Ukraine-Krieg: Auswirkungen auf Europa

  • rand00m : wirtschaftlich würde es bei 1 zu einem Meltdown der russischen Wirtschaft kommen. Danach würde man versuchen a la Westdeutschland 1945 die russische Bevölkerung zu kaufen um sich im Anschluss der Resourcen bemächtigen zu können was ohne Wohlwollen der Bevölkerung nicht möglich wäre bei so einem Riesen-Land, funktioniert ja schon im Irak nur begrenzt.


    Problem ist aber das der Westen vom Zerfall nur leidlich profitieren würde. Man tauscht den Teufel mit dem Belezebub. Dann wäre vielleicht in der Ukraine Ruhe aber man weiss nicht in welche Hände dann im Uerfallsprozess eventuell die A-Waffen kommen, am Ende kann man bedrohter dastehen als zuvor.


    Ferner halte ich das russische Volk zu heeint und zu konditioniert und zu stolz als das sie einen Zerfall mittragen würden. Beim Zusammenbruch 1.0 sind ja de facto auch nur Satelitenstaaten abhanden gekommen, das „Kernreich“ blieb bestehen und dass ist ein ganz anderes Kalliber.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Österreich warn Deutschland vor einem Embargo bei russischem Gas:


    https://www.n-tv.de/politik/Os…argo-article23313168.html


    Diese Einschätzung ist für mich bedeutend realitätsnaher als was die deutschen Politiker zur Zeit hinlegen. Scheinbar akzeptiert man in Österreich tatsächliche Gegebenheiten und reagiert nicht nur aus moralischen Betrachtungskomponenten heraus.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Bei 80% Anteil von russischem Gas in Österreich ist die Abhängigkeit nochmal eine ganz andere. Und sich irgendwo schwimmende LNG-Terminals hinzustellen ist auch keine Option. Die Frage ist, wie intensiv die Bemühungen sind, sich aus dieser Abhängigkeit zu lösen und welche Optionen österreich da überhaupt hat.

    Die Klage, Österreich könne nicht Gas für Speicher für Deutschland und andere mit österreichischem Steuergeld einkaufen, halte ich für ein Ablenkungsmanöver, das wird niemand ernsthaft verlangen. Am Ende wird es auf eine Befüllung von Österreichs Gasspeichern aus dem Gasnetz von D hinauslaufen. Laut Statista hatte Österreich 2020 einen Erdgasverbrauch von 7,99 Mrd. Kubikmeter, Deutschlands Verbrauch lag bei 87 Mrd. Kubikmetern.

  • Wenn es an das eigene Portemonaie geht ist man in Deutschland doch ein wenig sagen wir mal sensibler was die Unterstützung anbelangt:


    https://www.welt.de/politik/de…nziell-einschraenken.html


    Zitat:"Die Bereitschaft, wegen der Sanktionen gegen Russland auch persönlich finanzielle Konsequenzen zu tragen, ist nicht besonders stark ausgeprägt: Nur 44 Prozent der Deutschen sind bereit, etwa mit höheren Energiekosten persönlich einen Beitrag zu den Sanktionen zu leisten. 46 Prozent wollen persönlich nicht für die Mehrkosten der Sanktionspolitik aufkommen."


    Bei einem längeren Krieg und damit weiter steigenden Preisen wird die anfängliche Unterstützungsbegeisterung bald zu großen Teilen wegbröckeln. Man hilft wie immer gern und viel, nur kosten darf es nix. Aber bald werden die Kosten Stück für Stück noch höher werden……

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  • Zitat:"Die Bereitschaft, wegen der Sanktionen gegen Russland auch persönlich finanzielle Konsequenzen zu tragen, ist nicht besonders stark ausgeprägt: Nur 44 Prozent der Deutschen sind bereit, etwa mit höheren Energiekosten persönlich einen Beitrag zu den Sanktionen zu leisten. 46 Prozent wollen persönlich nicht für die Mehrkosten der Sanktionspolitik aufkommen."


