Wenn wir den Krieg verlieren

  • Das Abwenden vom Westen zeigt sich auch heute (mal wieder) in einer Entscheidung der KP:


    Zitat:"Staff were asked after the week-long May break to turn in foreign PCs for local alternatives that run on operating software developed domestically, people familiar with the plan said. The exercise, which was mandated by central government authorities, is likely to eventually replace at least 50 million PCs on a central-government level alone, they said, asking to remain anonymous discussing a sensitive matter.

    The decision advances China’s decade-long campaign to replace imported technology with local alternatives, a sweeping effort to reduce its dependence on geopolitical rivals such as the U.S. for everything from semiconductors to servers and phones. It’s likely to directly affect sales by HP Inc. and Dell Technologies Inc., the country’s biggest PC brands after local champion Lenovo Group Ltd."


    Aus: https://www.bloomberg.com/news…foreign-pcs?sref=i4qXzk6d


    Lenovo ist ja jetzt 100% China nachdem IBM verkauft hatte, dann haben sie Huawei, Inspur, Kingsoft, Standar Software etc. die heute die Microsoft-Produkte schon gut kompensieren können. Man will "unseren Lebensstil" da nicht und man macht sich immer unabhängiger. Russland hat uns eh schon komplett abgeschrieben, wenn das bei China auch der Fall ist (irgendwann in der Zukunft) dann sind wir die Gearschten die wieder aufholen müssen, nur leider fehlen uns die Rohstoffe, gerade auch die seltenen.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Das sind auch ganz nachvollziehbare Aktionen von China, sich unabhängiger zu machen. Bei uns war die letzten Jahre einfach kein Druck da alles mögliche selbst zu produzieren. Das kann sich jetzt ja ändern. Wir sind immernoch mit diversen anderen Ländern der Region rege am handeln. Japan und Korea sind auch hochtechnisierte, innovative Länder die wohl eher auf unserer Seite stehen und die China bestenfalls als Konkurrenz, eher als Feinde sehen. Da sehe ich jetzt nicht den Untergang des Abendlandes dämmern.

    Bei den Windrädern genauso. China hat ordentlich aufgeholt, ja. Dort kann die Regierung auch einfach sagen, wir bauen jetzt 1 Mio windräder in 10 Jahren und fertig. Widerstände in der Bevölkerung sind da egal. Trotzdem Sind Nr. 1 und 3 der Größten Windkraftanlagen Hersteller Westliche Firmen. Auch in Deutschland gibts große Hersteller die Weltweit Anlagen bauen wie z.B. Enercon.

    China mag gerade eifrig Länder an sich binden die über Rohstoffe verfügen. Ob die dauerhaft Chinas Knechte sein wollen (anders kann man die Verträge die China mit diversen ländern abschliesst nicht nennen) kann man heute noch nicht sagen, dazu ist die Entwicklung zu frisch.

    Aber auch Deutschland und die EU schlafen dabei nicht, bzw. investieren in Recycling Möglichkeiten die Langfristig viele Resourcen sparen.


    Und was Russland angeht würde ich die Strahlkraft nicht zu sehr überschätzen. Das Indien Russland gegenüber wohlwollend neutral gegenübersteht, hängt vor allem mit diversen Abhängigkeiten zusammen, gerade im Bereich der Rüstung. Aber auch Indien verstärkt mittlerweile seine Bemühungen um Unabhängigkeit bei der Rüstung, bzw. wird auch mehr Westliches Gerät bestellt.

    Jetzt wo man sieht das man den einen oder anderen Staat etwas mehr umgarnen muss, kann sich da in Zukunft noch einiges zu unseren Gunsten entwickeln.

    Also bitte nicht gleich "Den Westen" abschreiben, wir haben nach wir vor gewaltiges Potenzial, Wirtschaftlich,Wissenschaftlich und auch Gesellschaftlich.

    Russland hat Energie von gestern, Waffen (von denen sie bald viele nicht mehr herstellen können, weil von westl. Technik abhängig) und Knechtschaft zu bieten.

