Bildung in D sinkt weiter

  • Beides kenne ich nicht aus der Schule

    Besser als heute, wo Lehrer damit drohen, die Eltern anzurufen, welche sofort das Kind abholen müssen. Egal ob diese dann von der Arbeit weg müssen oder nicht. Sollten die Eltern nicht kommen, würde das Jugendamt und die Polizei verständigt werden. So geschehen in der Grundschule meiner Kinder.

    Das klingt jetzt so schön böse, als ob de Lehrern die Erwerbstätigkeit aller Eltern einfach mal egal ist👍


    Ich kann natürlich nicht für die Schule deines Sohnes sprechen, aber aus eigener Erfahrung bin ich fest überzeugt, dass da eine Lehrkraft furchtbar überfordert war und dieses Kind einfach nicht mehr mit sich reden liess bzw. wahrscheinlich sogar sich oder andere gefährdet. Für vergessene Hausaufgabe werden nämlich weder Polizei noch Jugendamt eingeschaltet.


    Und dann sehe ich das so, wie so einige andere hier auch schon, dann sind die Eltern auch in der Pflicht und haben die Verantwortung zu übernehmen. Da kommt die Schule nämlich irgendwann an einen Punkt, an dem gar nix mehr geht, weil ja auch noch knapp 30 andere Kinder dasitzen und auf die Lehrkraft warten. Die haben schliesslich auch Rechte.

  • Nein, körperliche Bestrafung war gelebtes "Unterrichtsmittel" an Österreichs Schulen bis in die 70er (!) Jahre.


    Aber wie man sieht gab es selbst 20 Jahre später noch Lehrer, die sich nicht anders zu helfen wussten.

    An meiner Schule gab es einen Lehrer, der hat das Problem gelöst ohne sich die Finger "schmutzig zu machen". Wenn wir nicht gespurt haben, hat er eine höhere Klasse nachsitzen lassen.

    War auch in den 70er Jahren.

  • Alsö Ohrfeigen o. ä. gab es bei mir in den 70 er und 80 er nicht mehr. Lediglich ein Mathelehrer auf dem Gymnasium drohte mir scherzhaft "Peter, ich werde mir von Ihrem Vater das Züchtigungsrecht geben Lassen!", als er mir eine Schulaufgabe mir einer "6" zurückgab. Was er aber dann doch nicht machte: :grinning_squinting_face:


    Gruß Peter

  • Ich kann natürlich nicht für die Schule deines Sohnes sprechen, aber aus eigener Erfahrung bin ich fest überzeugt, dass da eine Lehrkraft furchtbar überfordert war und dieses Kind einfach nicht mehr mit sich reden liess bzw. wahrscheinlich sogar sich oder andere gefährdet.

    Das war Druck durch die Hintertür.

    Das macht ein Kind nur einmal.

  • Ist das wirklich so?


    Haben sich die Arbeitsweisen in allen Gebieten wirklich so zum besseren geändert?


    Nicht zwingend alles zum besseren, aber auf jeden Fall hat sich doch vieles sehr geändert. Agiles Arbeiten statt Wasserfall, Teambasiert statt Einzelkämpfer, mobil statt 9-to-5 unter der Aufsicht des kritischen Chefs, es wird mehr Wert auf Softskills und eigenverantwortliches Arbeiten gelegt etc.

  • Ja, das Arbeitsumfeld hat sich teils geändert. Und nur dort wo es geht.

    ZB wird der Hausarzt weitestgehend immer noch wie früher arbeiten. Oder der Klempner.


    Ich sehe zwar durchaus neue Herausforderungen, aber keinen kompletten Wechsel in der Arbeitswelt.

  • Ich sehe hier im Ort quantitativ nur weniger Hausärzte und Klempner - weil die fertigen Medizinstudenten nicht aufs Land wollen und es immer

    weniger Klempnerlehrlinge gibt.

  • Ich kann natürlich nicht für die Schule deines Sohnes sprechen, aber aus eigener Erfahrung bin ich fest überzeugt, dass da eine Lehrkraft furchtbar überfordert war und dieses Kind einfach nicht mehr mit sich reden liess bzw. wahrscheinlich sogar sich oder andere gefährdet. Für vergessene Hausaufgabe werden nämlich weder Polizei noch Jugendamt eingeschaltet.

