Stromversorgung Winter 2022/2023

  • Welche Form von Agri PV meinst Du? Es gibt ja sehr unterschiedliche Ansätze. Diese Riesengerüste, wo ein standardtrelker drunter durch fahren kann und relativ wenig Module installiert sind, halte ich auch nicht für sinnvoll.

    Das mit den senkrechten bifazialen modulen Richtung Ost und West. Das ist noch die beste Variante. Leider mit furchtbarem Verhältnis von Sommer zu Winterertrag.

    Die hohen Gerüste haben doch nur Nachteile und taugen auch nur für ganz wenige Spezialkulturen wie z.B. Salat oder (Beeren)obst.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

    2 Mal editiert, zuletzt von Cephalotus ()

  • Wäre es nicht sinnvoller, erstmal alle Dachflächen mit PV zu bestücken, bevor man dafür landwirtschaftliche Flächen nutzt? Insbesondere große Flachbauten wie Einkaufszentren, Lagerhallen, Fabrikgebäude etc. sollten doch da gute Voraussetzungen bieten, zumal der Strom dann auch direkt vor Ort teilweise verbraucht werden kann.

    Nein. Man kann die Leute nicht zwingen und 22GW/a mit Dachflächen wird nicht gehen, weil viele Dächer nun mal aus diversen Gründen nicht genutzt werden



    Außerdem brauchen wir in Zukunft nicht einfach nur viel Solarstrom, sondern vor allem viel billigen Solarstrom.

    Solarstrom für 12ct/kWh vom Dach ist wenig attraktiv, wenn ich den für die Nacht speichern oder in Wasserstoff umwandeln will.

    10-20% wird man über kurz oder lang wegwerfen müssen, auch das erhöht den Preis für den nutzbaren Teil.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Es werden leider s3lten die Synergieeffekte genutzt. Beim Neubau eines Hauses kann man im Prinzip dir teuren, schweren dachstein weg lasse, trapezblevh drauf und vollflächig belegen. So unsägliche, modische Dachformen, wie Zeltdach sind da leider kontraproduktiv.


    Meinen Bruder, der ein Haus für 600-700k € Gesamtkosten bauen lässt, konnte ich leider nicht überzeugen. Es musste unbedingt diese Stadtvilla sein :tired_face:

    aus DE gesendet....

  • Das stimmt so nicht ganz, bei uns gibt es nun ein Solarkataster für Freifläche und da werden auch massiv Ackerflächen überplant.

    In der Regel die sogenannten "landwirtschaftlich benachteiligten Flächen". Zumindest gibt es nur dort eine EEG Vergütung.


    Bei den Wahnsinnspreisen an der Strombörse kann man aber auch auf EEG pfeiffen und PV überall errichten, wo es die Kommune erlaubt, weil sich das trotzdem rentiert.


    Und es ist für die Lebensmittelversorgung nicht das allergeringste Problem, auch gute Ackerfläche mit PV Freiflächenanlagen zu versehen, das ist weitaus, weitaus unkritischer als das, wofür wir heute beste Ackerflächen vergeuden. z.B. für den Anbau von Energiepflanzen um daraus Ethanol zu machen um dies in einem Benzinmotor zu verfeuern.


    Die "Bioenergie" hatte noch nie primär etwas mit Klimaschutz zu tun.


    Die kam in Europa zu einer Zeit auf, wo es so krasse Lebensmittelüberschüsse gab, dass es sehr ernsthafte Versuche gab, mit Weizen zu heizen. Die Wärme war mehr wert als die kcal. Gescheitert ist das damals primär am hohen Chlorgehalt der Abgase von Weizenverbrennungsanlagen.

    Damals waren die Chinesen noch keine 1 Milliarde Fleischvertilger, die Leute hier hatten langsam begonnen, auch nicht noch mehr und noch mehr und noch mehr zu fressen und selbst der enorme Futtermittel- und Flächenbedarf durch Fleischkonsum nahm in Europa nicht mehr zu wie gewünscht.


    Und dann kam einer auf die Idee und hat sich mal überlegt, dass unsere Autos ungefähr 10x mehr Kalorien fressen als die Menschen und schwupss hatte die Landwirtschaftslobby einen nahezu unerschöpflichen Absatzmarkt gefunden von Leuten, die auch noch richtig viel Geld bezahlen würde, (erstaunlich viele Deutsche kauft das billigste Salatöl, um sich das teuerste Motoröl leisten zu können)


    Biokraftstoffe der ersten Generation wie Ethanol oder RME hatten noch nie eine gute Umweltbilanz, aber darum ging es auch nie.


    heute fressen sie weitaus mehr Flächen als die PV jemals brauchen würde, wobei die PV Freiflächen ohne Dünger, ohne Pestizide, ohne Bodenverdichtung auskommen, eine positive Entwicklung für die Artenvielfalt haben und auch zu mehr Grundwasseranreicherung führen (gleicher Niederschlag, aber deutlich reduzierte Verdunstung). So nebenbei ist der Energieertrag beim Einsatz des Stroms im ePKW mehr als 100x höher als beim Ethanol im Benzinmotor.

