Ukraine-Krieg: Auswirkungen auf Europa

  • Verhalten Schweden bei der Untersuchung der Anschläge auf NS1 + NS2:


    Sweden shuns formal joint investigation of Nord Stream leak, citing national security
    Sweden has rejected plans to set up a formal joint investigation team with Denmark and Germany to look into the recent ruptures of the Nord Stream 1 and 2…
    www.reuters.com


    Zitat: "He said Sweden had rejected the proposal for a Joint Investigation Team (JIT) from judicial co-operation agency Eurojust because a such a joint investigation would include legal agreements under which Sweden would have to share information from its own investigation that it deemed confidential. This is because there is information in our investigation that is subject to confidentiality directly linked to national security," Ljungqvist told Reuters.

    He made his comment after a report in German weekly Der Spiegel on Friday that Sweden had rejected plans for a joint investigation with Denmark and Germany, citing German security sources.

    A Swedish Security Services spokesperson said the security police were co-operating closely with other authorities, also internationally, as part of the Swedish criminal investigation.

    German TV programme Tagesschau on German public broadcaster ARD said that Denmark, too, had turned down setting up a joint investigation team."


    Mal schauen ob da irgendwann im Nachgang mal was durchsickert.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Ich habe die Quelle nicht mehr zur Hand (ich meine es war die Tagesschau-Seite) aber die Begründung Schwedens und Dänemarks waren angeblich Bedenken bezüglich der Geheimhaltung durch Deutschland. Vielleicht haben die ja auch das Chaos um den BSI Chef mitgekriegt.

  • Wirkt für mich auch so als würden die Schweden den deutschen Sicherheitsbehörden nicht trauen. Und das denke ich nicht nur wegen dem BSI Thema.

  • Wirkt für mich auch so als würden die Schweden den deutschen Sicherheitsbehörden nicht trauen. Und das denke ich nicht nur wegen dem BSI Thema.

    Nachdem hier ja mittlerweile so ziemlich alles leaked wird, wenn es jemandem nützt - kein Wunder.

    NUNQUAM NON PARATUS

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    Österreichs Infoportal zur Energiesituation - energie.gv.at
    Das Infoportal des Klimaschutzministeriums liefert aktuelle Informationen zur Energieversorgung.
    energie.gv.at


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  • Faszinierend. In Österreich ist selbst eine Diskussion über einen NATO Beitritt ein Tabubruch aber gleichzeitig wird geschmollt, dass man nicht eingeladen wird, wenn es um die Luftabwehr Europas geht.

    https://orf.at/stories/3289848/

    Na, der Orban, unser neuer lupenreiner Demokrat im Osten, macht ja auch nicht mit, der lässt die russischen Raketen und Flugzeuge eh fein durch zu Euch.


    irgendwie blöd, wenn man plötzlich nen Feind als Nachbarn hat?


    Bleibt noch die Frage, was die Russen überhaupt in Österreich wollen. Für die Unterwerfung Österreichs unter den russischen Diktator brauchen die doch keinen Krieg anzetteln, sondern nur das Ergebnis an der Wahlurne beeinflussen.


    An unserer Seite sitzen die Polen. Die machen auch nicht mit, kaufen dafür aber 1500 neue Panzer, ein paar hundert Panzerhaubitzen und 500 HiMars und es vergeht kein Tag wo die Polen nicht einfordern, dass die Deutschen ihr 280 Panzer (davon 100 einsatzfähig?) gefälligst an die Ukraine abgeben sollen.


    Da fragt man sich unweigerlich auch, was die eigentlich so vorhaben.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

    Einmal editiert, zuletzt von Cephalotus ()

  • Die wirtschaftlichen Auswirkungen auf den Industriestandort Deutschland schlagen immer mehr durch, insbesondere durch die gestiegenen Energiepreise durch den Wegfall des kostengünstigen Erdgases aus Russland:


    Verband der Chemischen Industrie: „Der Standort Deutschland ist nicht mehr konkurrenzfähig“ (berliner-zeitung.de)


    Zitat: "Die Situation in der Chemieindustrie ist so ernst wie nie zuvor. Die Energie- und Rohstoffkosten unserer Unternehmen haben sich seit Anfang 2021 vervielfacht. Das ist brutal. Die explodierenden Preise haben in der Tat zur Folge, dass sich einige Produktionsprozesse in Deutschland nicht mehr lohnen. Die Chemieproduktion ist seit Jahresbeginn insgesamt um mehr als zwölf Prozent eingebrochen. Die Situation wird sich weiter zuspitzen, wenn die Politik nicht wie angekündigt massiv gegensteuert."


