer ein bißchen shneller als irgendwelche Lumpen bin.


    Wenn dann nach ein paar Monaten nicht die Mehrheit und die große Minderheit da ist . Auch nach Weltkriegen und Weltwirtschaftskrisen gings weiter,

    da hoffe ich auf die Triebkräfte des Kapitalismus , und wenn man aus den Museen die Dampfmaschinen holt.


    Individuelles Ziel sollte sein, möglichst lange zu überlegen und seine Produktionsmittel zu erhalten.

  • Das sind aber Menschen, die das wieder hochfahren müssen. Menschen, die morgens zuhause im Dunkeln aufwachen, kein funktionsfähiges Telefon haben, kein Trinkwasser, keine Informationen, einen leeren Tank und am Horizont die Brände lodern sehen.

    Danke Cephalotus für Dein unermüdliches Hinweisen auf die Andersartigkeit eines wirklich flächendeckenden Stromausfalls.


    Ich bin nicht mehr erstaunt, aber immer wieder entsetzt, verärgert und auch zu einem gewissen Grad deprimiert, wie naiv selbst Menschen in Einsatzorganisationen mit diesem Thema umgehen.


    Nach durchaus intensiver Recherche gehe ich davon aus, dass in meinem Umfeld die übergroße Mehrheit aller ehrenamtlichen BOS-Einheiten keine 72-Stunden im Blackoutfall einsatzfähig bleibt. Selbst den Dienstantritt von genügend Personal und die ausreichende Eigenversorgung stelle ich leider schon vorher in Frage.


    Bei hauptamtlichen BOS-Einheiten oder gar "Blackout-Reparier-Einheiten" kann ich mir kein ausreichendes Urteil erlauben. Da sieht es sicher etwas besser aus. Bei 14 Tagen ohne Strom dürfte das aber auch schon egal sein.


    Die Schwierigkeit eine Blackoutlage wenigstens im Ansatz zu erfassen scheint mir immer wieder die zu sein, den Unterschied zwischen "Wir haben X Tage keinen Strom" zu "ALLE haben X Tage keinen Strom" zu erfassen.

    Nur wer sich ändert, bleibt sich treu.

  • Wenn es ein Blackout ist, sind nach 15 Minuten spätestens 95% der Internetverbindungen weg, also alles außer gepufferten Mobilstationen und sehr wichtigen Kunden. Dann gemütlich Radio anmachen, solange Musik gespielt wird ist alles in Ordnung (frei nach Dr. Seltsam...). Nach sehr kurzer Zeit dürfte es im Ernstfall kein Rauschen an Informationen mehr geben (zumindest nicht über technische Kanäle), nur noch die Sender die funktionierenden Notstrom inklusive Sendehaus haben, danach kommt nur noch Rauschen, aber ohne Inhalt.

  • Und es braucht Leute, die auf die Anweisungen des Staates hören, auch wenn der Kumpel gerade die neusten fakenews berichtet hat, dass sich eine tödliche Giftwolke aufs Heimatdorf zubewegt.

    Gerade hier bin ich froh in Deutschland zu leben.

    Ich bin fest davon überzeugt, dass solche Probleme in unseren Land mit am besten gefixt werden. Die Menschen hier sind die Zuverlässigsten und Verantwortungsbewussten die ich kenne, wenn es um schwierige Situationen geht (und ich bin schon viel rumgekommen).

    Das fällt mir immer wieder im Kleinen auf. Auch die Hilfsbereitschaft im Notfall ist hier immer überwältigend, wenn es denn nötig ist.


    Es mag einzelne Querulanten und Egoisten geben, die in einem Katastrophenfall nutzlos oder sogar schädlich sind, aber der großen breiten Masse traue ich erheblich mehr zu.


    Eigentlich bin ich eher ein extrem negativer Mensch, sehe oft erst die Nachteile oder mögliche Probleme, aber in so einem Fall habe ich vollstes Vertrauen in unsere Bevölkerung - uns auch in den Staat selbst.


    Wahrscheinlich bin ich einer der wenigen hier im Forum, die ein recht positives Bild von unserer Administration haben (egal wer gerade am Steuer ist - gilt zumindest für alle Parteien der Mitte (also die zwischen AFD und Linken)).



    Es mag nicht alles perfekt laufen im Land, aber es läuft besser als in fast allen anderen Ländern der Welt. Hier zu wohnen und aufgewachsen zu sein sehe ich immer noch als absoluten Jackpot an - in nahezu allen Dingen, nicht nur im Falle einer Katastrophe.


    Leider wird vieles immer nur einfach schlecht geredet.

    Aber einige hier würden sich wundern, wie gut im Falle eines längeren Blackouts die Bevölkerung zusammensteht und das Problem auch schnell wieder in den Griff bekommt.


    Einige sehen in so einem Fall ja schon marodierende Banden umherziehen.... so etwas kennt man bereits und erwartet man eventuell auch zukünftig aus den USA (und vielen anderen 2. und 3. Welt-Staaten), aber hier in DACH wird es zu 100% anders (zivilisiert) ablaufen.

    Davon bin ich überzeugt.