Keramikfilter Katadyn hat nach Nutzung und Einlagerung kleine bläuliche Punkte

  • Hallo,


    ich besitze einen Katadyn Combi Wasserfilter. Der Filter hat einen Kerimikfiltereinsatz. Der Filter ist neuwertig und wurde vor dem Einlagern von mir einmal mit Leitungswasser auf seine Funktion getestet. Ansonsten habe ich ihn noch nicht benutzt. Nach dem Funktionstest, habe ich den Filter auseinander gebaut für ca. 24h an der Luft trocknen lassen und danach alles wieder zusammen gebaut und in der mitgelieferten Tasche eingelagert.


    Jetzt nach ca. 8 Wochen habe ich den Filter wieder auseinandergebaut und festgestellt, dass sich auf dem Keramikfilter kleine bläuliche Punkte befinden, die ein wenig an verlaufende Wasserfarbe erinnern. Auf den angehängten Bildern habe ich versucht es zu fotografieren. In Wirklichkeit sind die Punkte noch ein klein wenig deutlicher zu erkennen.


    Könnt ihr mir sagen, ob diese Punkte den Filter ruiniert haben könnten, oder ist das normal? Schimmel ist es meiner Meinung mach nicht, es lässt sich nicht runter reiben und im Filtergehäuse ist auch alles sauber. Kann es sein, dass die Verfärbungen von Partikeln im Leitungswasser her kommen?


    Würde mich über euere Expertenmeinungen freuen.

  • Naja, stockflecken können das schon sein.

    24 Stunden sind ein bisschen kurz für die Kartuschen. Ich habe meine bisher immer für mehrere Tage an einen gut belüfteten Ort gestellt, damit sie wirklich durchtrocknen.

  • Ich würde Stockflecken auch nicht ausschließen. Trockenzeit laut Katadyn sind 3 Tage. Ich würde den Filter mit diesem abrasiven Reinigungspad von Katadyn einmal reinigen. Danach ein bis zwei Liter Wasser mit Micropur Forte oder Natriumcarbonat (Blattgrün) durch den Keramikfilter pumpen. Das Keramikelement danach darin einlegen (z.B. über Nacht), hinterher noch einmal gut durchspülen und 3 Tage trocknen lassen.


    Alternative wäre noch Autoklavieren wenn man die Möglichkeit dazu hat. Das Blöde ist ja bei dem Filter das er mit dem Plastik oben und untern verschweisst ist.


    Wenn du Glück hast sind die Punkte aber auch nur Verfärbungen von der Silberionen-Beschichtung des Filters aber ich würde den zur Sicherheit noch mal entkeimen.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Danke für die Tipps. Dann werde ich mal zur Tat schreiten und den Filter entkeimen.


    Ich habe gelesen, dass Essig auch gegen Stockflecken helfen soll. Kann ich das Keramik auch damit behandeln, z.B. in Essig einlegen, oder ist essig schädlich für die Keramik?

  • Zwischenfazit: Keramikfilter liegt jetzt seit ca. 2h in Micropurverdünnung in einem Glasbehälter. Die Flecken sind fast verschwunden. Das Abbürsten mit dem Reinigungsschwamm von Katadyn hat keinen Unterschied gemacht.


    Morgen Früh hole ich den Filter wieder raus und spüle ihn noch mal mit Leitungswasser. Nach dem Trocknen werde ich ihn dann nicht mehr montiert im Filtergehäuse einlagern, sondern neben dran legen. Muss ich halt aufpassen dass nichts darauf fällt, oder die Keramik anderweitig beschädigt wird.

  • habt ihr Chlor im Leitungswasser?


    Das könnte eventuell die Ursache sein, darum sind die meisten Pools Blau.

    „Im Krieg ist die Wahrheit das erste Opfer“

  • Kein Essig an Keramikfilter!

    Sonst kannst du den dann gleich in die Tonne werfen.


    Verfärbungen sind ganz normal. Der Filter beinhaltet ja aktive Substanzen, die ein durchwachsen mit zBsp. Bakterien verhindern soll.