    ....und BASF:


    Zitat: "Das Sparprogramm des BASF-Konzerns wird wohl massiven Stellenabbau in Deutschland zur Folge haben. Das wurde bei der Vorstellung der BASF-Quartalszahlen am Mittwoch deutlich. In Deutschland rutschte der Chemiekonzern im dritten Quartal in die roten Zahlen.

    Über die genaue Höhe der Verluste in Deutschland gab es keine Angaben. Der bereinigte operative Gewinn des Konzerns sank im 3. Quartal um 28 Prozent auf 1,348 Milliarden Euro. Ausführlich begründete der Vorstandvorsitzende Martin Brudermüller das im Vorfeld angekündigte Sparprogramm. Im BASF-Stammsitz Ludwigshafen soll es demnach deutlichen Stellenabbau geben – zum Umfang äußerte sich die Konzernführung aber bislang nicht, so die „Rheinpfalz“. Brudermüller bezeichnete es als notwendig, die „Kostenstrukturen so schnell wie möglich und auch dauerhaft anpassen“.

    Die zusätzlichen Kosten für Erdgas in den ersten neun Monaten bezifferte Brudermüller auf 2,2 Milliarden Euro gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2021."


    Was wir hier sehen ist eine Deindustrialisierung Deutschlands in einem Maßstab der vom Ende her noch nicht abzusehen ist. Damit wandern nicht nur Arbeitsplätze sondern auch Know-How und die Möglichkeit zur Selbstversorgung mit ins Ausland. Und wie man am Beispiel BASF sieht auch weiterhin gerne nach China.


    Zitat aus verlinktem Artikel: "Wie der Branchendienst Chemie Technik berichtet, baut BASF derzeit beispielsweise am neuen Verbundstandort im chinesischen Zhanjiang eine Neopentylglykol-Anlage (NPG). Das chemische Zwischenprodukt werde unter anderem in Pulverlacken verwendet.

    BASF plane dem Bericht nach, die NPG-Anlage im vierten Quartal 2025 in Betrieb zu nehmen. Für den künftig drittgrößten Standort Zhanjiang hatte BASF im Juli 2022 die Investitionsgenehmigung erteilt.

    Anfang September 2022 hat der Konzern laut „Chemie Technik“ dort bereits die erste Anlage in Betrieb genommen: eine Produktionsanlage für technische Kunststoffe."


    Schaut man sich dann die Bedeutung der Chemieindustrie für Deutschland an kann einem schon Angst und Bange ob der Entwicklung werden:


    Chemieindustrie: Transformation in vollem Gange | Statista


    Wenn dazu noch die Autoindustrie in schwereres Fahrwasser kommt und stärker von den asiatischen Herstellern im EV-Markt bedrängt wird, dann werden wir in Deutschland ganz gehörig Abrutschen.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Polen errichtet Stacheldrahtzaun an Grenze zu Kaliningrad

    Polen will eine provisorische Absperrung an seiner mehr als 200 Kilometer langen Grenze zur russischen Exklave Kaliningrad errichten. Es handele sich um einen 2,5 Meter hohen und drei Meter breiten Stacheldrahtverhau, teilte Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak der Agentur PAP zufolge heute in Warschau mit. Die Arbeiten würden sofort beginnen.

  • Die wirtschaftlichen Auswirkungen auf den Industriestandort Deutschland schlagen immer mehr durch, insbesondere durch die gestiegenen Energiepreise durch den Wegfall des kostengünstigen Erdgases aus Russland:


    Verband der Chemischen Industrie: „Der Standort Deutschland ist nicht mehr konkurrenzfähig“ (berliner-zeitung.de)

    Ach und was sagt uns das. Wer wollte den das billige Gas aus Russland und hat die Politik bekniet. Die konnten garnicht genug davon bekommen. Und nun jammern sie das sie nichts mehr verdienen, Ihre Standorte in Gefahr sind und sie warscheinlich ins Ausland ausweichen müssen wenn ihnen die Politkk nicht weiterhilft. Ja wo sind wir den?

  • Wo wollen sie ihre Produktion denn hinverlagern? Die Energiepreise sind gerade überall in Europa hoch. Nach China? Damit man sich dort einen Großteil des Know hows einverleibt und kopiert? In dem Fall dürfte auch einiges an Absatz wegfallen, da die USA immer mehr auf Abstand zu China gehen. Und spätestens wenn China nach Taiwan greift werden auch wir Europäer nicht drum rum kommen China zu sanktionieren.


