DIY Aquarium-Luftfilter bei Atomunfall?

  • Hi,


    hatte gestern eine (vl schräge) Idee für einen DIY Luftfilter, der aus relativ einfachen Komponenten baubar ist - weiß aber nicht ob er gut funktionieren würde, daher meine Frage was Ihr davon haltet :grinning_squinting_face:


    Ziel ist es, bei einem Nuklearunfall oder Atombomben-Angriff (beides in großer Ferne, nicht in der Nähe) das abgedichtete Haus zumindest zeitweise belüften zu können, bevor man an einer CO2 Vergiftung stirbt oder gezwungen ist. Geht also eher um den Fallout und nicht um die Abwehr von Druck oder Temperatur.


    Hier meine Idee:


    Man nehme einen Kübel oder bestehendes Aquarium (zum Durchdenken mal ohne Fische :)) und mache einen Wasser-Zufluss via Wasserleitung und einen Abfluss zB Klo oder Abfluss - sodass das Wasser in dem Behältnis ständig getauscht werden kann.


    Im 2ten Schritt gibt man einen Aquarium-Luftstein/Sprudler dazu, welcher von einer elektrischen Luftpumpe außerhalb der Wohnung belüftet wird


    Sprudler so wie hier:81izKkbUSwL._AC_SS450_.jpg


    Durch den Sprudler werden nuklear-strahlende Partikel gefiltert und an das Wasser abgegeben - und das Wasser selbst wird ständig über die Wasserleitung / Abfluss getauscht.


    Vorraussetzung ist dafür natürlich Strom & nicht-verstrahltes Trinkwasser (kann in meinem Szenario als gegeben angesehen werden).


    Denkt Ihr dass das funktionieren könnte? :grinning_squinting_face:


    Hier noch eine Skizze, hoff es ist irgendwie verständlich :grinning_squinting_face:


    Bildschirmfoto 2022-03-20 um 22.21.42.png

  • Ben

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Ich kenne mich mit der Physik dahinter nicht genau aus, aber verhindert der Aufbau, dass da große Luftblasen mit ungewünschtem Inhalt aufsteigen, ohne gefiltert zu werden? Ich würde da eher auf HEPA-Filter vertrauen, die genau für so einen Zweck gedacht sind…

  • Zumindest als Vorfilter für einen HEPA funktioniert das super. Allerdings ist es mit den Luftmengen durch einen Sprudelstein und eine Aquariumpumpe so ne Sache. Die paar Liter pro Minute reichen eventuell gerade so für eine Person. Ich würde aber im Haus lieber einen leichten Überdruck mit gefilterter Luft haben wollen damit der Wind den Staub nirgends rein drücken kann. Würde man aber mit einer stärkeren Pumpe und sagen wir mal 10-15 Sprudelsteinen arbeiten sollte es einen Großteil rausziehen können. Mit HEPA oder ohne reduziert es auf jeden Fall die Last. Einen Denkfehler hast Du aber noch. Mit Überlauf bekommst Du zwar alle Schwebeteile abgeführt aber nach und nach würde das Becken wohl verschlicken so das Du es wahrscheinlich alle 2 Wochen komplett reinigen müsstest.

  • [...] Kärcherstaubsauger

    Das finde ich bisher die beste Lösung.

    Die Variante mit der Aquarienpumpe ist sicher nicht schlecht, aber wäre nur als Vorfilter geeignet und zudem ist der Luftstrom relativ klein.

    Ein Staubsauger zieht da schon einiges mehr an Luft an und ist auch geprüft.
    Wäre mir viel sympathischer.


    Aber ein ständiges Austauschsystem dürfte meiner Meinung nach schwierig werden.
    Dann lieber zwischendurch das Wasser austauschen. Den Staubsauger für eine Minute abschalten und das Wasser austauschen dürfte meiner Vermutung nach kein Problem sein.

    Gruss Chevron


    46738 Mal editiert, zuletzt von Chevron (morgen, 11:55)

  • Aber ein ständiges Austauschsystem dürfte meiner Meinung nach schwierig werden.

