Ich gehe davon aus, dass die vorhandene Brennstoffmenge ausreicht, die verbliebenen drei Reaktoren bis zum geplanten Laufzeitende im Dezember zu betreiben.
Es erscheint mir unlogisch, beim Abschalten der Reaktoren noch halb verbrauchte Brennstäbe übrig zu haben
Für nicht deutsche Reaktoren wäre die Frage spannender.
Für deutsche Reaktoren ja, die sind schon vorhanden. Die werden ja üblicherweise pro Kraftwerk extra konfektioniert.
Ich gehe davon aus, dass die vorhandene Brennstoffmenge ausreicht, die verbliebenen drei Reaktoren bis zum geplanten Laufzeitende im Dezember zu betreiben.
Mag sein. Aber was ist mit all den anderen, Franzosen, Tschechen, Polen etc.?
Die lassen ihre Reaktoren ja weiterlaufen und brauchen auch irgendwann Nachschub. Immerhin sind wir in einem europaweiten Verbundnetz. Wenn die Nachbarn ausfallen, kann es bei uns ganz schnell finster werden!
Gruß Peter
Australien kann liefern, alles eine Frage der Planung und voraussehendes Handeln sollte man in dieser Branche ja wohl auf jeden Fall voraussetzen können.
Bei den sechseckigen Stäben gibt es nach meinem Kenntnisstand außerhalb Russlands nur eine Fabrik in den USA und die sind schon mit dem amerikanischen Markt ausgelastet. Die 16 AKW dieses Typs in Europa sind also ohne russische Lieferungen History.
Das ist leider korrekt.
Es gab Planungen in Deutschland, allerdings auch wieder nur zusammen mit Rosatom.
https://www.spiegel.de/wirtsch…35-4a44-8d4f-c9c9061888fb
Für wieviel Monate reichen eigentlich Lagerbestände an Brennstäben bei uns?
Man muss hier unterscheiden:
Es gibt den Reaktor mit seinen Brennelementen. Neubeladungen finden im Abstand von ca. 1 Jahr statt (einige Reaktoren bis zu 2 Jahren), solange bleibt "der Deckel zu" und das Kraftwerk läuft.
Es gibt das Lager, wo sich die frische Nachladung befindet und bereits genutzte, aber wieder einsetzbare Brennelemente, die noch eine Restlaufzeit haben.
Bei zweiterem unterscheidet es sich stark von Betreiber zu Betreiber, was vorhanden ist.
Betreiber 1: Kraftwerk frisch angefahren und im Lager noch frische Brennelemente für ein weiteres Jahr = 2 Jahre Restlaufzeit
Betreiber 2: Kraftwerk kurz vor Abschalten für Revision/Nachladen, aber frische Nachladung wird üblicherweise erst kurz vor knapp geliefert und diese fällt dann aus = Restlaufzeit mit zum geplanten Revisiontermin (Wochen/Monate) und dann kann man mit gut Glück noch ein paar Wochen aus dem Altbestand (gebrauchte Brennelemente der letzten Jahre) herausholen
Es erscheint mir unlogisch, beim Abschalten der Reaktoren noch halb verbrauchte Brennstäbe übrig zu haben.
Das ist sogar zwingend so, da man nicht alle Brennelemente bis zu ihrem Ende nutzen kann.
Du hast im Reaktor eine Mischung von Brennelementen, die 1/2/3/... Jahre bereits im Einsatz waren.
Es wird immer ein Teil (1/4-1/3) der gesamten Reaktorladung während der Revision ersetzt (von 200 im Reaktor: 50 abgebrannte raus , 50 frische rein, 150 gebrauchte weiter nutzen). Problem ist, dass man zum Betrieb eine Mindestmenge an Spaltmaterial braucht.
Wenn jetzt abgeschaltet wird, dann hast du auch noch die gebrauchten, aber nicht endgültig abgebrannten Brennelemente in der Anlage.
Man könnte natürlich die leicht/mäßig benutzten Brennelemente der verschiedenen Anlagen "sammeln" und sie dann gemeinsam in einer Anlage einsetzen.
Problem: die Reaktoren haben unterschiedliche Baurarten und damit unterschiedliche Brennelemente.
Problem 2: Transport dieser hochradioaktiven Brennelemente
Australien kann liefern, alles eine Frage der Planung und voraussehendes Handeln sollte man in dieser Branche ja wohl auf jeden Fall voraussetzen können.
Mit dem Uranerz ist es aber nicht getan.
Es ist eine ganze Prozesskette: Konversion, Anreicherung, Tablettenfertigung, etc.
