Fluchtrichtung bei Kriegsfall

  • Am Ende bleibt es wie bei vielen Krisensituationen bei der alten Weißheit: if you panic, panic first


    Dem wird immer wieder als Konfliktfeld die persönliche Bindung vor Ort (Haus, Kinder, Freunde, Verwandte, Besitz etc.) gegenüber stehen der einen zögern lässt. Die "Kunst" ist am Ende den spätmöglichsten Absprung zu schaffen wo viele Andere noch zögern du aber maximal ausgereizt hast noch so viel zu retten wie möglich ist. Dann ist man aber bei der alten Erkenntnis wie am Aktienmarkt: man schafft es nie zum Tiefstkurs einzukaufen und zum Höchstkurs zu verkaufen. Bleibt also nur die Hoffnung im Krisenfall genug Fein-Gespür zu haben und halbwegs den richtigen Zeitpunkt zu erwischen.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Immobilien würden im Krieg wertlos oder Zielscheibe.


    Flucht mit Autos über 2.000 Kilometer? Womöglich noch eine Landesgrenze?

    Das ging schon beim Beginn der corona Pandemie nicht mehr.

    Wenn du 1 Minute zu spät bist, wird das nicht mehr funktionieren

    Ich meine mit dem Hinweis auf die Immobilien das einige Menschen dazu neigen die Immobilie nicht im stich zu lassen.

    In der Hoffnung das sich doch alles zum guten wendet bis es letzten Endes zu spät ist.

  • 500 KM Reichweite sind bei mir keine Option, daher habe ich meine Vorsorge dahingehend ausgebaut, 2000 KM mit einem Fahrzeug erreichen zu können.

    ...

    Wenn man bis auf den letzten Drücker alles so weiter macht sitzt man in der Falle und muss sich im Stau hinten anstellen.

    Angenommen Du bist tatsächlich der allererste bei Dir auf der Flucht.


    Nach 5 Stunden bist Du im Idealfall dann 500km weiter gekommen.


    Bist Du dann immer noch der erste oder stehst Du einfach nur später im Stau?


    ---


    Das mit der Immobilie ist sicher so. Das gilt für Naturkatastrophen wie für Krieg, dass Leute ihren wichtigsten Besitz nicht zurück lassen wollen. Mitnehmen geht halt leider auch nicht, also bleibt man selber zurück, um das Haus zu "bewachen" mit der Konsequenz, dass man dass selber dem Krieg oder der Katastrophe ausgesetzt ist und ggf. darin umkommt.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • ... unsere ukrainischen Gäste haben ohne zu zögern zwei Immobilien zurück gelassen, leben ist wichtiger.

    Du kannst die Zukunft verändern mit dem was du heute tust. :face_with_open_mouth:
    - aus Oberfranken in DE -

    Einmal editiert, zuletzt von canuck ()

  • Bist Du dann immer noch der erste oder stehst Du einfach nur später im Stau?

    Das ist eine Frage der zur Verfügung stehenden Möglichkeiten und der bereits zurückgelegten Strecke.

    Wenn man sich immer wieder damit beschäftigt um eine möglichst große Vielfalt an optionen zu haben,

    erhöhen sich die Chancen. Ob es klappt kann niemand sagen denn selbst ein Unfall oder mehrere Pannen

    können uns ans Stauende werfen. Aber dann müssen eben die anderen Pläne greifen. Je mehr, je besser!

    Ich bin aber doch recht zuversichtlich. Wie heisst es so schön, der Weg ist das Ziel und darin liegt für mich der

    Schlüssel.

  • ... unsere ukrainischen Gäste haben ohne zu zögern zwei Immobilien zurück gelassen, leben ist wichtiger.

    Das dürfte ein "survivorship bias" sein.


    Die, die die Immobilie nicht verlassen haben sind ja nicht hier um befragt zu werden.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Das dürfte ein "survivorship bias" sein.


    Die, die die Immobilie nicht verlassen haben sind ja nicht hier um befragt zu werden.

    Mag sein. Oder auch einfach nur stumpf die Prämisse, dass sich Besitz und Vermögen wieder aufbauen lässt, Gesundheit aber nur begrenzt und Leben schon mal gar nicht wieder herstellen lässt.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Vermutlich ist man als Immobilienbesitzer im Kriegsfall der doppelt gearschte:

    Die Bude ist zerbombt und der Kredit dafür ggf. noch lange nicht abbezahlt...


    Haben wir von Flüchtlingen mitbekommen, die vor zwei Jahren ein Haus gekauft hatten.

    Nun stehen kaum mehr die Grundmauern.

    Natürlich wurde die Immobilie finanziert.

    Die Aussichten, jemals wieder finanziell auf die Beine zu kommen sind quasi null.


    Wir sind Mieter, aber wie sehen das die Eigentümer hier?

    "Gegen eine Dummheit, die gerade in Mode ist, kommt keine Klugheit auf." Theodor Fontane


    Als ich zur Schule ging, fragten sie mich,

    was ich werden will, wenn ich erwachsen bin.