    1ha PV Freifläche dient dem Artenschutz und macht 99ha Ackerland frei.


    Zwei Quellen dazu:


    https://www.spektrum.de/news/a…ogisch-vetraeglich/938246


    https://www.leopoldina.org/upl…rgie_kurz_de_en_final.pdf


    Landwirte sind heute vor allem aus einem Grund gegen PV Anlagen (wenn es nicht die eigenen sind): Sie "versauen" die Pachtpreise, denn die Pacht für 1ha PV ist deutlich höher als für 1ha Lebensmittelanbau.

    (das liegt halt daran, dass Photovoltaik so extrem leistungsfähiger ist als Photosynthese)


    Und sollten wir eines Tages tatsächlich etwas besseres finden, dann bauen wir die PV Anlagen halt wieder ab. Das ist ratzfatz und rückstandsfrei passiert, übrig bleibt ein Boden, der sich ggf. über Jahrzehnte erholen und regenerieren konnte.


    Ich halte es möglich, dass es in manchen künftigen Dürreregionen Deutschlands sogar so sein wird, dass PV mit Unterwuchs in Dürresommern die Winderosion wird signifikant verhindern können, im Vergleich zu normal bewirtschafteten Feldern. Staubstürme in Ostdeutschland sind so selten nicht mehr, die wehen ganze Äcker schon heute davon.


    MfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

    Einmal editiert, zuletzt von Cephalotus ()

  • das ist weitaus, weitaus unkritischer als das, wofür wir heute beste Ackerflächen vergeuden. z.B. für den Anbau von Energiepflanzen um daraus Ethanol zu machen um dies in einem Benzinmotor zu verfeuern.

    ... oder einfach einen Parkplatz und einen Supermarkt draufzustellen, oder eine neue Umfahrungsstrasse, oder eine Einfamilienhausquartier .... Bionenergie ist immerhin noch Landwirtschaft.

    Mir ist damals allerdings auch aufgefallen, warum so ein Hype um Chinaschilf usw., aber keiner macht sich die Mühe, das Durchforstungsholz aus den gut erschlossenene Wäldern herauszuholen.

    das liegt halt daran, dass Photovoltaik so extrem leistungsfähiger ist als Photosynthese

    Das ist eine Frage der Betrachtungsweise.

    Wirkungsgradeberechnungen hängen IMMER davon ab, was man als Bezugsgrösse setzt. So ist selbst ein Leopard-Panzer energieeffizient, wenn man den Dieselverbrauch mit dem Produkt aus Gewicht und Strecke in Bezug setzt. Wenn du hingegen die Sonnenergie die während des Wachstums des Weizens aufs Feld kam plus Aufwand für Ernte, Transport usw. in Bezug setzest zu dem was du im Brötchen auf dem Teller hast, dann ist der Wirkungsgrad praktisch Null.

    So kann jeder schönrechnen, was ihm wichtig ist.

    Die Photosynthese im Chloroplasten, also dort wo sie tatsächlich stattfindet, hat einen Wirkungsgrad sehr nahe am thermodynamisch möglichen Maximum. Weil damit aber eine ganze Pflanze in Betrieb gehalten wird (alleine der Aufwand für Wurzeln macht etwa 1/3 des Energieverbrauches einer Pflanze aus, auf trocken-mageren Standorten bedeutend mehr) sieht es nach wenig aus.


    Für die meisten Pflanzen ist es so, dass nicht die Photosynthese limitierend ist, sondern Licht oder Temperatur oder Nährstoffversorgung oder Fressfeinde oder Krankheiten. Deshalb wird das optimiert, nicht ein Prozess der in der Praxis problemlos funktioniert. Eine Pflanze, die ihre Photosynthese voll laufen lassen würde, würde sehr bald eingehen, wenn sie die Primärprodukte der Photosynthese nicht investieren kann. Bei den Pflanzen ist es deshalb so, dass die meisten Zellen nicht Photosynthese machen, sondern für Speicherung, Statik, Wasser- und Nährstofftransport, Schutz usw. da sind.

    Um Vergleiche zu machen: Der Sportler braucht nicht bloss mehr Muskeln, welche die Arbeit machen, sondern vor allem einen leistungsfähigen Kreislauf, weshalb ein Bodybuilder als Marathonläufer nicht taugt. In der Skatrunde gewinnt (fast immer) der, welcher mittelmässige Blätter auszureizen vermag, nicht wer auf ein Omablatt wartet und sonst nur mauert. Wenn du abends um fünfe durch die Stadt kommen willst, wo alles verstopft ist, dann brauchst du nicht ein effizienteres Auto, sondern Köpfchen.



