Es wäre naiv, bei den Strompreisen ab nächstem Jahr vom Prinzip Hoffnung auszugehen.
Die Stromhändler kaufen jetzt an den Strombörsen die Kontingente fürs nächste Jahr ein. Und da bewegen sich die Preise auf 500€/MWh zu, also 50Cent je kWh. Und das sind die Netto-Einkaufspreise der Stromanbieter.
Daher meine Prognose: unter 70Cent/kWh kann nächstes Jahr kein Stromanbieter mehr Strom an Endkunden liefern, das geht rein rechnerisch nicht. Private Haushalte zahlen jetzt schon für normalen "Haushhaltsstrom" zwischen 25 und 50Cent. Nachtstrom- und Wärmepumpentarife sind derzeit - noch - günstiger, bei einigen Anbietern gibt es dieses künftig gar nicht mehr (z.B. EWS). Krass ist der absehbare Preissprung bei gewerblichen Tarifen. Die liegen derzeit noch unter 10 Cent/kWh und werden künftig auch bei 70 Cent oder mehr liegen. Das trifft vor allem den Handel mit gekühlter Ware brutal und alle, die Strom in der Produktion für Heizzwecke verwenden (Bäckereien z.B.) und sich bisher keine Gedanken um Abwärmenutzung, Photovoltaik und effiziente Wärmeerzeugung gemacht haben. Als einer der wenigen Lebensmitteleinzelhändler hat es ALDI schon vor Jahren begriffen, dass es sich auszahlt, wenn man seine Filialdächer mit PV belegt und dadurch den größten Teil seiner Kühlenergie einen großen Teil seines sonstigen Strombedarfs selber decken kann. Bei anderen Discountern/Supermarktketten sieht man auf den Dächern überwiegend: nix. Genauso bei öffentlichen Gebäuden wie Schulen und Turnhallen. Das rächt sich nun.