Kaufberatung Indoor-Gaskocher

  • Hallo zusammen,


    wenn es im Winter mangels Gas auch zu einem Blackout kommen sollte, war mein Gedanke, dass ich wunderbar auf unserem Camping-Gasgrill kochen könnte, der diese Möglichkeit bietet. Der würde dann allerdings auf der nicht-überdachten Terrasse stehen und das bei möglichen Minustemperaturen. Nicht gemütlich für mich - aber wohl auch kontraproduktiv, wenn man in der Kälte einen Topf Wasser erhitzen möchte.


    Lieber würde ich also einen Campinggaskocher in der Küche z.B. auf den Herd stellen und im Warmen (haha, Heizung ist ja auch aus) kochen. Ich finde aber einfach nicht die wichtigen Infos, auf was ich da achten muss. Bei vielen Campingkochern steht ja dabei, dass sie nur Outdoor betrieben werden dürfen, die fallen also schonmal raus.

    Eigentlich würde ich für einen 2-flammigen Gaskocher gerne unter 100 Euro ausgeben, aber wenns nicht reicht, dann muss ich halt tiefer in die Tasche greifen.


    Was könnt Ihr mir empfehlen?


    Besten Dank schonmal,

    Mehli

  • Hi, die Campinggaskocher sind hauptsächlich aus zwei Gründen nicht für drinnen zugelassen:


    1. Entstehung von Kohlenmonoxyd (CO) bei einer unvollständigen Verbrennung. Das CO ist geruch- und geschmacklos und sehr giftig. Führt also schon bei sehr geringen Konzentrationen zum Erstickungstot.


    Kohlenmonoxyd (CO) ist nicht zu verwechseln mit Stickstoff oder Kohlendioxyd (CO2) welches zu einem großen Teil auch in der Umgebungsluft vorkommt; CO dagegen gar nicht. CO2 kann aber natürlich auch zum Problem werden, da es ebenfalls bei der Verbrennung entsteht, bzw. der Luftsauerstoff bei der Verbrennung umgewandelt wird und sich dessen Anteil dann verringert und der des CO2 erhöht.


    2. Sehr häufig haben die Gasbrenner keinen Gasstop wie z.B. ein Gasherd. Das bedeutet, dass wenn die Flamme erlischt, die Gaszufuhr nicht automatisch abgestellt wird. Folge ist, dass das Gas ohne zu verbrennen austritt und es in Folge zu einer Anreicherung und damit zu einer Verpuffung bzw. Gasexplusion kommen kann.


    Ich habe mich aus den Gründen für den Campinggaz Camp Bistro DLX MIT GASSTOP-Funktion entschieden. Zusätzlich nutze ich einen CO Warnmelder (EI Electronix EI208D) nahe der Kochstelle. Wie gesagt nicht zu verwechseln mit einem CO2-Melder! Die gibt es nämlich auch.


    Der Campinggazkocher hat soweit ich weis ebenfalls keine Zulassung für geschlossene Räume. Das Risiko würde ich in einer Krise in Kombination mit dem CO Melder jedoch eingehen. Falls was passiert haftet Campinggaz halt nicht dafür.


    Ich habe das Setup bei mir in der Küche getestet und eine komplette Gaskartusche verfeuert. Alles hat wunderbar geklappt. Ich lebe noch und das Essen war warm :winking_face:

  • Ich finde aber einfach nicht die wichtigen Infos, auf was ich da achten muss. Bei vielen Campingkochern steht ja dabei, dass sie nur Outdoor betrieben werden dürfen, die fallen also schonmal raus.

    Für den Betrieb in Innenräumen ist nur wichtig, das der Kocher eine, meist thermoelektrische, Zündsicherung, hat.

    Mir persönlich wär noch wichtig, das ich den Kocher mit den normalen 5 oder 11 Kg Gasflaschen aus meinem Vorrat betreiben kann. Dazu brauchts noch ein Stück Schlauch mit dem zum Kocher passenden Druckminderer. Also 30 oder 50 mb.

    Was ich nicht unbedingt empfehlen würde sind Kartuschenkocher, wegen dem geringen Gasvorrat, und/oder Geräte von Camping-Gaz, bzw. Gaz-bleu. Einfach wegen der völlig überteuerten blauen Wechselflaschen, die obendrein außerhalb von Tourigebieten eher ungebräuchlich, und damit wenig verbreitet, sind.

    Ordentlich Power ist noch wichtig. Unter 1,5 oder 2 KW, pro Flamme, macht das Kochen keinen Spaß.

    Ohne Wertung, einfach per Suchfunktion, aus dem großen Fluß: https://www.amazon.de/BlueCraf…8-70&tag=httpswwwaustr-21

    Hier einer mit 3 Flammen: https://www.amazon.de/Camp4-Ga…8-78&tag=httpswwwaustr-21

    Die nächsthöhere Luxus-Variante hat dann Piezozündung der jeweiligen Flamme.

