Gasmangel: Auswirkungen & Vorsorge

  • Russland hat 40Millarden m3 geliefert.

    Es braucht also nicht 2 sondern 8Terminals.

    aus Bens Handelsblatt-Link:


    "Wenn alles nach Plan läuft, sind Ende 2023 sieben schwimmende LNG-Terminals, im Fachjargon Floating Storage and Regasification Units (FSRU) genannt, ans Gasnetz angeschlossen. Noch stehen nicht bei allen Anlagen die Kapazitäten fest, zusammen dürften sie aber nach Branchenangaben eine Jahreskapazität von deutlich über 30 Milliarden Kubikmeter Erdgas erreichen."


    Zusammen mit 10-20% Verbrauchsreduktion reicht das ja schon hin.

  • Ich habe mich heute gefragt, was aus dem AdBlue-Thema geworden ist und der im Sommer befürchteten Gefahr für die Logistik. Infos auf der Seite des ADAC (Stand 07.11.2022, https://www.adac.de/news/adblue-preis-gestiegen/)


    Auszüge:

    • Eine flächendeckende Versorgungslücke gibt es aktuell nicht, allerdings eine deutliche Preissteigerung.
    • Schuld daran, dass AdBlue in Deutschland so deutlich teurer wurde und vereinzelt sogar vergriffen ist, sind die hohen Gaspreise. Da Gas für die Herstellung von Ammoniak, dem Grundstoff für AdBlue, benötigt wird, hatten beispielsweise die SKW Stickstoffwerke Piesteritz aus Wittenberg in Sachsen-Anhalt die Produktion des
      Dieselzusatzes zwischenzeitlich eingestellt. Bei dem Unternehmen, das gut 40 Prozent des AdBlue-Bedarfs in Deutschland liefert, läuft jetzt aber zumindest wieder eine von zwei Anlagen zur AdBlue-Herstellung. Ein zweiter große Anbieter des Harnstoffs ist BASF in Ludwigshafen. Auf Anfrage des ADAC erklärt eine Sprecherin jedoch: "Die AdBlue-Produktion am Standort Ludwigshafen läuft derzeit uneingeschränkt."
    • Hamsterkäufe sind aufgrund der zum Teil extrem hohen Preise für Kanisterangebote nicht ratsam, eine kleine Reserve zu Hause ist aber auf jeden Fall sinnvoll.

    Die Süddeutsche zitiert auch beruhigende Stimmen: https://www.sueddeutsche.de/wi…-skw-piesteritz-1.5685609:

    • Grundsätzlich ein bedrohliches Szenario, allerdings gibt sich Markus Wolters, Hauptgeschäftsführer des DSLV Bundesverband Spedition und Logistik, entspannt: "Der Anteil der Kosten für Adblue an den Gesamtkosten des Straßengüterverkehrs ist - trotz einer Vervielfachung des Abgabepreises - gering." Anders als die hohen Dieselkosten seien die gestiegenen Adblue-Preise in seinen Augen daher "nicht marktpreisrelevant", soll heißen: vernachlässigbar. Und: "Derzeit verzeichnen wir keine nennenswerten Einschränkungen der Logistik aufgrund von Adblue-Engpässen", sagt Wolter.
  • Kurzum: die Heizsaison ist bei uns nun doch offiziell eingeläutet und erste Heizkörper sind mit niedriger Einstellung in Betrieb.

    Ich habe unsere Heizung auch heute angestellt. Bisher ging es mit dem Kaminofen gut, aber ähnliches Thema wie bei Dir :grinning_face_with_smiling_eyes: Musste beim Lesen schmunzeln. :grinning_face_with_smiling_eyes:

    Ich habe alllerdings an der Therme die Temperatur reduziert im Vergleich zum letzten Jahr und die Heizkörper dafür höher gestellt. Mal sehen.

  • Auch wir haben die Heizsaison eigeläutet. Mir war einfach zu kalt.

    Im Gegensatz zu anderen haben wir das Glück einen familieninternen Gas-Wasser-Installateur mit Sinn fürs Sparen zu haben.

    Unsere Heizkörper laufen alle auf voller Stufe. Die Vorlauftemperatur und die Heizkurve sind viel niedriger eingestellt als in den letzten Jahren.

    Bisher gehen wir von einer Ersparnis von ca 40% zum Vorjahr aus.... mal sehen wie es sich weiter entwickelt.

    Allerdings wurde seither auch noch ein bisschen was am Dachboden gedämmt und es ist deutlich kühler im Haus. Der Holzofen sorgt für abendliche zusätzliche Wärme bei Bedarf

  • Die Netzbetreiber geben Entwarnung…https://www.welt.de/wirtschaft…g-fuer-diesen-Winter.html



    [..]Die Betreiber der Gasspeicher in Deutschland blicken optimistisch auf die kommenden Monate: Das Land werde „gut durch den Winter kommen“, erklärten sie am Freitag in Berlin. Theoretisch könnten Gasmangellagen zwar „noch nicht vollständig ausgeschlossen werden“ – angesichts der aktuellen Wetterprognosen seien solche Mangellagen aber „äußerst unwahrscheinlich“. [..]