  • Wir haben 10 Jahre verpennt und das wird schwer die aufzuholen. Nimm wieder die Windkraftanlagenhersteller. Du beziehst dich ja auf GE und Vesta nach dem Ranking gemäß Aufstellung nach installierten Gigawatt:


    https://www.ingenieur.de/techn…n-windradhersteller-welt/


    Das hört sich immer so dolle an, das Ja in Europa so tolle und große Anlagen gefertigt werden. Das Problem ist auch nicht die Endmontage die man ja nur in Aufstellnähe machen kann, das Problem ist der Komponenteneinkauf. Was hilft dir die schönste "Produktionsstrasse" wenn du keine Komponenten bekommst aus denen du ein Werkstück herstellen kannst. Weder GE noch Vestas kommen ohne China aus. Woher sollen die die Türme nehmen? Türkei liefert weniger als China und nur China hat die großen Turmwerke direkt am Hafen, doof gelaufen. Und das zieht sich durch nahezu alle Komponentengruppen, mal in größerem Umfang mal in kleinerem.


    Wir haben um beim Beispiel Windräder zu bleiben essenzielle Elemente die zur Ferigung notwendig sind global "ausgelagert". Und die Produktion lässt sich nicht binnen 1 Jahr in Deutschland oder sonst wo in Europa aufbauen. Das dauert Jahre und muss dann dauerhaft subventioniert werden, weil wir mit unseren exorbitant hohen Lohnstückkosten am Weltmarkt nicht konkurrenzfähig sind, bzw. nur in bestimmten Bereichen. Wir könnten das durch Protektionismus versuchen zu lösen, dann kommen aber protektionistische Gegenmaßnahmen und ein Teufelskreis setzt ein, der uns hier weiter verarmen lässt. Da beisst sich die Katze in den Schwanz.


    Die ganze Lieferkettenproblematik ist viel komplizierter als sich mancher vorstellen mag. Weil mich das Thema Windkraft interessiert und ich im Nachbargebäude eines großen Herstellers sitze quatsche ich täglich mit den Leuten da. Und ich frage auch explizit nach wo Sachen herkommen um für mich eine Risikoabschätzung machen zu können wo wir im Augenblick verwundbar sind was die Energiewende anbelangt. Das Fazit aus meinen bisherigen Gesprächen ist, dass wir bei Windrädern am Arsch sind, wenn uns China von heute auf morgen nicht mehr beliefern würde. Und auch die Komplexität beim Einkauf der weltweit produzierten Elemente finde ich beeindruckend. Zur Zeit aus wirtschaftlicher Sicht gut geregelt aber es macht uns extrem verwundbar. Die Endmontage bei uns ist in dem ganzen Prozess pillepalle wenn man die komplette Herstellungskette betrachtet.

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  • Es gibt auch Deutsche Turmhersteller und z.B. Enercon baut Turbinen ohne seltene Erden Metalle.

    Es mag ja sein das momentan vieles aus China geliefert wird, das heißt aber nicht das man es hier nicht produzieren könnte. Es muss nur der Wille da

    sein und ich denke, das spätestes jetzt (auch durch Corona) ein Umdenken diesbezüglich stattfindet. Es braucht einfach nur genügend leidensdruck.

  • Das Fazit aus meinen bisherigen Gesprächen ist, dass wir bei Windrädern am Arsch sind, wenn uns China von heute auf morgen nicht mehr beliefern würde.

    Das mögen deine Windkraftkontakte so sehen, weil ihre Unternehmen so extrem von China abhängig zu sein scheinen. Aber ob das für alle Herstelelr gilt?

    An der Nord- und Ostsee haben wir reihenweise Werftstandorte, die ständig am kippeln sind, weil die Asiaten Schiffe billiger zusammenschweißen können. Turmbau für Windkraftanlagen ist nichts anderes als Schiffbau. Die Bleche sind ähnlich dick, die Biegeradien sind etwas anders. Geschweißt wird auf die gleiche Weise. Das kriegt jede Werft hin, sich von Rumpf- auf Turmbau umzustellen. Die Werften haben die Hallen, die Kräne und sind direkt am Hafen.


    Mit etwas Unternehmertum und meinetwegen staatlicher Risikoabsicherung kriegen wir das hin.


    Mich nervt dieses dauernde "Controller-Gejammere" der Einkaufspreis-Optimierer, dass man nun "am Arsch sei" in den Firmen, denen nun die Felle davonschwimmen, weil ihr 10 cent günstigerer Lieferant in Shanghai zwar grad günstig ist, aber die Ware nicht vom Fleck kriegt. Diese ganze Kostenoptimierungs- und Lagerbestand-ist-doof-Pest, die uns jahrzehntelang als "Shareholder Value" gepredigt wurde, fällt den dahingehend optimierten Unternehmen grad gewaltig auf die Füße.

