Affenpocken-Ausbruch 2022

Apfelbaum beides ist nicht auszuschließen, wenn zwei Stämme bereits für längere Zeit außerhalb Afrikas unterwegs sind. Vor allem ist grundsätzlich von einer besseren Anpassung an den Menschen auszugehen, denn außerhalb Afrikas sind die Primärwirte nicht vorhanden. Affen und Menschen sind ja nur Fehlwirte.

Zwar gibt es auch außerhalb Afrikas Nager, die die eigentlichen Primärwirte der Orthopox-Viren sind, aber gerade in den westlichen Ländern hat eigentlich kaum noch jemand einen engeren Kontakt zu Nagern, so dass ich eine Bildung einer endemischen Orthopox-Virenkultur in Nagern zu sorgen.

Aber das wäre alles hochspekulativ.

UrbanTrapper

Wenn ich mich recht erinnere gibt es in den USA Primärwirte...irgendwelche Nager.

Aber laut dem Artikel gehe ich davon aus, dass 2 Stämme dort von Mensch zu Mensch rumlaufen.

Zitat von Apfelbaum

UrbanTrapper

Wenn ich mich recht erinnere gibt es in den USA Primärwirte...irgendwelche Nager.

Aber laut dem Artikel gehe ich davon aus, dass 2 Stämme dort von Mensch zu Mensch rumlaufen.

Nein, der Ausbruch vor paar Jahren in USA ging von afrikanischen Nagern aus, dann über beim selben Tierhändler angebotene Präriehunde. Aber der Virus kommt nicht bei wilden Präriehunden vor.

Zitat von Jongleur

Ich versuche mich einmal als Epidemiologie.

Zwei Fixpunkte:

- Maspalomas Pride vom 5. bis 15. Mai

- Bekanntwerden der Affenpocken und Sensibilisierung der Öffentlichkeit für das Thema ab ca. 22. Mai.

Außerdem fließt in meine Überlegungen die Inkubationszeit von bis drei Wochen ein.

Damit wäre auf jeden Fall ein weiteres Ansteigen für ca. 2 bis 3 Wochen zu erwarten mit kumuliert ca. 5000 bis 10.000 Fällen. Danach wieder langsam Abnahme.

Das wäre die optimistische Prognose.

Allerdings sehe ich das Problem, dass das Thema schon wieder aus den Medien und der Diskussion verschwunden ist. Damit fehlt die Sensibilisierungs- und Aufklärungswirkung in der aktuell betroffenen Community. Auf den vielerorts stattfindenden Regenbogenparaden, zB 11. Juni in Wien, wird das Virus daher vermutlich kräftig Party feiern.

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Muss mich als Hobbyepidemiologen korrigieren:

Die Verdoppelung der Fallzahlen ist inzwischen bei 7 Tagen. Der steile Anstieg zu Beginn dürfte darauf zurückzuführen sein, dass das Virus sich schon länger unbemerkt verbreitet hat, und mit der Aufmerksamkeit der Ärzte viele Fälle gleichzeitig erkannt worden sind.

Und leicht übertragbar scheint das Virus zum Glück nicht zu sein.

Gelebte Medizingeschichte

Die 20iger Jahre, da wo 2 neue Erreger auf den Menschen übersprangen.....

Zwei unabhängige Meldungen, die trotzdem leider zusammengehören

https://www.nzz.ch/internation…ocket-newtab-global-de-DE

https://www.aa.com.tr/en/afric…since-january-who/2593348

Zitat von Baerti

Neues Zahlen der Affenpocken-Infizierten: 780 weltweit. In Deutschland 65 in 9 Bundesländern.

https://www.n-tv.de/panorama/W…elle-article23379191.html

Die Zahlen bei der WHO hinken etwas hinterher, aber das ist nicht verwunderlich. BNO hat schon über 1.000, also ca. 30% mehr.

Habe mal die Zahlen bei BNO auf Aktualität gecheckt, zB Kanada:
WHO: 58
https://www.who.int/emergencie…eak-news/item/2022-DON390

BNO: 80
https://bnonews.com/monkeypox/

kanadische Regierung vor 3 Tagen: 77
https://www.canada.ca/en/publi…s/diseases/monkeypox.html

Gerade festgestellt, dass ich die erste Pockenimpfung in meinem Geburtsjahr noch bekam. Na, toll, dachte ich mir da. Einmal gegen Pocken ohne Auffrischung, dafür ohne Masern nur mit "Natur-Immunisierung". Keine Ahnung, was mir das bringt. Aber wenn ich mir das hier anschaue: Einmalige Pockenimpfung @Pharmazeutische Zeitung, dann darf ich wohl einen lebenslangen Schutz gegen Pocken annehmen.

Zitat von Baerti

Hier übrigens ein Monkeypox-Tracker wo wieviel Fälle bisher aufgetreten sind:

https://bnonews.com/monkeypox/

Diese Tracker ist jetzt mehrere Tage nicht mehr aktualisiert worden.

Alternative:

https://ourworldindata.org/monkeypox

Diesen Ausschnitt eines UK Dokuments find ich interessant.