Im "Normalfall" vergehen zwischen Bestellung und Lieferung an die Kraftwerke 3 Jahre.
Es gibt hier enorme Vorlaufzeiten.
edit (Fazit):
Die Kernenergie ist eine hochkomplexe Angelegenheit, die von funktionierenden Lieferketten abhängig ist aufgrund der vielen verschiedenen Komponenten.
Vorteil: die Abhängigkeit vom Brennstoff ist nicht just-in-time wie bei Kohle oder Gas, sondern die Reaktoren laufen längere Zeit (1 - 2 Jahre), bevor sie wieder nachgeladen werden müssen. Man kann hier recht einfach eine gewisse Vorratshaltung betreiben, da die Brennelemente nicht viel Platz brauchen. (verglichen mit fossilen Energieträgern bezogen auf die Energiedichte)
Im "Normalfall" vergehen zwischen Bestellung und Lieferung an die Kraftwerke 3 Jahre.
Es gibt hier enorme Vorlaufzeiten
Ist mir bekannt, genau deswegen steht da auch dass ich von der Branche entsprechend vorrausschauendes Verhalten erwarte...
Versuch der USA und der EU beim Ölpreis einen deckel hin zu bekommen, ich bezweifel das dies klappt. Die Ölförderländer müssen nur ein paar Wochen warten, dass muss Europa/USA zu den Weltmarktpreisen nachbestellen und der Deckel wird scheitern:
Um Russland zu treffen: Ölpreis: EU und USA wollen Ölpreis-Obergrenze durchsetzen - WELT
Zitat:"Die Europäische Union und die USA wollen nach Angaben von Wirtschaftsminister Robert Habeck eine Obergrenze für Ölpreise durchsetzen. Der Grünen-Politiker verwies am Montagabend im ZDF-heute journal auf den Ölpreis-Anstieg infolge der Debatte über das geplante Embargo gegen Öl aus Russland. „Putin hat also in den letzten Wochen weniger Öl verkauft und mehr Einnahmen gehabt“, folgerte Habeck.
Das aber sollte vermieden werden, zumal weltweit hohe Ölpreise der Wirtschaft zu schaffen machten. „Da ist die Idee, dass man sich abspricht und sagt, wir zahlen hier nicht mehr jeden Preis.“ Dies würde aber nur funktionieren, wenn sehr viele Länder mitmachen würden. „Die Europäische Kommission und die USA arbeiten genau an diesem Vorschlag“, sagte Habeck weiter."
Wie es Russland (mit Hilfe der griechischen Reeder) schafft das Ölembargo zu umgehen:
Polen rüstet weiter auf. Demnächst wird Polen 2/3 der in Europa vorhandenen HIMARS besitzen.
die Teile https://en.wikipedia.org/wiki/…iple_Launch_Rocket_System
Nicht kleckern, sondern KLOTZEN.
Währenddessen in Deutschen Medien: Da werden Ausgaben um 105 Mio € hochgejubelt.
Zitat“The world is at a turning point," @Bundeskanzler said in Davos today. He described investments in the German military of $105 million. “We are sending an unequivocal message to our allies that you can rely on Germany."
“We are sending an unequivocal message to our allies that you can rely on Germany." <= was ist diese eindeutige Nachricht wohl?
So als Reality Check wie die Außenwirkung sich abzeichnet.
Wenn die benötigte Steinkohle in Deutschland auf einmal auf Grund des sanktionierten Kohlehandels mit Russland aus Kolumbien hergeschippert werden muss:
https://www.n-tv.de/wirtschaft…lfen-article23359978.html
Blöd nur, dass es dort dann die Umwelt und die indigenen Völker als Kollateralschäden massiv trifft. Aber wir sind ja moralisch so super gut……
Aus dem N-TV-Ticker:
https://www.n-tv.de/politik/17…m-1--article23143824.html
Zitat: "Der staatliche ukrainische Gaskonzern und Netzbetreiber fordert von Deutschland, die Erdgas-Lieferung über die Pipeline Nord Stream 1 einzustellen oder stark zu drosseln. Eine entsprechende Bitte sei der deutschen Regierung zugestellt worden, erklärt Serhij Makogon im ukrainischen Fernsehen. In dem Antrag wird argumentiert, dass der Betrieb der Pipeline zwar rechtlich zulässig ist, weil er zur Stärkung der Gassicherheit in Europa beiträgt, Russland aber "gegen diese Grundsätze verstoßen" hat. Die Ukraine sei bereit und in der Lage, eine alternative Transportroute für die unter der Ostsee verlaufende Pipeline bereitzustellen, fügt Makogon hinzu."