    Die blauen Flecken können tatsächlich vom Silber, welches in die Filter verarbeitet wird, stammen.

    Dieses reagiert zBsp. auch mit Rostpartikeln aus den Wasserleitungen.

    Keramikfilter nur mit einer weichen Bürste unter Trinkwasser reinigen und dann gut austrocknen lassen.

    Die Party ist vorbei!

  • Die blauen Flecken können tatsächlich vom Silber, welches in die Filter verarbeitet wird, stammen.

    Dieses reagiert zBsp. auch mit Rostpartikeln aus den Wasserleitungen.

    Vor einem halben Jahrhundert haben wir noch in der Schule gelernt, Silber sei ein Edelmetall, welches mit nichts anderem reagiert.


    Oder meinst Du vielleicht eine Legierung?


    Gruß Peter

  • Ich bin jetzt kein Chemiker. Aber Silber regiert mit anderen Dingen. Sieht man am verfärbten Silberbesteck. Das wird ja nicht umsonst so dunkel. Das ist ja kein Dreck.

    Der Optimist glaubt in der besten aller Welten zu leben.
    Der Pessimist denkt: Der Optimist hat recht, alle anderen Welten sind noch schlechter.


    BZHYY65R

  • Silber reagiert z.B. mit dem Schwefelwasserstoff aus gekochten Eiern, darum sollte man tunlichst vermeiden, das Ei mit einem Silberlöffel zu verspeisen - schmeckt :face_vomiting:

    Aber: Silber oxidiert schwarz, bzw. schwarzbraun.

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Tueftler , sorry das war von mir zu unpräzise formuliert.

    Ich hoffe jetzt krieg ich das besser hin :grinning_face_with_sweat:

    Es ist nicht Silber in seiner "metallischen" Form in den porösen Filterstrukturen, sondern in Form von Silberionen.


    Auszug von Wikipedia -> Silber:

    "Biologisch-medizinische Eigenschaften

    Silber wirkt in feinstverteilter Form bakterizid, also schwach toxisch, was aufgrund der großen reaktiven Oberfläche auf die hinreichende Entstehung von löslichen Silberionen zurückzuführen ist. Im lebenden Organismus werden Silberionen jedoch in der Regel schnell an Schwefel gebunden und scheiden aus dem Stoffkreislauf als dunkles, schwer lösliches Silbersulfid aus.
    Die Wirkung ist oberflächenabhängig. Dies wird in der Medizin genutzt für Wundauflagen wie für invasive Geräte (z. B. endotracheale Tuben).[37] In der Regel wird Silber für bakterizide Zwecke daher in Medizinprodukten als Beschichtung oder in kolloidaler Form eingesetzt, zunehmend auch Nanosilber. Silberionen finden als Desinfektionsmittel und als Therapeutikum in der Wundtherapie Verwendung. Sie können silberempfindliche Erreger nach relativ langer Einwirkzeit reversibel inhibieren, können darüber hinaus bakteriostatisch oder sogar bakterizid (also abtötend) wirken. Man spricht hier vom oligodynamischen Effekt. In manchen Fällen werden Chlorverbindungen zugesetzt, um die geringe Wirksamkeit des Silbers zu erhöhen.

    Dabei kommen verschiedene Wirkmechanismen zum Einsatz:[38]

    • Blockierung von Enzymen und Unterbindung deren lebensnotwendiger Transportfunktionen in der Zelle,
    • Beeinträchtigung der Zellstrukturfestigkeit,
    • Schädigung der Membranstruktur.

    Die beschriebenen Effekte können zum Zelltod führen."


    Betreffend den Verfärbungen auf der Filteroberfläche:

    Eisenoxid ist ein "Schwefelmagnet", daher ist es durchaus möglich, dass sich Spuren von Schwefel im Wasser an das Oxid binden, welches dann mit den Silberionen reagiert, hence die Verfärbung.

    Die Party ist vorbei!

