Das staatliche Gesundheitssystem

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  • Ben Wie funktioniert(e) denn das in Österreich mit dieser Notfallgebühr?

    Musste man die auf jeden Fall selbst bezahlen oder bekam man die von der KK wieder rückerstattet, falls es sich aus der Sicht des Spitals um einen echten Notfall gehandelt hat?

    Keine Ahnung, weil es da zig Ausnahmen und Besonderheiten gab. Wurde 2001 eingeführt und 2003 wieder abgeschafft.


    Ambulanzgebühr – Wikipedia

  • Es ist ja nicht nur die finanzierbarkeit .......


    mein Mann bräuchte einen Hautarzt Termin.

    Ich habe letztens 4 Landkreise abtelefoniert.

    Entweder ist niemand ans Telefon gegangen, oder sie nehmen keine neuen Patienten auf, oder Termin im DEZEMBER

    Eine hat mir gesagt ich solle mich an die 116117 wenden.......

    ok angerufen, besorgen einen Termin nur mit einer Überweisung vom Hausarzt.

    Na wer denkt ihr hat wohl gesagt ich solle mich gleich an einen Hautarzt wenden ?

  • Eine hat mir gesagt ich solle mich an die 116117 wenden.......

    Ich bin bei der Techniker. Die haben einen recht passablen Terminservice. In 2021 hatten die mir geholfen, einen Facharzttermin innerhalb von zwei Wochen in brauchbarer Entfernung (haha... Hamburg ist kein Dorf, aber immerhin) zu organisieren. Bei dieser Fachrichtung ist meine Erfahrung eigentlich immer "nie unter drei Monaten, selten unter sechs Monaten".


    Vielleicht hat eure Krankenkasse einen ähnlichen Terminservice?

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • mein Mann bräuchte einen Hautarzt Termin.

    Ich habe letztens 4 Landkreise abtelefoniert.

    Der Terminservice bei Deiner Krankenkasse wär auch mein Vorschlag gewesen. Geht bei einigen Kassen auch online. Man gibt einen Radius vor, wie weit man maximal fahren möchte. Aber aufpassen. Bei meinetwegen 100 km ist die Luftlinie gemeint. Könnten dann auf der Straße auch 150 km sein? Und Fahrtkosten und -aufwände werden keine übernommen.

    Bei uns hier gibts auch Doktoren, wo die Rezeption gleich zu Dienstbeginn den Hörer aushängt, und erst zu Feierabend wieder auf Anrufbeantworter umschaltet. Da hat mir persönliche Vorsprache schon geholfen. Muß man nur aufpassen und sich nicht provozieren lassen. Sein Anliegen super höflich, aber bestimmt vortragen, und den Herrschaften keine Gelegenheit geben ungebührliches Verhalten festzustellen. Oder Hausverbot zu erteilen, bzw. die Polizei mit der Entfernung der aufdringlichen Person zu beauftragen.

  • Und dein Hausarzt hat dir keine Überweisung mitgegeben? So ein Idiot! Tschuldigung, aber das sollte er wissen, selbst wenn er gerade von der Uni käme. Und falls er schon seit 50 Jahren im Beruf ist, dann erst recht.

    Der Optimist glaubt in der besten aller Welten zu leben.
    Der Pessimist denkt: Der Optimist hat recht, alle anderen Welten sind noch schlechter.


    BZHYY65R

  • Und dein Hausarzt hat dir keine Überweisung mitgegeben? So ein Idiot! Tschuldigung, aber das sollte er wissen, selbst wenn er gerade von der Uni käme. Und falls er schon seit 50 Jahren im Beruf ist, dann erst recht.

    Und die Überweisung kann noch mit einem Dringlichkeitsvermerk versehen werden.


    Die Kassenärztlichen Vereinigungen haben auch noch Möglichkeiten, bei der Arztsuche zu unterstützen. Aber Achtung, die arbeiten nur für ihr jeweiliges Bundesland. Zumindest kann man dort eine Liste der jeweiligen Fachärzte online einsehen.