Übersetzung: die Deutschen und anderen Europäer sollen noch höhere Gaspreise zahlen damit die Ukraine die Durchleitungsgebühren für größere Erdgasmengen einstreichen kann. Die Durchleitungsgebühren werden ja mit auf den Endverbraucher umgelegt. Man könnte das auch ganz böse als Ukraine-Soli bezeichnen. Und das in Zeiten wo die Inflation sowieso an Jedermanns Geldbeutel nagt. Aber so ließen sich zusätzliche Gelder an die Ukraine schön kaschieren.
D unf F machen offensichtlich genau das, was in Nato-Kreisen inkl. USA abgesprochen wurde.
meinst du die Aussage, man schickt keine Marder und keine Leo1 weil das eine Entscheidung der Nato ist und "abgesprochen" wurde?
Auf Rückfrage bei anderen NATO-Ländern kennt keiner diese Absprache.
Angebliche Nato-Vereinbarung : Panzer aus Deutschland: Wer lügt?
von Mathis Feldhoff Datum: 25.05.2022 13:36 Uhr
Hat die Nato beschlossen, keine Schützen- oder Kampfpanzer westlicher Bauart an die Ukraine zu liefern? Diese Behauptung aus dem Verteidigungsministerium wirft Fragen auf.
die selektive Wahrnehmung der von dir verlinkten Twitterer
Theiner trifft da immer wieder die selbe Kerbe. Ich glaub der is Südtiroler und konsumiert deutsche Medien direkt.
wenn der nicht satisfaktionsfähig ist:
oh, das geht auch in seriöser und "unselektiv":
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„Die Vorwürfe des polnischen Präsidenten gegen die Bundesregierung wiegen schwer“
Stand: 24.05.2022 | Lesedauer: 4 Minuten
Polens Präsident Andrzej Duda hat der Bundesregierung Wortbruch bei einer versprochenen Lieferung von Panzern an sein Land vorgeworfen. CDU-Chef Friedrich Merz fordert Klarheit darüber, warum die Regierung ihren Verpflichtungen nicht nachkomme.
übersetzt: Deutschland ist auch beim Ringtausch nicht zuverlässig.
Der Tausch mit Slowenien kommt nicht vom Fleck, Tschechien Status??? und Polen lässt die Kritik per Präsidenten verkünden.
In "diplomatisch" übersetzt ist das mehr als nur eine "Verstimmung".
M777-Haubitzen wurden von den USA nur mit zuvor demontiertem Artillerie-Rechnern abgegeben. Dadurch können Wind- und Wetterverhältnisse nicht mehr automatisch in die Schußeinstellung eingerechnet werden und das Ergebnis sind wesentlich ungenauere Schußergebnisse.
Wo ist darüber das Wehklagen an der Twitter-Front???
da:
D.h. die US-Regierung hat ernsthafte Bedenken, der Ukraine auch nur irgendein Waffensystem zu liefern, das die Ukraine befähigen könnte, Gegenschläge ausserhalb ihres eigenen Territoriums auszuführen:
ähm, CNN zitiert da Russen die das nachplappern was der Westen selber sagt.
The Biden administration waivered for weeks, however, on whether to send the systems, amid concerns raised within the National Security Council that Ukraine could use the systems to carry out offensive attacks inside Russia, officials said.
Die Realität hat schon überholt.
Während wir hier ein Ölembargo vorbereiten stehen andere Käufer für russisches Öl bereit. In diesem Fall das gebeutelte Sri Lanka:
https://www.bloomberg.com/news…as-fuel-shortage-persists
Zitat:"Sri Lanka is receiving Russian crude oil that it will use to make fuel as the bankrupt nation faces crippling shortages of everything from gasoline to diesel.
The Russian grade of Siberian Light will be processed at Ceylon Petroleum Corp.’s refinery in Sapugaskanda, Chairman Sumith Wijesinghe said in a phone interview. The country’s sole refinery is set to receive crude on May 28, enabling its restart for the first time in over two months, according to its power and energy minister in an earlier tweet."
Da sich Russland zur Zeit den Export auch ohne irgendwelche "wirkliche" Bezahlung (Sri Lanka hat ja nix auf Tasche) problemlos leisten kann zeigt, dass hier von Russland generell auf einen stärkeren Absatz von fossilen Brennstoffen in den asiatischen Markt in der Zukunft hingearbeitet wird. Da Indien ja auch als Abnehmer gleich um die Ecke liegt werden sich hier stärker genutzte Schifffahrtsrouten etablieren.
