Nahrungsmittelkrise voraus?

  • Das ist ja mal das Ende der Welt. .50 Euro das Kg Mehl.

    Naja, gestern Abend waren da auch Knaller bei, da hat das Kilo einfaches Hausmarken-Mehl "Ja!" etc. 2, 3 und sogar bis 4 Euro gekostet. "Normal" wären in Deutschland dafür 40 oder 50 Cent?


    Auch die 4 Euro würden in Deutschland niemanden per se verhungern lassen. Keine Ahnung, ob bei solchen Mondpreisen bereits der Tatbestand des Wuchers im juristischen Sinne erfüllt ist. Ich denke nein, da keine Not- oder Zwangslage im eigentlichen Sinne ausgenutzt wird. Gibt in Deutschland ja noch genügend Quellen. Als im gesellschaftlich-philosophischen Sinne unmoralisch dürfte es von den meisten Leuten dennoch angesehen werden.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Seit Beginn der Pandemie, und mehr noch jetzt seit Beginn der Ukrainekrise, scheinen die Medien eine perverse Lust am Herbeischreiben von Katastrophen und Verknappungen entwickelt zu haben.

    Panik, Panik Panik. Sie beherrscht inzwischen alles.

    ...


    Kann ich nur bestättigen: Lese gerade in der Zeitung das kriegsbedingt der Honig knapp werden könnte. Ukraine ist angeblich ein wichtiger Honigproduzent...

    Wer anderen eine Bratwurst brät, der hat ein Bratwurstbratgerät...

  • Bei DM war gestern kein "normales" mehl zu bekommen. Meine lieblingsmühle hatte nur ne halbe stunde den online shop geöffnet und das nächste Mal wieder im april ...

    aus DE gesendet....

  • Die Frage kann man sich stellen und in wie weit D zu 100% Anhängig ist von Russland und der Ukrainer, oder ob nicht schon wieder alle durchknallen wie mit dem Klopapier.

  • Eine existenzielle Abhängigkeit bei Gütern, die wir aus UA oder RUS importieren, sehe ich außer bei Öl&Gas für uns Europäer nicht wirklich.


    Eine globalisierter Handel kauft dort ein, wo es am günstigsten ist. Und dann kommen Senfkörner halt aus RUS und Sonnenblumenöl aus UA. Wenn diese Lieferländer nun ausfallen, dann sucht sich der Handel andere Lieferanten. Und weil das nicht auf Knopfdruck geht, dauert es halt mindestens eine Erntesaison, bis man den Ausfall kompensiert hat.

  • Naja, gestern Abend waren da auch Knaller bei, da hat das Kilo einfaches Hausmarken-Mehl "Ja!" etc. 2, 3 und sogar bis 4 Euro gekostet. "Normal" wären in Deutschland dafür 40 oder 50 Cent?

    Ich kauf Bio-Vollkornweizenmehl für 80ct/kg. Dinkelvolkornmehl kostet hier schon immer das Doppelte, aber wozu? Gab bisher noch keine Knappheit, wobei ich die letzte Woche auch ned geschaut hab, ich hab da einen rotierenden Vorrat und wenn jetzt mal 3 Wochen die Regale leer sind ist mir das egal.


    Brot backe ich heute mit Backmischungen aus Faulheit, wobei ich die dann meist mit etwas Mehl strecke, um den Salzgehalt der Fertigmischungen zu reduzieren und dann je nach Lust und Laune noch Ballaststoffe (Kleie, Flohsamen,...), Körnermischungen, Chia, Leinsamenschrot usw dazu gebe.


    Typischerweise kommt dann da so ein frisches 800g Brot nach meinen Wünschen aus dem Automaten raus für ca. 80-90ct und fast keinem Arbeitsaufwand. Davon sind 15ct Stromlosten.


    Ich mach das erst seit 2 Jahren, weil ich nie ein vernünftiges Notfallkonzept für Brot hatte (ich mag Dosenbrot nicht freiwillig essen) und frag mich, warum ich da nicht früher drauf gekommen bin.

    Beim Bäcker kauf ich als Brot gelegentlich nur noch das krasse Zeug wie Roggenvollkornschrotbrot (krieg ich selber nicht hin) oder diese Saatenbrote ohne Mehl.

    Das Zeug ist ja eh schon teuer und das kauft man nicht, wenn man Geld für Lebensmittel sparen müsste.


    MfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Eine existenzielle Abhängigkeit bei Gütern, die wir aus UA oder RUS importieren, sehe ich außer bei Öl&Gas für uns Europäer nicht wirklich.


    Eine globalisierter Handel kauft dort ein, wo es am günstigsten ist. Und dann kommen Senfkörner halt aus RUS und Sonnenblumenöl aus UA. Wenn diese Lieferländer nun ausfallen, dann sucht sich der Handel andere Lieferanten. Und weil das nicht auf Knopfdruck geht, dauert es halt mindestens eine Erntesaison, bis man den Ausfall kompensiert hat.

    Eben.


    Wir zahlen dann eben 20% mehr als andere und schon fließen die Waren zu uns.


    Die 20% drängen in anderen Ländern die Leute halt vom Markt (siehe z.B. Tortillakrise in 2007) und bei uns ist es nur für die kritisch, bei denen es auf wirklich jeden Cent drauf an kommt. Der Durchschnitt in D gibt heute nur um die 10% des Einkommens für Lebensmittel aus, wobei man da sicherlich das ein oder andere auch wegsparen könnte mit krass positiven Auswirkungen, ich denke da z.B. daran Coca Cola und Co durch Wasser zu ersetzen.