    Ach und was sagt uns das. Wer wollte den das billige Gas aus Russland und hat die Politik bekniet. Die konnten garnicht genug davon bekommen. Und nun jammern sie das sie nichts mehr verdienen, Ihre Standorte in Gefahr sind und sie warscheinlich ins Ausland ausweichen müssen wenn ihnen die Politkk nicht weiterhilft. Ja wo sind wir den?

    Da muss ich dir Zustimmen. Zu Beginn der Lockdowns haben auch alles geschrien, Deutschland würde Deindustrialisiert und die entsprechenden Unternehmen haben kräftig hilfen kassiert. Und jetzt wo es Kriegsbedingt vorübergehende Teuerungen gibt wird wieder gejammert?

    Da muss man eben wie der Rest der Gesellschaft durch.

    Die Entscheider dieser Unternehmen genießen immerhin auch alle Annehmlichkeiten und Sicherheiten dieses Landes. Da kann man nicht bei jedem Rückgang der Gewinne mit Abwanderung drohen

  • Wir sind in der Situation, dass im Zweifelsfall dauerhaft Arbeitsplätze verloren gehen und Know-How in das Ausland abwandert. Ein Großteil unseres Wohlstands als Exportland basiert nun mal auf kostengünstiger Energie zur Weiterverarbeitung.


    Es gibt ja sehr überschaubare Optionen:


    • Der Staat und damit die Steuerzahler subventionieren die Energie auf ein Maß was in Summe aus Lohnstückkosten und Energiekosten uns ein weltmarktfähiges Niveau sichert. Das ist aber nur eine Zeit lang notwendig und wird auch irgendwann mit dem innereuropäischen Wettbewerbsrecht bezüglich der Subventionen kollidieren.
    • Wir akzeptieren die Abwanderung und haben dann im schlimmsten Fall dauerhafte Arbeitsplatzverluste, geringere Steuereinnahmen, höhere Sozialkosten etc.
    • Wir schaffen es mal eine grundlastfähige Energie-Situation zu schaffen wo die grüne Energie in ausreichendem Maße zur Verfügung steht und das extrem schnell, denn was an Arbeitsplätzen weg ist bleibt in großen Teilen auch weg
    • Wir lassen uns wieder von Russland mit Gas beliefern
    • Wir hoffen auf einen weltweiten Wirtschaftseinbruch der Energie wieder billiger werden lässt, doof nur, dass wir dann auch von wegbrechenden Kunden finanziell getroffen werden

    Egal welchen Weg man geht er ist unschön. Da Kapital aber ein scheues Reh ist wird man hier gegen die Wirtschaftsdynamik nicht ankommen. Die Energiepreise sind Schlüsselwächter für unseren Wohlstand.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Da muss man eben wie der Rest der Gesellschaft durch.

    Die Entscheider dieser Unternehmen genießen immerhin auch alle Annehmlichkeiten und Sicherheiten dieses Landes. Da kann man nicht bei jedem Rückgang der Gewinne mit Abwanderung drohen

    Du kannst auch als Unternehmensführung weiterhin hier nett und trocken sitzen und trotzdem im Ausland produzieren. Das Klientel ist übrigens sehr mobil, sollten sich hier die gesellschaftlichen Verhältnisse ändern werden sie sich ein anderes sicheres Land suchen.


    Und das "die Unternehmen da durch müssen" mag von dir so gewünscht sein, entspricht aber nicht der Realität wie BASF und genügend andere Beispiele zeigen. Wenn das so weiter geht haben wir hier auch in Zukunft eine sehr überschaubare Glasherstellung, Porzellanherstellung, Aluminiumverhüttung und und und.


    Firmen handeln nur begrenz moralisch, sie sind gewinnorientiert. Und sie sind mobiler als man denkt.

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  • ....und BASF:


    Zitat: "Das Sparprogramm des BASF-Konzerns wird wohl massiven Stellenabbau in Deutschland zur Folge haben. Das wurde bei der Vorstellung der BASF-Quartalszahlen am Mittwoch deutlich. In Deutschland rutschte der Chemiekonzern im dritten Quartal in die roten Zahlen.

    Aktuelle Dividenenrendite von BASF: 7,5%

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

    Einmal editiert, zuletzt von Cephalotus ()

    • Der Staat und damit die Steuerzahler subventionieren die Energie auf ein Maß was in Summe aus Lohnstückkosten und Energiekosten uns ein weltmarktfähiges Niveau sichert.

    Super Idee.


    Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen. (chin. Sprichwort)


    Putins Krieg wird das Ende des fossilen Zeitalters beschleunigen. Und Du willst das subventionieren?


    IEA-Chef Fatih Birol: Die derzeitige Krise beschleunigt die Energiewende | Euronews


    Das wäre wie 1920 Pferdekutschen zu subventionieren.


