Credit Suisse in Turbulenzen

  • Bei CS heute quasi "showdown" bezüglich der Übernahme durch die UBS:


    Rettung der Credit Suisse setzt Schweiz unter Zeitdruck
    Die Zeit drängt: Noch vor Öffnung der Börsen am Montag will die Schweiz eine Lösung für die angeschlagene Bank Credit Suisse finden. Inzwischen berät sogar die…
    www.n-tv.de


    Mal schauen was bis morgen rauskommt (das Ergebnis ist eigentlich klar, die Frage ist nur wie hoch die Garantien durch die SNB werden). Wird ein wenig Ruhe in das System bringen während es ja im Regionalbankenbereich in den USA weiter sehr unruhig ist.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Um diese Bank ist es nicht schade, die haben jahrelang den Ruf der Schweizer Banken und des Bankgewerbes mehr als alle anderen zusammen ruiniert und waren immer für neue Skandale gut. Müssten statt Credit Suisse Credit Hai heissen.

    In den 1960er jahren war der Aktienkurs auf 90 CHF (ein Haufen Schotter damals), die Manager haben das auf 1.55 runtergebracht und auch noch Boni dafür bekommen, für unternehmerische Verantwortung und das Risiko.

    Kurzfristig reden alle von Vertrauen, ist dann wieder Ruhe im Quartier wird wieder die Gier siegen und der Staat kann bekanntlich nicht wirtschaften, bis zum nächsten Event.

  • Leichtes Klemmen bei der Dollar-Versorgung sonst müssten die ZB‘ s hier nicht ran:


    Notenbanken wollen in gemeinsamer Aktion Dollar-Versorgung verbessern
    Sie kündigen ihre Zusammenarbeit an: Die Bank of England, die EZB, die Fed, die Bank of Japan, die Schweizerische Nationalbank und die kanadische Zentralbank…
    www.spiegel.de


    Die CS-Thrmatik ist jetzt erst einmal durch wird aber bei den Regionalbanken weiter Schwelen.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Um diese Bank ist es nicht schade, die haben jahrelang den Ruf der Schweizer Banken und des Bankgewerbes mehr als alle anderen zusammen ruiniert und waren immer für neue Skandale gut. Müssten statt Credit Suisse Credit Hai heissen.

    In den 1960er jahren war der Aktienkurs auf 90 CHF (ein Haufen Schotter damals), die Manager haben das auf 1.55 runtergebracht und auch noch Boni dafür bekommen, für unternehmerische Verantwortung und das Risiko.

    Kurzfristig reden alle von Vertrauen, ist dann wieder Ruhe im Quartier wird wieder die Gier siegen und der Staat kann bekanntlich nicht wirtschaften, bis zum nächsten Event.

    Hier eine schöne Zusammenfassung der letzten Tage:


    Das Versagen der Schweizer Elite - Inside Paradeplatz


    Das Schlimmste ist, dass der Bürger wieder für das immer wiederkehrende Zockergehabe der Banken bluten muss bzw. im Risiko steht. Ein krankes System wo immer noch die Aktionäre zumindest teilweise gerettet werden und niemand den Arsch in der Hose hat das System mal zu Gesunden indem man auch mal Pleiten akzeptiert. Nur ein ganz konsequentes Trennbankensystem


    Trennbankensystem - Wirtschaftslexikon (wirtschaftslexikon24.com)


    in dem es ganz konservativ wirtschaftende Institute gibt die lediglich bei ganz geringen eigenen Gewinnmargen das Geld der Bürger verwalten vs. Investmentbanken die man dann aber auch ohne Einschränkung komplett über die Wupper gehen lässt würden Sinn machen. Aber dazu ist das Interessen-Konglomerat aus dem Finanzsektor zu mächtig eine solche Änderung durchzuführen. Dazu noch das Banken Staaten retten und Staaten wiederum Banken hat uns in eine symbiotische Beziehung geführt die am Ende nur durch einen nicht mehr zu kontrollierenden Knall behoben werden kann.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Der verlinkte Artikel mit der "schönen" Zusammenfassung ist weder informativ noch weiterführend, sondern einfach billiger Sensationsjournalismus.

    Völlig unpassend ist das Bashing der bei uns amtierenden Finanzministerin. Da hat jemand unser politisches System nicht verstanden. Es gibt eine Bankenaufsicht, und vermutlich haben die versagt (wer sitzt da drin, wer sitzt da nicht drin, und welche Lobbyisten bestimmen mit?). Die Finanzministerin wird vom Parlament bestellt und hat andere Aufgaben, als das Geschäftsgebaren von Privatbanken zu durchleuchten. Ebenso ist der Nationalbankchef nicht im Fokus. Das sollte die Redaktion einer sich insideparadeplatz nennenden Gazette eigentlich wissen, und ich schreibe das nicht aus Sympathie mit dem schweizerischen Finanzfilz. Statt dessen schreiben die so, als wäre die Feuerwehr schuld am Brand.