    Ich schrieb: "Glücklich".

    Sie sagten mir, ich hätte die Aufgabe nicht verstanden.

    Ich sagte ihnen, sie hätten das Leben nicht verstanden.

    - John Lennon -


    DE/Hessische Bergstrasse

  • Oder auch einfach nur stumpf die Prämisse, dass sich Besitz und Vermögen wieder aufbauen lässt, Gesundheit aber nur begrenzt und Leben schon mal gar nicht wieder herstellen lässt.

    unsere Gäste sind das erste Mal 2014 aus dem Donbas nach Kiew geflüchtet, um dann 2022 nochmals alles zurückzulassen. Sie würden lieber gestern als heute wieder in Ihre Heimat zurückkehren und nochmal neu anfangen. :gut:

    Du kannst die Zukunft verändern mit dem was du heute tust. :face_with_open_mouth:
    - aus Oberfranken in DE -

  • Natürlich wurde die Immobilie finanziert.

    Die Aussichten, jemals wieder finanziell auf die Beine zu kommen sind quasi null.

    es gibt immer Wege. Kommt drauf an, wo man dann neu anfängt.

    In DE sind es drei jahre Privatinsolvenz.

    Wenn man ganz weit flüchtet ,sind die akten schuld evtl. Egal

    aus DE gesendet....

  • Mal ein Vorschlag, ganz ab von 'Verteidigen oder nicht', 'Fliehen oder nicht' und 'welche Richtung':


    Ich bin in der Eifel regelmäßig unterwegs, tags wie nachts, mit Rucksack. Lasst uns doch nen Termin (oder mehrere) finden, um mal gemeinsam eine 'Flucht im umkämpften ländlichen Gebiet' zu simulieren. Nein, es gibt keine Feinddarstellung, außer den Nationalparkrangern. :winking_face:


    Inhalt:

    - Überprüfung des eigenen Gepäcks auf Praktikabilität und Gewicht

    - verdecktes Bewegen im Gelände bei Tag und Nacht, Nutzung von Wegnetzen, Hindernissen und Auffanglinien

    - Orientieren bei Tag und Nacht (Karte/Kompass, Wegschilder, elektronische Möglichkeiten)

    - Kommunikation und Führung bei Tag und Nacht in der kleinen Gruppe, auch per Funk

    - Aufklärungsmöglichkeiten wie Ferngläser, Nachtsicht und Wärmebild bzw. Fusionsgeräte und die Möglichkeiten, diesen zu entgehen


    Ich stelle dazu mal ein paar Vorschläge in den Tourenbereich ein. Wer kommt, kommt, wer nicht kommt, hat frei. :face_with_tongue:

    Erklärter FDGO-Fan

  • In DE sind es drei jahre Privatinsolvenz.

    Wer damit ein Problem hat dem empfehle ich sich mit dem Thema Irland-Insolvenz auseinanderzusetzen. EU-weite Anerkennung. Nur 12 Monate bis zur Schuldenfreiheit. Nachteil: Man muß nach dahin Umziehen und dort mindestens so lange wohnen. D.h. über 180 Tage in den 12 Monaten dort aufhalten. Nicht ohne fachanwaltlichen Rat machen!

    Es gibt reichlich Fallen, und dann funktionierts nicht. Wer ein Beispiel recherchieren will gibt mal "Senivita" ein. Der Ex-Chefe zieht das gerade durch.

  • Da der Mieter auch ein Problem hat wenn keiner mehr den Wohnraum bauen kann wird man irgendeine Lösung finden. Ob diese zu findende Lösung einer oder beiden Parteien zur Freude reicht steht dann auf einem anderen Blatt Papier.

    Wenn noch nutzbares da ist, ist Zwangseinquartierung ein Thema.

    Bis auf die Zwangseinquartierung bis jetzt eher Thema von Mehrfamilienhäusern. Beim Eigenheim schaut es wahrscheinlich sehr unterschiedlich aus: Wie frisch finanziert, sind noch Rücklagen da, was kann man selber machen usw. Glücklicherweise haben wir im "Westen" mit heutiger Immobilienstruktur quasi keine Erfahrungen wie es im/nach dem Krieg ausschaut. Vielleicht setzen sie die alte Hypothek auf 10% wenn man bei der gleichen Bank von vorne anfängt, und hunderte andere Möglichkeiten.

    Etwas diversifizieren, ein paar Rücklagen und etwas Optimismus. Jetzt aus der Sicht eines eines ETW Besitzers dessen Kredite teilweise noch laufen und der Rücklagepart wenige k€ nicht übersteigt. Mit Erst- und Zweitwohnsitz und zwei SO in verschiedenen Richtungen gibt es vielleicht andere Schlüsse..

  • Nicht ohne fachanwaltlichen Rat machen!

    Fachanwalt für was?

    Deutsches Insolvenzrecht?

    Irisches Insolvenzrecht?


    Da hat vielleicht einer ein Schlupfloch gefunden. Falls es eines ist. Und das soll als Vorbild für Otto Normalbürger sein, evtl mit Familie?