    In der Praxis würde man vermutlich PV am besten aureizen, indem man aus den Überschüssen Treibstoff macht, den man dann problemlos aufbewahren kann. So lange der PV-Strom jederzeit zu 100% eingespeisen werden kann, weil er nie den ganzen Verbrauch deckt, ist das kein Thema. Sobald aber die erneuerbaren sehr viel vom Gesamtbedarfs decken, wird die Frage, wo der Strom hin soll, bedeutender als wo er her kommt, weil man den Input nicht steuern kann. Das verschlechtert natürlich den Wirkungsgrad, gemessen als das was die Anlage produzieren könnte wenn es kein Abnahmeproblem gäbe. Wenn du eine PV-Anlage mit 23% Wirkungsgrad hast und an einem Sommermittags keiner deinen Strom brauchen kann, was willste dann damit? Schon deshalb könnte sich schon heute eine PV auf einem Dach das nur Morgensonne hat genauso gut rechnen, obwohl die Ausbeute viel schlechter ist, wenn man sie in kWh pro Jahr misst.



    Was die Bestückung von "benachteiligten Landwirtschaftsfächen" mit PV betrifft, so halte ich das für Unfug, solange nicht alle dafür geeigneten Gebäudeflächen usw. dafür gebraucht werden. Das ist alleine eine Frage politischer Entscheidungen.

    Einmal editiert, zuletzt von jp10686 ()

  • Was die Bestückung von "benachteiligten Landwirtschaftsfächen" mit PV betrifft, so halte ich das für Unfug, solange nicht alle dafür geeigneten Gebäudeflächen usw. dafür gebraucht werden.

    Ich bin mit 99% Deiner Ausführungen einer Meinung. Aber dieses "erstmal alle Gebäudeflächen mit PV bestücken, bevor man auf die Äcker geht"-Argument wird leider zunehmend von der Skeptiker- und Bremserfraktion, die prinzipiell gegen alles ist, verwendet.


    Wir haben aber nicht mehr die Zeit, in aller Ruhe Gebäude mit Solarenergie nachzurüsten.


    Man kann nunmal Freiflächen-PV-Anlagen um Größenordnungen schneller und effizienter bauen, als hunderttausende (oder Millionen) im Vergleich zu Solarparks kleiner und kleinster Dach- und Fassadenflächen zu bestücken.


    Einen PV-Park mit mehreren Megawatt installierter Leistung kann von einem Montagetrupp in drei Wochen aufgebaut werden. Wenn ich für eine 10kWp-Anlage auf einem Wohnhaus drei Tage (inkl. Gerüst-Auf und -Abbau) benötige, sind die Solarteure schnell. Um ein Megawatt verteilt auf 100 Hausdächer zu installieren brauche ich entweder 300 Tage mit einem Montagetrupp oder 100 Trupps und drei Tage. Bei 1 Million Dächer a 10kWp brauche entsprechend entweder 10.000 Jahre oder 1 Million Montagetrupps (oder etwas zwischen diesen beiden Extremen). Und hätte dann erst 10GW PV-Leistung installiert. Das politische Ziel ist aber eine jährliche Zubaurate von bis zu 20GW um 200GW Zubau bis 2035 insgesamt. Das ist über Hausdächer nicht mal ansatzweise zu erreichen, weil wir gar nicht soviele Montagetrupps, Gerüstbauer, Dachdecker etc. haben und auch nicht aus dem Hut zaubern können.


    Langfristig müssen Freiflächen-PV-Anlagen wieder verschwinden und Gebäude müssen aus der auf die Gebäudehülle auftreffenden Strahlung und ggf. Windströmung die Energie erzeugen, die im Gebäude benötigt wird. Das geht aber nur über entsprechende Bauvorschriften. Die meisten Landesbauordnungen sehen ja mittlerweile auch schon eine Solarpflicht bei Neubauten vor und immer mehr Bauordnungen enthalten auch eine Nachrüstpflicht bei der Dachsanierung von Bestandsgebäuden. Aber bei einer Sanierungsrate von 2% im Bestand dauert es mindestens 50 Jahre, bis alle Dächer mit PV- und/oder ST-Anlagen ausgestattet sind.


    Die Zeit für eine Energiewende bzw. das Zeitfenster bezüglich der CO2-Reduktion, um eine völlig unkontrollierte Klimaerwärmung noch vermeiden zu können, ist aber nicht so groß. Aufgrund dieser Erkenntnis haben sich fast alle Staaten der Welt auf eine weitgehende "Dekarbonisierung" innerhalb der nächsten 10-20 Jahre verständigt.


