Leben im energieautarken Haus

  • ist halt pareto. 80% autarkie sind sehr wirtschaftlich und die letzten 20% gehen ins Geld .


    Wenn ich neu bauen würde, dann so, das min. 100 kWp pv drauf/dran passen mit garage/carport, gartenschuppen etc. Zusammen gerechnet und südfassade.

    aus DE gesendet....

  • Ich hab grad mein Haus bezogen. Massive Holzwände die viel speichern und das Haus träge machen. Dabei angenehmstes Klima. Große Fensterfläche mit Südsonne im Winter und Dachüberstand fürn Sommer. Kein Schnickschnack mit Außenjalousien und ComplicatedHome nötig. Wärmepumpe für den Komfort und Kaminofen für die schweren Zeiten. Solar und Akku bisher nicht. Skaliert mir zu schlecht und ich möchte wenig Technik. Ohne Akku rentiert sichs zwar, aber das tun andere Dinge auch. Wenn Strom zu teuer wird, ist das halt so. Da gehts anderen dann auch so. Wenn Shit the fan hits brauch ich keinen Strom.


    Alles möglichst einfach. Pareto 👌

  • Wenn ich neu bauen würde, dann so, das min. 100 kWp pv drauf/dran passen mit garage/carport, gartenschuppen etc. Zusammen gerechnet und südfassade.

    Mit der aktuellen Flächenleistung von PV-Modulen (200W/m²) brauchst du dafür 500m². Das Durchschnitts-EFH hat laut Statistik gerade mal 100m² Dachfläche (liegt wohl an den Reihenhäuschen). Eine 10kWp-Anlage auf einem Süddach produziert in Mitteleuropa lt. PVGIS fast 10.000kWh/Jahr und sogar im ertragsschwächsten Monat Dezember immerhin noch 200kWh. Wenn man mal großzügig 4.000kWh(el.) und 20.000kWh(therm.) als Bedarf für das Haus ansetzt, dann genügt dafür (bilanziell) eine 25kWp-Anlage.

    Bei einem freistehenden Neubau würde ich aber eher auf möglichst gute Dämmung und möglichst großen Anteil an passiver Wärmegewinnung (z.B. dunkle Außenfassade auf der Südseite, Wintergarten) setzen. Vor die Fassade z.B. Wein pflanzen, der im Sommer beschattet und im Winter die Blätter abwirft und die Sonne z.B. aufs dunkle Lärchenholz lässt. Den Wintergarten auf dem Dach mit Glas-Glas-PV-Modulen belegen.

  • Alles möglichst einfach. Pareto 👌

    Solch ein Haus ist sicher erstrebenswert, aber ist es auch lebenswert. Muss ich soviel Kw bereithalten um alles und jedes Gerät anzuschließen. Muss ich das wirklich??
    Nein ist dann meine Antwort. Eie kleine PV Anlage die mir hilft darüber nachzudenken was ich wirklich brauche und was ich weglassen kann. Das Leben wird nicht schwerer wenn ich die oder eine andere Küchenmaschine weglasse und anstatt mal mit der Hand kurbel.

    Oder ich stelle meine Geräte auf stromsparende 12 oder 24 Volt um. So mache ich es momentan.

    Wenn ich die Bilder der Familie sehe und sehe das moderne Wechselrichter eingebaut wurden die es vermutlich erst 5 Jahre gibt, dann frag ich mich was war vorher verbaut und was hat das gekostet. Wurde das wieder ausgebaut, weil veraltet, oder wurde es weitergegeben oder gar verkauft, um die Kosten niedrig zu halten. Das sind doch die Fragen die keiner beantwortet. Man muss dafür sehr viel arbeiten, auch wenn derjenige heute keine Enerige zukaufen muss und sogar welche abgeben kann, so habe ich doch einen Haufen Geld über die Jahre investiert. Und es bleibt ja nicht dabei. Die Technik ist in 5-10 jahren veraltet und muss vermutlich ausgetauscht werden.