    Mal wieder ein "Deutschland geht unter" Beitrag von Dir.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Wir sind in der Situation, dass im Zweifelsfall dauerhaft Arbeitsplätze verloren gehen und Know-How in das Ausland abwandert.

    Jep. So sind in der PV-Branche nach Schätzungen allein in D in den letzten 15 Jahren rund 300.000 Jobs verloren gegangen. Das sind fast 8x mehr Beschäftigte, als die BASF in D überhaupt hat (39.000, weltweit 111.000). Hat niemanden groß gestört, waren ja eh nur so komische Öko-Energie-Hersteller, die da hops gingen. Das gleiche spielt sich paradoxer Weise grad bei der Windenergie in D (und nur in D) ab. Ich frage mich, woran es liegt? Sind die Geschäftsmodelle der dt. EE-Anbieter nur auf die Abschöpfung von Subventionen ausgelegt gewesen? Manchmal könnte man es meinen.


    Aber auch eine Grundstoffindustrie wie die Chemiebranche wird sich nicht auf Dauer in Hochlohn-Ländern halten können. Siehe Textil, Bergbau, Stahl, Elektronikproduktion. Sind entsprechend alle auch schon weg. Speziell die Branchen, die nach alten Strickmustern wirtschaften: Energie muss billig sein, Rohstoffe müssen billig sein, qualifizierte Ausbildung der Arbeitskräfte muss billig sein.


    Die Drohung mit der Abwanderung hat ihr Potenzial in den letzten Jahren deutlich verloren. Wohin will man von Europa abwandern? China lohnt sich nur noch, wenn man dort lokal auch verkauft. In China produzieren und dann in Europa verkaufen wollen, hätte in einer ideal globalisierten Welt ohne Pandemien wunderbar funktioniert. Mit der "Neuen Seidenstraße" und entsprechend leistungsfähigen Bahnverbindungen zwischen Asien und Europa hätte man Modeartikel wie Smartphones, Notebooks, Freizeitsportartikel, Bekleidung etc. innerhalb von einer Woche zur Kundschaft nach Europa bringen können, anstatt wochen-monatelange Schiffsrouten auf sich nehmen zu müssen. Hätte. Jetzt kämpfen die inländischen Firmen in China ums Überleben und ausländische Jointventures haben riesen Probleme, Expats zu finden, die sich unter den seit zwei Jahren herrschenden Bedingungen einen China-Aufenthalt überhaupt noch antun. Die Wirtschaftsblöcke China und Rest der Welt driften handelsmäßig gerade auseinander wie ein von der Arktis abgebrochenes Stück Schelfeis. Wir wollen das momentan nur noch nicht wahrhaben.Was sich gerade z.B. im Foxconn-Werk in Zhengzou abspielt, lässt einen gruseln: die 200.000 Arbeitskräfte sind im Werk interniert, wegen COVID-19-Ausbrüchen sind die Kantinen geschlossen worden, die Arbeiter sollen in ihren Schlafunterkünften auf dem Gelände essen. Das klappt aber nicht so recht und während die einen Hilferufe nach draußen abzusetzen, dass sie nichts zu Essen haben, versuchen viele Arbeiter, von dem Gelände zu entkommen, klettern über Zäune mit ihren Habseligkeiten und flüchten zu Fuß mit Rollkoffern über die Zubringerstraßen des Werks. Verfolgt von der "Corona-Polizei", die die Zero-COVID-Politik konsequent durchsetzen soll.


    Insofern würde ich mir als Unternehmenslenker in Mitteleuropa über den Schritt einer Abwanderung nach Fernost momentan sehr gut überlegen.

    Auch der Blick in die Nachbarländer, in denen die Energiekosten niedriger seien, hilft nur bedingt: EDF in Frankreich baut gerade ein gigantisches Defizit auf, bei 32 Mrd. € Minus ist man dieses Jahr schon, weil man die eigenen AKWs nicht im Griff hat und der Staat die Strompreise gedeckelt hat. Funktioniert wie lange?


    Interessanterweise werden aus der heimischen Industrie die Rufe immer lauter, der Staat möge doch bitteschön auch in D den Energiesektor wieder mehr unter seine Kontrolle nehmen, damit Energie nicht mehr zum Börsenhöchstpreis gehandelt wird, sondern als Bestandteil der Daseinsvorsorge wie Wasser und Verkehrswege einfach zum Selbstkostenpreis "da ist". Da reibt man sich verwundert die Augen.