    Vor diesem Hintergrund kann man Freiflächen-PV-Anlagen durchaus als "Brückentechnologie" ansehen, die man sukzessive wieder zurückbaut, passend zum Fortschritt bei der Gebäude-Solarisierung, Effizienzsteigerungen und anderen Energiequellen (z.B. dem Import von H2, der in Wüstenkraftwerken aus PV-Strom erzeugt wurde). Da die heute übliche Bauweise von PV-Parks ohne Fundamente auskommt, die Montagegestelle werden mittels einfacher Rammpfähle realisiert, lässt sich ein PV-Park genauso schnell wieder zurückbauen, wie er aufgebaut wurde. Das gesamte Material der Montagegestelle kann wieder verwendet werden. Ich könnte mir vorstellen, dass gebrauchte PV-Parks, die in Europa abgebaut werden, andernorts gerne wieder aufgebaut werden.

    Einmal editiert, zuletzt von tomduly ()

  • Hi Tomduly,


    gerade das Thema Freiflächen PV sehe ich extrem differenziert und kritisch.


    bei angenommenen 500kWp-750kWp pro Hektar würden bei Zuwachsraten um 20GW (= 20.000.000 KW) pro Jahr etwa 25.000-40.000 Hektar Fläche belegt. In Summe über 10 Jahre also grob gemittelt 300.000 Hektar, insgesamt gibt es in Deutschland zwar 16,6 Mio Hektar, aber wer auch in der Landwirtschaft ein wenig aktiv ist, weiß wie schwierig es ist an Flächen zu kommen und wie sich die Landpreise in den letzten Jahren entwickelt haben.


    Außerdem sollte man bedenken, dass man pro Person von etwa 2.000,² Flächenbedarf für die Ernährung ausgeht, bei 83 Mio Einwohner brauchen wir also exakt 16,6 Mio Hektar um Deutschland zu ernähren. Das ist exakt die Fläche die uns heute zur Verfügung steht. Zumindest in der Theorie hätten wir also die Möglichkeit uns nahrungsmitteltechnisch selbst zu versorgen.

    Belegen wir die Flächen jetzt mit PV werden wir noch abhängiger von Nahrungsmittelimporten. Dann tauschen wir ein Problem gegen das nächste.


    Des Weiteren ist die aktuell teilweise hektisch vorangetriebene Freiflächen PV Thematik garnicht so "schnell" wie man meinen mag. Bis ein Flächennutzungsplan erstellt ist und dann auch noch auf Gemeindeebene der entsprechende Bebauungsplan durch ist, gehen gut und gerne mal 2-3 Jahre mindestens ins Land. Und dann muss oft auch noch eine Trasse zum PV Park erstellt werden, das geht ebenfalls nicht von heute auf morgen.


    Aus meiner Sicht wird hier sehr stark die Verantwortung von der Politik auf die Wirtschaft verschoben. Warum sind so viele öffentliche Gebäude mit teils riesigen Dachflächen denn noch leer?

    Sporthallen, Schwimmbäder, Gemeindehäuser, Feuerwehrhäuser, Behörden, Schulen etc

    Das hätte auch den charmanten Vorteil, dass der Strom da erzeugt wird wo er auch verbraucht wird. Das entlastet unsere Netzinfrastruktur.

    Die Gemeinden stehen aktuell außerdem vor der Herausforderung, dass der Strom den die öffentliche Hand bezahlt teilweise preislich verzehnfacht wurde. Auch da hätte unser Staat eine gewisse Sorgfaltspflicht die Ausgaben zu reduzieren.


    Ich bin nicht generell gegen PV Freiflächenanlagen, aber das ist auch nicht der heilige Gral.


    Und ja, es wurde jahrelang gepennt, dadurch rennt uns jetzt die Zeit weg. Was aber auch nicht gerne kommuniziert wird, ist, dass es zwei Stellschrauben gibt, einmal klar die Erzeugung, aber auch der Verbrauch. Darüber wird nur nicht gerne gesprochen weil es direkt ein Gefühl von "Einschränkung" oder Verzicht aufkommen lässt. Da will sich politisch keiner die Finger verbrennen.


    Grüße

    Panger

  • Wir wollen 22GW neue PV Leistung pro Jahr zubauen und damit ist nicht teurer Solarstrom für 8ct/kWh und mehr gemeint, sondern billiger Solarstrom für 5ct/kWh.


    Teurer Solarstrom ist abseits der direkten Nutzung vor Ort (wo die Kosten auch nicht geringer sind, aber von anderen bezhalt werden) weitgehend sinnlos und bei 200-250GW PV Leistung kann nun mal nur noch ein Teil direkt vor Ort genutzt werden.


    Ein Ackerflächenproblem hat Deutschland nicht. 60% unserer Ackerfläche dient dem Anbau von Futtermitteln, landet also in Tiermägen, wo grob 90% des Energieinhalts für den Menschen verloren gehen.

