Läuse und anderes Ungeziefer

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  • Hallo allerseits,


    nehmeb wir Mal an, warum auch immer, man müsste sich längere Zeit in einer Behelfsunterkunft, sei es eine Hütte Wald oder sogar noch ursprünglicher, durchschlagen. In Anlehnung an die Geschichte wissen wir, dass wir relativ schnell nicht mehr alleine sind und von Milben, Läusen usw. heimgesucht werden.

    Zu zivilisierten Zeiten hilft der Gang zum Arzt oder zur Apotheke meist schnell. Was aber, wenn dies nicht möglich ist? Welche Hausmittel helfen gegen lästige Parasiten?


    Danke für eure Diskussion!

  • Nun, die Haare sind das eine.

    Wer schon Mal in einem Stall war, weiß, dass viele Milben und Flöhe in den ritzen von Steinen, Wänden und Holz leben und nur zur Nahrungsaufnahme, vor allem nachts, rauskommen.


    Da hilft die neue Frisur nicht viel. :winking_face:

  • Im Sommer ist es etwas einfacher, solcher ungebetenen Gäste wieder loszuwerden.

    Flöhe, Milben und Wanzen sterben bei Temperaturen über 40 ° ab.

    Da hilft es dann, Kleidung, Wäsche, Bettzeug und Matratzen regelmässig einige Stunden lang in die Sonne zu legen.

    Man kann sie natürlich auch heiss waschen.

    Alles, was nicht nach draußen geschafft werden kann, sollte man mit Essigwasser ( 2 Teile Wasser, 1 Teil Essig ) reinigen und/oder einsprühen.

    Das sollte man dann über eine länger Zeit machen, eventuell auch vorbeugend.


    Wenn ihr gegen Scabies vorsorgen wollt, solltet ihr euch ein Antiscabiosum in den Vorrat stellen, denn mit Hausmitteln kommt man da nicht dagegen an. Jedenfalls kenne ich keine.


    Bei Läusen könnt ihr die Haare einölen.

    Um die Nissen aus den Haaren zu entfernen hilft wieder Essig.

    Den massiert man in die Haare ein und lässt ihn ca. 15 Minuten einwirken.

    Anschließend gut mit Seife/Shampoo waschen und die Haare mit dem Nissenkamm auskämmen.

  • Wenn man sich nicht regelmäßig waschen und Kleidung wechseln bzw. diese waschen kann, dann zumindest die Kleidung soweit wie möglich lüften und, wenn das Wetter passend ist, in die pralle Sonne legen oder Wechselkleidung Frost aussetzen. Nackt soweit wie tunlich sonnenbaden hilft natürlich auch. Notfalls kann man sich auch für einen Tag Unterwäsche aus Zeitungspapier basteln und den einzigen Unterwäschesatz in der Zeit so gut wie möglich behandeln, beispielsweise im Topf kochen.


    Dann gibt es noch so alte Soldatentricks wie benzin- oder dieselgetränkte Tücher auf die betreffenden Körperstellen. Keine Ahnung, ob das mehr nutzt als es schadet.

  • Da Bettwanzen offenbar gerne als blinder Passagier via Reisegepäck mitgebracht werden, habe ich schon öfters den Tipp gelesen, den kompletten Koffer nach Rückkehr in einem schwarzen Müllsack für mehrere Stunden in die pralle Sonne zu stellen.


    Alternativ auch hier Wäsche bei 40° C, wenn man aber auch alle Eier erwischen will, müssen es schon über 45° C bzw. mindestens 30 Minuten im Wäschetrockner sein.

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Danke für die wertvollen Tipps!


    Wie geht man denn mit Ungeziefer um, dass sich nicht am Körper einnistet sondern in den Wänden, Boden, usw?

    Ich denke da an Geflügelställe, in denen die Milben in den Ritzen des Stalls sitzen und nur zum "essen" rauskommen. Im Hühnerstall nimmt man entweder Kieselgur oder entsprechende Sprays oder brennt ihn regelmäßig aus.

    Bei menschlichen (Not)Behausungen würde ich aber alles drei Möglichkeiten nicht nutzen, da diese nicht so dolle sind.

  • Der Staub ist lungengängig und, vor allem über längeren Zeitraum, gesundheitlich nicht unbedenklich.


    Abgesehen von Tierställen wird Kieselgur in der Lebensmittelindustrie zum filtern verwendet. Brauereien reinigen Wasser damit. Allerdings werden immer mehr Alternativen verwendet, da die gesundheitlichen Belastungen zu groß sind.

  • Wie geht man denn mit Ungeziefer um, dass sich nicht am Körper einnistet sondern in den Wänden, Boden, usw?