    Die Unternehmen, die jetzt in Eigenversorgung durch PV- und Windparks investieren, brauchen nicht mit Abwanderung zu drohen und haben nachher gegenüber den abgewanderten Unternehmen den Vorteil, hier vor Ort zu sein. Wenn einer wie BASF seine irgendwo im nirgendwo günstiger produzierten Massengüter wieder teuer per Schiff hierher transportieren muss, dann ist unterm Strich gar nichts gewonnen. Denn gerade die Schiffstransporte werden mittelfristig immer teurer (ausgenommen Segelschiffe...).

  • Derweil wird in Schweden das erste Stahlwerk gebaut, das grünen Stahl mit grünem Wasserstoff produziert.


    Wenn BASF künftig an die Autoindustrie verkaufen will geht das nicht mit dreckigen Kunststoffen made in China. Auch der Import in den EU wird über kurz oder lang reglementiert werden, um carbon leakage zu vermeiden. Da is nix mit billiger Kohle in China.


    das wird BASF auch alles selber wissen, man nutzt halt die Gelegenheit zum jammern und für staatliche Hilfen. Den Gasspeicher der eigenen Tochter hat man aber seinerzeit gerne an die Russen verkauft :winking_face:


    und wie gesagt, derzeit spuckt BASF derzeit 7,5% Dividende für die Aktionäre aus.


    Und das Bild hatte ich mal für was anderes gebaut, aber ich nutze das hier mal.


    Stromproduktion aus Kernenergie vs. EE in Europa:


    Europe.jpg




    und in China:


    China.jpg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Estland markiert seine Bunker für die Bevölkerung und kämpft mit der desolaten Bunkerinfrastruktur im Land.

    Angst vor russischen Angriffen: Estland auf schwieriger Bunkersuche
    Öffentliche Gebäude, Schulen, Shoppingcenter – aus Angst vor russischen Angriffen ist die Regierung in Estland laut einem Medienbericht derzeit auf…
    orf.at

    „Vor zehn Jahren war die vorherrschende Meinung, dass es keine konventionellen Gefechte und keine Raketen mehr geben würde“, wurde Estlands Innenminister Lauri Läänemets bei „Bloomberg“ zitiert. Doch: „Nur weil es heute keinen Krieg mehr gibt, heißt das nicht, dass wir uns nicht auf das Schlimmste vorbereiten müssen.“


    Läänemets zufolge habe Estland seine Bunkerinfrastruktur über die vergangenen dreißig Jahre stark vernachlässigt. Um Wohnhäuser mit einfachen Schutzräumen auszustatten, werde es einige Jahre dauern – und um ein Netz von hochsicheren, zweckmäßig errichteten Schutzräumen zu bauen, werde es überhaupt Jahrzehnte brauchen.

    Auch interessant, dass die EU-Kommission aufgefordert wurde etwas für die Stärkung der zivilen Sicherheit zu machen. Bin gespannt was daraus wird.

    Anfang November riefen die Innenminister der baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen die EU-Kommission zudem dazu auf, eine Diskussion über die Stärkung der zivilen Sicherheit einzuleiten. Die Innenminister verwiesen auf die Bedeutung einer angemessenen Vorbereitung auf potenzielle chemische, biologische, radiologische und nukleare Bedrohungen und Unfälle.


    Deren Folgen könnten sich über die Grenzen einzelner Staaten hinaus ausbreiten und Auswirkungen für ganze Regionen und sogar ganz Europa haben. Auch sollten angesichts des Ukraine-Krieges das öffentliche Bewusstsein und Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung verbessert und gemeinsame Zivilschutzübungen diskutiert werden.

  • Auch interessant, dass die EU-Kommission aufgefordert wurde etwas für die Stärkung der zivilen Sicherheit zu machen. Bin gespannt was daraus wird.

    Optimistischer Ausblick: es wird zumindest eine ernsthafte öffentliche, ergebnisoffene, politische Diskussion über einen besseren Zivilschutz in der EU geben.


    Pessimistischer Ausblick: es wird keine Diskussion geben, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Es werden also einige politische Beruhigungspillen, idealerweise in der Farbe blau, verteilt und man macht weiter, wie bisher. Bloß nichts diskutieren, was auch nur annähernd in Richtung rote Pille gehen könnte. Das würde Teile der Bevölkerung erheblich verunsichern und womöglich auf die Barrikaden bringen.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Ich sehe durchaus die Möglichkeit einer Sonderförderung, besonders für EU-Staaten in Osteuropa, für die Errichtung und Sanierung von Zivilschutzbunkern.


    Im Anbetracht des Ukraine-Krieges gibt's hier wohl kaum ernsthaften Widerstand in der Bevölkerung.