    15% der Ackerfläche dient derzeit dem Anbau von Energiepflanzen, also überwiegend Mais oder Raps mit sehr schelchtem Wirkungsgard (weit unter 1% der Sonneneinstarhlung landet am Ebnde als Heizwert in den geernteten Produkten).


    Bei der Ausweisung neuer Siedlungsflächen, neuer Logistikzentren, Straßen, usw. waren wir auch nie zimperlich.


    Ob PV Freiflächen temporäre Lösungen sind wird die Zukunft zeigen. Die Lebensdauer der Module beträgt 30-40 Jahre. Wenn sie mal abbezahlt sind gibt es nichts, was billigeren Strom erzeugt als eine PV Freiflächenanlage.

    Nicht Agri-PV Anlagen nach aktueller DIN verlieren nach 5 Jahren ohne Umbruch bzw Fruchtfolge den Status als Ackerland dauerhaft, so zumindest die aktuelle Rechtslage. Gut, Gesetze kann man schnell ändern.


    MfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Das hätte auch den charmanten Vorteil, dass der Strom da erzeugt wird wo er auch verbraucht wird. Das entlastet unsere Netzinfrastruktur.

    Tut es nicht. Höchstlast in den Netzen war bisher überwiegend dann, wenn der PV Ertrag Null ist.


    Durch viele Aufdachanlagen ergibt sich in den nachgelagerten Netzen bei hoher PV Dichte oftmals sogar durch den Einspeispeak eine deutlich höhere Netzbelastung als davor.


    Umgekehrt lassen sich die großen PV Ablagen sehr gut regeln, bei dem Kleinkram auf NS Ebene will sich da keiner den Aufwand machen, NS Ebene ist weitgehend Blindflug.


    https://www.iass-potsdam.de/sites/default/files/files/wp_17-03_integration_photovoltaik_deutsche_niederspannungsnetze.pdf

    (und das ist Vergangenheit, nicht das ws geplant ist)


    ---


    aber "keine Sorge". Ich hab da mittlerweile keine große Hoffnung mehr, dass wir in Deutschland oder auch die Welt das noch irgendwie hinbekommen werden. Alles deutet darauf hin, dass wir an der Energiewende scheitern, nicht weil es technisch herausfordernd wäre, sonder weil zuviele Leute einfach nicht wollen und statt PV Freiflächen und 100% EE im jahr 2045 halte ich es für viel wahrscheinlicher, dass usnere Ackerböden als gigantische Staubwolken davon geweht werden, wenn die Sonne bei 45 Grad über die ausgdorrten Felder brennt.

    Und dann können wir uns alle gemeinsam auf die Schultern klopfen.


    Klar, die Sorgen der Landwirte sind schon verständlich. die Pachtpreise für PV Flächen sind nun mal erheblich höher als die Pachtpreise, die ein Landwirt bezahlen kann, der auf dem Feld etwas anbauen will. Der Ertrag einer PV-Anlage pro Hektar ist halt einfach so dramatisch viel höher und wir leben nun mal in einer Marktwirtschaft.

    Die hohen Pachtpreise und der Verlust des Status als Ackerland sind die Hauptgründe für Landwirte gegen PV, Ernährungssicherheit wär mir neu, denn dann müsste es massive Proteste gegen Biogasanlagen und gegen Biokraftstoffe geben, beide aber in der Landwirtschaft sehr wohl gelitten, weil sie dafür sorgten, dass die enormen Produktionsüberschüsse auf den Ackerflächen der EU so elegant "vernichtet" werden können.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

    2 Mal editiert, zuletzt von Cephalotus ()

  • Panger : die Flächenthematik hat Cephalotus ja gerade dargestellt. Im Rahmen des Ariadne-Projekts wurde ausgerechnet, dass man mit 3% der Landesfläche, die man für für PV und/oder Windparks "opfert", eine Jahresproduktion von 1.000TWh (elektrisch) realisieren kann. Allein die Agrarflächen, die heute für Energiepflanzen genutzt werden machen rund 6,9% der gesamten Landesfläche aus und liefern im Vergleich zu dem mit PV/Wind möglichen Hektarertrag nur einen sehr geringen energetischen Beitrag. Bei einem entsprechenden Ausbau der PV/Wind-Parks könnte man perspektivisch die Flächen für Energiepflanzen wieder sinnvoll nutzen und hätte unterm Strich sogar mehr (für Lebensmittelanbau nutzbare) Flächen zur Verfügung als jetzt.


    Extra angebauten Mais zu verstromen ist nur dank widersinnig hoher Subventionen überhaupt rentabel und nicht viel besser, als Kohlekraftwerke zu betreiben. In der aktuellen Energiekrise mag die Biogasproduktion die Gas-Not etwas lindern - aber nur dann, wenn das Biogas auch den Erdgaskunden zur Vefügung gestellt werden kann. Die große Mehrzahl der Biogas-Bauern verstromt ihr Biogas und bläst die Abwärme überwiegend ungenutzt ins Freie. Denn die meisten Biogas-Betriebe liegen fernab von Gas- oder Fernwärme-Netzen.