    Ich denke da an Geflügelställe,

    Neben der direkten Bekämpfung mit chemischer Keule hilft auch eine strikte Trennung von "Stall-Klamotten" und Alltagskleidung. Und "taktisches" Vorgehen. Wenn ich nichts im Hühnerstall verloren habe, gehe ich auch nicht rein und wenn dann nur in Stallkleidung und so kurz wie möglich. Die Stallkleidung und die normale Kleidung muss natürlich strikt getrennt gelagert werden, den selben Spind oder Kleiderhaken dafür zu benutzen, wäre ungeschickt.


    Meine Schwiegereltern hatten immer Hühner in einem uralten Hühnerstall und Milben etc. am Mensch waren nie ein Problem, beim Federvieh wird man Parasitenbefall nie ganz vermeiden können und muss ein Stück weit damit leben (die Wildtiere müssen das auch, schaut euch mal einen freilebenden Igel an.

    Früher ist es üblich gewesen, die Ställe regelmäßig zu kalken, d.h. Wände und Decken mit aufgeschlämmtem Kalk zu streichen. Das Calciumhydroxid reagiert mit Wasser stark alkalisch (ätzend). Diese Wirkung tötet Parasiten zuverlässig ab. Ein frisch gekalkter Stall ist fast keimfrei.

  • Ich selbst war einmal von Taubenmilben befallen. Im Büro hat ein Taubenpärchen genistet und als die weg waren, haben sich die Milben einen neuen Wirten gesucht. Meine Sekretärin und ich waren befallen und mussten lange Hautärztlich behandelt werden. Vielleicht habe ich damals übertrieben - aber aus Angst meine Kinder damit "angesteckt" zu haben, habe ich alle Matratzen, Bettwäsche und Spielsachen vernichtet und sämtliche Kleidung, Vorhänge etc. in Säcke gestopft und ein Jahr weggestellt. Mit einem Dampfreiniger bewaffnet habe ich das ganze Haus abgedampft und dabei leider die Küchenfronten ruiniert (die Furniere hat sich aufgerollt) Der Schaden war extrem, auch das Büro hat nach einem Besuch des Schädlingsbekämpfers immer noch Milben gehabt, so wurde alles darin weg gegeben und neu gemacht. Seither haben wir am gesamten Bürogebäude eine Taubenabwehr und Falken im Einsatz.


    Meine Frau behandelt seit Jahren eine Familie die Krätze hat und nicht weg bekommt . Es sind einfach zu viele Leute aller Generationen die da zusammen wohnen. Da habe ich lieber nochmals die Taubenmilben als von diesen Sauviechern befallen zu werden.

  • Wenn man eh Besitzer von Federvieh ist denke ich dass man das eh vorhandende Kieselgur verwenden kann um z.B. außen an den Türen und äußeren Fensterbrettern ein wenig davon zu verteilen. Natürlich nur so/dort wo es nicht eingeatmet wird. In südlichen Ländern (ich kenne das aus Griechenland) wird auch jedes Jahr im Frühjahr neu um das Haus der Boden und oft auch der Gebäudesockel gekalkt/weiß gestrichen.

    Das wird auch gemacht um Krabbeltiere abzuwehren.

  • Meine Frau behandelt seit Jahren eine Familie die Krätze hat und nicht weg bekommt .

    Dann lassen die sich nicht sagen, was sie tun müssen, um die dauerhaft loszuwerden.

    Alle meine oben aufgeführten Maßnahmen durchführen.

    Alle Kleidung und Wäsche so heiss wie möglich, aber auf alle Fälle über 40° waschen.

    Matratzen und Polster einige Stunden in die pralle Sonne legen.

    Das Haus mit Essigwasser säubern, Ritzen mit purem Essig einsprühen.


    UND die Menschen und Haustiere mit einem Antiscabiosum behandeln.

    Das ist normalerweise eine Anwendung, bei der der ganze Körper damit eingerieben wird.

    In hartnäckigen Fällen muss das wiederholt werden.


    Meiner Erfahrung nach sind die meisten Menschen zu faul und zu nachlässig um sich an solche Anweisungen zu halten.


    Ich selbst war einmal von Taubenmilben befallen. Im Büro hat ein Taubenpärchen genistet und als die weg waren, haben sich die Milben einen neuen Wirten gesucht.

    Der Mensch ist für Tiermilben ein Fehlwirt.

    Die Milben können sich an und in ihm nicht entwickeln.

    Was natürlich nicht heisst, daß so ein Befall nicht sehr unangenehm und unbehandelt sehr langwierig ist.