    In dem Bericht wird auch schon auf den nächsten Winter und verschiedene Szenarien/Modellrechnungen eingegangen. Alles ohne einen Hinweis darauf, dass gespart werden soll/muss. Denen geht’s wohl eher ums Verkaufen?


    Die Bundesnetzagentur hat auf ihrer Homepage einen aktuellen Lagebericht 18.11.2022 13:00 (übrigsein sehr interessant, da wird zB schon auf kommende Wartungsarbeiten etc. hingewiesen)


    Bundesnetzagentur - Aktuelle Lage Gasversorgung

    Zumindest dort heißt es:

    Die Bundesnetzagentur betont ausdrücklich die Bedeutung eines sparsamen Gasverbrauchs. Eine nationale Gasmangellage im Winter kann vermieden werden, wenn erstens das Sparziel von mindestens 20 Prozent weiterhin erreicht wird. Zweitens müssen die LNG-Terminals zum Jahresbeginn einspeisen und drittens der winterbedingte Rückgang der Importe sowie der Anstieg der aktuell besonders niedrigen Exporte eher moderat ausfallen.

    Ich befürchte, dass mehr Leute Welt.de lesen, als die Seite der Bundesnetzagentur :frowning_face:


    Gruß

    Witness

  • Hier die Originalmeldung:


    INES veröffentlicht Gas-Szenarien - INES Initiative Energien Speichern
    Die Szenarien zeigen, dass Deutschland unter den festgelegten Modellparametern gut durch den Winter kommt, wenn keine extrem niedrigen Temperaturen auftreten.…
    erdgasspeicher.de


    "Entwarnung" ist das in meinen Augen nicht, aber die Chancen stehen erstmal recht gut. Wer hätte das vor einem halben Jahr gedacht?
    Wichtig ist weiterhin, dass nichts unerwartes Übles passiert (sehr kalter Winter, zerstörte Infratsruktur, ...) und dass der Verbrauch weiter reduziert bleibt.


    Hier die Präsi. Wenn man nur eine Seite anschauen will dann S. 15:


    https://erdgasspeicher.de/wp-content/uploads/2022/11/20221118_INES-Szenarien_Gasversorgungssicherheit.pdf

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

    Einmal editiert, zuletzt von Cephalotus ()

  • Wer hätte das nur gedacht……


    LNG-Terminals werden deutlich teurer als gedacht
    Der Bau von Terminals für die Anlandung von Flüssigerdgas soll Deutschland unabhängig von russischen Exporten machen. Doch die Projekte werden deutlich teurer…
    www.n-tv.de


    Zitat: "Der Bau von Terminals für die Anlandung von Flüssigerdgas soll Deutschland unabhängig von russischen Exporten machen. Doch die Projekte werden deutlich teurer als geplant. Die Kosten belaufen sich bereits auf über sechs Milliarden Euro - mehr als doppelt so viel wie ursprünglich gedacht.…….Aus Unterlagen des Haushaltsausschusses geht einem Bericht des "Spiegel" zufolge außerdem hervor, dass zwei der Terminals für 15 Jahre gechartert werden mussten statt für zehn Jahre, wie ursprünglich geplant. Deutschland habe demnach zwar die Option verhandelt, den Zeitraum auf zehn Jahre zu verkürzen, müsse darüber aber schon im nächsten Jahr entscheiden.

    "Die Ampelkoalition hat sich mit der alternativlosen Nutzung von LNG-Gas erpressbar gemacht und muss jetzt Milliarden draufzahlen", sagte der Linken-Haushaltspolitiker Victor Perli dem Magazin. Der Grünen-Haushaltspolitiker Sven Christian Kindler sagte: "Kurzfristig ist die Gasversorgung zu sichern, aber wir müssen aufpassen, dabei keine fossilen Überkapazitäten für die Zukunft zu schaffen. Wir brauchen im Haushaltsausschuss mehr Klarheit über die Kosten und Risiken der LNG-Projekte."

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Wichtig ist weiterhin, dass nichts unerwartes Übles passiert (sehr kalter Winter, zerstörte Infratsruktur, ...) und dass der Verbrauch weiter reduziert bleibt.

    Kann es auch sein, dass wir mehr Erdgas verstromen müssen, um z.b. Frankreich zu unterstützen? Da sieht es ja aktuell nicht so gut aus bzgl. AKW wieder ans Netz bringen. Ich habe leider keine Zahlen gefunden, wie da aktuell der prognostizierte Verbrauch ist für Stromerzeugung bzw. die Gaskraftwerke in den Berechnungen.