    Besonders spannend wird es dabn, wenn man im Randgebiet zu einem anderen Bundesland lebt.

    Ist meiner Frau passiert auf der Suche nach einer Praxis für einen Rheumatologen. Ich weiß nicht mehr, ob es die KVN war, die 116117 oder die Krankenkasse. Für Niedersachsen hätten sie in vertretbarer Zeit nur Termine irgendwo bei Oldenburg gehabt. Oder kurz vor der holländischen Grenze. Aber die Terminslots für entsprechende Fachärzte in Hamburg konnten sie im System sehen, durften sie ihr aber nicht geben, weil dafür die Hamburger Kollegen zuständig seien. Bei denen angerufen, gab es die Rückmeldung, dass eine Terminvergabe bestenfalls direkt über die jeweilige Praxis möglich sei, aber nicht über sie, weil meine Frau in Niedersachsen wohnt. Dass wir denen, bildlich gesprochen, in den Hinterhof spucken können, interessierte nicht.


    Ich drücke euch auf jeden Fall die Daumen, dass ihr einen Termin beim Facharzt bekommt.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


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  • Und dein Hausarzt hat dir keine Überweisung mitgegeben? So ein Idiot! Tschuldigung, aber das sollte er wissen, selbst wenn er gerade von der Uni käme. Und falls er schon seit 50 Jahren im Beruf ist, dann erst recht.

    na meinst du das du zu meinen Hausarzt ohne Termin überhaupt noch vordringst ??

    Also angerufen......... und am Telefon von der Arzthelferin/Telefontante mitgeteilt bekommen, gleich zum Hautarzt.

    Das dies so ein Akt wird, habe ich da noch nicht geahnt.

  • mein Mann bräuchte einen Hautarzt Termin.

    Ich habe letztens 4 Landkreise abtelefoniert.

    Entweder ist niemand ans Telefon gegangen, oder sie nehmen keine neuen Patienten auf, oder Termin im DEZEMBER

    Ja und wen wunderts, dass man dann einfach in eine Ambulanz im Krankenhaus geht? Dann kommst du maximal nach mehrstündiger Wartezeit dran und musst nicht Monate darauf warten von einem Arzt gesehen zu werden.


    Freundin von mir hatte während der Pandemie nach der Schwangerschaft, noch im Wochenbett, plötzlich starken, juckenden Ausschlag am Bauch. Hausarzt wollte sie nicht sehen, wegen Corona. Kein Hautarzt-Termin zu bekommen innerhalb von Monaten. Der Ausschlag war aber derart juckend und störend, dass sie auch einfach in die nächste Ambulanz gegangen ist.


    Manche würden sagen sie "missbraucht" die Ambulanz. Ich meine, sie hat ein berechtigtes Anliegen rasch Abhilfe zu bekommen und wenn das im niedergelassenen Bereich nicht geht, bleibt nur das Krankenhaus als Anlaufstelle.


    Es ist ein Systemversagen. Zu wenige Gemeinschaftspraxen mit guten Öffnungszeiten, die auch Berufstätigen zur Verfügung stehen, viel zu wenige Ärzte und Schwestern, viel zu viele Ärzte im Privatbereich und zu wenige auf Krankenkasse (Stichwort: Zwei-Klassen-Medizin), etc.

  • Ja und wen wunderts, dass man dann einfach in eine Ambulanz im Krankenhaus geht? Dann kommst du maximal nach mehrstündiger Wartezeit dran und musst nicht Monate darauf warten von einem Arzt gesehen zu werden.

    Was man noch versuchen kann ist einen Termin über die Kassenärztliche Vereinigung zu bekommen. Z.B. in Bayern hier: https://www.kvb.de/service/patienten/patienten-infoline/

    Das ist zwar die Interessenvertretung der Ärzte, aber etwas Respekt besteht da doch:

    Vor Jahren hab ich dorthin eine Beschwerde über die Nichtvergabe von Behandlungsterminen, bei einem bestimmten Facharzt geschrieben. Mit genauen Details des Vorgangs. Hat zwar nicht zu einem Behandlungstermin geführt, aber der Arzt mußte nach Vorlage meines Schreibens, gegenüber der KVB, eine schriftliche Stellungnahme abgeben. Hab ich zur Kenntnis geschickt bekommen. Da standen eher hilflose Ausreden drin. Es wär ja alles ganz anders gewesen.