    Ideen haben sie nicht, weil eigene Entwicklungsingenieure sind doof, haben keine Ahnung und kosten nur Geld. Und wenn man sie fragt, was sie grade entwickeln, stammeln die nur rum. Hippe Investoren kaufen deshalb lieber nette Startups mitsamt agiler Gründertruppe komplett auf (dass 9 von 10 Startup-Invests ein Griff ins Klo sind, verschwiegt der Investor lieber), als sich mit einer eigenen altbackenen Entwicklertruppe herumzuärgern. Deswegen sieht man (sehe ich) derzeit allenthalben große Ratlosigkeit gerade bei "finanzstarken Technologiekonzernen". Weil sie nix auf der Pfanne haben, wenn sich der globale Wind mal dreht. Da geht man lieber jammernd unter. Hauptsache das gesamte Management ist mit Firmenwagen inkl. Tankkarte zur privaten Nutzung ausgestattet.

  • https://www.capital.de/wirtsch…ffe-fuer-die-energiewende


    Zitat aus dem sehr interessanten Artikel:“ Ähnlich nimmt China bei der Erstverarbeitung von Materialien für Windanlagen mit 41 Prozent eine starke Stellung ein (neben EU 12 und USA 9 Prozent), die Komponenten werden dann schon zu 56 Prozent in China hergestellt (EU 20, USA 11 Prozent). Und in der Solarenergie stellt China 53 Prozent der Rohstoffe, 50 Prozent der Verarbeitung. Es hat mit 89 Prozent quasi ein Monopol beim Bau der Komponenten – und kontrolliert schließlich 70 Prozent der Montage von Modulen.“


    So wie dich Gejammere „nervt“ mag ich keine unrealistischen Einschätzungen a la „jetzt wird wieder in die Hände gespuckt, wir transformieren mal eine olle Werft zu einem Turmbaubetrieb und Alles ist gut“. Nix ist gut, das bedarf einer riesen Kraft- und Geldanstrengung um wieder autark handlungsfähig zu werden und das dauert halt.

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  • So wie dich Gejammere „nervt“ mag ich keine unrealistischen Einschätzungen a la „jetzt wird wieder in die Hände gespuckt, wir transformieren mal eine olle Werft zu einem Turmbaubetrieb und Alles ist gut“. Nix ist gut, das bedarf einer riesen Kraft- und Geldanstrengung um wieder autark handlungsfähig zu werden und das dauert halt.

    Ja wenn das so ist dann können wir die Hände in den Schoß legen und die Chinesen ruhig machen lassen.

    Nee können wir nicht und sollten wir nicht. Und wenn sie 100% von allem haben dann sollte auch dir klar werden das man etwas tun muss, egal ob das nun viel Geld kostet oder nach deinen Worten eine olle Werft umzurüsten um Türme zu bauen. Das wir in fast allen Lebenslagen bequem geworden sind brauch ich ja nicht zu erwähnen. Aber wenn es nach deiner Meinung gehen sollte dann kämen wir überhaupt nicht vorran weil A zu teuer B nicht umsetzbar ist und C der Markt es nicht hergibt.

    Aber so darf es nicht bleiben, wir sind ein Volk von Erfindern und Ingeneuren. Wir haben eine Wirtschaft die alles herstellen kann, und da willst du sagen das geht nicht weil....ja weil irgend etwas nicht passt. Ja Hergott dann wird es passend gemacht. Wo ein Wille da ist auch ein Weg.

  • PS. Wir haben übrigens häufig Hybridtürme. Ich will den Werftarbeiter sehen der vorher irgendwelche Pötte zusammengebraten hat dem du dann mal kurz obendrauf in einem Schnellverfahren die Betongusstechnik beibringst am Besten auch noch mal kurz den Bewehrungsstahl mit einflechten etc.


    Dazu werden natürlich die Betonsegmente kurz mit dem Werftkran transportiert, der kann sich frei schwebend über die gesamte Werftfläche bewegen.


    Kann man mal so ganz locker nebenbei umstellen, ist ja kein Ding.