  • Hi, die Campinggaskocher sind hauptsächlich aus zwei Gründen nicht für drinnen zugelassen:


    1. Entstehung von Kohlenmonoxyd (CO) bei einer unvollständigen Verbrennung. Das CO ist geruch- und geschmacklos und sehr giftig. Führt also schon bei sehr geringen Konzentrationen zum Erstickungstot.

    Das mit dem CO ist zwar so, aber nicht der Grund für das Verbot.

    Es gibt recht häufig ganz normale Propangasherde, die auch ohne Vorliegen einer Notsituation, behördlich erlaubt, in Innenräumen betrieben werden. Dazu ist oft ein Türchen unten im Herd, wo eine 11 kg-Flsche drin steht. Jeder haushaltsübliche Gasherd kann auf Propanbetrieb umgestellt werden. Häufig ist sogar der passende Düsensatz dabei. Wenn nicht, gibts den beim Hersteller. Auch in der Gastronomie wird fast ausschließlich mit Gas gekocht. Häufig mit Gas aus einem Gastank im Garten. Z.B. sowas hier: https://www.bartscher.com/de/K…_KOCHSTELLEN%3AGas&text=#

  • Die Idee Kocher zu nutzen die mit einer 5kg oder 11kg Flasche Betrieben werden können ist natürlich auch gut insbesondere wegen der höheren Leistung und geringerer Gaskosten. Nach meinem Konzept, nutze ich diese großen Flaschen für das Heizgerät. Da ich bei der Bevorratung nicht über die gesetzlichen Grenzen kommen möchte habe ich mich zum Kochen für die Campinggazlösung entschieden.


    Was ich damit sagen will ist, dass das Vorbereitungskonzept spielt also sicherlich auch eine Rolle bei der Auswahl

  • Bei vielen Campingkochern steht ja dabei, dass sie nur Outdoor betrieben werden dürfen, die fallen also schonmal raus.


    Früher hatte Gasherde keine Zündsicherung oder nur eine für das Backrohr.

    Da sind die Leute auch nicht massenweise Tod umgefallen. Ich hatte vor mehr als 50 Jahre lange Zeit auf so eine Teil gekocht.

    CO entsteht nur bei einer unvollständigen Verbrennung. Bei einen Gaskocher sehr unwahrscheinlich und man sieht es am Flamenbild (gelbe, rußende, flackerde Flame).


    Was man auf keinen Fall machen sollte ist, so ein Teil unbeauftsichtig betreiben.

    Aber das würde ich auch nicht bei einen für Innenräume zugelassen machen.


    Wichtiger ist, das man auf den Kocher auch größer Töpfe oder Pfannen sicher daraufstellen kann und das wenigsten eine Kochstelle eine ausreichen Leistung

    (so um die 2 KW) hat.

  • Der genannte "Campinggaz Camp Bistro DLX MIT GASSTOP-Funktion" darf laut Hersteller nicht in Innenräumen betrieben werden. Aber nach 75 Minuten Betrieb ist die 220 ml Kartusche aber eh leer.

    Einmal editiert, zuletzt von Matteo ()

  • Matteo Ich vestehe nicht, was du unter Zündsicherung verstehst. Ich dachte du sprichst von dem Gasstop. Dieser ist auf jeden Fall bei dem DLX mit Stopgaz oder Gasstop vorhanden (siehe Bild). Habe ich selbst ausprobiert. Wenn die Flamme erlicht tritt kein Gas mehr aus.


    Aber ja ich gebe dir Recht und ich hatte es ja auch in meinem ersten Post zum Thema erwähnt. Dieser Kocher ist nicht für Innenräume zugelassen.

  • Ja, hatte ich gegoogelt und möchte dir wiedersprechen. Der DLX mit sog. Stopgaz besitzt eine Zündsicherung im Sinne von automatischer Gasabsperrung bei erlöschen der Flamme.

  • Wenn irgendmöglich, ausgewiesene CAMPINGkocher nur im Freien einsetzen.


    Immer auf einen sicheren Stand achten. Auch und gerade mit Töpfen, die aus dem regulären Haushaltsbestand kommen.


    CO- und/oder CO2- Melder können nicht schaden, nutzen aber nur, wenn sie richtig aufgestellt werden (CO-Melder über Kopfhöhe, da CO leichter ist als Luft, CO2-Melder eher auf Kniehöhe oder Tischhöhe, weil CO2 schwerer als Luft ist).


    Wichtig ist meiner Meinung nach auch, für gute Lüftung zu achten, damit das entstehende Kondenswasser entweichen kann.


    Und zu guter letzt: Gaskocher niemals unbeaufsichtigt lassen. Kann man machen, halte ich aber für eine unkluge Idee.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • ch habe mich aus den Gründen für den Campinggaz Camp Bistro DLX MIT GASSTOP-Funktion entschieden. Zusätzlich nutze ich einen CO Warnmelder (EI Electronix EI208D) nahe der Kochstelle. Wie gesagt nicht zu verwechseln mit einem CO2-Melder! Die gibt es nämlich auch.


    Der Campinggazkocher hat soweit ich weis ebenfalls keine Zulassung für geschlossene Räume. Das Risiko würde ich in einer Krise in Kombination mit dem CO Melder jedoch eingehen. Falls was passiert haftet Campinggaz halt nicht dafür.