  • Ich tippe eher auf Kupfer(verbindungen), Blau wär mir weder von Silber, noch von Silberionen bekannt, aber durchaus von Kupfer :thinking_face:


    Wenn die Flecken weniger wurden durch das Micropurbad (je nach Variante auch "nur" Silberionen bzw. Chlor), könnte es auch was organisches gewesen sein.


    Ich würde den Filter vor dem Wegpacken nochmal in Trinkwasser legen bzw. auch Trinkwasser durchfiltern. Dann mindestens 3 Tage (eher sogar eine Woche) an einem luftigen Ort stehend durchtrocknen lassen.

    Je nach Luftfeuchte und Temperatur dauert es meiner Erfahrung nach doch relativ lange, bis eine gespülte und über Kopf auf ein Gitter gestellte Thermoskanne innen wirklich trocken ist, insofern würde ich einem Filter auch deutlich mehr Zeit* zum (durch)trocknen geben.


    *Nachtrag:

    Mir klar, das ist für ordentliche "Hit an Run" Charaktere nicht so einfach, wenn die Ausrüstung nachher nicht direkt weggepackt werden kann, aber hier lohnt der Vergleich mit dem schmutzigen Zelt, das auch erst gereinigt und durchgetrocknet werden muss, bevor es wieder ordentlich aufgeräumt werden kann :winking_face:

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Ich habe heute mal mit Katadyn telefoniert. Auch hier kam der Tipp, den Keramikfilter in Micropurlösung einzulegen, bzw. vorher die Lösung durchzufiltern. Muss also stimmen. Ich hatte es ja sowieso schon gestern gemacht.


    Heute Morgen habe ich den Filter aus der Lösung geholt und Leitungswasser durchgefiltert. Jetzt trocknet das Teil. Die Punkte sind größtenteils verschwunden. Ein zwei sind noch ganz schwach zu erahnen. Wie gesagt, lasse ich das Teil jetzt trocknen. Frisst ja kein Brot, wenn er mal 2 Wochen rum steht.

  • Die Außenseite ist eh die Schmutzseite. Klar, Schwermetallionen will man da auch nicht, aber wo sollen die her kommen? Aus dem Leitungswasser?


    Spannender wäre die Innenseite.


    Wenn Du das erste Mal Schmutzwasser gefiltert hast, hast Du den Dreck eh in allen tiefen Poren und den bekommt man auch mit Bürsten nicht mehr weg, außer man schmirgelt sich den halben Filter ab.


    Ich hab mich daher für den MSR Guardian entschieden und der Katadyn liegt bei mir nur noch herum. Da blase ich nach dem Einsatz einmal eine Mikropur forte-Lösung durch und das wars. Bei dem muss man nur aufpassen, dass er niemals austrocknet. Diese ganze Putzerei und Trocknerei ist für mich wenig praktikabel, dazu kommt die schlechtere Filterleistung, die Anfälligkeit für Frost und Schlag und die fehlende Möglichkeit, einer Dichtheitsprüfung.


    Ob der MSR dann nicht andere Macken entwickelt weiß ich nicht.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Passend zum Thema eine Frage zum Keramikelement: Dass der Filter nach Gebrauch natürlich gründlich zu trocknen ist, ist keine Frage. Wie lange kann ich den Filter aber am Stück ohne Pflege verwenden? Mehrere Wochen bei täglicher Nutzung? Angenommen jetzt klares Wasser. Oder muss ich den Filter wöchentlich reinigen? Zwischendurch trocknen macht ja keinen Sinn.

  • Also wir hatten einen dieser Filter mehrere Wochen im täglichen stationären Einsatz (Test).


    Wir haben den Filter einmal wöchentlich aussen leicht abgeputzt (nicht abgeschrubbt) mit einem Tuch

    obwohl er keine sichtbaren Verunreinigungen hatte.

    War wahrscheinlich mehr für unser Gewissen als von tatsächlichem Nutzen.


    Das zu reinigende Wasser war aber auch glasklar.


    Mehrere Wochen: Soweit ich mich erinnere 3 Wochen.

    :waving_hand: bis dann - nutze die Zeit - Wissen schafft Zukunft - epwin - 6DPNC6RE - epwin02@web.de; :winking_face: