Der große "Was habe ich heute für die Preparedness anderer Leute getan?" Thread

  • Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt umzurüsten und gleich einen Einspeisepunkt mit Umschalter vorzusehen.

    Hi,

    Ich schätze wenn da noch eine Bakelit-Zählertafel drin ist, wird das Leitungsnetz wahrscheinlich genauso alt sein, so daß eine Generatoreinspeisung nicht VDE-konform zu realisieren ist... da wird wahrscheinlich überwiegend ein TN-C Netz vorhanden sein...


    Kruemel

  • Anfangs noch sehr locker, hat er schnell angefangen, das Wasser zu rationieren, damit es ja bis zum Abend reicht. Vor allem die Menge beim Klogang hat ihn richtiggehend entsetzt.

    Wieviel Wasser geht bei euch für einen Klogang drauf?

  • Wieviel Wasser geht bei euch für einen Klogang drauf?


    Ich hab im Eimer je 4 l Wasser abgemessen. Weniger trau ich mich nicht, damit die Leitungen nicht verstopfen.


    Damit sind bei 2x pinkeln und 1x Stuhlgang schon 12 l weg. Mit "Duschen" und Trinken und Spülen und Hände waschen ist dann nicht mehr viel Spielraum gewesen, um meine gesetzten 20 l/Person nicht zu überschreiten.

  • da wird wahrscheinlich überwiegend ein TN-C Netz vorhanden sein...

    So isses. Da wurde vom VNB nach der Wende, wie damals üblich, ein 40A FI fürs ganze Haus nach den Hauptsicherungen gesetzt und die Herdleitung wurde vom Verteiler mit NYM-J 5adrig neu gezogen. Der Rest war/ist teilweise sogar noch 2adrig in teergetränktem Gewebe mit Bleiummantelung aus Vorkriegszeiten mit klassischer Nullung in den Steckdosen. Zimmer, die zu DDR-Zeiten mal modernisiert wurden, bekamen 3adrige Verkabelung und der Kraftstrom für die Landwirtschaft ebenfalls - allerdings alles mit Alu-Leitern, statt Kupfer..

  • Gestern hat mich einer meiner Söhne nach einem Gaskocher gefragt.

    "Zufällig" habe ich zwei neue und OVP mit etlichen Kartuschen für meine Söhne bereit gelegt.

    Hat der doof geschaut, als ich ihm die gezeigt habe und er sich einen aussuchen konnte.

    :winking_face_with_tongue:


    Tsrohinas

  • Ich hab im Eimer je 4 l Wasser abgemessen. Weniger trau ich mich nicht, damit die Leitungen nicht verstopfen.


    Damit sind bei 2x pinkeln und 1x Stuhlgang schon 12 l weg. Mit "Duschen" und Trinken und Spülen und Hände waschen ist dann nicht mehr viel Spielraum gewesen, um meine gesetzten 20 l/Person nicht zu überschreiten.

    Plöde Frage: musst du denn wirklich bei jedem pinkeln 4 Liter Wasser reinkippen??? Bei Stuhlgang kapiere ich das ja, aber bei Pipi?

  • Plöde Frage: musst du denn wirklich bei jedem pinkeln 4 Liter Wasser reinkippen??? Bei Stuhlgang kapiere ich das ja, aber bei Pipi?

    Wenn man Urinstein in der Schüssel vermeiden möchte sowie weitere unangenehme Gerüche, die durch den Abbau von Urin entstehen, dann sollte man auch nach dem kleinen Geschäft nachspülen. Ob das jetzt nun vier Liter sein müssen oder man mit ein, zwei, drei Becher Wasser "nur" verdünnt, um eben diese unschönen Effekte zu verhindern.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Plöde Frage: musst du denn wirklich bei jedem pinkeln 4 Liter Wasser reinkippen??? Bei Stuhlgang kapiere ich das ja, aber bei Pipi?

    Das ist ein Durchschnittswert, den ich einhalte, weil ich mal gelesen habe, dass das für das Abwassersystem am besten sei. Ich würde aber auch mit viel weniger auskommen. Nur wenn das alle machen, verstopfen vielleicht die Leitungen?