    Dann durfte ich mir auch schon folgendes anhören: Mit den Erlösen aus der Behandlung der Privatpatienten, müsse er als Arzt die Verluste die die Kassenpatienten verursachen, ausgleichen. Ich sage, kann nicht sein, denn die Vergütung hat seine eigene berufsständische Vertretung mit der GKV https://www.gkv-spitzenverband.de/ vertraglich vereinbart. Und die schwimmen ja praktisch im Geld, aus den Beiträgen der gesetzliche Versicherten und kriegen noch Zuschüsse aus dem Steuertopf. Allein die Chefin dort, die Dr. Doris Pfeiffer, hat ein Jahresgehalt von 262.000 € (in 2022) https://www.apotheke-adhoc.de/…haelter-fuer-kassenchefs/


    Und noch was: Kommt man mit dem eigenen Hausarzt nicht klar, eventl. mal über einen Wechsel nachdenken? Vielleicht hat ja ein junger Kollege, in der Nähe eine neue Praxis aufgemacht, und freut sich auch über einen neuen Kassenpatienten? Bei meinem Hausarzt rufe ich an, sag was ich will. Z.B. Rezept, Überweisung, oder sonstwas. Und am nächsten Tag kann ichs abholen. Geht recht unkompliziert.

  • Dann durfte ich mir auch schon folgendes anhören: Mit den Erlösen aus der Behandlung der Privatpatienten, müsse er als Arzt die Verluste die die Kassenpatienten verursachen, ausgleichen.

    Ich habe von etlichen niedergelassenen Ärzten in den vergangenen Jahren bereits gehört, dass die Vergütung von Leistungen gegenüber Privatpatienten eine teilweise erhebliche schlechtere Bezahlung beinhalten als sie für Kassenpatienten vorgesehen ist.

    Also, als Privatpatient wird man wohl nicht überall und unbedingt mit offenen Armen empfangen.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • zu viele Ärzte im Privatbereich und zu wenige auf Krankenkasse

    Wobei hier der limitierende Faktor die Kassenzulassung ist.

    Ich denke viele Privatärzte sind rein Privat einfach weil sie keine Kassenzulassung bekommen. Die werden ja nach Bevölkerungsschlüssel verteilt und i.d.R. ist es so, dass nur wenn ein Arzt seine Praxis aufgibt kann ein anderer Arzt diese Lizenz gegen ein Entgeld erwerben.

    Scheint sich wie mit den Alkoholausschanklizenzen zu verhalten.

    Wenn man denn jetzt Bens Zitat von oben als Problem anschaut, dann ist die Lösung in der Politik zu suchen.

    Oder heissen die nur zum Spaß "gesetzliche" Krankenkassen?

  • Bei der niedergelassenen Ärzteschaft gehört Jammern auf hohem Niveau zum Alltag. Dabei sieht die Realität gar nicht so schlecht aus. Auch mit fast nur Kassenpatienten kann man ganz gut leben. Hier ein Verdienstkalkulator des Hausärzteverbands Baden-Württemberg.

    Demnach kann ein Arzt im Musterbeispiel mit 1.000 Patienten, davon gerade mal 5% Privatpatienten nach Abzug aller Kosten (inkl. Personalkosten) mit einem jährlichen Gewinn vor Steuern von 172.000€ rechnen. Dabei macht der Quartalsumsatz mit Kassenpatienten rund 80.000€ und der mit Privatpatienten schlanke 6.000€ aus.


    Verdienstkalkulator - Hausarzt werden | Hausarzt-BW


    Der Hausarzt kann wie ein selbständiger Unternehmer jede Menge Kosten von der Steuer absetzen, auch seinen privaten PKW, er muss nur nachweisen, dass er den PKW zu mehr als 10% auch beruflich nutzt.