Zitat von SBB+

Diesen Ausschnitt eines UK Dokuments find ich interessant.

Das "airborne", also luftübertragbar, dürfte nicht ganz uninteressant werden. Theoretisch sollten FFP2+ Masken einen gewissen Schutz bieten, zumindest die Infektionswahrscheinlichkeit reduzieren.

Noch sind die Fallzahlen überaus überschaubar und gering. Also weit davon entfernt, Grund zu haben, sich Sorgen machen zu müssen. Aber das war es bei Corona auch. Einschränkung: nachdem Corona erstmals in Europa auftrat, explodierten die Fallzahlen regelrecht in Februar/März 2020.

Zitat von UrbanTrapper

Das "airborne", also luftübertragbar, dürfte nicht ganz uninteressant werden. Theoretisch sollten FFP2+ Masken einen gewissen Schutz bieten, zumindest die Infektionswahrscheinlichkeit reduzieren.

Noch sind die Fallzahlen überaus überschaubar und gering. Also weit davon entfernt, Grund zu haben, sich Sorgen machen zu müssen. Aber das war es bei Corona auch. Einschränkung: nachdem Corona erstmals in Europa auftrat, explodierten die Fallzahlen regelrecht in Februar/März 2020.

Die Geschwindigkeit der Ausbreitung ist definitiv eine andere. Zum einen ist die Inkubationszeit länger, bis zu drei Wochen. Und die Intensität des Kontakts zu einer infizierten Person muss auch stärker sein, als bei Corona oder anderen "zufliegenden" Krankheiten wie Masern oder Windpocken.
Nach meinem Verständnis als Naturwissenschaftler aber Nicht-Mediziner wäre die Kombination einer erhöhten Infektiosität der Affenpocken, zB durch weitere Mutationen, mit der langen Inkubationszeit ein echtes Problem.
Im Moment hoffe ich aber, dass mit entsprechendem Contacttracing diese aktuelle Welle in ein paar Wochen abebbt.

bisher betreffen alle Fälle in D Männer. Da diese bestimmt auch Frauen angeatmet haben, halte ich den Infektionsweg airborne höchstens für unter ferner liefen. Zumindest solange es sich nicht durch Mutationen diesen Übertragungsweg erschliesst.

Man sollte hier auch beachten, dass es sich um behüllte Viren handelt, die 'haltbarer' als Coronaviren sind und durch Gegenstände übertragen werden können.

Zitat von Jongleur

Die Geschwindigkeit der Ausbreitung ist definitiv eine andere. Zum einen ist die Inkubationszeit länger, bis zu drei Wochen. Und die Intensität des Kontakts zu einer infizierten Person muss auch stärker sein, als bei Corona oder anderen "zufliegenden" Krankheiten wie Masern oder Windpocken.
Nach meinem Verständnis als Naturwissenschaftler aber Nicht-Mediziner wäre die Kombination einer erhöhten Infektiosität der Affenpocken, zB durch weitere Mutationen, mit der langen Inkubationszeit ein echtes Problem.
Im Moment hoffe ich aber, dass mit entsprechendem Contacttracing diese aktuelle Welle in ein paar Wochen abebbt.

Ich kann dir vollumfänglich zustimmen.

Eine Inkubationszeit von drei Wochen bis zu den ersten klinischen Symptomen verbunden mit einer Infektiosität bereits ein oder gar zwei Wochen vorher wäre absolut fatal. Dafür braucht es dann nicht einmal viele tödliche Verläufe, sondern "nur" überhaupt Todesfälle und vor allem gesichtsentstellende Narben. Das wäre nach meinem Dafürhalten für die anstehende Sommerreisewelle der Dolchstoß. Man könnte dabei ja überhaupt nicht mehr auf Patient Null zurückverfolgen und eine effektive Eindämmung vornehmen.

Zitat von UrbanTrapper

gesichtsentstellende Narben

Dieses "Feature" dürfte im Worst Case allerdings die Akzeptanz von Maßnahmen bei gewissen Bevölkerungskreisen deutlich erhöhen.

Zitat von Jongleur

Dieses "Feature" dürfte im Worst Case allerdings die Akzeptanz von Maßnahmen bei gewissen Bevölkerungskreisen deutlich erhöhen.

Vielleicht, vielleicht nicht.

Bei Corona hat man in den Nachrichten auch mehr als genug Bilder von Todesopfern gesehen und wie zum Beispiel die Armee in Italien Leichensäcke auf Lkw verlasteten, weil sie sonst nicht hinterherkamen. Wurde von einer bestimmten Gruppe Menschen als "Schauspiel" und inszeniert abgekanzelt. 🥴

Ich traue es dieser Gruppe auch zu, die klinischen Symptome und Narben der Infektion als Maskenbildnerkunst abzutun.

Die WHO ruft den Notfallausschuss ein

Zitat von ORF

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat wegen der weltweit steigenden Zahl an Affenpocken-Fällen für kommende Woche den Notfallausschuss einberufen. Das Gremium soll entscheiden, ob es sich – wie bei Corona – um eine „gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite“ handelt.