Gasmangel: Auswirkungen & Vorsorge

  • Wir dürfen auch nicht vergessen, warum wir das tun.


    Beim Öl, wo es vergleichsweise einfach ist, die Lieferbeziehungen zu verändern, muss Russland derzeit einen Preisabschlag von über 30 USD/barrel hinnehmen, sonst wird es sein Öl nicht los.

    Natürlich schadet das auch Russland.


    Beim Erdgas gehen bzw gingen 155 Mrd. m³ pro Jahr nach Europa.


    Die neue Pipeline nach China "Power of Sibiria" schafft derzeit 10 Mrd m³ pro jahr.


    Gazprom hat eine LNG Kapazität von 10 Mio t, Novatek eine von 20 Mio t. Die Anlage des Novatek Konsortiums ist allerdings noch 12 Jahre von der Steuer befreit.


    Deutschland importiert im Moment angeblich 30% seines Gases noch aus Russland, Russland wiederrum scheint für 75% seiner Gasmengen derzeit schon aus technischen Gründe keine anderen Vermarktungsoptionen außerhalb Europas zu haben.


    Und auch Rusland kann das Gas im land nicht beleibig hin und her schieben, die chinesischen Pipelin wird aus ganz anderen Gasfeldern gespeist als die europäischen.


    Quelle: https://www.welt.de/wirtschaft…ist-Putin-von-Europa.html

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Bei uns haben die Stadtwerke gerade neue Preise für Gas bekannt gegeben.


    PLUS 75 PROZENT.


    Angeblich macht das für eine normale Familie 80 Euro monatlich aus, also fast 1.000,00 Euro jährlich.

    Die hatte ich schon im Herbst letzten Jahres. Ich bin auf die nächste gespannt.

  • Die dt. Bundesnetzagentur warnt vor dem Kollaps der Gasversorgung wegen Gazprom-Tochter Germania



    FAZ vom 8.3.2022: Gazprom-Tochtergesellschaft: Netzagentur warnt vor dramatischen Gasengpässen


    Die Bundesnetzagentur befürchtet, dass die von ihr verwaltete frühere Gazprom-Tochtergesellschaft Germania zusammenbrechen könnte – mit schweren Folgen für die ohnehin angespannte Versorgungslage in Deutschland und Europa.(...)

    Für die Weiterführung der Gruppe sei die Aufrechterhaltung der Geschäftsbeziehungen existentiell wichtig, so die Netzagentur. „Der operative Betrieb ist ohne die Beschaffung von Betriebsmitteln und das Angebot von Dienstleistungen gefährdet. Ohne Zugang zu Finanzmitteln droht der Gruppe die Zahlungsunfähigkeit“, schreibt der neue Behördenpräsident Klaus Müller.

    Die Folgen für das deutsche, aber auch für das europäische Energieversorgungssystem wären massiv: „Sie reichen vom Zusammenbruch des Gashandels, über eine Störung im Gastransport bis in die Ebene der nachgelagerten Endkundenlieferanten und Stadtwerke, bis hin zu einer zusätzlichen Gefährdung der Versorgungssicherheit durch einen möglichen Verlust der Speicherkapazitäten.“

    (...)

    „Die Gazprom Germania GmbH Unternehmensgruppe erfüllt zentrale und für die Versorgungssicherheit in Deutschland und Europa essentielle Funktionen.“

  • Ein Zugang zu Finanzmittel wird sich sicher finden lassen. Das Geschäft würde ich schon als systemrelevant einschätzen.

    Oder liege ich da total daneben?

  • Die Treuhänder müssen da erst mal das Firmengeflecht bis runter zu den Betreibern der Verteilnetze durchblicken. Denke mal die Sorge ist, dass da in der ehemals von Gazprom kontrollierten Lieferkette, hier und da was schiefgehem könnte, was man von der Bundesnetzagentur aus vielleicht nicht gleich bemerkt. Oder dass sabotiert wird (IT-mäßig). Würde mich nicht wundern.

  • Der Rubel steigt aus dem simplen Grund, weil die Zentralbank den Leitzins auf 20% verdoppelt hat.


    Offenbar glauben genügend Spekulanten, dass eine ausreichend gute Chance besteht, dass man sein Geld eines Tages wieder sieht.


    Mfg

    Der Rubel hat heute bzw. Gestern wieder Vor-Invasions-Niveau erreicht.


    https://www.manager-magazin.de…5d-4a1c-afe8-1f66029d4576


    Der entscheidende Faktor ist das Handelsbilanzdefizit. Die Zinserhöhung wirkt lediglich unterstützend zur Grundentwicklung, ist aber nicht der entscheidende Faktor. Die ganzen propagandistischen Äußerungen die bezüglich verfälschter Konvertierungsgegebenheiten und einer Nicht-Handelbarkeit geäußert werden sind schlichtweg Propaganda. Das ist in den jetzigen Zeiten aus "westlicher Sicht" nachvollziehbar, liefert aber nicht die wirklichen Marktbegründungen.


    Was wir (leider) sehen ist, dass die Sanktionen sich währungstechnisch ins Gegenteil verkehren so bitter das auch ist. Die indirekte Stärkung des Rubels wird anhalten. Im ersten Schritt ist das nur am Rande für den Westen gefährlich. Das Problem wird erst wirklich schlagend, wenn es Russland schafft im Markt die Lieferlücken durch die Sanktionen selbst zu kompensieren. Dann wird das ein selbsttragender Effekt wo wir keinen Einfluss mehr drauf haben noch Druck auszuüben. Sollte dieser Punkt eintreten, dann hat man aus russischer Sicht quasi die Autonomie vom Dollar erreicht mit Nachzugeffekten erst in Nieschenmärkten und dann im bilateralen Handel. Das sollte man sehr genau beobachten.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Die dt. Bundesnetzagentur warnt vor dem Kollaps der Gasversorgung wegen Gazprom-Tochter Germania

    Da werden noch viele Millionen in den notwendigen Erhalt aus Steuergeldern rein fließen. Ja, die Gazprom Germania hat wichtige innerdeutsche Verteil- und Bevorratungsfunktionen mit einem ausgedehnten Geschäftsbereich bis in den lokalen Sektor hinein. Insofern macht die Treuhandgestellung durch die BNetzA Sinn.


    Das Grundproblem bleibt aber ein rechtlicher Aspekt als auch die pure Gaslieferung an sich. Die schönste Infrastruktur der Welt hilft nur, wenn das Geschäfts-/Handelsgut verfügbar ist. Wenn das nicht der Fall ist dann wird die dazugehörige Infrastruktur quasi obsolet oder bei Geringmengen de facto wirtschaftlich nicht tragbar, es sei denn (was bei uns der Fall sein wird) man folgt dem Prinzip Hoffnung die Infrastruktur durch einen anderen Lieferanten wirtschaftlich tragbar aufzubauen. Egal wie es abläuft es wird teuer für uns werden.


    Lässt man die Gruppe über die Wupper gehen wird die Infrastruktur Schaden nehmen und ma riskiert eine noch weitergehende Fragmentierucg.


    Am Ende wird es die Wahl zwischen Pest und Cholera, eine einfache Neustrukturierung ist im augenblicklichen Umfeld nicht möglich. Und jeder Tag der Unsicherheit kostet sehr viel Steuergeld. Selbstverschuldete Situation wel man halt aus Kostengründen essenzielle Grundversorgungseinheiten privatisiert hat die ein Staat nie privatisieren sollte. Jetzt ist Payday für die Fehlentscheidungen in der Vergangenheit. Shit happens nur der Shit ist halt teuer.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Klassische Zwickmühle: Importstopp von Gas, Öl und Kohle aus Russland schickt die europäische Industrie in den Orkus. Dazu noch die "künstliche" Verknappung der Energieträger am Weltmarkt was die Preise für Öl, Gas und Kohle für die Entwicklungsländer und die Anti-Russland-Koalition erhöht.


    Neueste Idee ist ein Zoll den Russland für die Energieträger zahlen soll:


    https://www.focus.de/politik/a…-steigen_id_81032791.html


    Das ist wieder so ein Ansatz nach dem Motto: wasch mich aber mach mich nicht nass der nicht funktionieren wird.


    In geringen Größenordnungen vielleicht noch durchsetzbar. Wird jedoch der Grenznutzen (aus russischer Sicht) erreicht der nix anderes ist als die geringste Gewinnerwartung die Russland an die Energieträger hat wird schlichtweg der Export der Energieträger von Russland eingestellt werden. In der Gesamtrechnung wird Russland dabei nicht nur die eigene Untergrenze mit einkalkulieren sondern der Zeitpunkt wann die Zufuhren abgedreht werden wird auch bestimmt sein durch den Schaden den man damit der EU zufügen kann (kurz- und langfristig auch im Hinblick auf die Wettbewerbsfähigkeit der EU bei Industrieprodukten am Weltmarkt).