    Praxiskosten bei niedergelassenen Ärzten und anderen Heilberufen
    Die Praxiskosten spielen bei Ärzten und Heilberufen eine wichtige Rolle. Immer wieder führt die Frage, welche Betriebskosten der Arztpraxis auch steuerlich…
    mock-steuerberatung.de


    Hausärzte und Krankenversicherungen stellen ein in sich nahezu geschlossenes System zur Abschöpfung der Mittel der Versicherten dar. Das ist sozusagen eine symbiontische Fressgemeinschaft. Beute sind die Beitragszahler, egal ob privat oder gesetzlich versichert. Der Betrieb und die Administration einer Hausarztpraxis wird den Ärzten durch vorgefertigte Servicepakete sehr stark vereinfacht und stellt kein Hexenwerk dar. Im Vergleich zur Pflegedokumentation in einem Krankenhaus ist der bürokratische Aufwand in einer Arztpraxis pillepalle. Beim Hausarzt ist nur dann Holland in Not, wenn der Konnektor mal wieder nicht tut und sich der Arzt-PC nicht mit dem IT-Service seines Verbands verbinden kann. Ansonsten ist es "Versicherten-Kärtchen rein, Fall öffnen, Kärtchen raus, Patient ins Warteimmer schicken, wenn man aufgerufen wird, hat der Arzt die Patientenakte auf dem Bildschirm seines Rechners, stellt ne Diagnose, tippt den Fallschlüssel dazu ein, verschreibt was, druckt was aus, schließt den Fall. Fertig. Bis zum nächsten Mal."


    Unterm Strich zahlen beide Versicherten-Gruppen in etwa gleich viel im Laufe ihres Lebens in das System ein. Der gesetzlich Versicherte zahlt in konstanten Portionen sein Berufsleben lang ein knappes Fünftel seines Einkommens ein, egal wie krank oder gesund er ist. Der Privatversicherte zahlt als junger Mensch fast nichts und dann immer mehr, je älter er wird. Oder er wechselt irgendwann notgedrungen in einen Basistarif, der ihn den gesetzlich Versicherten gleichstellt oder er wählt eine PKV mit (sehr) hoher Selbstbeteiligung. Die ist bei vielen Soloselbständigen mit stark schwankedem Einkommen beliebt, die zahlen niedrige Monatsbeiträge, müssen aber die ersten 2.000-3.000€ der jährlichen Behandlungskosten komplett selber tragen. D.h. in normalen Jahren zahlen sie alles selber.

    Einmal editiert, zuletzt von tomduly ()

  • Meiner persönlichen Erfahrung der letzten Zeit nach ist unser System in D von vormals "sanierungsbedürftig" auf "sehr sanierungsbedürftig" herunterzustufen.

    Beispiel gerade eben Uniklinikum, da weiß die eine Hand nicht was die andere tut, mehrtägige Aufnahmegeplant und prompt am ersten Tag wieder entlassen, für die anderen Untersuchungen / Eingriffe am nächsten Morgen wiederkommen und den Tag im Klinikum rumgammeln. Mit ausgedrucktem Plan wohlgemerkt!


    Am nächsten Morgen: " Die Termine wurden anderweitig vergeben, sie wurden ja schließlich entlassen!" Bevor ich zünftig Stress machen konnte hat die Dame bereits neue Termine organisiert , sie kennt das Drama schon.

    Mit leiser Stimme hab ich dann erfahren dass wieder mal zu wenig Personal da ist, Und ja, viele Stationen in diesem sowie in anderen Häusern waren schlicht leer.

    Letztes Jahr war es beispielsweise nicht möglich trotz leerer Etagen eine Einzelzimmer zu bekommen selbst wenn mal die Kosten mit der Zusatzversicherung abdecken kann, da "kein Personal".


    Mein Rat an euch: Leute , werdet blos nicht krank!

  • Hausärzte und Krankenversicherungen stellen ein in sich nahezu geschlossenes System zur Abschöpfung der Mittel der Versicherten dar. Das ist sozusagen eine symbiontische Fressgemeinschaft.