Herrlicher Artikel, wunderbar geschrieben. Wie die Abkehr oder das Abdrehen des russischen Gases eine gewisse „Divergenz" mit dem Wohlergehen des Schweinswals erzeugt und wie die Deutsche Umwelthilfe für die geschundene Kreatur in die Bresche springt wenn ein normalerweise 8-jähriges Genehmigungsverfahren für den Bau eines LNG-Terminals in Wilhelmshafen durch die Regierung verkürzt werden soll:
https://www.focus.de/politik/d…en-fall_id_105907537.html
Jau, der deutsche Amtsschimmel par Excellance. Als Vorbereitung falls die Russen noch mal in Deutschland versuchen einzufallen sollte man eine Großreserve an Schildern in geheimen Lagerhallen anlegen mit der Aufschrift "Rasen betreten verboten" und "Befahren durch Panzer verboten" die man dann kurz vor einem Einmarsch aufstellt (großflächig). Dann dürfen die das ja nicht und werden an der Grenze stehen bleiben. Alternativ könnte man auch strenge Abgasnormen und Umweltplaketten für militärisches Gefährt was zu Besuch bei uns ist einführen. Dann würden die Russen auch spätestens an der Oder ausharren, denn weiter dürfen sie ja dann nicht fahren. Steht ja dann so in irgendeinem Gesetz/Vorschrift. So einfach würde das gehen……
.... aber dafür funktioniert dieses Land.
Gerade die ganzen Regelungen sorgen dafür.
Schaue in andere Länder, wo Regelungen je nach Bedarf interpretiert werden. Da bin ich hier besser aufgehoben.
Und für den Schweinswal friere ich gern. Der kann nicht so einfach flüchten. Ist der ausgestorben ist er weg. Für immer.
mueller : Vom Prinzip gebe ich dir grundsätzlich vollkommen Recht. Das Problem ist aber unsere immer wieder hochpoppende (deutsche) Einstellung: wasch mich, aber mach mich nicht nass. Das ist für mich verlogen, man will Alles und sofort, koste es was es wolle, aber bitte keine Nachteile. Und wenn diese existieren bitte nur in homöopathischen Dosen für die Snowflakes kommunizieren.
Kein Russengas, gleichzeitig aber Versogungssicherheit und Umweltschutz - passt nicht.
Nur notwendigster Handel mit autoritären Regimen aber gleichzeitig Erhalt der Wohlstandes - passt nicht (bestes Beispiel China).
Grüne Energie zu 100% und schnellster Aufbau aber keine Speicherfähigkeit und nicht genügend Materialien und Arbeitskräfte- passt nicht.
Ölheizung verbieten und bitte elektrische Wärmepunpe auch in Gebäuden wo das physikalisch kompletter Irrsinn ist bei viel zu wenig Installateuren - passt nicht.
Diese Liste lässt sich quasi unendlich weiter führen. Wann sind wir mal ehrlich und ergehen uns nicht in gut gemeinten aber nicht realisierbaren Wunschvorstellungen sondern orientieren uns mal an den (zur Zeit nicht so dollen) Realitäten und richten unsere Handlungen an diesen aus mit einem gesunden und für die Menschen wirtschaftlich trabaren Maß.
Kleinvieh macht auch Mist:
https://www.thelocal.es/202205…buildings-to-save-energy/
Spanien will im Sommer zur Energieeinsparung um unabhängiger von Russenenergie in Europa zu werden die Klimaanlagen in öffentlichen Gebäuden runterfahren.
Die Empfehlung lautet dann doch im Homeoffice zu arbeiten. Bringt natürlich ganz viel wenn die Öffentlichen Angestellten dann Homeoffice machen und dann zu Hause die Klimaanlage aufdrehen weil ihnen zu heiß ist. Da wird dann bestimmt ganz viel Energie gespart und Putin ist ganz traurig. Aber wenigstens tut man irgendwas. Auch folgende Aussage:
"The plan, part of an EU-wide effort to cut dependence on Russian gas and oil, calls for the installation of more bicycle parking spots at government office to encourage public workers to cycle to work." wird den Energieverbrauch natürlich nahe Null bringen.
Millionen Spanier, ach was alle Spanier, werden hocherfreut und beseelt davon es Russland mal so richtig zu zeigen im Sommer bei über 40 Grad den Weg aus den Vororten zur Arbeit im Stadtzentrum mit dem Radel zurücklegen. Ja mit solchen Maßnahmen werden wir es Russland so richtig zeigen, die zittern schon.