    Ich hab auch gemerkt, dass das spülen mit Eimer bei meiner Mutter einfacher funktioniert als bei mir. Scheint also auch vom Modell abzuhängen.

  • Das ist ein Durchschnittswert, den ich einhalte, weil ich mal gelesen habe, dass das für das Abwassersystem am besten sei. Ich würde aber auch mit viel weniger auskommen. Nur wenn das alle machen, verstopfen vielleicht die Leitungen?

    Nein, das Abwassersystem verstopft dann nicht gleich. In Deutschland ist es es tatsächlich mittlerweile so, dass die Abwassersystembetreiber in regelmäßigen Abständen die Leitungen mit Frischwasser nachspülen müssen, damit der allgemein reduzierte Wasserverbrauch der Haushalte bei der Klospülung kompensiert wird.

    Früher(TM) wurden ja gefühlt pro Spülgang 100 Liter Wasser durchgejagt. Egal ob großes oder kleines Geschäft. Auf diese hohen Durchflussmengen wurde das Leitungsnetz dimensioniert.


    Dann kamen die Spartasten an den Spülkasten und da die Leute sehr viel häufiger am Tag ein kleines Geschäft verrichten als ein großes Geschäft, kannst du dir wahrscheinlich in etwa ausmalen, worin das eigentliche Problem besteht. :winking_face:


    Und in einer Lage, in der du selbst mit einem Eimer Wasser 4 Liter nachspülen musst, weil nix mehr aus der Leitung kommt: was glaubst du werden mehr als 80% der Bevölkerung eben nicht mehr haben? Richtig. Wasser zum spülen. Darüber, wie die dann das Problem lösen, möchte ich besser nicht nachdenken. :grinning_squinting_face:


    Bitte nicht falsch verstehen, aber in so einer Situation dürften deine 4 Liter der berühmte Tropfen Wasser auf dem heißen Stein sein. :winking_face:

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


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  • Auf diese hohen Durchflussmengen wurde das Leitungsnetz dimensioniert.

    Das Kanalsystem wurde auf die gleichjzeitige Entsorgung von Niederschlagswasser dimensioniert (Mischkanalsystem). Bei neu geplanten Baugebieten werden mittlerweile nur noch getrennte Kanalsysteme (eins für Abwasser, eins für Niederschlagswasser) realisiert. Hintergrund ist die immer aufwändigere Aufbereitung des Abwassers mit aktuell vier Reinigungsstufen. Da kostet jeder Liter, der da durch muss, richtig Geld. Da will man kein Regenwasser von Hofflächen, Dächern und Straßen mit drin haben. Das wird deshalb getrennt gesammelt und möglichst lokal versickert. Bei Gewerbebauplätzen schreiben unsere Bebauungspläne mittlerweile 15% der Grundstücksfläche als Versickerungsfläche vor. Dann kommt das Regenwasser im Regelfall gar nicht runter vom Grundstück. Das tut auch dem Grundwasserhaushalt gut, anders als wenn man überall das Regenwasser einsammelt und über eine zentrale Kläranlage an einem Punkt dann in einen Fluß einleitet.


    Reine Abwassersysteme kommen mit erstaulich kleinen Durchmessern klar. Bei uns wird das Abwasser von 4.000 Einwohnern + Gewerbe + Landwirtschaft über eine 150mm-Druckleitung weggebracht, reicht völlig aus. Ist allerdings eine Druckleitung (das Abwasser wird normalerweise in Intervallen per Druckluft durchgefördert, nur bei Starkregen/Schneeschmelze pumpt man kontinuierlich mit einer Verdrängerpumpe).


    Dass bestehende Kanalsysteme verstopfen, weil zuwenig Wasser durchläuft, ist nach meinem Wissen eher selten. Bei alten Mischkanalsystemen ist eher problematisch, dass sich Streugut (Split, Sand) das über die Gullys von den Straßen kommt, an defekten Stellen (Stufen, Einbrüchen) im Kanalrohr ablagert und sich dann hier und da ein Rückstau bildet. Das meiste Sediment landet mit der Zeit aber im Sandfang vor der Kläranlage und wird dort automatisch ausgebaggert (das sind Tonnen übers Jahr), jeder Regenschauer schiebt das Zeug durch das Mischkanalsystem weiter. Schlimmer sind Textilien und andere fasrige Stoffe wie Feuchttücher, die sich nicht auflösen und gerne die Pumpen blockieren.

