Effizienter Umgang mit Brennstoffen

  • Hallo,


    auf Twitter habe ich vor einigen Tagen einen Tweet gesehen (finde ihn leider nicht mehr), wo ein stolzer Besitzer eines neuen Holzofens davon sprach wie er erstmals eingeheizt hat und 4 Stück Holz pro Stunde verfeuert hat.


    In den Kommentaren darunter kamen allerlei Hinweise darauf, dass das viel zu viel wäre, und er doch auch Holzkohle nutzen sollte, etc.


    Da stellt sich mir nun die Frage im Anbetracht sehr teurer Brennstoffe: Gibt es Tipps & Tricks das Maximum an Heizleistung aus Holz, Briketts und Kohle herauszuholen?


    Wie handhabt ihr das?

  • 4 Stück Holz pro Stunde verfeuert hat.

    Naja, die Angabe ist relativ. Kommt darauf an, wie groß die Stücke waren. Grundsätzlich so wenig wie möglich, ich tendiere zu kleinen Stücken, dafür öfter nachlegen.

  • Könnte bei einem relativ neuen Ofen auch daran liegen, dass man den Zug nicht mehr soweit runterregulieren kann, dass das Holz nur noch schwelt. Denn dabei entsteht viel Feinstaub und Kohlenmonoxid, das will man ja heute nicht mehr. Wenn man mit großem Sauerstoffüberschuß verbrennt, geht das Holz ratzfatz durch den Kamin.

  • Grundsätzlich ist ein Holzfeuer nur sehr bedingt regelbar, das geht begrenzt über die Luftzufuhr (kann aber Ofen, Ofenrohr und Kamin zusetzen) oder eben über die Holzmenge, wobei meine Oma immer gesagt hat: "ein Scheit alleine brennt nicht."


    Bei den 4 Stück Holz ist halt die Frage, welche Holzart das war, wie groß sind/waren die Scheite und was ist als max. Befüllmenge für seinen Ofen in Kilogramm angegeben.


    Dann sollte man noch bedenken, dass hier ein neuer Kaminofen in Betrieb genommen wurde - und da sorgt die Erstbefeuerung dafür, dass die Lackierung ausdünstet und aushärtet, nur mit einer handvoll "Streichhölzern" erreicht man allerdings nicht die notwendigen Temperaturen.


    Meine Nachbarin hat auch einen Holzofen, als die im Urlaub war, bat sie mich, bei ihr einzuheizen. Da nicht jeder Kaminofen gleich angefeuert wird (Brennstoff z.B. von oben oder von unten her anzünden) habe ich mir einfach die Anleitung ihres Ofens heruntergeladen, da heisst es zum ersten Anfeuern:

    Holz- bzw. Braunkohle-Briketts dürfen nicht in jedem (Kamin)Ofen verfeuert werden. Soweit ich das überblicke, sollte der Ofen hierzu mit "Dauerbrand" gekennzeichnet sein.

    Steht aber immer auch in der Anleitung bzw. dem Geräteblatt, beim Ofen meiner Nachbarin sind z.B. nur Scheitholz und Holzbriketts zugelassen, und als Richtwert (in Abhängigkeit von der Holzart) sind für 1 kg Brennholz = ca. 4 kW und für 1 kg Holzbrikett = ca. 5 kW angegeben.

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • mein Ansatz: den Ofen so brennen lassen wie vom Hersteller vorgesehen.


    Holzvergaser: mache ich erst an wenn der Puffer soweit leer ist dass er durchbrennen kann und nicht regeln/abschalten muss


    Holzofen (Morso, ca 5 Jahre alt): kann mit offener Türe (angelehnt) und geschlossener Türe brennen (verriegelt). Die offene Türe nutze ich nur zum anzünden, weil er dann mehr Luft bekommt. Im weiteren Verlauf ist dann immer die Türe geschlossen, dann ist das Flammenbild zwar nicht so romantisch und flackernd, aber dafür braucht er merklich weniger Holz.

    Um den Ofen zu regulieren: möglichst weit runterbrennen lassen vor dem Nachlegen, immer mindestens 2 Scheite rein weil sie alleine nicht gut brennen und über den Durchmesser des Holzes kann man auch noch regulieren.

  • Viele dieser Kaminöfen sind die reinsten Holzfresser, weil sie mehr für's Ambiente gedacht sind, statt als Heizgerät.

    Nichts destotrotz kann man mit 2 meist vorhandenen Ofen-Features den Holzverbrauch mindern.