    Hab mir meinen Sauger gerade etwas genauer angesehen. Ich seh da gute Chancen das Austauschsystem umzusetzen. Der Wasserbehälter ist von außen beidseitig zugänglich. Einfach anbohren auf beiden Seiten für Zu- und Ablauf. Das Gehäuse vom Sauger würde damit nicht zerstört werden. Den Wasserbehälter selber gibts auch als Ersatzteil für 53,55 EUR zum experimentieren.


    Man muss nur sicherstellen, das genau soviel Wasser abfließt wie man rein pumpt. Dazu könnte man den Sauger höhenmäßig über dem Abfluss platzieren, damit das Wasser selbständig abfließen kann. Den Zulauf entsprechend regeln damit der nicht wild reinpumpt. Dann könnte man das realisieren.

    Das tolle ist, für den Alltag hat man einen guten Sauger und im Notfall ist es das Luftfiltersystem. Damit steht nicht wieder extra was rum.


    Strom wird natürlich vorausgesetzt dafür.

  • Das Problem ist, dass der Wasserbehälter im Vakuum ist. Somit würde der Austausch des Wassers nicht funktionieren.

    Wenn du den Behälter anbohrst saugt der Sauger die falsche Luft an und würde keine frische Aussenluft mehr durch das Rihr ziehen.

    Gruss Chevron


    46738 Mal editiert, zuletzt von Chevron (morgen, 11:55)

  • Das Problem bei einer provisorischen Lüftung zum Schutz vor Fallout ist, dass man die Strömungsverhältnisse im Haus erstmal umkehren muss. In einem Bestandsgebäude zieht es normalerweise durch Ritzen in das Gebäude rein, ein Treppenhaus sorgt für einen Kamineffekt, durch Türen und Fensterritzen strömt Außenluft ins Gebäude und wenn sie sich im EG erwärmt hat, steigt sie durchs Treppenhaus oder vertikale Schächte (Kamin des Ofens, Dunstabzug) nach oben und entweicht dort wieder über undichte Stellen. Man wird ein Gebäude kaum vollständig abgedichtet bekommen.


    Zum Wirksamen Schutz vor Fallout müsste man im Gebäude durch Einblasen von gefilterter Luft einen leichten Überdruck erzeugen, damit Luft durch die Ritzen nach draußen entweicht und nicht umgekehrt. Das ist um so schwieriger, je undichter das Gebäude ist.

    Ermitteln kann man die Luftwechselrate durch Undichtigkeiten mit einem Blower-Door-Test, wie er bei Neubauten in D nach der Energie-Einspar-Verordnung EnEV vorgesehen ist. Dann weiss ich, wie stark meine Überdruckbelüftung sein muss, um belastete Luft nicht eindringen zu lassen.


    Um sich im Falle eines Einsatzes von Atomwaffen einige Zeit vor Fallout schützen zu können, dürfte die Abdichtung eines größeren Kellerraumes in Verbindung mit einer klassischen Schutzraumbelüftung mit manueller Notbedienung am sinnvollsten sein. Man sollte sich auf 1-2 Wochen Aufenthalt einrichten und wird sich auch nicht auf eine externe Stromversorgung verlassen können.

    Vielleicht könnte man so ein manuelles großes Grillgebläse als Notlüfter umfunktionieren. Man müsste den seitlichen Lufteinlass mit einem Flansch versehen, um einen Luftschlauch oder PVC-Rohr anschließen zu können, der/das zu einer Filterbox mit einem LKW-Luftfilter führt, in dem die Außenluft gereinigt wird.

  • Das Problem ist, dass der Wasserbehälter im Vakuum ist

    Stimmt, das hab ich überhaupt nicht bedacht. Dann bleibt nur regelmäßiges ausleeren.


    Man kann bei dem Sauger auch noch einen weitere HEPA 13 Filter bei der Gebäudeöffnung vorschalten, dann kommt in den Sauger schon mal viel weniger rein.


    Es muss aber jedem klar sein, das dieser "Staubsaugerfilter" nur ein behelfsmäßiger Ersatz ist der eine professionelle Filteranlage nicht ersetzen kann. Kostet dafür aber auch weniger.



    Um sich im Falle eines Einsatzes von Atomwaffen einige Zeit vor Fallout schützen zu können, dürfte die Abdichtung eines größeren Kellerraumes in Verbindung mit einer klassischen Schutzraumbelüftung mit manueller Notbedienung

    Weißt du zufällig in welcher Größenordnung diese Anlagen preislich sind? Hab da keinerlei Anhaltspunkte.

