Dann müsste es ja entsprechende Berichte aus den Kellern ukrainischer Städte zuhauf geben. In Mariupol leben die dort ausharrenden Menschen seit bald 10 Wochen unter extremsten Umständen und minimalster Versorgung in dunklen Katakomben.
Ich glaube, dass ein gemeinsamer Feind die Menschen sehr wohl zusammenschweißt. 10% Idioten hat man immer, bedeutet aber auch, 90% der Leute handeln der Situation angemessen. Man muss sich vor der Gruppe entscheiden, zu welcher Seite man gehört, das dürfte sich ganz schnell regeln. Und dann fliegt halt auch mal einer aus dem Bunker, wenn er nicht in die Gemeinschaft passt und kommt nicht mehr wieder ("Bestrafe einen, erziehe 1.000").
Wenn der Hunger kommt und du hast was zu Fressen und könntest sagen wir 3 Wochen überleben oder dur teilst die Nahrung, Alle sind für 2 Tage satt und dann geht das Hungern los, ich wette die Meisten werden egoistisch sein. Gerade wenn es um die eigene Familie geht und die Dauer der Notlage noch sehr lange dauern kann.
Ich gehe davon aus, dass die "Guten" sehr schnell in der Unterzahl sein werden und die "Starken" sich dann größere Anteile schnappen. Ist die Decke der Zivilisation von den Menschen weggezogen worden verfallen sie in eher archaische Verhaltensweisen zum Selbstschutz oder zur eigenen Bereicherung.
Ich denke wir werden auch im Nachgang des Ukraine-Krieges noch viele Schilderungen hören wie sich die Leute untereinander in dieser Leidsituation bedrängt haben. Das wird aber noch dauern, solche Schilderungen würden zur Zeit eher unter Defätismus fallen und gehen bestimmt nicht durch die Medien. Dazu ist die Lage zu politisch aufgeladen. Sowas kommt im Nachgang in der Geschichtsschreibung über den Alltag im Krieg. Siehe den Diebstahl von Nahrungsmitteln von Landwirten im Hungerwinter nach dem 2WK etc.