    Schau dir mal an wie einer der grössten Europäischen Hersteller bei Hybridtürmen die in Zukunft Standard sein werden (onshore) vorgeht:


    https://mbquadrat.max-boegl.de…ten-zu-hoechstleistungen/


    Da ist Spezial-Know-Kow gefragt. Und die liefern europaweit nicht nur für Deutschland.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Aber so darf es nicht bleiben, wir sind ein Volk von Erfindern und Ingeneuren. Wir haben eine Wirtschaft die alles herstellen kann, und da willst du sagen das geht nicht weil....ja weil irgend etwas nicht passt. Ja Hergott dann wird es passend gemacht. Wo ein Wille da ist auch ein Weg.

    ich habe nie gesagt das es nicht geht, ich habe gesagt das es mehr Zeit braucht einen Wiederaufbau dieser Industrien zu bewerkstelligen, das man sich über die imensen Kosten im klaren sein muss, das dazu die Fachkräfte benötigt werden und das diese Industrie auf Grund der hohen Lohnstückkosten auf Dauer ein Subventionsbetrieb sein wird wo der Steuerzahler reinbuttern muss.


    Darüber muss man sich klar sein denn es betrifft unsere Staatsverschuldung, Dauertransfers durch den Steuerzahler etc. Das muss man dann einer Autarkie gegenüber stellen und fragen ob es das wert ist. Aber nur zu sagen ja dann machen wir mal und wird schon irgendwie laufen, damit scheitern wir.


    Und die meisten Leute wollen heute nicht auf Probleme hingewiesen werden weil es ja irgendwie destruktiv ist. Nein, die muss man antizipieren und in der Vorplanung bedenken und man muss bei zeitlichen Komponenten realistisch bleiben.

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  • Hier erstmal eine soweit zusammengefasste Chronologie ab 2013 der Ereignisse in UK bisher sowie die Kriege von Putin, genannt Antiterrormissionen seit Tschetschenien 1999 im postsowjetischen Raum bis jetzt hin zu dem völkerrechtswidrigen Einmarsch in die souveräne Ukraine als eine Grundlage für weiterer Spekulationen über Ausgang/Sieg/Niederlage/Folgen "wenn wir den Krieg verlieren":

    Da immer wieder Tschetscheinien erwähnt wird als böse Putinaktion, hier aus dem Artikel:


    "Tschetschenien ist eine autonome Region in Russland. Hier herrscht schon von 1994 bis 1996 Krieg gegen russische Truppen, weil eine tschetschenische Nationalbewegung nach dem Zerfall der Sowjetunion völkerrechtswidrig die Unabhängigkeit der „Tschetschenischen Republik“ erklärt hatte. Im ersten Tschetschenien-Krieg kann die Region ihre Unabhängigkeit behaupten. 1999 beginnt der zweite Krieg."


    Wenn hier bei uns eine Nationalbewegung aufeinmal unabhäniges Territorium ausruft und das sogar noch "völkerrechtswidrig", gibts doch auch Stunk. Das wurde damals in den Medien auch als durchweg positiv berichtet, soweit ich mich erinnere. Also Russland, das dort Terroristen im eigenen Land bekämpft.

  • ich habe nie gesagt das es nicht geht, ich habe gesagt das es mehr Zeit braucht einen Wiederaufbau dieser Industrien zu bewerkstelligen, das man sich über die imensen Kosten im klaren sein muss, das dazu die Fachkräfte benötigt werden und das diese Industrie auf Grund der hohen Lohnstückkosten auf Dauer ein Subventionsbetrieb sein wird wo der Steuerzahler reinbuttern muss.


    Darüber muss man sich klar sein denn es betrifft unsere Staatsverschuldung, Dauertransfers durch den Steuerzahler etc. Das muss man dann einer Autarkie gegenüber stellen und fragen ob es das wert ist. Aber nur zu sagen ja dann machen wir mal und wird schon irgendwie laufen, damit scheitern wir.


    Und die meisten Leute wollen heute nicht auf Probleme hingewiesen werden weil es ja irgendwie destruktiv ist. Nein, die muss man antizipieren und in der Vorplanung bedenken und man muss bei zeitlichen Komponenten realistisch bleiben.

    Naja, wir sind ja nur "zu teuer" weil die anderen auf Menschenrechte pfeifen. Wir haben moralisch ausgelagert. Früher war es egal, was wo wieviel gekostet hat. Man hat sich an sich gemessen. Nicht an der ganzen Welt. Fair wäre nur, den Lebensstandard überall zu erhöhen. Das sorgt für gleiche Lohnkosten überall.


    Oder man senkt den Lebensstandard und passt sich nach unten an. Der Mitarbeiter in Deutschland konkurriert direkt mit dem im China. Der macht 18 Stunden am Tag für die Hälfte. Dann hau mal n Schlach rein... Das passiert gerade.