    Bei einem längeren Krieg und damit weiter steigenden Preisen wird die anfängliche Unterstützungsbegeisterung bald zu großen Teilen wegbröckeln. Man hilft wie immer gern und viel, nur kosten darf es nix. Aber bald werden die Kosten Stück für Stück noch höher werden……


    Natürlich ist sie nicht besonderlich ausgeprägt. Da wunderst du dich. Aber wenn erst die ersten Bomben fallen und denen die ersten Kugeln um die Ohren fliegen, Panzer die schönen Vorgärten umpflügen, dann werden sie sich nach den Mehrausgaben sehnen die ihnen die paar Euronen mehr als sonst aus den Taschen gezogen wurden.

    Da der Krieg aber noch nicht im Vorgarten abgekommen ist spielen solche finanzielle Konsequenzen für mich keine Rolle. Sollen diese Sesselhocker doch reden was sie wollen, solange die Politiker das richtige tun, und zur Zeit tun sie das richtige, wenn auch mit Verspätung, ist alles in Ordnung.

    Ich gehe mal davon aus diese 46% bzw. 46% noch nicht die Einschläge vernommen haben, geschweige sich ernsthaft darüber Gedanken gemacht haben , was wäre wenn.

  • Ölexporte von Russland bleiben auf Vorkriegsniveau. 76 von 716 griechischen Tankern fahren für Russland, vor allen Dingen im Asiengeschäft:


    https://www.welt.de/wirtschaft…riechische-Oeltanker.html


    Alles wie erwartet. Selbst wenn jetzt noch schärfere Regularien für die Reedereien kommen sollten, dann wird halt langfristig an Russland verchartert, die Tanker so umgeflaggt das sie nicht sanktionierbar sind, über asiatische Versicherungsgesellschaften versichert und gut ist. Dann können sich EU und USA gehackt legen zwecks Eingriffsmöglichkeiten.


    Bedeutet für Europa: weniger Tanker verfügbar auf dem Weltmarkt weil Russland hohe Kapazitäten bucht, Öl bei uns wird teurer, Inflation und bringen tut das mal wieder nichts weil Sanktionen heute nicht mehr weltweit durchsetzbar sind. Dafür Verlust bei der hiesigen Kaufkraft und genügend Staaten lachen sich ins Fäustchen wie dämlich wir sind uns indirekt über höhere Kosten selber Weltmarktanteile weg zu nehmen. Der Umwelt bringt es auch nix, das Öl wird lediglich an anderer Stelle verbraucht, im Zweifelsfall noch mehr als sonst weil es das in Russland gerade für eine gewisse Zeit schön billig mit Preisabschlägen gibt.

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  • Ruß, wir brauchen Ruß……


    https://www.focus.de/auto/ratg…isschock_id_94910077.html


    https://www.derstandard.de/sto…en-kein-russ-aus-russland


    Zitat:"Ganz aktuell gibt es eine neue Sorge: Auch Autoreifen könnten knapp werden, weil ein bestimmter Rohstoff fehlt: Ruß. Drei Kilo dieses als Abfallprodukt der Industrie anfallenden Rußes, auch „Carbon Black“ genannt, stecken in einem Autoreifen. Und vieles davon kam bislang aus der Ukraine."


    "So wurden bereits in Frankreich und Italien laut Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie Produktionsbänder aus Mangel an Carbon Black angehalten. Bald könnten auch Fabriken in den östlichen EU-Ländern folgen."

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  • Passt doch herrlich ins Konzept, der Ruß für 4 Autoreifen reicht dann vielleicht für 120 Fahrradmäntel, wenn da nicht die Bevölkerungsmobilität sichergestellt ist, und Schienenfahrzeuge brauchen gar keine Reifen

  • Natürlich ist sie nicht besonderlich ausgeprägt. Da wunderst du dich. Aber wenn erst die ersten Bomben fallen und denen die ersten Kugeln um die Ohren fliegen, Panzer die schönen Vorgärten umpflügen, dann werden sie sich nach den Mehrausgaben sehnen die ihnen die paar Euronen mehr als sonst aus den Taschen gezogen wurden.

    Nein, auch dann wird sich keiner danach sehnen.

    Ihr überseht einfach das wir hier in D einen großen Anteil an Menschen haben die trotz Arbeit kaum über ALGII Niveau sind.

    so 20 % der Bevölkerung arbeitet im Niedriglohnsektor. Bericht dazu

    oder hier Tagesschau

    Dazu viele Arbeitsloses und Rentner von denen allein 9,3 Millionen von Armut betroffen sind, jede zweite Rente liegt unter 900 Euro.

