Das staatliche Gesundheitssystem

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  • So habe ich Sonnenwolf verstanden. Also eine Verkettung falschen Verstehens? :)

    Möglich.


    Ich bin auch ein Befürworter des staatlichen Gesundheitssystems. Mir ist aber auch klar, dass dieses Grenzen hat und Grenzen haben muss.


    Für mich ist es Teil der Vorsorge, die gesamte Familie darüber hinaus abzusichern. Da können wir durchaus Parallelen zur Rentenversicherung ziehen.

    Natürlich muss so ein Solidarsystem auch seine Grenzen haben. Auf der anderen Seite ist die Stärke dieses Systems, dass die Starken die Schwächeren unterstützen und selbst die Schwächsten ihrem Vermögen nach ihren Anteil leisten. Dass sie proportional gesehen mehr aus diesem System herausziehen können, besonders dann, wenn sie mehrere Kinder haben, als die Vermögenden ist mir durchaus klar. Das ist aber ein Stück weit gesellschaftspolitisch gewünscht. In gewisser Weise möchte der Gesetzgeber damit a) Familienförderung betreiben (Kinder sind unabhängig von ihrer Anzahl und in der Regel bis zum Abschluss ihrer ersten Berufsabbildung über die Familienversicherung krankenversichert) und b) die unentgeltliche Erziehungsleistung des familienversicherten Ehepartners (meist aus verschiedenen Gründen die Frau, zumeist weil sie es wollen (?), oft aber auch, weil sie das niedrigere Einkommen hat) "auszugleichen".

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Fördert jetzt nicht unbedingt mein Vertrauen in das Gesundheitssystem.

    Irrer OP-Skandal in Mainz! Putzfrau assistiert Arzt bei Amputation


    Ein Mainzer Arzt sorgt für einen Skandal. Der Mann ließ sich bei einer Zehenoperation im Jahr 2020 von einer Putzfrau assisitieren. Die Klinik bestätigt den Vorfall und räumt Fehler ein. Allerdings schiebt man die Verantwortung auch allein auf den Arzt.

  • Fördert jetzt nicht unbedingt mein Vertrauen in das Gesundheitssystem.

    Das war kein Arzt, sondern ein Feldscher. Der nimmt auch, was er kriegen kann an Personal.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


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  • Naja, wenn das schon ein "irrer OP-Skandal" sein sollte. Ich würde das eher als pragmatisches Vorgehen aus der (Not-)Situation heraus bezeichnen. Offenbar hat die Klinik ja geduldet (oder gefordert?), dass solche kleinen chirurgischen Eingriffe ohne Assistenz von einem Arzt alleine ausgeführt werden. Als der Patient anfing, herumzuhampeln, war die OP vermutlich schon im Gange und der Arzt brauchte spontan einen Helfer, damit es jetzt nicht schiefgeht. Die OP-Reinigungskraft war halt gerade da. Das hätte genausogut eine Schwesternschülerin oder (zu meiner Zeit) einen Zivi (heute Bufdi) erwischen können, der halt grad "ums Eck" zur Verfügung stand. Skandalös wäre es gewesen, wenn der Arzt nach dem Eingriff die Putzfrau gebeten hätte, die Wunde zu vernähen und zu verbinden und den Patienten zurück auf die Station zu bringen.


    Was hätte der Arzt anderes in der Situation machen sollen? Den unruhigen Patienten bitten, kurz mit dem Zappeln aufzuhören, damit er telefonieren kann? Oder kurz rausgehen und jemand zur Assistenz aus dem Bereitschaftszimmer holen? Ich empfehle den Focus-Schreibern mal ne Woche Dienst in einer Ambulanz zu machen. Besonders lustig, wenn grad ein großes Fest in der Stadt ist (Wasen/Wiesn o.ä.). Da kann man sehr oft nicht Dienst nach Vorschrift und Behandlung nach Lehrbuch machen. Ich durfte auch mal helfen, einen 2m-Hünen mit Vollrauschund Platzwunde voller Glassplitter irgendwie ruhig zu bekommen, damit man sich die Bescherung mal ansehen kann. Da hat mich als Pflegehelfer ohne Ausbildung auch keiner nach meiner Qualifikation gefragt.

  • Was hätte der Arzt anderes in der Situation machen sollen?

    Die Reinigungsdame fragen ob sie jemanden holen kann.


    Das Festhalten find ich jetzt nicht ganz so dramatisch, aber ob die notwendige Hygiene beim Tupfer reichen eingehalten wurde sehe ich kritisch.


    Wäre das Gesundheitssystem in einem besseren Zustand wäre da wohl immer jemand Zweiter dabei. Mich wundert es das eine Amputation alleine gemacht wird, auch wenn es nur der kleine Zeh ist.


    Da kann man sehr oft nicht Dienst nach Vorschrift und Behandlung nach Lehrbuch machen.