    Du hast wirklich überreagiert.

    Da die Milben sich unter deiner Haut eingenistet hatten, hättest du nicht deine Einrichtung zuhause ruinieren müssen.

    Es hätte voll und ganz ausgereicht, deine/eure Wäsche so heiss wie möglich zu waschen und evtl. die Matratzen zu lüften.


    m Hühnerstall nimmt man entweder Kieselgur oder entsprechende Sprays oder brennt ihn regelmäßig aus.

    Auch bei Hühnermilben hilft Essig.

    Dann noch ein Tip für Leute, die ihre Hühner frei laufen lassen.

    Sandbäder.

    Freilebende Vögel, die von Milben befallen sind, nehmen Sandbäder.

    Hühner, die draußen laufen dürfen tun das auch. Sie scharren sich selber Kuhlen.

    Sonnenbeschienener Sand ist heisser als 40°.

    Vögel "wissen" das.

  • TejuJagua ja, ich habe definitiv überreagiert, aber ich hatte Panik, dass meine Kinder auch was abkriegen, immerhin waren sie da noch Kids. Auch hatte es einige Tage gedauert bis man wusste welche Viecher das genau waren.

    Aber so hat meine Frau jedes Argument der Welt für eine neue Küche gehabt und die Kids bekamen dann schicke Jugendzimmer. Bis heute habe ich halt striktes Dampfreinigerverbot.


    Was die Familie mit der Krätze betrifft ist das ein heikles Thema und sie sind auch Mitschuld, dass es immer wieder neu Infizierte gibt.

  • Haare ab und fertig. Hätte kein Problem damit.

    Welche Haare? :grinning_squinting_face: Die 2 mm zählen bei mir nicht, wenn sie denn dann überhaupt da sind...

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Der Mensch ist für Tiermilben ein Fehlwirt

    Der Mensch ist für etliches Getier lediglich ein Fehlwirt. Ändert aber nichts an den konkreten unangenehmen Nebenfolgen.


    Derartige Fehlwirtsituationen treten überall dort auf, wo Menschen und Tiere freiwillig oder unfreiwillig auf engstem Raum leben. Notunterkünfte in einem Evakuierungs- oder Fluchtszenario können hier denkbar sein.


    Distanz zu Tieren, ihren ungewollten Mitbewohnern (und ihren Ausscheidungen/Hinterlassenschaften etc.) oder zu möglicherweise erkrankten/befallenen Mitbewohnern der Notunterkunft wäre sicherlich wünschenswert, lässt sich aber in einer Notunterkunft normalerweise nicht im Idealzustand erreichen.


    Banal, aber effektiv: Prävention. Also, gerade im Umgang auch mit eigenen Tieren, vor allem aber mit fremden/unbekannten Tieren regelmäßig Händewaschen. Im günstigsten Fall für die Arbeit mit den Tieren und allem anderen unterschiedliche Sätze Oberbekleidung mindestens aber Schuhe verwenden. Ist ein Befall mit einem Erreger bekannt oder sehr wahrscheinlich, dann können Schuh-Dekon-Bäder, durch die man zwingend gehen muss, um den Stallbereich zum Beispiel zu betreten, eine sinnvolle Maßnahme sein. Mitunter werden solche Maßnahmen aber in bestimmten Fällen durch Behörden angeordnet.


    Der Hühnerstall am Stall, in dem wir unsere Pferde stehen haben, ist ein Freigehege. Die Hühner können also jederzeit im Freien Rumläufen. Aus diesem Grund ist das Freigehege großzügig engmaschig eingehaust. Ergänzend wird gelegentlich bei Bedarf das "Dach" ergänzend einer Plexiglasplatte beaufschlagt.


    Bei Hunden und Pferden hilft es, diese regelmäßig zu entwurmen. Das hält nicht nur die Tiere gesund, sondern sollte auch sehr zuverlässig, dass diese Würmer sich auf irgendwelchen abenteuerlichen Wegen den Menschen als Fehlwirt aussuchen.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


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    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


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  • .....Und bei Filzläusen? :grinning_squinting_face: :smiling_face_with_halo:

    Gegen Filz hilft nur mehr Geld...


    Nein, ich trage zwar aus gutem Grund regelmäßig eine Capi oder im Winter eine Mütze. Aber da hilft es, regelmäßig zu wechseln und waschen. Mehr würde mir da auch nicht einfallen. :thinking_face: Der Primärvorteil solch kurzer Kopfbeharrung ist zweifelsohne, dass ungeliebte Untermieter schnell entdeckt und auch relativ leicht entfernt werden können.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)