    Da bist du ganz fix bei 40% die auch so schon kaum rum kommen und in der Tat keine Reserve für noch mehr

    Kostensteigerungen bei den Lebenshaltungskosten haben.

  • Wenn die Zeit für Berlin 106 Sekunden sein soll, was ich nicht so recht glauben mag, schon rein aus flugphysikalischen Erwägungen heraus, dann gute Nacht.

    Hier gibt es von Spektrum der Wissenschaft mal ein paar physikalische Grundlagen zu solchen Überschallraketen: https://www.spektrum.de/news/h…m-den-hyperschall/1935553
    Das bringt einen wieder ganz schnell auf den Boden der Tatsachen, was die mögliche Leistungsfähigkeit angeht.

    Wenn ich das richtig gerechnet habe, dann müssten die Raketen mindestens (!!) mit Mach 50 fliegen, um in 106 Sekunden Berlin zu erreichen.

    Bei diesen Geschwindigkeiten würden diese Teile aber so heiß, dass sie von gegnerischen Satelliten sehr gut sichtbar wären und die Energie, die nötig ist um Ausweichbewegungen auszuführen wäre extrem groß. Ich kann nur empfehlen den Artikel mal zu lesen. Lohnt sich.

  • Komisch, ich bin Rentner mit weit unter den 900€. Warum habe ich dann solch eine Haltung?

    Ganz einfach, weil es die einzig richtige ist. Alles andere ist Augenwischerei.

    Übrigens ich war vor meiner Rente 12 Jahre ALGII Empfenger, und War/bin körperlich angeschlagen. Ich weiß also wovon ich rede, und glaube mir, es lässt sich auch damit Leben, wenn man natürlich damit keine großen Sprünge machen kann. Es kommt nur immer darauf an was man daraus macht.

    Und ich bin der Meinung es ist ihnen zuzumuten.

    Und ich habe einige Freunde und Bekannte, die in ähnlicher Lage sind. Von denen meckert keiner denn er nimmt sein Leben selber in die Hand, und spenden auch noch für die Ukraine.

  • Auch wieder so ein Chicken Run. Man kann Ungarn zwar finanziell sagen wir mal disziplinieren, rauswerfen kann man sie aber nicht und die Ungarn können wiederum die EU-Beschlüsse blockieren die Einstimmigkeit erfordern. Wer leidet am Ende mehr?

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  • Was würde es bedeuten (wirtschaftlich), wenn Putin den Gashahn dicht macht:


    Bei Gas-Stopp aus Russland: Wirtschaftsweiser sieht 500.000 Jobs gefährdet - n-tv.de


    Zitat: "Ein Ende der Gaslieferungen aus Russland würde nach den meisten Berechnungen eine tiefe Rezession auslösen. Eine halbe Million Jobs könnte verloren gehen", sagte der Ökonom der "Rheinischen Post". Außerdem, so Truger, könnte die deutsche Industrie "längerfristig schweren Schaden nehmen".


    Ich gehe davon aus das hier nur die Primäreffekte berechnet sind, bezieht man die Sekundäreffekte mit nachgelagerten Dienstleiser-Pleiten, Kaufzurückhaltung weil die eigene Knete dann nicht mehr für den Konsum reicht etc. mit ein, dann wird die Rechnung noch viel schlimmer. Wir würden in so einem Fall auf Jahre wirtschaftlich sehr geschwächt werden.

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  • Währenddessen......die Entwicklung in Ungarn:


    Ungarn sträubt sich noch: Von der Leyen: Fortschritte im Streit um EU-Ölembargo - n-tv.de


    Zitat:"m Ringen um ein EU-Ölembargo gegen Russland hat Kommissionschefin Ursula von der Leyen in Budapest den ungarischen Regierungschef Viktor Orban getroffen und anschließend von "Fortschritten" gesprochen. Das Gespräch sei "hilfreich gewesen, um mit den Sanktionen und der Energiesicherheit zusammenhängende Themen klarer zu machen", schrieb von der Leyen auf Twitter. "Wir haben Fortschritte gemacht, aber weitere Arbeit ist nötig."


