Starklichtlampen - Petromax

  • Diskussion zum Artikel Starklichtlampen - Petromax:

    Zitat
    Unter dem Markennamen Petromax werden seit dem Jahr 1910 Starklichtlampen hergestellt. Die Petromax-Lampe ist eine Starklichtlampe, bei der Petroleum unter Druck durch einen Vergaser geleitet wird und der dadurch verdampfte Brennstoff in einem Glühstrumpf verbrannt wird, wodurch ein helles Licht entsteht. Damit gehört diese Lampe zu den Petroleumlampen. Die Lampe wurde 1910 von dem Berliner Kommerzienrat Max Graetz bei Ehrich & Graetz entwickelt. Da Max Graetz von seinen Berliner Freunden Petroleum-Maxe genannt wurde, lag der Name Petromax für die Lampe recht nahe. Die erste Petromax war eine hängende Lampe; die heute bekannteste Ausführung in Laternenform gibt es seit 1922.

    Eine Starklichtlampe ist je nach Bauform in etwa so hell wie eine 100- bis 400-W-Glühlampe.
  • Was man dazu sagen sollte, die Petromax ist sehr hell, sehr laut, sehr anstrengend (Luftpumpe) und stinkt ganz gewaltig während dem Starten. Ohne regelmäßige Wartung, technischem Verständnis und Bastel-Verve wird sie ganz bestimmt nicht funktionieren, wenn man sie braucht. Andauernd werden Dichtungen kaputt. Der Glühstrumpf ist sehr empfindlich. Sowohl beim Starten als auch mitten im Betrieb (wenn man nicht regelmäßig Luft nachpumpt) kann sich die Lampe ohne jeden Defekt in eine große russende Petroleumfackel verwandeln. Alleine schon aus Sicherheitsgründen also nicht indoortauglich.


    Aber irgendwie sind sie trotzdem geil.

  • Wenn man die Pumpe optimiert, ist es sehr leicht Druck aufzupumpen, sie stinkt nur bei nicht ordnungsgemäßem Verhalten.

    Die Dichtungen gehen nicht ständig kaputt, Wartung und techn. Verständinis muss aber vorrausgesetzt werden.

    Glühstrümpfe halten gerne auch mehrere 1000Km PKW Reise durch. Meist gehen sie durch den bastelnden Benutzer kaputt ;).

    Die Lampe wurde (auch) für den Innenbereich konstruiert und ist unter obigen Gesichtspunkten und unter Aufsicht auch Indoortauglich.

    Und Geil ist sie wirklich, habe mittlerweile auch ein paar davon zuhause rumstehen ;).


    P.S. Ich lade gerne zu einem Workshop z.B. beim nächsten Treffen in Ladbergen 2023 ein.

    Viele Grüße aus Schleswig-Holstein, Leo

  • Ich habe früher viele tote Maxen komplett restauriert, repariert etc. und ich weiß aus meiner Erfahrung aus dem Kat-Dienst, dass man eine Maxe selten 1 Jahr lang ins Regal stellen kann und dann erwarten darf, dass sie funktioniert. Irgendwas ist immer. Wenns nicht das Pumpenbodenventil ist, dann ists das Vergaserfußventil und wenns das nicht ist, dann ist das Pumpenleder trocken oder der Rapid will mal wieder nicht wie er soll oder sie leidet plötzlich am Leidenfrosteffekt und und und......


    Ja ich übertreibe etwas aber verglichen mit LED-Lampen, sind sie ein Anachronismus, den man sich nur antun sollte, wenn man gerne mit alten Öllampen spielt. Zur Notfallbevorratung ansonsten völlig überholt und da darf man Usern die die Dinger nicht kennen, keine falschen Vorstellungen machen.


    LG. Nudnik

  • Ich habe auch noch etwa drei davon die ich revidieren sollte.

    Aber, was dann damit?

    Wir hatten damals, lang ists her, bei einer Alphüttenreparatur so etwas im Einsatz. Das aber nur selten, weil zu umständlich. Es gab genau einen im Team, der die in Betrieb nehmen konnte. Sehr bald war es dann ein Baustrahler am Stromerzeuger.

    Es wurde schon gesagt, seit es gute elektrische LED_Laternen gibt sehe ich nur dort eine Verwendung, wo der Spassfaktor vorhanden ist.

    Für Notbeleuchtung ist eine Kerze oder auch Docht-Sturmlaterne gut, denn die kann man irgendwo ins Regal stellen, 30 Jahre vergessen, wenn sie trocken ist betanken und dann einfach anzünden.

    Für Hüttenromantik sind gewöhnliche Docht-Petrollampen mit Kosmosbrenner besser als Vergaserlampen, weil die viel weniger heikel und liebebedürftig sind und auch von Leuten in Betrieb genommen werden können, die einfach nur Licht haben wollen.

    Wichtig bei solchen Lampen, den Brennstoff gleich dabei lagern und an der Lampe eine Zettel festmachen, wonach nur dieser Brennstoff verwendet werden darf. Sonst füllen die Leute irgendwas hinein (Duft-Bio-Lampenöl, sogar Salatöl, ist ja eine Öllampe; gefährlich wirds bei Benzin oder Brennsprit) und wenns dann nicht lange leuchtet ist die Lampe Mist.

  • immer spannend einen frischen Socken abzufackeln und eine neue Lampe zum 1. mal zu starten nachdem sie 5-8 Jahrzehnte rumgestanden ist.


    IMG_20220826_212808.jpg


    vorher alles zerlegt, in heißem wasser mit zitronensäure gebadet und geputzt.


    Leuchtet, jetzt ist noch ein billiger Testsocken dran, aber alles Dicht bis jetzt.


    IMG_20220826_213058.jpg


    Materialeinsatz in diesem Fall:

    Dichtungseinsatz Pumpenbodenventil 2,5€

    Blei Dichtung Pumpenventil 1,5€

    Blei Dichtung Vergaser 1,5€

    Gummi Dichtung Tanköffnung 2,5€

    Düse 5€
    Nadel 4€

    Socke 1-2€

    Graphitpackung 1,5€


    Summe: 18-20€



    Dichtungsleder hat sich gut gehalten, war halt nur vertrocknet, ist aber über wochen in Ballistol geschwommen und hat sich regenerieren lassen.


    Schön durchgezündet beim ersten mal. läuft jetzt schon 10 min problemlos.

    Bisl Flackern. mal schaun ob sich das noch legt die tage und wenns auf Temperatur ist.


    Wenn die lampe wieder kalt ist, wird der Vergaserabstand mal gemessen und nachjustiert.


    IMG_20220826_213149.jpg


    Phoebus N°. 635 (250HK) von Metallwarenfabrik Josef Rosenthal in Wien.

  • Phoebus? Schön dass sie wieder leuchtet!

    Viele Grüße aus Schleswig-Holstein, Leo