    Ich bekam vor kurzem genau so einen Anruf aus der Schule und musste eines meiner Kinder aus der Schule abholen, da es sich komplett geweigert hatte, sich auch nur noch einen Milimeter vom Fleck zu bewegen und somit einen Klassenraum "blockierte". (vorausgegangen war ein übler Mobbing-Vorfall)

    Hintergrund der Sache: die Lehrkraft darf das Kind nicht "anfassen", also bsw am Arm nehmen und an einen anderen Platz befördern.

    Also blieb der Schule nichts anderes übrig, als mich zu benachrichtigen, damit ich das Kind aus dem Klassenzimmer "entferne".

  • Vielleicht sollte man in den Schulen auch Vollzugskräfte einstellen, die dann nach entsprechender Änderung des Schulrechts auch unmittelbaren Zwang anwenden dürfen , zB um störende Schüler für den Rest des Tages in Beruhigungsräume zu verbringen , Ist ja nicht verwunderlich, wenn es immer weniger gibt, die Lehramt für "Nichtgymnasien" studieren, wenn man dann als Lehrer gewissen subjekten holf- und wehrlos ausgeliefert wird. Ich würde mich auch nicht darauf verlassen, daß mir während des Studiums genau das sozialpädagogische Fachwissen beigebracht wird , das bisher immer dann gefehlt hat, wenn Kinder und Jugendliche "aussticken".


    Alternative wäre, die Schulpflicht abschaffen , dann könnten faule, freche Störer gleich rausgeworfen werden . Alleridngs mit der Folge, daß es ohne bescheinigung des Schulbesuchs kein Kindergeld, keine Familienkrankenversicherung und staatlich Transferleistungen für die Fratzen mehr gibt .


    Vielleicht würde das ja ein gewisses Interesse in Teilen der Elternschaft an einer gewissen außerschulischen Erziehung wecken.

  • Vielleicht sollte man in den Schulen auch Vollzugskräfte einstellen, die dann nach entsprechender Änderung des Schulrechts auch unmittelbaren Zwang anwenden dürfen , zB um störende Schüler für den Rest des Tages in Beruhigungsräume zu verbringen , Ist ja nicht verwunderlich, wenn es immer weniger gibt, die Lehramt für "Nichtgymnasien" studieren, wenn man dann als Lehrer gewissen subjekten holf- und wehrlos ausgeliefert wird. Ich würde mich auch nicht darauf verlassen, daß mir während des Studiums genau das sozialpädagogische Fachwissen beigebracht wird , das bisher immer dann gefehlt hat, wenn Kinder und Jugendliche "aussticken".


    Alternative wäre, die Schulpflicht abschaffen , dann könnten faule, freche Störer gleich rausgeworfen werden . Alleridngs mit der Folge, daß es ohne bescheinigung des Schulbesuchs kein Kindergeld, keine Familienkrankenversicherung und staatlich Transferleistungen für die Fratzen mehr gibt .


    Vielleicht würde das ja ein gewisses Interesse in Teilen der Elternschaft an einer gewissen außerschulischen Erziehung wecken.

    In meinem Fall war es von Vorteil, sonst hätte der arme Knopf wahrscheinlich einen noch größeren Knacks bekommen.

    So konnte ich mich gleich um das Problem kümmern, was ich auch als meinen "Job" als Mutter ansehe.

    (PS ich bin von Helikopter- oder Rasenmähermutter weit entfernt, aber in diesem Fall war mein Kind ohne Unterstützung völlig aufgeschmissen und der Vorfall war so schwerwiegend, dass die Schule nicht nur den Sozialarbeiter sondern sogar noch die Polizei eingeschaltet hat))

  • Vielleicht sollte man in den Schulen auch Vollzugskräfte einstellen, die dann nach entsprechender Änderung des Schulrechts auch unmittelbaren Zwang anwenden dürfen , zB um störende Schüler für den Rest des Tages in Beruhigungsräume zu verbringen

    Gute Idee, Schüler einsperren... Nennt sich Karzer, gabs vor 80 Jahren schon. (Die Feuerzangenbowle lässt grüßen)


    Ooooder man ruft die Eltern an. Wie SandraLu schon schrieb werden die Kinder dadurch nicht traumatisiert und es ist mMn. auch Aufgabe der Eltern den Kindern beizubringen wie man sich zu benehmen hat. ( SandraLu völlig losgelöst jetzt von deinem Vorfall mit der Mobbingsituation)

  • weil die fertigen Medizinstudenten nicht aufs Land wollen

    Die nicht, übrigens sind die Mehrzahl der Mediziner in spe heute weiblich. Und die wollen zwar nicht als frisch gebackene Ärztinnen aufs Land, aber mit Ende 40, wenn die eigenen Kinder aus dem Gröbsten raus sind, gibt es bei vielen Klinikärztinnen einen Sinneswandel (Midlife...) und die kriegt man dann problemlos aufs Land "gelockt". Wir haben als Landgemeinde 1,5 Jahre mit einem Headhunter nach Nachfolgerinnen für unsere beiden Landarztpraxen gesucht, bei denen die Inhaber altershalber aufhörten. Hat funktioniert. Was man als Gemeinde allerdings machen muss, ist ein Haus mit Praxisräumen mietfrei bereitstellen oder sofern es eine bestehende Arztpraxis in Privatbesitz gibt, die Räumlichkeiten auf Kosten der Gemeinde komplett renovieren, bevor die Nachfolgerin eröffnet. Das ist heute der Preis, aber es funktioniert.


    Hintergrund der Sache: die Lehrkraft darf das Kind nicht "anfassen", also bsw am Arm nehmen und an einen anderen Platz befördern.


    Bei Gefahr im Verzug dürfen Lehrkräfte helfend eingreifen und auch ein Schulkind beim Verlassen eines Ortes unterstützen. Man sollte halt Zeugen dabei haben und sich emotional im Griff haben. Damit aus einem "aus dem Raum bugsieren" nicht ein "Mami, die Lehrerin hat mich geschlagen!" wird. So wie man in USA niemals als Mann alleine einen Fahrstuhl betreten darf, in dem sich bereits eine einzelne Frau befindet. Bekommt man als Expat gleich am ersten Tag im Büro eingetrichtert. Hintergrund sind mögliche Millionenklagen seitens der Frau mithilfe erfundener Vorwürfe, gegen die man(n) sich vor Gericht nicht wehren kann (Aussage gegen Aussage, die des Mannes zählt weniger = Pech gehabt).



    Vielleicht sollte man in den Schulen auch Vollzugskräfte einstellen, die dann nach entsprechender Änderung des Schulrechts auch unmittelbaren Zwang anwenden dürfen

    An Brennpunktschulen gibt es heute schon Polizeipräsenz. An den meisten Schulen ist das gottseidank bei uns noch nicht nötig. Viele Schulen bieten sog. "Streitschlichter"-Programme an, bei denen Schüler/innen geschult werden, bei aufkommenden Streitereien mäßigend zu wirken. Das funktioniert teils ganz gut.

  • Bei Gefahr im Verzug dürfen Lehrkräfte helfend eingreifen und auch ein Schulkind beim Verlassen eines Ortes unterstützen. Man sollte halt Zeugen dabei haben und sich emotional im Griff haben. Damit aus einem "aus dem Raum bugsieren" nicht ein "Mami, die Lehrerin hat mich geschlagen!" wird. So wie man in USA niemals als Mann alleine einen Fahrstuhl betreten darf, in dem sich bereits eine einzelne Frau befindet. Bekommt man als Expat gleich am ersten Tag im Büro eingetrichtert. Hintergrund sind mögliche Millionenklagen seitens der Frau mithilfe erfundener Vorwürfe, gegen die man(n) sich vor Gericht nicht wehren kann (Aussage gegen Aussage, die des Mannes zählt weniger = Pech gehabt).

    Ja, das ist für die Lehrkräfte bzw Betreuungspersonen eine haarige Angelegenheit.

    Laut meinem Wissensstand darf ein Kind nur durch "Zugreifen" angefasst werden, um Schaden von ihm oder anderen abzuwenden.