    Einmal editiert, zuletzt von Legend () aus folgendem Grund: Rechtschreibfehler

  • Wir bekommen aber auch Erdgas aus Frankreich (auch wenn ich grad keine Ahnung hab in welchem Verhältnis das steht). Aber generell hat die EU doch vereinbart sich auszuhelfen wenn es eng wird. Das Betrifft ja nicht nur D und F und es war glaube ich auch auf Drängen Deutschlands das diese Vereinbarung geschlossen wurde, wegen der aktuellen Gas-Situation.

  • D: Viele Unternehmen sparten Gas ohne Produktionskürzungen

    Viele deutsche Industriebetriebe haben einer Umfrage zufolge auch ohne größere Produktionskürzungen Erdgas eingespart. Das geht aus einer heute veröffentlichten Umfrage des Münchner Ifo-Instituts hervor.

    Was nicht alles geht, wenn man die initiale "das geht nicht"-Phase überwunden hat. Bemerkenswert.

  • D: Viele Unternehmen sparten Gas ohne Produktionskürzungen

    Was nicht alles geht, wenn man die initiale "das geht nicht"-Phase überwunden hat. Bemerkenswert.

    Einfach mal die gewohnte Komfortzone verlassen. Dann stellt man fest, dass die eigene Komfortzone doch größer ist als man anfänglich dachte.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Das ist doch ganz einfach. Es gibt immer zuviel "offene Baustellen". Wenn dann der Energiepreis (noch) ausreichend niedrig ist, dann ist das entweder keine Baustelle oder zumindest nich "offen".

    Erst ab genug Dringlichkeit (kostet Geld), wandert das in der Prio nach oben.


    Biz-Triage sozusagen :)

  • Erst ab genug Dringlichkeit (kostet Geld), wandert das in der Prio nach oben.

    Aus genau dem gleichen Grund gibt es bislang bei uns noch fast keine kommunalen PV-Anlagen auf den gemeindeeigenen Liegenschaften:


    Strompreis bis 2019: um 2 Cent/kWh

    Strompreis ab 2020: um 5 Cent/kWh

    ...

    Strompreis ab 2023: 49 Cent/kWh


    Demgegenüber stehen die Gestehungskosten für PV-Strom bei kleineren Anlagen von 8...10 Cent/kWh. Hat sich bislang nicht gelohnt. Jetzt wollen die Kommunen auf einmal ganz schnell ganz viel PV-Anlagen bauen...Komisch.

  • Fünf Stunden Fußbodenheizungsbetrieb im Erdgeschoss

    kosten uns (gemittelt) knapp 17€ bei den aktuellen Temperaturen. :rolleyes:

    Und dann sind es auch nur 20°C in der Höhle

  • Fünf Stunden Fußbodenheizungsbetrieb im Erdgeschoss

    kosten uns (gemittelt) knapp 17€ bei den aktuellen Temperaturen. :rolleyes:

    Dann wäret ihr bei rund 80€ pro Tag? Also 2400€ pro Monat? Ich glaube dir die Zahlen, aber ich stelle dennoch die provokante Frage: Hast du richtig gerechnet? =O

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


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  • Dann wäret ihr bei rund 80€ pro Tag? Also 2400€ pro Monat? Ich glaube dir die Zahlen, aber ich stelle dennoch die provokante Frage: Hast du richtig gerechnet? =O

    Absolut! Mit Z-Zahl (0,9645), Brennwert des einzelnen m³ Erdgases (11,383kWh),

    Arbeitspreis undd Verbrauch. Die Fußbodenheizung lief die letzten Tage von

    4 bis 9 Uhr morgens. Alle anderen Heizungen blieben kalt. Nur nachmittags heizen

    wir einige Zimmer im ersten Stock und das Bad (Heizkörper Stufe 1,5). Dies ist aber

    nicht in meine Rechnung mit eingeflossen und kommt quasi noch oben drauf (1- 1,5m³)

    Die fünf Stunden Fußbodenheizung reichen bis zum frühen Abend, dann wird der

    Kaminofen befeuert. Dadurch haben wir dann ca. 21 bis 22°C den ganzen Abend lang.

  • man kan ja nicht einfach 5h hochrechnen auf 24h.

    Fussbodenheizung ist ein sehr träges system.

    Deswegen fragte ich ja... Ich kenne mich mit Fußbodenheizungen nicht aus.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


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  • ich peil das jetzt auch nicht.

    Fussbodenheizung ist sehr träge, aus dem Grund läuft die bei uns durch.


    Läuft dann bei dir in der Tat der Gasbrenner die 5 Stunden voll durch ?

    Mit der Fussbodenheizung wirst du ja auch ein Puffersystem haben und das nur bei Bedarf hochgeheizt werden.

    Wobei bei dir dann ja wohl auch noch Brauchwasser dran hängen und wie du schreibst, einige Sachen die doch durchlaufen.


    Oder hast du das ganz simple durch ablesen vom Gaszähler festgestellt ?

    Wäre eigentlich die einfachste und sicherste Methode.

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