    Negativ ausgelegt gehen 15% eines jeden Bruttoverdienstes eines Angestellten pauschal schonmal in den medizinischen Sektor.

    Das heisst ein jeder Angestellte arbeitet 3 Tage auf jeden Fall rein für Onkel Doc und die pharmazeuitischen Betriebe.

    Das Geld ist faktisch weg. Wie bei Steuern.


    Positiv ausgelegt ist es natürlich eine Solidargemeinschaft, und es ist sichergestellt, dass selbst teuerste Behandlungen für den Einzelnen bezahlbar bleiben. Ich weiß dass in den USA eine Leukämiebehandlung zwischen US$ 50.000 und US$ 300.000 kosten kann. Ruinös.


    Wie immer bei allem gibt es (mindestens) zwei Seiten.

  • Mal etwas aus dem Privatleben.


    Mein Schwiegervater (70 Jahre alt) hat im letzten Jahr beim Hausarzt über Halsschmerzen geklagt. Der Hausarzt hat mit "Erkältungssaison, ganz normal" abgewiegelt. Schwiegervater ist nach einigen Wochen wieder hin "ich habe immer noch Halsschmerzen, mittlerweile stark". Der Hausarzt hat wieder mit dem Verweis auf die Erkältungssaison zur Tür gezeigt. Im März stand ein Zahnarzttermin an, die Zahnärztin meinte nur "oh sc***, sie haben einen Tumor im Hals. Direkte Überweisung ins KH "wären sie mal ein paar Monate früher gekommen, hätten wir noch was machen können." Der Krebs hat natürlich maximal gestreut (kurze Atempause mit in den Tisch beißen jetzt bei mir, bevor ich mich in Rage schreibe .... weiter gehts). Jetzt stehen Chemo UND Bestrahlung gleichzeitig an, um das Leben vom Schwiegervater ETWAS zu verlängern.


    Kurzer Switch. Meine Frau hatte auf dem Bein vor zwei Wochen einen braunen Fleck entdeckt, unser Hausarzt meinte "oh, das muss dringend abgeklärt werden." Überweisung lag vor, also haben wir den nächsten Hautarzt hier angerufen und die Situation erklärt. "Januar 2024(!!!) wäre was frei". WTF? Bei der nächsten Hautarztpraxis haben wir dann einen Termin bekommen, weil jemand kurzfristig abgesagt hat.

    NUNQUAM NON PARATUS

  • Vergessen wird bei der Diskussion ganz gerne einige Sachen.


    Ein Arzt ist Unternehmer. Das liegt nicht jedem. Werden unternehmerische Tätigkeiten ausgegliedert, kostet das zusätzlich Geld.


    Niedergelassene Ärzte haben hohe Anfangskosten. Nicht jeder erbt eine Praxis und muss diese entsprechend abkaufen.


    Trotz des hohen Verdienstes möchte ich nicht jedes Körperteil eines Patienten sehen müssen.


    Bis ein Arzt so viel verdient, wurde er ordentlich vom System gemolken.


    Und das alles nach einer harten Ausbildung. Und wer hat hier ein einser-Abi?


    Wenn zu wenig Geld da ist, dann liegt es an einer Ineffizienz von halbstaatlichen Systemen.


    Es gibt neue Medikamente, die eben teuer sind. Natürlich können aber jetzt über die Pharmaindustrie meckern. Dennoch kostet z.B.Keytruda viel Geld.


    Es ist wie in den anderen Bereichen. Zu lange von der Substanz gelebt.

  • Was ist die Alternative?

    Studiengebühren erhöhen?

    Nur für Medizin?

    Erhöhung der Steuern für Besserverdiener, sollten sie Akademiker sein?


    Für mich ist die kostenfreie Ausbildung eine Errungenschaft unseres Landes und sollte nicht abgeschafft werden.


    Wir haben bereits jetzt ein auseinanderfallen von privaten und staatlichen Bildungseinrichtungen.