    Eine Untergewichtspandemie haben wir hierzulande ja auch nicht gerade. (und übrigens global auch nicht mehr)


    Sonnenblumen wachsen übrigens auch bei uns und ich vermute mal, die werden im April gesät. Wenn sich der Preis für die Ware krass erhöht hat (hat es das?) könnte ja auch hierzulande der ein oder ander auf die Idee kommen, das mal auszuprobieren. Ob das logistisch machbar ist weiß ich nicht, aber die Anbieter des Saatguts verweisen auf den ersten Blick nicht auf spezielle Maschinen o.ä...


    Sonnenblumen: Ertragsstärke in offiziellen Versuchen bestätigt | Syngenta


    MfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

    Einmal editiert, zuletzt von Cephalotus ()

  • In der "Toilettenpapierkrise" hatte die Schwiegermutter (Alleinstehende Frau Mitte 60) eines Arbeitskollegen 12 Pack gekauft. Außerdem noch zig Kg Mehl (obwohl sie außer Plätzchen zu Weihnachten nie bäckt). Noch Fragen?


    Wenn jetzt jeder loszieht und drei Flaschen Öl auf Vorrat kauft ist das eben aus. Das gibt sich recht schnell wieder aber für einige Tage ist da eben kein Öl mehr im Laden.

  • In der "Toilettenpapierkrise" hatte die Schwiegermutter (Alleinstehende Frau Mitte 60) eines Arbeitskollegen 12 Pack gekauft. Außerdem noch zig Kg Mehl (obwohl sie außer Plätzchen zu Weihnachten nie bäckt). Noch Fragen?


    Wenn jetzt jeder loszieht und drei Flaschen Öl auf Vorrat kauft ist das eben aus. Das gibt sich recht schnell wieder aber für einige Tage ist da eben kein Öl mehr im Laden.

    ….bis dann der Nachschub aus den Zentrallagern abverkauft ist, aber nix mehr nachkommt.


    Biden-Aussagen zu eventuellen Nahrungsmittelverknappungen:


    https://www.foxnews.com/politi…ollowing-sanctions-russia

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • 805 Gramm? WTF, wer isst denn diese Mengen?

    Wenn man gerne kocht oder auch öfter BBQ macht, geht das schon in die Richtung:


    HonigSenfDillsauce für Fisch

    Senf statt Butter für ein schönes Käsebrot

    Burger- und BBQ-Saucen selber machen

    Braten und Spareribs u.a. damit marinieren


    Da braucht es nicht nur das Leberkäsweck :winking_face:

  • Trotzdem, pro Kopf ? BBQ Saucen odef Marinaden mit ein oder 2 EL Senf macht man ja auch gleich für mehr Leute... bis du da pro Person solche Mengen verbrauchst?

  • Sonnenblumen wachsen übrigens auch bei uns und ich vermute mal, die werden im April gesät. Wenn sich der Preis für die Ware krass erhöht hat (hat es das?) könnte ja auch hierzulande der ein oder ander auf die Idee kommen, das mal auszuprobieren. Ob das logistisch machbar ist weiß ich nicht, aber die Anbieter des Saatguts verweisen auf den ersten Blick nicht auf spezielle Maschinen o.ä...


    Sonnenblumen: Ertragsstärke in offiziellen Versuchen bestätigt | Syngenta

    Bei uns in der Gegend werden Sonnenblumen gar nicht so selten angebaut. Könnte sein, dass es dieses Jahr mehr wird, jedenfalls könnten die Bauern jetzt noch umplanen

  • Gestern war ich hier in NRW im Aldi, Real und am Abend noch im Kaufland einkaufen. Mehl gab es überall genug, Regale waren voll.

    Ja, Sonnenblumenöl war teilweise ausverkauft.

    Aldi hat mittlerweile wieder das gute 4-lagige Klopapier, also alles wieder gut :winking_face:

  • Bei uns in der Gegend werden Sonnenblumen gar nicht so selten angebaut. Könnte sein, dass es dieses Jahr mehr wird, jedenfalls könnten die Bauern jetzt noch umplanen

    Ich habe auch schon vor Jahren Sonnenblumen angebaut. Das einzige was sie brauchen sind ausgiebige Düngegaben. Bei den heutigen Preisen allerdings wieder ein Handicap. Aber es gibt ja immer noch genug Gülle.

  • Frage: weiss einer von euch wie die Getreidetrocknung vor Einlagerung im Silo in %ten in Europa erfolgt bezüglich der Energieversorgung?


    USA haben ja wohl das steigende Problem das die im Mittleren Westen dafür hauptsächlich LNG-Gas verwenden da schlechte Pipelineanbindung. Deshalb der Großteil der Trocknungsfabriken mit LNG und da haben wir gerade fallende Lagerbestände.


    Getreide anpflanzen und ernten ist ja das Eine, die richtige Einlagerung ohne "Schimmel" das andere und dafür muss ja die energieintensive Trocknung durchgeführt werden.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Frage: weiss einer von euch wie die Getreidetrocknung vor Einlagerung im Silo in %ten in Europa erfolgt bezüglich der Energieversorgung?

    Alles was über 14,5% liegt muss getrocknet werden. Langzeit Lagerung bei 10° und 14,5 Luftfeuchtigkeit.

  • Ich meinte eigentlich die Energieform mit der die Trocknungsanstalten arbeiten. Nutzen die Gas, Elektro oder wie wird das hauptsächlich bei uns in Europa gemacht?

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Ich habe mal bei meinem alten Futterlieferanten nachgefragt. Die benutzen einen Ölbrenner.