    Wenn Du einen Fachanwalt in D kennst, der so etwas sicher durchzieht, dann schreibe mir das bitte einmal. Die Adresse werde ich mir merken....

  • Was eine sehr lange Zeit sein kann.

    Das ist weniger das Problem, sondern das man danach bei den Banken danach lange nicht an Immofinanzieruug denken braucht.


    Wobei silxhe sonder Szenarien, wie jrueg da durchaus anders bewerten werden dürften

    aus DE gesendet....

  • Da hat vielleicht einer ein Schlupfloch gefunden. Falls es eines ist. Und das soll als Vorbild für Otto Normalbürger sein, evtl mit Familie?

    Wenn Du einen Fachanwalt in D kennst, der so etwas sicher durchzieht, dann schreibe mir das bitte einmal. Die Adresse werde ich mir merken....

    Also Sippenhaft, und sowas, gibts ja in D scho einige zeitlang nicht mehr? Kurzum, die Privatinsolvenz betrifft doch in der Regel den Familienvater? Ganz sicher nicht die Kinder und auch nicht die Ehefrau? Ich bin allerdings kein Jurist.


    Zum Thema "Fachanwalt" war ich kurz im google. Ich möchte betonen, das ich zu keinem der genannten Anwälte irgendwelche Verbindungen habe und auch nichts über deren berufliches oder sonstiges Können weiß:

    https://kanzlei-rieger.eu/privatinsolvenz-irland/

    https://www.kanzlei-drwagner.c…en/pro-contra-irland.html

    https://www.ra-franzke.de/privatinsolvenz-in-irland/

    https://anwalt-kg.de/insolvenzrecht/irische-insolvenz/

    Für österreichische Staatsbürger soll noch Lettland ein Tip sein?

    Bitte das alles aber selbst recherchieren.

    Ich habe in meinem 1. Posting hier schon einen Namen genannt. Da gehts um einige Millionen Euro, und zusätzlich zur Privatinso, um die Inso seiner ganzen Firmengruppe. Der Ex-Chefe war über Ostern erst auf Heimaturlaub in D, bevor es wieder nach Irland retour ging. Leider hinter einer Bezahlschranke: https://www.kurier.de/inhalt.s…80-b479-3bca6677b7c3.html

  • Also Sippenhaft, und sowas, gibts ja in D scho einige zeitlang nicht mehr? Kurzum, die Privatinsolvenz betrifft doch in der Regel den Familienvater? Ganz sicher nicht die Kinder und auch nicht die Ehefrau? Ich bin allerdings kein Jurist.

    Ich glaube es ging weniger um Sippenhaft, sondern mehr darum, dass man als Einzelperson doch etwas leichter mal eben nach Irland wechselt wie mit einer ganzen Familie. Und die alleine in D zurücklassen und selber gehen erfüllt zwar die Anforderungen, ist aber auch nur semi schön.

  • Das ist weniger das Problem, sondern das man danach bei den Banken danach lange nicht an Immofinanzieruug denken braucht.


    Wobei silxhe sonder Szenarien, wie jrueg da durchaus anders bewerten werden dürften

    Die Schufa speichert für 3 Jahre. Das dürfte zu verkraften sein, wenn man bei 0 anfängt und dann ein Haus kaufen will.


    Und wer nach seiner Insolvenz einen guten, festenund lukrativen Job hat, den wird die Bank auch nehmen.

  • Ich glaube es ging weniger um Sippenhaft, sondern mehr darum, dass man als Einzelperson doch etwas leichter mal eben nach Irland wechselt wie mit einer ganzen Familie. Und die alleine in D zurücklassen und selber gehen erfüllt zwar die Anforderungen, ist aber auch nur semi schön.

    Der Titel dieses Threads lautet: "Fluchtrichtung bei Kriegsfall". Das ist eine Henne-Ei-Frage. Vor was flüchte ich, und welche Verbesserung oder Veränderung will ich damit erreichen? Und welche Nachteile handle ich mir ein? Wer vor dem deutschen Insovenzrecht oder dem deutschen Finanzamt flüchtet, muß sich mehr wie diese 180 Tage nachgewiesenermaßen im Ausland aufhalten, sonst gilt es nicht, und es greift wieder deutsches Recht. Gegenseitige familiäre Besuche, unter Fristwahrung, sind erlaubt. Es gibt durchaus prominente Beispiele solcher Kapitalflüchtlinge, die keinen deutschen Paß mehr haben.

    Mein Tip wäre, eben mehr "Out of the Box" Denken, auch in Krisenfällen. Lemmingmäßig der großen Herde zu folgen, wird nicht immer zielführend sein.

    Traumgarten schreibt hier oben: "....sondern das man danach bei den Banken danach lange nicht an Immofinanzierung denken braucht"

    Ja, dann denkt man bei seiner Immobilienfinanzierung meinetwegen eben an private Kapitalgeber und andere Geldquellen, wenn mit der örtlichen Sparkasse nix geht. Wenn kein Geld da ist muß das gesamte Projekt auf den Prüfstand.