    1. Rauchklappe im Ofenrohr teilweise schliessen um den Zug zu vermindern, wenn der Ofen gut brennt.

    2. Frischluftzufuhr (Schieber/Klappe/Lochblende etc.) vermindern, wenn der Ofen gut brennt.


    Allgemein ist es auch ratsam das Feuer eher klein zu halten und den Brennraum nicht zu überfüllen

    DSC_0027.jpg

    Wir heizen zu 100% mit Stückholz. In der Übergangszeit heizen wir abends einmal ein, mit etwas Anfeuerholz und 4-5 Laubholzscheiten à 33cm.

    So haben wir am nächsten Morgen noch genügend Heisswasser zum duschen etc.

    Im Winter und bei grosser Kälte feuern wir dann morgens und Abends ein.

    So verheizen wir in einer normalen Heizsaison, zwischen 7-9 Ster Laubholz.

    Wir backen unser Brot damit und auf der Kochplatte lassen sich lecker Eintopfgerichte machen.

    Die Party ist vorbei!

  • Holzofen (Morso, ca 5 Jahre alt): kann mit offener Türe (angelehnt) und geschlossener Türe brennen (verriegelt). Die offene Türe nutze ich nur zum anzünden, weil er dann mehr Luft bekommt. Im weiteren Verlauf ist dann immer die Türe geschlossen, dann ist das Flammenbild zwar nicht so romantisch und flackernd, aber dafür braucht er merklich weniger Holz.

    Um den Ofen zu regulieren: möglichst weit runterbrennen lassen vor dem Nachlegen, immer mindestens 2 Scheite rein weil sie alleine nicht gut brennen und über den Durchmesser des Holzes kann man auch noch regulieren.

    Bei mir 1:1.


    Nur packe ich lediglich ein Stück Holz auf die Glut, bei mir reicht das. Klappen auf, Tür anlehnen, wenn es brennt dann alles wieder zu.


    Allerdings bin ich jetzt von 30 cm auf 20 cm gegangen, das reicht auch.

  • Ich schließe mich den anderen hier an. Die Angaben sind relativ und sagen wenig aus.


    Was völlig unbekannt ist:

    • Was ist das für ein Ofen (Kachelofen, Schwedenofen, Specksteinofen...)?
    • Wie groß bzw. welche Leistung hat dieser Ofen?
    • Welches Holz wurde verwendet und wie groß sind die Scheiteln (25er, 33er,...) ?
    • Welchen Feuchtigkeitswert hatte das Holz?
    • Welche Raumtemperatur wurde erreicht?
    • etc.


    Ich heize meinen Kachelofen mit 4-5 Buchenscheiteln (33er) einmal pro Tag ein und achte stets auf eine Holzfeuchtigkeit von ca. 15%. Damit ist der Ofen den ganzen Tag warm. Dabei gehe ich so vor, dass das Feuer angeheizt wird und mit gedrosselter Luftzufuhr abbrennt, sobald keine Flamme mehr erkennbar ist, wird die Luftzufuhr geschlossen damit die Glut weiter wärmt. Je genauer man beim drosseln der Luftzufuhr ist, desto mehr Wärme hat man.


    Wenn ich es denn wollte, könnte ich auch pro Stunde 4 Scheiteln beim Kamin rausheizen - ohne großen Mehrwert.


    Kohle verträgt nicht jeder Ofen, da muss man sich vorher informieren ob es der eigene Ofen kann. Ich verwende bewusst keine.

  • Wirklich völlig relativ, bei mir sind es zwei, wenn es wirklich kalt ist , drei Bananenschachteln Holz am Tag.

    Je nachdem wie lang die Heizperiode geht drei Ster oder auch vier bis max fünf. Ist aber auch n grosses Haus, allerdings auch immer in Dämmung usw investiert worden, gestern das neue Video von Frau Blank gesehen die bläst bis zu 20 Ster durch, da sind wir dann wieder beim Thema ob man beim heizen das Fenster offen oder geschlossen hat.

  • Passendes Thema für mich, da heute unser neuer Kaminofen

    eingefeuert wird.

    Für den Regelbetrieb des Ofens empfiehlt der Hersteller im

    Teillastbetrieb zwei 10cm lange Holzstücke (Buche/Eiche), die

    dann 4,3KW erzeugen. Dadurch könnten wir den Holzverbrauch

    deutlich reduzieren. Bleibt die Frage, ob die 4,3KW fürs Erdgeschoss

    reichen. Ist natürlich auch abhängig von der Witterung.

  • Irgend jemand hier im Forum hat den folgenden Link schon mal gepostet, als es darum ging, wie viel Holz man einlagern sollte. Etwas heruntergescrollt finden sich da noch ein paar Hinweise zum Thema „wie kann man den Holzverbrauch senken“?