    Ich habe das Setup bei mir in der Küche getestet und eine komplette Gaskartusche verfeuert. Alles hat wunderbar geklappt. Ich lebe noch und das Essen war warm :winking_face:

    Habe mich vor längerer Zeit schon für das gleiche Setup mit CO-Melder entschieden, ausprobiert und lebe auch noch.

    Das wichtigste ist, glaube ich, Problembewußtsein.


    Wir hatten früher einen Gasherd und eine Gastherme im Badezimmer, die wir laut Schornsteinfeger nur überlebt haben, weil die Zimmertüren im Haus alle sehr undicht waren. Es kam nach der Besichtigung zu einer spontanen Badezimmerrenovierung.


    Ich habe mich aber schon immer gefragt, warum auch der Bistro mit Gasstop-Funktion nicht für den Innenraum zugelassen ist. Kann es sein, dass diese Campingbrenner einfacher konstruiert und billiger hergestellt werden, als die Brenner in Küchenherden und deswegen eine ungenügende Verbrennung stattfinden kann und deswegen eher CO entsteht?


    Vermutlich und hoffentlich ist die Erklärung einfacher: Die Aufstell- und Anwendungsbedingungen der mobilen Geräte sind für den Hersteller nicht beeinflussbar und es besteht die Möglichkeit fatale Fehler zu begehen (Betrieb in kleinster Abstellkammer, Sauerstoff aufgebraucht, Verbrennung unvollständig und evtl. CO-Entstehung, CO2 auch hoch). Und wenn die Rechtsabteilung um die Ecke kommt, wird halt der Gebrauch in Innenräumen untersagt.


    Ich bin ja Chemiker und wenn ich mir den guten alten (Indoor-Labor-) Bunsenbrenner anschaue, den man ja bewusst auf sauerstoffarme Verbrennung durch leichte Verdrehung der Luftzufuhrmanschette verstellen kann...


    Wer viel Platz für die Lagerung hat, kann natürlich große Gasflaschen und einen entsprechenden Mehrflammkocher einsetzen. Den Platz habe ich nicht und ich will ja auch nur meine Ravioli und etwas Wasser für die Wärmflasche warm machen.


    Also mehli, meine Empfehlung ist klar, aber sie muss natürlich zu deinen Randbedingungen passen.


    Und bitte, keine Gaspackungen im Keller oder in der Wohnung lagern. Wer Garten oder Balkon hat, ist im Vorteil.


    Meint

    Der Stoiker

  • einen Topf Wasser würde ich auch im Winter möglichst draussen erhitzen.

    Das produziert viel Wasserdampf und wenn die Heizung wegfällt ist das mit dem Lüften so eine Sache.

    Terasse temporär überdachen, grosser Sonnenschirm?

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

  • Das erinnert mich dran, dass ich im Wintergarten mal ne Stellübung mit unserem Küchenaufbau machen wollte...


    Mal sehen, wann das klappt. Wir haben dafür nen zweiflammigen an kleiner Gaslasche und ne gasgetriebene Kühlbox... für das Nötigste reichts.

    Erklärter FDGO-Fan

  • Beim Kochen im Freien muss aber unbedingt mit Windschutz gekocht werden, ansonsten ist der Wärmeverlust zu groß. Ein faltbarer Windschutz aus Alu erfüllt den Zweck, wenn er direkt um Pfanne/Kocher drapiert wird.


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    Viele Grüße aus Schleswig-Holstein, Leo

  • Beim Kochen im Freien muss aber unbedingt mit Windschutz gekocht werden, ansonsten ist der Wärmeverlust zu groß.

    Das kombiniert mit großer Höhe kann die Reserven sehr schnell schwinden lassen. Kochen mit Gas einige Dutzend Meter unterhalb der Schönfeldspitze ohne Windschutz macht keinen Spaß. Gut, wenn man genug Schüler in der Gruppe hat, die einen lebenden Windschutz bilden können.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Ich klinke mich mal in das Thema ein. Ja eine Gaszufuhr Unterbrechung ist echt top, ich benutze jetzt seit einem Monat meinen Primus Tupike indoor.

    Der hat sowas natürlich nicht und ich bin dafür verantwortlich das alles sicher funktioniert.

    Aber ich werde/würde dann im Winter auch mein Kochen nach draußen verlagern, bzw hat die neue Küche an der Küchenarbeitsplatte direkt ein Fenster.


    Ich hatte auch nach einem Gaskocher mit Indoor Zulassung gesucht und dann hätte ich auch einfach nen E Herd rauhauen können und mir für 150-200€ ein 4 Flammen Gasherd zulegen können.

    Die Option steht auch immer noch im Raum. Den Primus Tupike hatte ich halt nur achon und kann ihn mit 5/11Kg Flaschen betreiben und mit kleinen Schraubkartuschen.


    Was ich eigentlich sagen will:

    Auch ohne Gasstop etc, wenn man bedacht und umsichtig damit umgeht ist es schon eine gute Sache mit einem Gaskocher.