Ukraine-Krieg: Westliche Waffenlieferungen

  • Man wird wohl noch den morgigen Tag abwarten müssen um zu sehen, was und vor allem welche Mengen da jetzt zeitnah(!) geliefert werden können.


    Mit einer dreistelligen Zahl an neuen Kampfpanzern und den dafür ebenfalls notwendigen zusätzlichen Einheiten (werden die auch in ausreichender Menge geliefert?) kann die Ukraine vermutlich schon an einer Stelle der Front einen neuen Schwerpunkt setzen und eine Offensive starten.


    Ich gehe mal davon aus, dass sie ihre Taktik nicht vorab über Twitter erzählen werden.


    Sagen wir mal optimistisch, der Keil im Süden würde gelingen und ebenso das Abschneiden der Krim plus vorgelagertem Gebiet. Das wäre vermutlich keine so schlechte Ausgangsposition, aber auch Russlands Fabriken laufen nun auf Hochtouren und sehr viele neue Soldaten werden ausgebildet und über kurz oder lang an die Front geschickt. Dieses mal vielleicht nicht als Kanonenfutter, das mMn eh nur zum Sterben dorthin geschickt wurde (Häftlinge und Minderheiten) sondern dann Soldaten, die der Kreml auch gewinnen lassen will.


    Vermutlich bräuchte die Ukraine dann für die Verteidigung und die weiteren Schritte schon sehr bald erneut große Waffenlieferungen.


    Aus meiner Sicht kommt zumindest Europa nicht umhin, schnellstmöglich mit der Waffenproduktion zu beginnen. um in einem Rotationssystem Waffen aus den eigenen Beständen fortlaufend abgeben zu können und gleichzeitig die eigenen Bestände groß genug zu halten.


    Gewonnen ist der Krieg für die Ukraine noch lange nicht.


    Vielleicht ebenfalls denkbar wäre eine vorgezogene russische Offensive schon im Februar/März? Man kann das schwer einschätzen, wie gut die Positionen der Ukrainer wirklich sind, sollten die Russen durch Stellungen durchbrechen können. Ich denke nämlich, dass auch die Russen genügend Material neu herbei schaffen können, um an einer Stelle eine drückende Überlegenheit zu erzuegen und ich vermute, sie können das viel schneller als die jüngst neu angekündigten Lieferungen inkl. Besatzungen einsatzbereit sein werden.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

    Einmal editiert, zuletzt von Cephalotus ()

  • und denkt an den Wiederaufbau nach dem Sieg.

    Nachdem der ukrainische Staat nur über westliche Kredite am Leben gehalten wird und der Westen sein Geld jetzt in Waffenlieferungen steckt frage ich mich wirklich wer die Milliarden für den Wiederaufbau bezahlen soll.


    Bei so ziemlich allen Ländern die in den letzten Jahrzehnten von Kriegen betroffen waren sieht man die Kriegsschäden noch heute, so wie man auch noch heute mit der Minenräumung beschäftigt ist. Nicht weil man nicht genug Bauarbeiter bzw. Minenräumer hätte um alle zerstörten Häuser neu aufzubauen und alle Minen zu räumen sondern schlichtweg weil das Geld dafür fehlt. Das ist in Ex-Jugoslawien so und im Irak, in Syrien oder in Libyen sowieso.

  • Das ist in Ex-Jugoslawien so und im Irak, in Syrien oder in Libyen sowieso.

    Selbst in Deutschland kämpft man noch heute mit den Folgen eines Krieges, der mittlerweile seit fast 80 Jahren vorbei ist.


    Frag mal Bewohner in ausgewählten Stadtteilen großer Städte wie Hamburg und Hannover. Da werden noch heute regelmäßig bei Bauprojekten oder anhand von Verdachtsmomenten anhand von Luftbildanalysen Fliegerbomben geräumt. 🤷

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • [...]

    Frag mal Bewohner in ausgewählten Stadtteilen großer Städte wie Hamburg und Hannover. Da werden noch heute regelmäßig bei Bauprojekten oder anhand von Verdachtsmomenten anhand von Luftbildanalysen Fliegerbomben geräumt. 🤷

    Ausgewählte Stadtteile... alleine hier im doch sehr ländlichen Inntal (Landkreis Rosenheim) tauchen andauernd Blindgänger auf.


    So sah der Rosenheimer Bahnhof, als Bahnknoten vor den Alpen, nach Bombenangriffen im April 1945 aus: https://www.stadtarchiv.de/typ…17c761a81ad381de193da.jpg


    Bombardiert wurde aber die komplette Bahnlinie bis weit nach Österreich hinein... wobei die Treffergenauigkeit längst nicht nur die Gleisanlagen in Mitleidenschaft gezogen hat.