    (hatte mich da mal mit der Leiterin einer Kita drüber unterhalten)

  • Und WhatsApp, E-Mail und Co haben die Verfügbarkeit einer Lehrkraft nicht gerade eingeschränkt.

    Meine Frau hat erst Feierabend, wenn Smartphone und Ipad ausgeschaltet sind;

    zwischen 22 Uhr und 6 Uhr hat sie frei. Es ist echt zum Kotzen, weil pausenlos

    noch irgendein Fachschaftsleiter, Koordinator oder sonstwer etwas fordert,

    umwirft oder neu erfindet, was sofort umgesetzt werden muss.

    Wer heute noch denkt, dass Lehrkräfte nach dem Motto: "Morgens hab ich recht

    und nachmittags frei." unterwegs sind, der lebt noch im 20. Jhd.

  • Die eine Klassenlehrerin hat mich mal versehentlich mit ihrer privaten Handynummer per WA angeschrieben.

    Ich glaube, ich habe ihr die Freude ihres Lebens gemacht, als ich an die WA-Antwort noch angehangen habe "PS: Ihre versehentlich übermittelte Nummer lösche ich jetzt direkt wieder! :winking_face: "

    :grinning_face_with_smiling_eyes:

  • Also, ich weiß

    Meine Frau hat erst Feierabend, wenn Smartphone und Ipad ausgeschaltet sind;

    zwischen 22 Uhr und 6 Uhr hat sie frei.

    Solche Eskapaden gibt es bei uns zum Glück nicht und würden auch durch die Arbeitnehmervertretung rigoros abgemahnt werden.

    Und die meisten Telefonate mit anderen Kollegen, insbesondere wenn sie mich von einer anderen Niederlassung aus anrufen, führe ich zwischen 09:00 Uhr und 15:00 Uhr. Unserer Kernarbeitszeit.


    Also, in diesem Punkt habe ich lange nicht so entspannt gearbeitet wie in dieser Firma. Die davor war auch schon okay (da hatten aber auch die wenigsten meine private Handynummer und die Personalverwaltung gab sie nur raus, wenn wirklich richtig übel die Hütte brannte. Also nie).

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Die eine Klassenlehrerin hat mich mal versehentlich mit ihrer privaten Handynummer per WA angeschrieben.

    In BaWü dürfen die Lehrkräfte keine Messenger wie WA etc. zur Kommunikation mit Schülern/Eltern verwenden. LINK.


    Einziger offizieller elektronischer Kanal ist die jeweilige dienstliche E-Mail-Adresse der Lehrkraft bzw. des Sekretariats. Wir Eltern haben uns beim ersten Elternabend drauf verständigt, dass wir einen E-Mail-Verteiler einrichten, so im Stil "Klasse-xx-nn-Schule@gmx.de". Wenn man den anschreibt, kriegen das alle dort hinterlegten Eltern weitergeleitet. Den Verteiler betreue ich und ändere halt jedes neue Schuljahr die Klassenstufe im E-Mail-Namen.

  • Ich glaube, das ist hier auch so.

    Aber in diesem Fall war es eine Ausnahmesituation.

    (Krankheitsfall auf der Klassenfahrt, Abholung musste innerhalb weniger Minuten geregelt werden)

  • Auch unverständlich: Als meine Schwester mit ihrem Sohn für einige Zeit in Deutschland lebte, wurde sie von der Grundschule angerufen, sie müsse sofort kommen. Ihr Sohn sei im Schulhof hingefallen und hätte sich das Knie aufgeschürft.

    Meine Schwester sagte, sie sollten es desinfizieren und ihm ein Pflaster draufkleben.

    Sie könne nicht einfach von der Arbeit weg. Und sie bräuchte eine halbe Stunde für eine Strecke.

    Die Direktorin belehrte sie, sie dürften "sowas" nicht machen und wenn sie nicht käme, würde sie sie anzeigen.

    Als meine Schwester ankam, saß ihr Sohn im Lehrerzimmer, am Knie eine winzige Schramme, die kaum zu sehen war.

    Nach zwei Minuten hatte sie ihn versorgt und konnte wieder gehen.

    Irgendwie habe ich das Gefühl, daß inzwischen jedes Maß und Ziel verloren gegangen ist.