Hallo allerseits,
nun gebe ich hier auch noch meine Meinung dazu ab - wobei meine Grundhaltung ja durch meine bisherigen Trends bereits bekannt sein dürfte.
Was mich bei der ganzen Diskussion zu dem Thema schon sehr wundert: es wird versucht, einer Finanzkrise vorzubeugen, indem Finanzderivate aufgebaut werden... Vielleicht ist der Gedanke grundsätzlich nicht der richtige Ansatz. Um volatilen Märkten zu begegnen, und das lehren uns auch viele Krisen der Vergangenheit, sind Sachwerte für geeignet. Und damit meine ich nicht einen popeligen Goldbarren oder ein Auto. Der Immobilienmarkt ist nach wie vor die beste Absicherung und Anlage für Geld in und außerhalb Krisenzeiten, da am stabilsten und nach wie vor der größte Wachstumsgradient.
Nun werden sicher einige denken und meinen, dass der Immobilienmarkt zu teuer und völlig überhitzt ist. Ich komme aus dem Stuttgarter Raum und weiß, was hohe Immobilienpreise sind. Wenn ich mir die Welt einfach mache und eine bezugsfertige Immobilie kaufe, und die dann vermiete, muss ich mich nicht wundern, dass der Deal nicht aufgeht. Erstens muss ich eben ein wenig Marktkenntnis aufbauen und wissen wo, welcher Bedarf herrscht. Zweitens muss ich eben selbst Hand am Bau anlegen, denn nur das spart Geld und macht Immobilien rentabel. Und ich rede hier nicht vom Streichen oder Tapezieren, was pardon, nichts mit umbauen zu tun hat, sondern eine nette Abendbeschäftigung sein kann. Altbausanierung ist lukrativ und hat anschließend gute Renditen - vor allem nach Steuer.
Nun kann man natürlich argumentieren, dass einem das Wissen oder die Zeit für sowas fehlt. Das lass ich, provokant wie ich bin, beides nicht gelten. Die Zeit vor der Glotze und die Zeit um Börsenkurse zu lesen kann man besser anlegen und was brauchbares lernen. Zumal gute Anlageberater für einen geringen Obulus gute Resultate erreichen - so bei mir zumindest. Das Thema Zeit greift in die gleiche Trickkiste. Weiter oben sprach jemand von Prioritäten. Als meine Frau das zweite Kind entbunden hat, haben wir gerade Mal wieder ein Haus renoviert und meinen zehn Stunden Job hatte ich trotzdem nebenbei, was dazu führt, dass der Abend und die Wochenenden auf der Baustelle verbracht werden. Und ja, die Bilder im Kinderalbum des Babys mit Papa sind dann eben in Engelbert Strauss Outfit und Abrisshammer im Hintergrund. Das soziale Leben leidet ebenfalls nicht darunter, da meine Freunde ähnliche Prioritäten setzen und das Bier dann nicht im Pub um die Ecke sondern auf der Baustelle zwischen Betonmischer und uniflott Säcken getrunken wird.
Um das an einem sehr aktuellen Beispiel fest zu machen: PV Anlagen. Die Preise für eine PV Anlage mit 10 kWp sind vermutlich gerade bei 20000 € ohne Speicher, fertig montiert und in Betrieb gesetzt. Dass sich das betriebswirtschaftlich nicht rechnet, wird schnell klar.
Ich habe über den Jahreswechsel trotzdem drei Anlagen errichtet aber selbst montiert und lediglich den Wechselrichter anklemmen lassen. Die Montage ist ein Kinderspiel, ebenso die Verkabelung. Dadurch fällt der Preis auf 10000 € zzgl. Elektriker, der 500 € fürs anklemmen will (Preis verhandelt, nicht einfach akzeptiert) nun sind die Anlagen rentabel. Der Bezugspreis ist durch die drei Anlagen entsprechend verhandelbar. Pro Anlage habe ich drei Tage gebraucht, was hier einem Gegenwert von 10000 € entspricht. Da muss die Spielerei mit ETFs usw. erstmal mithalten; Steuereffekte gar nicht mit berechnet ( PV Anlage hat positive Steuereffekte, Gewinne aus Wertpapieren 25 % an den Fiskus).
Nicht falsch verstehen, was ich hier schreibe. Ich will niemandem zu nahe treten, aber Absicherung hat viele Möglichkeiten und viele Wege sind im ersten Moment, so auch dieser skizzierte Weg, sperrig, mühsam und steinig.