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Bombardiert wurde aber die komplette Bahnlinie bis weit nach Österreich hinein...

    Stichwort Bombardierung von Bahnanlagen:

    Soweit ich weiß wird ja der Großteil der westlichen schweren Waffen über die Eisenbahn in die Ukraine transportiert und von den ukrainischen Stützpunkten dann ebenfalls mit der Eisenbahn weiter über den Dnepr in Richtung Front.


    Wieso hat Russland die ukrainische Bahninfrastruktur nach fast einem Jahr noch immer nicht zerstört? Einzelne Schläge gab es ja, aber im Großen und Ganzen fahren die Züge noch. Wäre ja ein logischer Schritt wenn ein großer Teil des Nachschubs so an die Front gelangt.

  • Wieso hat Russland die ukrainische Bahninfrastruktur nach fast einem Jahr noch immer nicht zerstört?

    Weil sie die ukrainische Eisenbahninfrastruktur selbst für den Vormarsch brauchen. Die Russen haben ohne die Eisenbahn sonst noch mehr logistische Probleme als sie eh schon haben. Man bedenke: russische Verbände haben maximal halb so viel Transportraum wie vergleichbare NATO-Verbände!

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Weil sie die ukrainische Eisenbahninfrastruktur selbst für den Vormarsch brauchen. Die Russen haben ohne die Eisenbahn sonst noch mehr logistische Probleme als sie eh schon haben. Man bedenke: russische Verbände haben maximal halb so viel Transportraum wie vergleichbare NATO-Verbände!

    Das Argument gilt aber höchstens für die Eisenbahnstrecken in Frontnähe bzw im Osten der Ukraine. Die Bahnlinien Richtung Europa über die der ganze Nachschub läuft, wären natürlich ein sinnvolles Ziel aus russischer Sicht. Aber offensichtlich ist man nicht in der Lage die gezielt zu zerstören. Ein Kraftwerk mit 50 x 50 m ist halt leichter zu treffen als eine 1 m Breite Bahnlinie. Abgesehen davon wären Bahnlinien auch vergleichsweise schnell repariert.

  • Ein Kraftwerk mit 50 x 50 m ist halt leichter zu treffen als eine 1 m Breite Bahnlinie. Abgesehen davon wären Bahnlinien auch vergleichsweise schnell repariert.

    Offenbar sind die Höhenunterschiede in der Westukraine auch nicht recht groß - Kunstbauten wie Tunnels und Brücken an den Eisenbahnlinien wären ja vergleichsweise einfach zu treffen und sehr aufwendig zu reparieren. Dann spielt das Terrain den Ukrainern wohl ordentlich in die Karten was ihren Nachschub aus Westeuropa betrifft.

  • Selenskyj hat recht. Bei all der Euphorie über die Lieferung von Kampfpanzern darf man nicht vergessen, dass diese nur ein Teil der nötigen Waffen sind.


    Sehr dringend wären Langstreckenraketen, um die russischen Kriegsschiffe und Flugplätze weit im Hinterland zu zerstören. Dies sorgt für ein Ende der Terrorangriffe auf Zivilbevölkerung und Infrastruktur.


  • Das mit den Kampfflugzeugen ist insofern bemerkenswert, weil die USA inzwischen eine ähnliche restriktive Haltung haben, dabei wurde vor einen halben Jahr noch diskutiert, ob man der Ukraine F15- und F16-Kampfflugzeuge bereitstellt und auch das Pilotentraining war damals schon ein Thema (The United States House of Representatives approved $100 million for training Ukrainian pilots to fly American fighter jets). Das TIME-Magazin berichtete im August über ein angeblich geheimes Training ukrainischer Piloten auf A10 "brrrrrt" Thunderbolt II Maschinen.


    Das Problem für die Ukraine beim Einsatz von Kampfflugzeugen dürften die Flugplätze sein. Die sind ein leichtes Ziel für russische Marschflugkörper/Raketen.

    Was machen die ukrainischen Piloten, wenn nach dem Start ihre Fliegerhorste angegriffen wurden (da reichen ein paar Löcher in den Landebahnen)? Sie müssen woanders landen oder ihre Flieger aufgeben und mit dem Schleudersitz aussteigen. Das wäre ein teures Vergnügen.