  • Guten Morgen,


    also die beste Übung bzw. einen guten Eindruck konnten wir doch letzte Woche durch den Saharastaub bekommen.

    Im Haus ist kein Staub - aus der Sahara 😉 - und das obwohl die Normalnutzung weiter wie gewohnt erfolgt ist.


    Normalnutzung := Katze raus,.., wieder rein, raus, rein…. in Tateinheit mit „Hausfrauenlüftung“ 🤨



    Im BugIn wird das massiv reduziert werden, zusätzliche Massnahmen zur Abdichtung getroffen werden.


    Es wird weniger Staub aufgewirbelt, da Verkehr zum Erliegen kommen wird.


    Je nach Wohnungsgrösse wird es dauern, bis das Raumluftvolumen kritische Werte annimmt, vorausgesetzt man kocht nicht mit Verbrennung.

    Bei uns gibt es dann halt kalt oder Tactical Food, nach einigen Tagen klingt die Aktivität ja merklich ab - gehe jetzt von FallOut durch Waffeneinsatz aus (7er-Regel) - und vielleicht regnet es den Staub auch mal ab - nicht wie jetzt beim Saharastaub.


    Der ist dann natürlich nicht weg, schon klar, aber zum Teil gebunden oder in der Kanalisation, oder….


    Easy ist das alles nicht, aber ich fange jetzt nicht an, eine Filteranlage zu basteln, mit der ich Gefahr laufe, die Lage zu verschlimmbessern.


    Meinung Off 😉


    Schönen Tag. Transalp

    Planung ersetzt den Zufall durch den Irrtum!

  • Im Haus ist kein Staub - aus der Sahara

    Und wie konntest du das genau feststellen das da nichts reinkam? Nur weil am Boden nicht so rot/braune Flecken sind wie im Außenbereich?


    Je nach Wohnungsgrösse wird es dauern, bis das Raumluftvolumen kritische Werte annimmt

    Eine Faustregel die mir vor kurzem untergekommen ist: Raumvolumen dividiert durch Personen ergibt die Stunden.

  • ....


    Eine Faustregel die mir vor kurzem untergekommen ist: Raumvolumen dividiert durch Personen ergibt die Stunden.

    Die Formel kommt mir seltsam vor. Das würde ja bedeuten, dass ich in meiner 60 m2 -Wohnung (2,5 m hoch) fast 2 Monate OHNE Frischluftzufuhr leben könnte ? (60 x 2,5 = 1.500; 1.500/24 = 62). Natürlich rechnerisch und ohne Berücksichtigung, dass ich nicht bis zum letzten Sauerstoff-Atom atmen kann, nichts verbrenne und dann nach 60 Tagen "umfalle", sondern schon früher. Aber selbst wenn ich von der Hälfte der Zeit ausgehe (1 Monat atmen), kommt es mir viel vor.

    .... gibt das Leben dir eine Zitrone, mach' draus eine Limonade.

  • :zany_face: [kopf-klatsch] ... natürlich. danke - macht mehr Sinn

    Das kommt davon, wenn man versucht Kopf-zu-rechnen und der alte Kopf nicht mehr so will.

    .... gibt das Leben dir eine Zitrone, mach' draus eine Limonade.

  • also die beste Übung bzw. einen guten Eindruck konnten wir doch letzte Woche durch den Saharastaub bekommen.

    Im Haus ist kein Staub - aus der Sahara 😉 - und das obwohl die Normalnutzung weiter wie gewohnt erfolgt ist.

    Beachte, dass radioaktive Schwebstoffe viel kleiner als Sand oder Stäube sind, siehe https://www.emw.de/de/filter-campus/filterklassen.html


    Das bedeutet: wo Sand und Staub nicht durchkommen, können radioaktive Schwebstoffe unter Umständen sehr wohl durchkommen. Was ich nicht weiß: mit welchen Partikelgrößen man bei einem Atomunfall oder einem Kernwaffeneinsatz rechnen muss. Ein Teil wird sich gegebenenfalls an größeren Partikeln festsetzen und mit groben Filtern wegfiltern lassen. Keine Ahnung, was da an kleinen Teilchen überbleibt.