    Dagegen kein Wort über die strategischen Fehlentscheide des Managements unter Grübel und seinen Nachfolgern, mit Rekordboni für hochriskante Spekulationsgeschäfte und Umbau der Mentalität von sicher aber langweilig auf wir sind die Superhelden. Die halten sich jetzt alle schön still und tragen die Verantwortung, indem sie ihre Millionenboni irgendwo verzehren, wos warm und ruhig ist, selbstverständlich steueroptimiert. Über die Zehntausende Angestellte, die im Gegensatz dazu ihren Job gemacht haben und deren Existenz unsicher ist, kein Wort. Über die Gewerbetreibenden, die ihre Einlagen bei dieser Bank hatten, und die wie die meisten Leute für ihr Geld tatsächlich arbeiten müssen, auch nichts.

    Denn was jetzt zum Kollaps geführt hat, war die Folge jahrzehntelanger kurzfristiger Gewinnoptimierung. Bäume, die von selber umfallen, sind von innen hohl und das nicht von heute auf morgen.


    Was weiterführen würde, wären die Hintergründe der Geschäftsstrategie, die verlogene Informationspolitik (man tritt einer Nachhaltigkeitsinvesterklärung bei und investiert trotzdem indirekt in alles was unsere Welt ruiniert, man kriegt Milliardenbussen wegen aktiver Beihilfe zur Steuerhinterziehung (weshalb unser Land auf graue bis schwarze Listen kommt), man hilft Despoten, gestohlenes Geld ausser Landes zu schaffen, und man verfilzt alles mit den volkswirtschaftlich wesentlichen Dienstleistungen, damit man nicht pleite gehen kann. Und dafür gibts dann Milliardengehälter.

    Einmal editiert, zuletzt von jp10686 ()

  • Aus Steuerzahlersicht ist das jetzt sich abzeichnende Vorgehen vermutlich sogar das minder schädliche. Ich hätte eher darauf gewettet, dass CS als eigenständige Organisation erhalten und von Staat und Notenbank gestützt wird. Das jetzige Vorgehen hätte ich so nicht erwartet, und es wird mich deshalb ein paar hundert Franken kosten, aber grundsätzlich kann man das schon als vorläufige Lösung der Situation anerkennen.

  • Das interessante daran dürfte die neue Superbank UBS sein. Denn die ist dann, wie man so schön sagt "to big to fail". Heißt wenn es der in ein paar Jahren mal schlecht gehen sollte, UBS musste ja (2008 glaub ich) auch schon mal gerettet werden, dann ist die Losung richtig am qualmen.

  • Die UBS war schon vorher to big to fail, nur gibts keinen anderen Laden, der diesen Brocken stemmen könnte. Offenbar hat die UBS seit 2008 gewisse Dinge begriffen, was die CS nicht begriffen hat. Und ohne Konkursverfahren kann man solche Kolosse offenbar nicht in volkswirtschaftlich relevante und andere Einheiten zerlegen. Genau das wollte man aber um jeden Preis verhindern, deshalb musste das übers Wochenende und mit dünner Rechtsgrundlage seitens des Bundesrates und der SNB durchgezogen werden.

    Aber nach dem Crash ist vor dem Crash.

    Man kann die CS-Aktien einrahmen und neben den Swissair-Aktien an die Wand hängen, gleiches Prinzip von Arroganz, Gier und tiefem Fall.

  • Das Schlimmste ist, dass der Bürger wieder für das immer wiederkehrende Zockergehabe der Banken bluten muss bzw. im Risiko steht. Ein krankes System wo immer noch die Aktionäre zumindest teilweise gerettet werden und niemand den Arsch in der Hose hat das System mal zu Gesunden indem man auch mal Pleiten akzeptiert.


    Eine Aktie der CD war in 2007 bis zu 50 Euro wert, heute sind es ca. 80ct, das ist ein Verlust von 98,4%.


    Wo siehst Du da eine Rettung der Aktionäre?


    Mich würde eher stören, dass die CS noch fein hohe Boni an die Angestellten ausschüttet.


    Dazu, woran es lag, gibt es unterschiedliche Meinungen:


    Dr. Andreas Beck & Dr. André Horovitz – Wie konnte die Credit Suisse scheitern? - YouTube


    Für staatliche Rettungen solcher Unternehmen ist die Schweiz halt zu klein.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Wahrscheinlich bekommen Sie ein Dududu und nur die Hälfte Ihrer vertraglich vereinbarten Provisionen.

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • Wahrscheinlich bekommen Sie ein Dududu und nur die Hälfte Ihrer vertraglich vereinbarten Provisionen.

    Sofern man überhaupt so weit gehen wird.


    Wenn es in der Schweiz heisst "wir überprüfen das", dann bedeutet das noch gar nichts.
    Das ist das selbe wie "Wir beobachten die Lage". :face_with_rolling_eyes:

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-