    Bei neueren Getrenntkanalsystemen hat man einerseits (noch) sehr glatte Innenwände und feucht ist es da auch immer, da spielt das Wassersparen am häuslichen WC eigentlich keine Rolle, das flutscht dann schon.

  • Moin zusammen,


    nachdem uns vor 6 Wochen ne ältere Dame zugelaufen ist.

    Sie wollte sich eigentlich nur über meine Hybrid Anlage informieren, die von der Straße her Einsehbar ist und fragen ob ich ihr so etwas bauen kann. Sie blieb bei uns kleben und sie und ihr man zeigten dich sehr lernwillig.


    Etwas betuchter wie sie sind hörten sie sich unsere Vorträge an und gingen auf Shoping Tour.

    Propan Kochstelle für den HWR in der Garage plus 3x11Kg Propan. 3x 30.000 Powerbanks und 3x USB Leuchtmittel. Bluetti 500 Pluss mit 2x 400W Solarpanels. Kerzen, Konserven, stationärer Wasserfilter, schwarzer IBC Tank, Hauswasserwerk usw usw. :astonished_face:

    Die beiden sind Rentner, krempeln gerade mit Vollgas Haus und Garten Vorsorgegerecht um.


    Ob sie zum Winter hin mit ihren exlusiven Equipment auch umgehen können wird sich zeigen. Auf jedenfall wieder 2 Menschen weniger die im Zweifelsfall vor unserer Tür stehen.


    Schönen Gruß littlewulf

  • Bitte nicht falsch verstehen, aber in so einer Situation dürften deine 4 Liter der berühmte Tropfen Wasser auf dem heißen Stein sein. :winking_face:

    Mir geht's gerade eher um jetzt, dass wenigstens IM Haus bis zum Kanal nix verstopft, während uns das Wasser hier abgedreht ist. Die Nachbarn spülen auch brav, haben aber nicht so viel Wasser wie ich. :beaming_face_with_smiling_eyes:


    Bei einem Blackout hole ich lieber die Camping-Toilette raus und fliehe aus der Stadt, wenn nix mehr funktioniert. :smiling_face_with_halo:


    Aber danke für deine Erklärungen, war mir so nicht bekannt!

  • tomduly

    Danke für deine detaillierte Erklärung zum Abwassernetz. Das heisst also im Umkehrschluss, dass das System Strom benötigt, richtig? Kennst du da allgemeine Fallback-Maßnahmen, wenn der öffentliche Saft mal weg sein sollte?


    Bei uns in DA läuft im äußeren Rand einiges am Kanal mit Hebeanlagen zum Klärwerk... Da sollte ich mal nachfragen, wie die unterwegs sind bei Stromausfall (muss ja nicht immer gleich ein Schwarz- oder Braun-fall sein).

  • Obst verschenkt, bzw ich versuchs... ich berichte ob die Lastenradfraktion dann mit dem geschenkten Obst zum Selbsersammeln auch zufrieden sein wird wenn ICH mich endlich nach ihren Terminwünschen richten kann :rolleyes:

  • Da bin ich sehr froh eher oben auf dem Hügel zu wohnen als unten.


    Camping Toilette hab ich im Keller eingelagert.

    aus DE gesendet....

  • Kennst du da allgemeine Fallback-Maßnahmen, wenn der öffentliche Saft mal weg sein sollte?

    Öffentliche Kanalnetze werden normalerweise als Freispiegel-Kanäle gebaut, also mit Gefälle, so dass das Abwasser der Schwerkraft folgt und "von alleine" abläuft. Das gilt aber nur für öffentliche Abwasserkanäle. Was die Leute auf ihren Privatgrundstücken machen (z.B. Hebeanlagen für Abwasser, das in unterhalb des Kanalsystems liegenden Stockwerken anfällt), ist deren Sache.


