ZitatAn eine dauerhaft sehr hohe Inflation weit über 2%/Jahr bei uns glaube ich derzeit nicht. Ich sehe das im Moment eher als Sonderfall, vor allem durch den Krieg ausgelöst. Die Energiepreise können prinzipiell auch ratzfatz wieder kollabieren, siehe 2007 bis 2009.
Ich denke eher an eine Währungs- und Schulden/Bankenkrise als die reine Energiekrise. Wir haben das grundsätzliche Problem der Finanzkrise 2008 nie gelöst, sondern nur mit mehr gedrucktem Geld kaschiert. Und im Moment gibt es sowohl in Asien, als auch hier und in den USA Anzeichen, dass wir wieder in eine Krise schlittern, die mindestens so heftig wird wie die 2008 -nur dass wir diesmal Inflation haben und die Lösung mit den noch mehr Geld drucken nicht mehr funktioniert. Der Immobilienmarkt fliegt uns aktuell schon wieder um die Ohren, inklusive der hypothekenbesicherten Wertpapiere, die damals maßgeblich zur Bankenkrise beigetragen haben.
For Summers, the chief source of today’s heavy inflation is over-the-top demand caused by too much money chasing too few goods. So to throttle a runaway consumer price index, the Fed must keep tightening monetary policy to the point where demand falls—sharply. [...] He reckons that “underlying inflation,” excluding food and energy, is running at 4% to 4.5%, [...]By his reckoning, the right number is 5.0% to 5.5%.“We need five years of unemployment above 5% to contain inflation—in other words, we need two years of 7.5% unemployment or five years of 6% unemployment or one year of 10% unemployment,” Summers said in a speech in London according to Bloomberg.
Übersetzung mit Anmerkungen: Für Summers, ist die Hauptursache der aktuellen hohen Inflation die überhöhte Nachfrage, die dadurch ausgelöst wurde, dass zu viel Geld für zu wenig Güter zur Verfügung stand. Um den außer Kontrolle geratenen Konsumerpreisindex unter Kontrolle zu bringen, muss die Fed ihre Geldpolitik straffen- und zwar bis zu einem Punkt bei dem die Nachfrage stark fällt. [...]
Er geht davon aus, dass die unterschwellige Inflation bei 4% - 5% liegt, wenn man Lebensmittelpreise und Energiekosten nicht mitberücksichtigt (Anmerk.: Also nur die durch die Geldmengen verursachte Inflation). Um diese in den Griff zu kriegen, müssten seiner Meinung nach die Zinsen auf 5 bis 5.5 % erhöht werden. Man benötige rechnerisch "Fünf Jahre mit einer Arbeitslosenquote über 5% oder zwei Jahre mit 7,5%" oder ein Jahr mit 10% Arbeitslosigkeit", um die Inflation (bzw. das Angebot-Nachfrageverhältnis) wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Die Zahlen sind zwar auf die USA gemünzt, aber ich denke das Grundproblem ist bei uns vergleichbar.