    Die NATO hatte aus diesem Grund etliche (geheime) Ausweichlandeplätze auf Autobahnen vorgesehen, um die Maschinen in einem Konflikt wenigstens wieder heil runterzubringen.


    Wenn nun ein ukrainischer Jet nach seiner Mission eine Außenlandung in einem Nachbarland (das womöglich auch noch NATO-Mitglied ist) durchführt, dann müsste das Land den Flieger beschlagnahmen und den Piloten festsetzen, um nicht direkt Kriegspartei und damit legitimes Ziel für die Russen zu werden.

    So hat es die Schweiz im Zweiten Weltkrieg gehandhabt, um ihre Neutralität nicht zu gefährden. Sowohl deutsche als auch alliierte Militär-Flugzeuge, die in der Schweiz landeten, wurden festgesetzt und die Besatzungen interniert.

  • Bericht vom Norddeutschen Rundfunk von heute morgen:


    Man gehe fest in der Ukraine von Flugzeugen aus, das Argument der roten Linien ziehe nicht, da bereits viele rote Linien überschritten worden seien.


    Der Verteidigungsminister fordert eine Neuauflage der Rüstungsindustrie in Deutschland und Europa (da freut sich doch die Deutsche Gesellschaft für Technik).


    Der nächste Beitrag war, dass jedes vierte Kind in Deutschland von Armut bedroht ist, aber das war nur eine Randnotiz.

  • Selbst in Deutschland kämpft man noch heute mit den Folgen eines Krieges, der mittlerweile seit fast 80 Jahren vorbei ist.


    Frag mal Bewohner in ausgewählten Stadtteilen großer Städte wie Hamburg und Hannover. Da werden noch heute regelmäßig bei Bauprojekten oder anhand von Verdachtsmomenten anhand von Luftbildanalysen Fliegerbomben geräumt. 🤷

    Allen voran Köln


    Was wir bei Sanierungen schon für Schäden zum Vorschein gebracht haben, bei den wenigen Häusern, die noch stehen geblieben sind.

    In den anderen Häusern wurde verwendet, was eben da war....

    Mögen die Schwingen der Freiheit niemals Ihre Federn verlieren....

  • [...]

    Die NATO hatte aus diesem Grund etliche (geheime) Ausweichlandeplätze auf Autobahnen vorgesehen, um die Maschinen in einem Konflikt wenigstens wieder heil runterzubringen.

    So geheim waren die allerdings nie:


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    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Ich bin sehr verwundert, ja erschrocken, wie (gerade) hier über die Eskalation eines Krieges geschrieben wird. Es ist unser Kontinent. Europa! So lange sich keiner an den Verhandlungstisch setzt, kann es nicht aufhören. Man möge mir bitte erklären, wie Waffen "Leben retten können", wenn sie in das Kriegsgebiet geliefert werden. Mal egal, von wem an wen. Und was muss man für ein Träumer sein, zu glauben, dass 14 deutsche Panzer irgendetwas an der dortigen Situation VERBESSERN? Oder nächste Woche dann die Flugzeuge...gegen eine Atommacht! Preppen und Bugout war nie so präsent wie 2023.

  • So lange sich keiner an den Verhandlungstisch setzt, kann es nicht aufhören. Man möge mir bitte erklären, wie Waffen "Leben retten können",

    Ganz einfach: Russland hat keinen Grund sich an den Verhandlungstisch zu setzen, solange sie militärisch gewinnen können. Deshalb muss die Ukraine militärisch in die Lage versetzt werden Russland zurückdrängen zu können.


    Irgendwann muss Putin dadurch an den Verhandlungstisch.

  • Man möge mir bitte erklären, wie Waffen "Leben retten können"

    Unsere Waffen ermöglichen der Ukraine Selbstverteidigung. Solange keiner die russische Armee aufhält mähen sie einfach durch die Ukraine durch und überfallen den nächsten.

    was muss man für ein Träumer sein, zu glauben, dass 14 deutsche Panzer irgendetwas an der dortigen Situation VERBESSERN

    Es werden weitere folgen und es sind auch schon einige da.



    Aber eigentlich hast du recht, es sind schon zu viele Waffen in der Ukraine. Würdest du bitte Herrn Putin davon überzeugen nicht mehr so viele Waffen in die Ukraine zu schicken?



    Bugout war nie so präsent wie 2023.

    Gegen eine Atommacht?! =O

    Schreib jetzt nicht das du dich im Wald verschanzen willst.

    Was mir an Fachwissen und Intelligenz fehlt mach ich mit (hier könnte ihr Produkt stehen) wieder weg.

    lutra incognita aus DE B/BB