    Im öffentlichen Abwassersystem hat man natürlich auch Pumpen im Einsatz, um das Abwasser, das z.B. in einem Teilort anfällt, per Rohrleitung zu einer zentralen Kläranlage zu befördern und sich auf der Strecke ein durchgehendes Gefälle nicht realisieren lässt. Diese Pumpen fallen bei Stromausfall natürlich aus, können aber auch so mal kaputtgehen. Deshalb gibt es immer eine konstruktive Lösung für den Fall, dass nicht gepumpt werden kann. Normalerweise hat man an der Pumpstation ein oder mehrere Havariebecken, die das bei Pumpenausfall weiter ankommenden Abwasser erstmal sammeln. In unserer Gemeinde hatten die Teilorte ursprünglich eigene kleine (primitive) Kläranlagen, die heutigen Ansprüchen aber nicht mehr genügen. Diese Kläranlagen wurden irgendwann zu Pumpstationen umgebaut, man hat aber die alten Klärbecken ertüchtigt und nutzt sie nun als Havariebecken. Wir können darin das anfallende Abwasser von bis zu 100h Pumpenausfall auffangen. Dauert der Pumpenausfall an, muss man das Wasser entweder behelfmäßig weiterpumpen (mobile Pumpe oder Notstromaggregat), ist das nicht möglich oder bei Starkregenereignissen, laufen die Havariebecken kontrolliert über (Notüberlauf) und das Abwasser schlägt an Ort und Stelle an einer dafür vorgesehenen Stelle ab. Entweder wird es in einem Sickerbecken versickert oder in ein Fließgewässer ungeklärt eingeleitet. Damit ist das Problem des Rückstaus im öffentlichen Kanalnetz gelöst, man schafft dafür halt ein neues, die Belastung des Untergrunds bzw. des Flusses mit ungeklärtem Abwasser.


    Durch das relativ große Fassungsvermögen der Havariebecken an den Pumpstationen gewinnt man Zeit, die Becken provisorisch leerzupumpen bzw. eine defekte Pumpe zu reparieren. Bei uns sind Pumpstationen sogar verkettet. Man müsste bei einem allgemeinen Stromausfall also bei der letzten Pumpstation anfangen und dort eine Notstromversorgung bzw. Notpumpe einrichten. Man kann die Becken als Puffer nutzen und braucht deshalb auch nicht alle Pumpstationen permanent und gleichzeitig mit Notstrom zu versorgen, im Grunde genügt ein mobiles Notstromaggregat bzw. eine mobile Notpumpe.

    Alle Pumpstationen und elektrischen Systeme an Kläranlagen sind üblicherweise jeweils mit Vorrichtungen zur Notstromeinspeisung ausgestattet (jedenfalls ist das bei uns Standard seit einigen Jahren). Auch hält der ABwasserzweckverband Notstromaggregate und mobile Pumpen vor, weil die normalen Feuerwehrpumpen nicht für für die Förderung von Abwasser geeignet sind (hat unseren Zweckverband und die Gemeinde fast18.000€ Lehrgeld für eine Pumpenreparatur gekostet, als man einen bei Starkregen vollgelaufenen Technikraum unserer Kläranlage mal auspumpte - man ging von Regenwasser/Hochwasser aus es war aber Abwasser...)


    Für Grundstücksbesitzer/Hausbesitzer sind im Abwasserbereich zwei Dinge wichtig:

    - hat man Hebeanlagen für tiefer liegende Stockwerke, darf man bei Stromausfall die betroffenen Sanitäranlagen nicht benutzen.

    - liegt der Hausanschluss an das öffentlicher Abwassersystem unterhalb dessen Rückstau-Ebene, müssen beim Hausanschluss Rückstauklappen eingebaut werden. Leitet man Regenwasser von Dächern und Hofflächen in den Hausanschluss ein, sollte man auch zwischen Hausinstallation und Regenwassereinspeisung eine Rückstauklappe vorsehen, selbst wenn man deutlich oberhalb der Rückstau-Ebene einspeist. Denn bei einem Starkregenereignis kann es sonst passieren, dass der Hausanschluss in den öffentlichen Kanal vom grundstückseigenen Regenwasser überfordert ist und das Regenwasser sich alternativ den Weg rückwärts ins Abwassersystem des Hauses sucht.