  • Wenn hier bei uns eine Nationalbewegung aufeinmal unabhäniges Territorium ausruft und das sogar noch "völkerrechtswidrig", gibts doch auch Stunk. Das wurde damals in den Medien auch als durchweg positiv berichtet, soweit ich mich erinnere. Also Russland, das dort Terroristen im eigenen Land bekämpft.

    Yep, nur sollte dann eine Regierung auch möglichst bei ihrer durchaus rechtmäßigen Terroristenbekämpfung die Opfer unter der Zivilbevölkerung vermeiden und nicht als "Waffe" einsetzen. Was nicht heißen soll, dass auch "die" Tschetschenen hier ungeheuer brutal ohne Rücksicht auf eigene/russische Nichtkombattanten vorgegangen sind.


    Hier noch zum weiter Informieren:


    https://www.bpb.de/kurz-knapp/…iter-tschetschenienkrieg/


    https://osteuropa.lpb-bw.de/tschetschenienkrieg

    "Normatilät tsi legidilch enie statsiticshe Häunufg mögilhcer Wahcsrheinlicheikten!"

    Meine wichtigsten Ressourcen sind Zuversicht, mein Wissen, Ideen, handwerkliches Geschick und die verknüpfte Improvisation davon!

    Sicherheit ist relativ und erfordert der alltäglichen Anwendung meiner intelligenten Beurteilung selbiger!

    Gruß derSchü

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  • Da immer wieder Tschetscheinien erwähnt wird als böse Putinaktion, hier aus dem Artikel:


    "Tschetschenien ist eine autonome Region in Russland. Hier herrscht schon von 1994 bis 1996 Krieg gegen russische Truppen, weil eine tschetschenische Nationalbewegung nach dem Zerfall der Sowjetunion völkerrechtswidrig die Unabhängigkeit der „Tschetschenischen Republik“ erklärt hatte. Im ersten Tschetschenien-Krieg kann die Region ihre Unabhängigkeit behaupten. 1999 beginnt der zweite Krieg."


    Wenn hier bei uns eine Nationalbewegung aufeinmal unabhäniges Territorium ausruft und das sogar noch "völkerrechtswidrig", gibts doch auch Stunk. Das wurde damals in den Medien auch als durchweg positiv berichtet, soweit ich mich erinnere. Also Russland, das dort Terroristen im eigenen Land bekämpft.

    Tschetschenien ist ein komplexes Thema.

    Ein Aspekt ist, dass Russland das letzte Kolonialreich ist. Und während Russland bzw. die SU immer gerne "Unabhängigkeitsbewegungen" in Afrika oder Südamerika unterstützt hat, wird die eigene Kolonialgeschichte totgeschwiegen.

    Das Schlagwort völkerrechtswidrig hilft da wenig.

    Völlig unabhängig übrigens, ob man die Tschetschenen jetzt sympathisch findet oder nicht.


    derSchü gute Links auch mit der Vorgeschichte. Empfehlung zum Nachlesen Meecrob

    Einmal editiert, zuletzt von Jongleur ()

  • Wenn hier bei uns eine Nationalbewegung aufeinmal unabhäniges Territorium ausruft und das sogar noch "völkerrechtswidrig", gibts doch auch Stunk. Das wurde damals in den Medien auch als durchweg positiv berichtet, soweit ich mich erinnere. Also Russland, das dort Terroristen im eigenen Land bekämpft.

    Anfangs hat das hier kaum jmd. gejuckt, das war halt der Zerfall der UdSSR. Weit weg. So what?

    In 2001 gab's positive Sympathien, weil auch Putin gegen die bösen Islamisten kämpfte. Damals glaubte man Putin ja auch noch seine Lügen von der Annäherung.


    Daran, dass seine systematische Auslöschung von Grosny und die Installation eines Terrorregimes später im Krieg hierzulande generell wohlwollend aufgenommen wäre kann ich mich nicht mehr erinnern, aber grundsätzlich gab es auch in der deutschen Politik und Öffentlichkeit bis zuletzt sehr viele Leute, die Putin für einen absolut tollen Kerl hielten und den Russen alles verziehen, inkl. der Bombardierung von Krankenhäusern und dem Abschuss von Zivilflugzeugen.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • https://www.capital.de/wirtsch…ffe-fuer-die-energiewende


    Zitat aus dem sehr interessanten Artikel:“ Ähnlich nimmt China bei der Erstverarbeitung von Materialien für Windanlagen mit 41 Prozent eine starke Stellung ein (neben EU 12 und USA 9 Prozent), die Komponenten werden dann schon zu 56 Prozent in China hergestellt (EU 20, USA 11 Prozent). Und in der Solarenergie stellt China 53 Prozent der Rohstoffe, 50 Prozent der Verarbeitung. Es hat mit 89 Prozent quasi ein Monopol beim Bau der Komponenten – und kontrolliert schließlich 70 Prozent der Montage von Modulen.“


    So wie dich Gejammere „nervt“ mag ich keine unrealistischen Einschätzungen a la „jetzt wird wieder in die Hände gespuckt, wir transformieren mal eine olle Werft zu einem Turmbaubetrieb und Alles ist gut“. Nix ist gut, das bedarf einer riesen Kraft- und Geldanstrengung um wieder autark handlungsfähig zu werden und das dauert halt.