  • aber "keine Sorge". Ich hab da mittlerweile keine große Hoffnung mehr, dass wir in Deutschland oder auch die Welt das noch irgendwie hinbekommen werden. Alles deutet darauf hin, dass wir an der Energiewende scheitern, nicht weil es technisch herausfordernd wäre, sonder weil zuviele Leute einfach nicht wollen und statt PV Freiflächen und 100% EE im jahr 2045 halte ich es für viel wahrscheinlicher, dass usnere Ackerböden als gigantische Staubwolken davon geweht werden, wenn die Sonne bei 45 Grad über die ausgdorrten Felder brennt.

    Und dann können wir uns alle gemeinsam auf die Schultern klopfen.

    Das ist auch meine Befürchtung.

  • Die hohen Pachtpreise und der Verlust des Status als Ackerland sind die Hauptgründe für Landwirte gegen PV, Ernährungssicherheit wär mir neu, denn dann müsste es massive Proteste gegen Biogasanlagen und gegen Biokraftstoffe geben, beide aber in der Landwirtschaft sehr wohl gelitten, weil sie dafür sorgten, dass die enormen Produktionsüberschüsse auf den Ackerflächen der EU so elegant "vernichtet" werden können.

    Jaein. Ich bin bei dir, dass viele der landwirtschaftlich angebauten Produkte durch Tiermägen geht, das aber auch, weil viele Menschen Fleisch essen und er Konsum stark gestiegen ist.

    Aber nicht alle ticken so, ich z.B. nicht. Ich bin absolut dagegen, dass Mais etc angebaut wird, dauerhaft gespritzt, gedüngt etc nur um diesen dann zu vergären.

    Aber das ist ein anderes Thema

    Extra angebauten Mais zu verstromen ist nur dank widersinnig hoher Subventionen überhaupt rentabel und nicht viel besser, als Kohlekraftwerke zu betreiben. In der aktuellen Energiekrise mag die Biogasproduktion die Gas-Not etwas lindern - aber nur dann, wenn das Biogas auch den Erdgaskunden zur Vefügung gestellt werden kann. Die große Mehrzahl der Biogas-Bauern verstromt ihr Biogas und bläst die Abwärme überwiegend ungenutzt ins Freie. Denn die meisten Biogas-Betriebe liegen fernab von Gas- oder Fernwärme-Netzen.


    aber "keine Sorge". Ich hab da mittlerweile keine große Hoffnung mehr, dass wir in Deutschland oder auch die Welt das noch irgendwie hinbekommen werden. Alles deutet darauf hin, dass wir an der Energiewende scheitern, nicht weil es technisch herausfordernd wäre, sonder weil zuviele Leute einfach nicht wollen und statt PV Freiflächen und 100% EE im jahr 2045 halte ich es für viel wahrscheinlicher, dass usnere Ackerböden als gigantische Staubwolken davon geweht werden, wenn die Sonne bei 45 Grad über die ausgdorrten Felder brennt.

    Und dann können wir uns alle gemeinsam auf die Schultern klopfen.

    Da bin ich leider ebenso bei euch. Wie oben gesagt, bin ich nicht generell gegen PV Freiflächen-Anlagen, das sollte halt ein sinnvoller Mix sein.


    Alle wollen Energiewende aber gefühlt tun viele nichts dafür. Sorry to say, aber da ist leider wie bei vielen Dingen jeder einzelne gefragt.

    Nicht nur beim Ausbau, sondern halt eben auch beim Verbrauch.

    Wir (der durchschnittliche Deutsche) lebt auf extrem großem Fuß, wir verbrauchen das dreifache an Ressourcen die uns eigentlich zur Verfügung stehen.

    Auch die Produktion von Solarmodulen belastet die Umwelt, Abbau von Ressourcen, seltenen Erden etc.

    Das heißt nicht, dass ich gegen PV bin (habe ja auch selbst welche installiert) aber eine Reduktion bzw. Verbrauchsanpassung ist halt auch nötig. Darüber wird aber nicht gerne gesprochen.

    Achtung: Polemik -> Bauen wir lieber mehr PV damit wir auch in Zukunft mit dem dicken SUV (dann halt elektrisch) zum Bäcker um die Ecke und die Kids von der Schule abholen fahren können.


    Tut es nicht. Höchstlast in den Netzen war bisher überwiegend dann, wenn der PV Ertrag Null ist.

    Kann ich z.B. bei mir ausschließen.