    Sollte aber schon das Ziel sein. Improvisieren der Ärzte und Pflege ist löblich, aber eigentlich sollte es erst gar nicht sein müssen.

  • Das Festhalten find ich jetzt nicht ganz so dramatisch, aber ob die notwendige Hygiene beim Tupfer reichen eingehalten wurde sehe ich kritisch.

    Wird sehr gerne überbewertet.


    Natürlich sollte der hygienische Standard so hoch wie nur irgend möglich sein. Aber ob die OP-Hilfe nun die Ausbildung hat oder nicht, ist erst einmal zweitrangig. Es ist eher die Frage, ob der Tupfer mit einem entsprechenden Hilfsmittel angereicht wurde oder mit der blanken, womöglich ölverschmierten Hand. Und in letzterem Fall ist die Ausbildung völlig Banane. Da wäre sogar der unfehlbare Herrgott juristisch im Ar...

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


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  • Ging schon am Freitag in Hessen durch die Medien.

    Vor allem wurde es zumindest für mich entskandaliert,

    da es dokumentiert wurde.

    Trotzdem habe ich am Freitag auf der Rückfahrt von

    Mainz nach Hause ziemlich gut gelacht.

  • auf Welt.de ein Einblick über die Lage auf Kinderintensivstationen und einen möglichen „unschönen“ Ausblick auf den nächsten Winter.

    (Aktuell keine Bezahlschranke:)

    [..]Schon jetzt, während des Sommers, seien viele Kinderintensivstationen überlastet, sagte Hoffmann. Ein Blick ins Intensivregister zeige, dass die Ampel bei derzeit zwölf bayerischen Kinderkliniken von Aschaffenburg über München und Memmingen nach Passau auf Rot stehe. Das bedeute, dass die Häuser nach Einschätzung der dort arbeitenden Ärzte keine weiteren Patienten aufnehmen könnten.[…]



    Kinderintensivstationen: „Wir steuern ungebremst auf die nächste Katastrophe zu“ - WELT
    Schon jetzt, während des Sommers, sind viele Kinderintensivstationen überlastet, sagt Divi-Präsident Florian Hoffmann. Käme im Winter wieder eine…
    www.welt.de


    Gruß

    Witness

  • Diese „not in my backyard”-Mentalität in Deutschland ist bedenklich.


    https://www.welt.de/wirtschaft…low....socialflow_twitter

    Ich habe mal im Rettungsdienst gearbeitet, da will ich folgendes ergänzen:
    - Die Landung von Rettungshubschraubern erfolgt per Sicht. Das ist Nachts sehr gefährtlich. Aus diesen Gründen macht man es nicht.
    - Die wenigen "Rettungs-"Hubschrauber, die Nachts fliegen, fliegen in der Regel nur sog. Sekundäreinsätze. Das heißt Verlegungen von Intensivpatienten zwischen Kliniken. Da man dort auf festen Landeplätzen startet und landet, ist das deutlich sicherer.
    - Flieg der Hubschrauber doch mal nachts Rettungseinsätze oder müssen sie zu Krankentranporten auf nicht befestigten Landeplätzen landen, rückt meistens die Feuerwehr an um den Landeplatz abzusichern.


    Der Artikel macht schon in seiner Überschrift deutlich, was von ihm zu erwarten ist. Die ist übrigens geändert wurden. Ursprünglich hieß er "Lauterbachst Klinikreform: Nach Sonnenuntergang muss der Heli am Boden bleiben" und nun heißt er"Lärmschutz vor Lebensrettung – „Nach Sonnenuntergang muss der Heli am Boden bleiben“. Hier hat man schon im Titel versucht Klicks zu generieren, indem der böse Karl vorkommt, obwohl die Klinikreform damit nichts zu tun hat. Inhaltlich ist er einfach schlecht recherchierte Meinungsmache.

  • Die Landung von Rettungshubschraubern erfolgt per Sicht. Das ist Nachts sehr gefährtlich. Aus diesen Gründen macht man es nicht.

    Ja, mir ging es aber rein um den Aspekt, dass bei bereits geplanten Standorten für Nachtflüge von Bürgern dagegen mobil gemacht wird.


    Das finde ich kritikwürdig.


    Über die Springerpresse als Quelle und deren Framing brauchen wir denke ich ohnehin nicht reden.

  • Ben

    Das ist sogar mehr als kritiwürdig. Das ist der typisch kleinbürgerliche Egoismus.


    Ich wollte auch keine Spinrger-Diskussion beginnnen. Es gibt nur leider auch hier Mitforisten, die deren Aussagen führ bare Münze nehmen. Und dieses individuelle Meinungsbild akkumuliert sich auch schnell zum gesellschaftlichen Problem. Deswegen wollte ich meine berufliche Erfahrung einbringen.