    Wie viel Brennholz muss ich nachlegen? ofenseite.com informiert!
    Wir helfen Ihnen dabei, den Brennholzverbrauch Ihres Kaminofens zu planen! Lesen Sie hier, wie viel Holz Sie nachlegen sollten.
    www.ofenseite.com


    Viele gute Tipps kamen ja hier schon :gut:dass der Ofen + Schornstein halt auch mal selber auf Beschädigungen/ Undichtigkeiten und Verschmutzungen oder verzogene Bauteile kontrolliert wird, könnte noch sinnvoll sein.


    Gruß

    Witness

  • Bei mir muss der Schornsteinfeger das Rohr kontrollieren.

    Zwar darf ich mir den Knaben aussuchen, aber kontrolliert werden muss auf jeden Fall.

    Frage also einfach Deinen Glücksbringer.

    Meiner ist echt nett, hat selber einen Ofen und kann viele Fragen beantworten.

  • Die Grundvoraussetzung für die effiziente Nutzung von Holz ist doch,

    dass es trocken ist, oder?


    Wie wichtig das ist, war mir gar nicht so bewusst.


    Gute Seite, wie ich finde, Lagerung, Tests ob das Holz trocken genug ist usw.

    Wirkungsgrad - So sparen Sie beim Heizen
    Heizen Sie immer mit trockenem Brennholz. Feuchtes Holz verringert den Wirkungsgrad und Heizwert und Sie schmeißen somit Ihr Geld zum Fenster raus.
    www.tipps.adurofire.de


    Wir haben noch, zusätzlich, ich sag mal, einen Wohnzimmerofen und einen Küchenofen.

    Wohnzimmerofen wird nur mit Holz gefüttert, Küchenofen auch mit Briketts.

    Effizient ist es natürlich, wie oben schon geschrieben, auch zu Backen und zu kochen wenn der Ofen angefeuert ist, theoretisch. :winking_face:

    Kerls! Wollt ihr denn ewig leben?

  • Bei mir muss der Schornsteinfeger das Rohr kontrollieren.

    Zwar darf ich mir den Knaben aussuchen, aber kontrolliert werden muss auf jeden Fall.

    Frage also einfach Deinen Glücksbringer.

    Meiner ist echt nett, hat selber einen Ofen und kann viele Fragen beantworten.

    War das auf meinen Beitrag bezogen, von wegen selber mal den Ofen und das Rohr (Kamin+ das Rohr im Haus ) ansehen/ kontrollieren? Falls ja: der Glücksbringer muss sich das Ding auch bei mir ansehen. 2x jährlich fegen (Kamin, nicht das Stück am Ofen) und alle zwei Jahre „Feuerstellenprüfung“, wo er sich ebenfalls alles ansieht. Trotzdem gucke ich selber zwischendurch, ob noch alles am rechten Fleck ist. Der Schorni hat das übrigens empfohlen. Er berichtete von einem Außenkamin, bei dem sich die Elemente auseinander gedrückt hatten und dann schief und undicht zueinander standen…


    Gruß

    Witness

  • Die Grundvoraussetzung für die effiziente Nutzung von Holz ist doch,

    dass es trocken ist, oder?

    Genau genommen, geht es darum, dass das Holz den richtigen Feuchtigkeitsgehalt hat.

    Ist es zu trocken, brennt es zu schnell ab, ist es zu feucht brennt es schlecht und macht den Kamin nass.

  • Also ...

    Heizwert von *ofentrockenem" Brennholz rund 4 kWh pro Kilo bei *voillständiger Verbrennung*

    1 Kilo Holz pro Stunde geben bei akzeptablerm Wirkungsgrad von 75% eine Heizleistung von 3 kW!

    Genau genommen, geht es darum, dass das Holz den richtigen Feuchtigkeitsgehalt hat.

    Ist es zu trocken, brennt es zu schnell ab

    Das stimmt natürlich so nicht, denn der Heizwert nimmt mit steigendem Wassergehalt ab. Es kann gar nicht trocken genug sein!


    Für die vollständige Verbrennung muss die richtige Bauart des Ofens und die richtige Bedienung desselben sorgen. Wenn man sich über zu rasch verbrennendes Holz beklagt, dann ist es entweder zu fein gespalten, oder (häufiger) der Ofen hat eine zu grosse Heizleistung.

    Da Holz ein ausgasender Brennstoff ist, passiert beim Verbrennen folgendes:

    - das Holz gibt beim Erwärmen zuerst das Wasser ab, das nicht durch die Trocknung verschwunden ist, das sind bei gut lufttrockenem Holz etwa 15 Gewichts-Prozent. Dieser Vorgang braucht Energie, dei dem Heizwert abgeht.;

    - das Holz zeretzt sich chemisch und verwandelt sich zu grossem Teil in Holzgas, das dann mit der Zuzluft verbrennt. Dieses bedingt die langen Flammen eines Holzfeuers

    - Zuletzt verbrennt mit kurzer Flamme oder nur Glut die Holzkohle.