    9,6kWp, 10kWh Akku UND 2 E-Autos. Da ist nicht viel Überschuss vorhanden, ich belaste das Netz nicht, und eins muss man bedenken, der Strom der bei mir dann doch mal "übrig" ist, fließt ja nicht bei mir aus dem Haus raus und irgendwo nach Buxtehude. Strom "fließt" den kürzesten Weg, sprich von meinem Haus raus und bei den Nachbarn rein, da ist ja auch immer Grundlast vorhanden.

    Außerdem habe ich ja oben auch von öffentlichen Gebäuden wie z.B.

    Schulen und Behörden gesprochen. Wann ist denn da der höchste Stromverbrauch? Wenn die Leute da sind und arbeiten. Und das ist über Tag.

    Da sehe ich das Problem der Netzbelastung halt nicht.

    Wenn jetzt ALLE PV hätten, dann bin ich bei dir, haben aber nicht alle, im Gegenteil, haben die wenigsten. Und genau das ist das, worüber ich mich so ärgere.

    Wenn wenigstens jeder fünfte oder zehnte PV hätte...

    und ob jetzt 5 oder 8 Cent pro kWh, ist aus meiner Sicht unerheblich bei aktuellen Preisen jenseits von 60 Cent bei den Stromanbietern...


    Was meine Flächenrechnung angeht:

    die ist vereinfachend dargestellt. Der deutsche verbraucht im Schnitt 2000m² Ackerfläche (für Energiepflanzen, Nahrung und auch Fasern für Kleidung etc), die muss ja aktuell nicht zwingend in Deutschland sein, wir importieren ja viel.

    Dass es absolut sinnfrei ist, hier mit hohen Subventionen "Mist" zu produzieren, auf der anderen Seite dann tausende Kilometer weit das Zeug zu importieren steht aus meiner Sicht nicht zur Debatte.

    Es geht mir nur darum "sichtbar" zu machen, dass Ackerfläche nun mal begrenzt ist, damit sollte vernünftig umgegangen werden, wie mit jeder anderen Ressource auch.


    Abschließend: Ich bin nicht generell gegen Freiflächen PV, es muss aber wie überall ein sinnvoller Mix sein.


    Grüße

    Panger



    P.S.: Wenn die Flächennutzung, so wie im Ariadne Projekt vorgeschlagen umgesetzt würde, bin ich direkt überzeugt. Ich glaube aber nicht, dass so kurzfristig die totale unsinnige Biogas-Erzeugung aufgegeben wird.

    Einmal editiert, zuletzt von Panger ()

  • Wie es der Zufall will saß ich grad in einer strategischen Arbeitsgruppe zum Thema Künftige Energieversorgung aus der Landwirtschaft.


    Dort wurde ich auf folgenden Vortrag aufmerksam gemacht:


    https://www.dafa.de/wp-content/uploads/DAFA_SF22_Isermeyer.pdf



    (Prof. Isermeyer sieht dabei mit 1000TWh Solarstrom wesentlich mehr Bedarf als ich, ich wüsste nicht, wozu man in Deutschland 1000GW Solar brauchen sollte)


    Eine Grafik daraus, sind viele gute dabei, sollte man sich wirklich anschauen.


    pasted-from-clipboard.png


    Zum Vergleich:


    1ha Photovoltaik liefert grob 1000 MWh Solarstrom pro Jahr. Das sieht dann so aus:


    pasted-from-clipboard.png


    Hier das ganze Programm:


    8.–9. November 2022 — Strategisches Forum 2022: Landnutzung im Wandel – DAFA


    Auch die Landwirtscahft hat das aufgegriffen (kann man lesen,w enn man sich per mail registriert):


    Landnutzung: Warum es in Deutschland genug Fläche für Solarstrom gibt
    Für Prof. Folkhard Isermeyer ist eine Selbstversorgung mit Solarstrom in Deutschland auf relativ wenig Fläche möglich.
    www.agrarzeitung.de


    Zitat daraus:
    "...Der Thünen-Präsident hält auf der Grundlage dieses Szenarios Landnutzungskonflikte im Landwirtschaftsbereich zwischen „Tank, Teller und Trog“ für lösbar. Von den heute 16,6 Mio. ha Agrarfläche seien großzügig gerechnet lediglich 10 Mio. ha notwendig, um die Bevölkerung in Deutschland zu ernähren, so der Agrarökonom. Die Energiewende stehe damit nicht in Konkurrenz zur Gewährleistung der Lebensmittelsicherheit..."

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

    3 Mal editiert, zuletzt von Cephalotus ()

  • Zum Vergleich:


    1ha Photovoltaik liefert grob 1000 MWh Solarstrom pro Jahr. Das sieht dann so aus:

    Cephatolus, ich schätze deine Beiträge sehr und ich schaue mir die Sachen auf jeden Fall noch mal in der Tiefe an.

    Danke!


    Was mir aber direkt in den Sinn gekommen ist bei der Grafik mit dem Vergleich PV Strom gegen Energieertrag Agrarprodukte:


    Alles schön und gut, aber Strom kann ich nicht essen :winking_face:

    Für mich hinkt der Vergleich.