    China hat im Jahr 2021 ca. 55GW an PV Leistung neu zugebaut, Deutschland rund 1/10tel davon.


    Der Plan in Deutschland geht Richtung 20GW/a, der in China bereits für 2022 Richtung 90GW/a


    Es ist angesichts dieser Zahlen weder verwunderlich noch problematisch, dass prozentual viele PV Komponenten in China hergestellt werden. Das ist nun mal auch der mit Abstand größte Absatzmarkt dafür.


    Die Produkte für die PV Industrie können wir weitgehend in unserem Land herstellen und haben das früher auch schon getan und tun es teilweise immer noch. Das ist keine Unmöglichkeit, China war halt bei solchen Massenproduktionen oftmals billiger.


    Herstellung von Photovoltaik in Europa kommt zurück - Solarserver

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

    Einmal editiert, zuletzt von Cephalotus ()

  • ....bedeutet aber im Umkehrschluss, das wir uns dann auch wieder von einem Staat abhängig machen der uns ganz schnell liefertechnisch wegschneiden kann wenn er möchte oder wenn man auf Grund irgendwelcher Ansichten Sanktionen verhängen würden. Heisst wir schwächen unsere Autarkie und damit unseren Handlungsspielraum immer weiter.


    Rotoren z.B. kommen nach der Schließung des Nordex-Werkes in Rostok jetzt aus der demokratisch vorbildlichen Türkei die uns ja noch nie unter Druck gesetzt hat mit wenn gerade mal wieder das Geld alle war. Deren Druckmittel werden jetzt auch immer größer.


    Das läuft insgesamt in die falsche Richtung. Was würdest du machen wenn sich China jetzt Taiwan zum Mittag schnappen würde? Wär das dann ok weil weiter weg, oder genauso schlimm wie die Ukraine? Wenn so schlimm wie die Ukraine, würdest du dann die gleichen Sanktionen an den Tag legen, auch wenn dadurch die Windradinstallation in Deutschland zusammenbrechen würde?

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • ...Das läuft insgesamt in die falsche Richtung. Was würdest du machen...

    Was ist Dein Vorschlag?


    Abschaffung aller Globalisierung? Das würde unser Wohlstandslevel aber nicht um 3% oder 5% reduzieren, sondern vermutlich eher um 50-70%.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Was ist Dein Vorschlag?


    Abschaffung aller Globalisierung? Das würde unser Wohlstandslevel aber nicht um 3% oder 5% reduzieren, sondern vermutlich eher um 50-70%.

    Durch eine Abschaffung der Globalisierung wachsen bei uns nicht plötzlich Seltene Erden auf den Apfelbäumen im Alten Land... 🤷

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Ich glaube, wir können uns darauf einigen, dass, egal was poltisch kommt, die Versorgungssicherheit sinken wird und die Lieferketten anfälliger werden. Handel ist Waffe und wird (grade derzeit) auch als solche genutzt. Alles zu supplementieren, was der Weltmarkt hergibt, ist entweder unmöglich (seltene Erden) oder unwirtschaftlich (Medikamentengrundstoffe).


    Die Chinesen sitzen am langen Hebel und könnten ad hoc ziemlich Stunk machen. Glücklicherweise denken die langfristig und (in gewissem Sinne) nachhaltig. Ich will nur nicht wissen, was passiert, wenn die sich mal mit den Amis richtig in die Haare kriegen. Russland ist globel gesehen ein kleiner Player, aber für Europa halt direkter Nachbar - kurze Lieferwege waren in der Vergangenheit immer das Argument, ein Auge bei den Menschanrechten oder der Rechtstaatlichkeit zuzudrücken. Das wird nicht mehr länger möglich sein.


    Ich postuliere, dass die momentane Lage der globalen Unsicherheit Dauerzustand wird.

    Erklärter FDGO-Fan