    Übersetzung: Ungarn bockt weiter, man hat versucht Orban mit möglichst geringen EU-Geldmitteln auf Linie zu bringen hat das aber verkackt. Nun muss man nachlegen und sich erst einmal abstimmen wieviel Geld noch im Pott ist. Eine technische Lösung gibt es ob der Pipelinestrecken leider nicht. Der Norden möge sich bitte auf wie auch immer geartete Zahlungen einstellen die dann an Ungarn gehen. Einen Gesichtsverlust durch ein Ausscheren Ungarns kann man sich nicht leisten.


    Gäbe es technisch probate Lösungen hätte man diese schon angeleiert, ist aber nicht möglich. Ich hoffe das Orban hier konsequent bleibt und die Wirtschaft Ungarns nicht opfert, damit wäre niemandem geholfen. Wie gut das Öl-Embargo gegen Russland wirkt sieht man ja an den Tankerbewegungen in Asien. Wir können uns zwar aus moralischer Sicht ein weiteres Sternchen auf die Epauletten bapppen, der Preis ist dafür aber extrem hoch.


    PS: Der Besuch von Harbeck in Schwedt läuft für ihn vermutlich auch eher unter der Rubrik Scheiß-Termin:


    Besuch in Schwedt: Zorn auf Habeck – „Können Sie belegen, dass Sie deutsche Interessen vertreten?“ - WELT


    Viel hätte, könnte, sollte, würde. Ein technisch durchdachter Plan schaut anders aus. Und eine Belieferung mit max. 60% an zu raffinierendem Öl wird ersten Schwedt wirtschaftlich nicht in die tragbare Zone bringen und zweitens Sekundäreffekte auf die dann nächstgelegenen Raffineriestandorte haben, denn Berlin und Brandenburg brauchen "den Saft" nun einmal.

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  • Interessant ist ja, dass die Schwedter Belegschaft nun Habeck den Schwarzen Peter zuschieben will. Ich würde den Laden abwickeln. Die Raffinierie funktioniert nur mit russischem Öl, die Infrastruktur ist darauf ausgelegt, der Laden gehört den Russen, teilweise wird dort russischer Diesel direkt angeliefert und lediglich "umgefüllt".

    Nur weil sich die Politik in der EU auf ein russisches Öl-Embargo geeinigt hat, soll Habeck plötzlich "deutsche Interessen" vertreten? Mit der selben Wahrscheinlichkeit, mit der ein EU-Öl-Embargo zustandkommt, könnte auch Putin den Hahn seinerseits zudrehen. Wen würde die Raffinerie-Belegschaft dann anblöken? Wer im Frühsommer 2022 bei einem russischen Unternehmen im Ausland arbeitet, sollte damit rechnen, dass das kein Job bis zur Rente sein wird, sorry.

    Es steht mehr auf dem Spiel, als die 1.000 Jobs in der Raffinierie in Schwedt. Das sind Peanuts. Auch wenn es für die betroffenen vor Ort natürlich blöd ist. Als vor 10-15 Jahren die deutsche PV-Industrie bewusst gegen die Wand gefahren wurde, gingen mindestens 80.000 Jobs in D verloren und die gesamte Modulproduktion ist nach Fernost abgewandert. Wer hat da die "deutschen Interessen" vertreten?

  • Wen würde die Raffinerie-Belegschaft dann anblöken?

    Weißt Du, was Angst vor drohender Arbeitslosigkeit ist? Und das für eine ganze Region und wohl auch für den Rest seines Arbeitslebens?

    Herr Habeck macht seinen Job und da muss er eben durch. Es ist halt doof, jetzt einmal auf der anderen Seite zu stehen.

  • tomduly : Wie versorgst du dann Berlin-Brandenburg und das südliche MV? Abwurf von Diesel- und Benzinkanistern aus Rosinenbombern? Eselskarren zum Transport? Rechne doch mal bitte vor wie das bei den Mengen transporttechnisch funktionieren soll. Da hat ja bisher die Bundesregierung trotz vieler Beamter in den einzelnen Minesterien auch noch keine Lösung gefunden. Wär mal interessant zu sehen wie du das lösen magst.


    Mit "Dichtmachen den Laden" ist das nicht so einfach......sagen tut sich vieles leicht.

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