    Ansonsten muss ich mal recherchieren wie diese Aussage zustande kommt:

    "...Der Thünen-Präsident hält auf der Grundlage dieses Szenarios Landnutzungskonflikte im Landwirtschaftsbereich zwischen „Tank, Teller und Trog“ für lösbar. Von den heute 16,6 Mio. ha Agrarfläche seien großzügig gerechnet lediglich 10 Mio. ha notwendig, um die Bevölkerung in Deutschland zu ernähren, so der Agrarökonom. Die Energiewende stehe damit nicht in Konkurrenz zur Gewährleistung der Lebensmittelsicherheit..."

    Ich habe da ganz andere Zahlen vorliegen. Die 10 Mio Hektar passen vielleicht bei komplett vegetarischer Ernährung, aber bei der derzeitigen Ernährung mit Sicherheit nicht. Es sei denn Importe von Futterpflanzen werden großzügig ignoriert.

    Da ich die Präsentation nicht gesehen habe, gehe ich davon aus, dass hier viel auf vegetarische Ernährung gesetzt wird. Das würde auch zu dem Vorschlag passen tierische Produkte auf 19% MWst zu setzen und pflanzliche auf 0% zu senken... Das ist eine Lenkung der Ernährung über den Geldbeutel.


    Aus der Präsentation geht auch hervor, dass große Dach PV gleiche Gestehungskosten haben kann, deswegen war meine Aussage vorher ja auch: Das muss Hand in Hand gehen bzw. in sinnvoller Kombination.

    Würde hier einen Screenshot einstellen, weiß aber nicht wie es mit Copyright aussieht.


    Ich zitiere mich hier noch mal selbst :winking_face:

    Abschließend: Ich bin nicht generell gegen Freiflächen PV, es muss aber wie überall ein sinnvoller Mix sein.


    Grüße

    Panger

  • Was ich vielleicht noch ergänzend sagen möchte, völlig OT:


    Ich finde die Art der Diskussion hier absolut großartig.


    Selten so sachlich, fundiert und offen solche Themen besprochen.


    DANKE an der Stelle mal dafür :winking_face:

  • Ich bin für so wenige Freiflächen PV wie möglich, aber eben auch so viele wie nötig. (und nicht in einer fernen Zukunft)

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Was mir aber direkt in den Sinn gekommen ist bei der Grafik mit dem Vergleich PV Strom gegen Energieertrag Agrarprodukte:


    Alles schön und gut, aber Strom kann ich nicht essen :winking_face:

    Für mich hinkt der Vergleich.

    Wobei die in der Grafik aufgelisteten Agrarprodukte durchaus als Energiepflanzen gelten - auch Brotgetreide wie Weizen kann man verheizen (reimt sich). Als 2005 mal die Holzpellets sehr gefragt waren, kam es zu Lieferengpässen und als Workaround wurde hier und da empfohlen, statt Pellets Weizen oder Gerste zu verfeuern. Geht prinzipiell auch, ist aber im Brennraum auf Dauer eine Sauerei (Schlackebildung), die den Bauteilen im Brennraum nicht guttut. Auch die Aschebildung ist eine ganz andere als mit Normpellets.


    Fakt ist nunmal, dass wir in D gerade mal 22% der verfügbaren Agrarflächen direkt für Lebensmittelanbau nutzen. Der Rest geht für Futter für die Fleischproduktion oder eben für Energiepflanzen drauf. Bekanntlich braucht man 4-5 Pflanzenkalorien, um eine Fleischkalorie zu erzeugen. Von den 50.000l Wasser pro Kilo Fleisch ganz zu schweigen. Hier schlummert ein weiteres großes Energiespar-Potenzial: weniger Fleisch konsumieren.

  • Ich bin für so wenige Freiflächen PV wie möglich, aber eben auch so viele wie nötig. (und nicht in einer fernen Zukunft)

    Ich habe zwar schon irgendwann einmal vom "Energieerhaltungssatz" gehört, "Energie" per se kommt aber in unterschiedlichster Form daher.

    Ich frage mich daher gerade (und das ist hoffentlich nicht allzu naiv, von der Sache selbst verstehe ich nämlich nichts :winking_face::frowning_face:

    Wenn großflächig Sonnenenergie von PV "eingefangen" wird, also nicht auf den Boden,... trifft, kühlen wir (der Planet) dann nicht langsam aber sicher immer mehr aus? Nicht dass das DERZEIT ein Nachteil wäre... :thinking_face:

  • Die Wärme entsteht dann auf den Panels und die geben die ja wieder an die Umwelt ab. Das sollte sich nix großartig geben.


    Durch die entstehende Bodenverschattung hat man ggf. den Vorteil dass der Boden nicht so schnell austrocknet.


    Meine Idee als Laie.