    Wenn man die Luft abdreht, verbrennt das Holzgas unvollständig, d.h. der Brennstoff wird bei zuwenig Luft unvollständig ausgenützt.

    Ist die Temperatur im Brennraum zu niedrig, so vergast es nicht richtig, und das Feuer geht aus. Ist die temperatur ausreichend, muss das Holzgas auch verbrennen können.

    Ein gut gebauter Holzofen soll deshalb im Feuerraum möglichst hohe Temperatur haben. Die sind deshalb so gebaut, dass die Zuluft bereits vorgewärmt zum Brennstoff geführt wird. ein Teil der Luft wird zudem erst oberhalb des Brennraums zugegeben, um das Holzgas vollständig zu verbrennen. Zudem ist die Schamottierung um den Brennraum herum so angeordnet, dass sie möglichst rasch möglichst warm wird. Erst nachdem die Verbrennung erfolgt ist, werden die Rauchgase in den Zügen durch Erwärmung der Speicermasse soweit abgekühlt, dass sie gerade noch warm genug sind, damit der Schornstein noch zieht. Dieser soll deshalb möglichst wärmegedämmt sein.


    Wenn man zuviel Luft gibt, brennt es zwar gut, aber zuviel warme Luft geht durch den Schornstein verloren.

    Wenn das Holz nicht trocken ist, wird die Ausgastemperatur erst spät erreicht und viel Energie geht beim Verdampfen des Wassers verloren.

    Also: Nur trockenes Holz verbrennen. Luft so, dass es richtig brennt.


    Man kann also die Heizleistung nur über die aufgelegte Holzmenge und über die Stückigkeit des Holzes regeln, ohne die Qualität der Verbrennung negativ zu beeinflussen.


    Grundsätzlich sind nicht speichernde Öfen für Holz nicht so gut, weil die Heizleistung der Flamme in den Raum abgegeben werden muss, was zu m Ueberheizen führt, da man kaum ein ausreichend kleines Feuer machen kann, um die Raumtempertur zu halten.

    Benötigt ein Raum z.B. 2kW, um die Temperatur zu halten, so müsste man ein sehr kleines Feuer kontinuerilich brennen lassen können, was nur mit Pellets und Zwangsbelüftung geht, nicht aber mit Stückholz und natpürlichem Zug.

    Deshalb baut man speichernde Oefen, welche die zu hohe Wärmeleistung des optimal brennenden Feuers zwischenspeichern und dann über längere Zeit in den Raum abgebern können.

    Bei Oefen mit Wassertasche geht die ganze Wärmeleistung ins Wasser und wird im Wärmespeichertank gespeichert: beim schweren Grundofen übernimmt die Masse des Ofens diese Funktion. Dort heizt man mit einer Holzmenge ein, die dem gefühlten Heizbedarf entspricht. Die erforderliche Holzmenge kennt man bald recht genau, lässt dann das Feuer bei voller Luft brennen, lgt vielleicht einmal nach, macht die Luft zu sobald nur noch Glut ist und der Ofen heizt dann stundenlang nach. In der Praxis braucht deshalb ein schwerer Grundofen deutlich weniger Brand als ein leicht gebauter Schwedenofen.

  • Bezüglich des Kaminzugs muß man sich auch im Klaren sein, daß der Kaminkehrer sich nur um den Kamin kümmert. Rußablagerungen im Ofen muß der Betreiber entsorgen. Rußablagerungen gibts auch in querliegenden Ofenrohren die zum Kamin führen . Da sollte es dann in den Bogenstücken , also den Übergang zwischen senkrechtem und waagrechten Ofenrohr abschraubbare Revisionsdeckel geben . Es lohnt sich die gelegentlich zu säubern. Zb. mit zusammengeknüllten Papier das man in das Ofenrohr steckt, anzündet und mit einem Stock dann brennend bis in den Kamin schiebt.


    Probleme mit dem Zug kann es auch geben , wenn zulange die Sonne auf den

    Kamin gescheint hat.

  • Bezüglich des Kaminzugs muß man sich auch im Klaren sein, daß der Kaminkehrer sich nur um den Kamin kümmert. Rußablagerungen im Ofen muß der Betreiber entsorgen.

    Dafür gibt es für schmales Geld eine Bürste.

    Daher ist ein Revisionsdeckel wie du geschrieben

    hast schon wichtig.