    Ganz am Ende dieses diabolischen Wettrennens bleibt dann wieder die die Frage: wer bricht zuerst ein? Russland durch fehlende Exporteinnahmen oder die EU durch fehlende Energieträger?


    Wenn man weiter wie bisher aus rein moralisch getriebenen Gründen die Danktionen immer höher schraubt werden wir uns selber ganz gehörig 8noch viel mehr al s jetzt) ins eigene wirtschaftliche Fleisch schneiden.


    Meiner persönlichen Einschätzung nach sind wir sehr nahe am Ende der Fahnenstange was möglich ist. Zeigt auch schön das Kohleembargo was die EU ja auf August festgesetzt hat. Da hofft man das bis dahin die Sache Ukraine vom Tisch ist und das dies eine "starke" Drohung war die man dann nachjustieren kann. Gehen solche Planungen in anderen zeitlichen Dimensionen ab und dauert der Krieg länger dann wird das für uns und andere Länder als Kollateral-Betroffene sehr ungemütlich. Am Ende gilt wie immer: wer die Rohstoffe hat, hat die langfristige Macht.

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  • Wenn Channel No. 5 bald im Tetrapack kommt:

    Oder Bier. Bei Wiegand-Glas kaufe ich Bierflaschen.

    Die kosteten mich vor vier Jahren 11 Cent/Flasche.

    Im Januar 26,5 Cent, heute 29.

  • Warum kauft man leere Bierflaschen für mehr als die 8 ct Pfandgeld ?

    Ich brauchte mal für ein "Bier Selber Brauen - Projekt" Bügelverschlussflaschen.


    Also habe ich mehrere Kisten gekauft und nach dem Genuss ordentlich gespült und weiterverwendet.

  • DrRalle


    Ist Dir schon mal eine Glasflasche zu Boden gefallen :question_mark: Ist die dann zerbrochen? Glückwunsch, Du bist bei weitem nicht der einzige!!!


    Und das ist ein Grund, warum Brauereien und Getränkehersteller nie soviel Leergut zurückbekommen, wie sie Vollgut ausliefern.


    Es gab schon mal Extremsommer, da mussten Getränkemärkte ihre Bestellungen quasi mit Leergut "bezahlen". Kriegte der LKW - Fahrer kein Leergut, kriegte der Kunde seine bestellte Ware nicht!


    Gruß Peter

  • Verstehe ich trotzdem nicht. Die Flaschen kommen doch wieder zurück, nur etwas später.... Oder bin ich jetzt derjenige, weil ich mein Leergut nochmal verwende, der die Krise beim Leergut ausgelöst hat ?

  • Verstehe ich trotzdem nicht. Die Flaschen kommen doch wieder zurück, nur etwas später.... Oder bin ich jetzt derjenige, weil ich mein Leergut nochmal verwende, der die Krise beim Leergut ausgelöst hat ?

    Nein, bist Du nicht :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Was ich mit meinem Beitrag sagen wollte: Du hast in diesem Kreislauf immer einen bestimmten Prozentsatz Schwund durch Zerstörung, Beschädigung etc., und der muß eben nachgekauft werden.


    Gruß Peter

  • Ich hatte mal Ende der 90er einen Job im Catering bei den SAP Open (internationales Golfturnier) gehabt, bei dem auch ein Bierstand einer urbayrischen Weißbierbrauerei vertreten war. Die Brauerei hatte bei den Hefeweizengläsern eine Verlustrate von 90% einkalkuliert, man sollte so gesehen das Krawallpotential im Golfsport wohl besser nicht unterschätzen... :rolleyes:

  • Duke : ich finde da Thema Bierbrauen super interessant und hatte selber schon 3 Kurse für Anfänger. Kannst du mal in einem separaten Thread deine Anlage vorstellen und auch für Leute die sich in kleinerem Massstab bewegen wollen Empfehlungen für Kleinstbrauanlagen geben? Ich bin am Überlegen die 20 Liter Variante von "Braumeister" zu nehmen weiss aber nicht ob es andere gute Hersteller gibt…..wär toll wenn du das machen könntest.

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