    So schön das alles momentan klingt, so steht das meiner Meinung auf sehr wackeligen Füssen. Was ist, wenn das Paar älter wird und die 200 cm nicht mehr versorgen kann. Von der Technik habe ich ja schon gesprochen. Habe ich das Geld um morgen oder Übermorgen das Haus so in Schuss zu halten das ich es mir auch als Rentner noch leisten kann. Fragen über Fragen.

    Versteht mich bitte nicht falsch, ich finde es toll wenn Leute sich Gedanken machen, wie man autark wohnen kann. Aber ich glaube da sind wir auf einer falschen Spur abgebogen.

    Wir wollen alles haben, und das zum 0 Tarif. Das wird aber nicht möglich sein. Aber Abstriche will auch keiner machen, oder das Haus etwas kleiner bauen, geht ja gar nicht.

  • Wenn man mal großzügig 4.000kWh(el.) und 20.000kWh(therm.) als Bedarf für das Haus ansetzt, dann genügt dafür (bilanziell) eine 25kWp-Anlage.

    bilanzieziell und autark ist halt was ganz anderes. Von 200 kwh im dez. Kann man nicht heizen, normalen stromverbrauch und ggf. noch eAuto abdecken.


    Wenn ich bauen würde, dann so, dass es in min 2 wohnubgen teilbar ist und man mit vermietung dann als rentner auch im worstcase klar kommt.


    Im winter bringen bei sonnenschein Fassaden module sehr viel, wenn man sich auf eine untypische architektur einläßt u d diese auch genehmigungsfähig ist.


    Hanggrundstück nach süden wäre ideal.

    aus DE gesendet....

  • Viel energie kann man sparen, wenn man das macht und speichert, was man braucht, statt alles über Strom zu machen.

    - Es gibt da noch die gute alte thermische Solaranlage. taugt nur zum Wasser erwärmen, hat dafür einen 5mal so hohen Wirkungsgrad als PV. Die erzeugt mit einem Bruchteil der Kollektorenfläche den Bedarf an thermischer Energie. Statt also eine riesige PV-Anlage zu montieren die letztlich zu 4/5 Warmwasser in irgend einer Form machen soll, kann man beides machen und gewinnt mit weniger Fläche mehr.

    - Die Idee mit der dunklen Fassade aus Lärche ist aus Sicht der passiven Wärmegewinnung ziemlich sinnfrei. Unter anderem weil jede rein passive Gebäudehülle die Wärme in beide Richtungen gleich gut oder gleich schlecht leitet und es im Winter draussen jeden Tag wesentlich länger kalt und dunkel als hell und warm ist. Besser sind deshalb aktive Zirkulationssysteme, welche die Tageswärme einfangen und im Haus für die Nacht speichern. Die guten alten Fensterläden, die man nachts schliesst, sind vom Prinzip her auch nichts anderes.

    Das kann man mit einer thermischen Solaranlage machen, oder auch mit einer vorgehängten Wand aus Metall hinter der man die Warmluft aktiv ins Haus bläst, wenn die Sonne drauf scheint. Jemand hat es so gelöst, dass er die so erzeugte Warmluft unter seiner Bodenplatte durch drückt, wobei die Luftdurchlässigkeit durch groben Schotter gegeben ist, der auch noch Wärme speichert. Statt Steuerung braucht man nur einen Ventilator der durch ein PV-Panel direkt angetrieben wird. Der muss nur dann blasen, wenn die Sonne scheint, also geht das recht einfach. Das ist alles schon in den Ökozentren der 1970er Jahre erfunden und erprobt worden.


    Man braucht so oder anders eine Zusatzheizung für längere sonnenlose Perioden. 200 kWh im Dezember sind vermutlich der gemittelte berechnete Ertrag aufrund lokaler Wetterdaten der letzten 30 Jahre. Es gibt Dezember, die fast ganz ohne Sonne waren. Das ist wie in der Landwirtschaft: die Ernte kannst du erst verkaufen, nachdem du sie eingebracht hast.

    Licht und andere komfortwesentliche Geringverbraucher kann man gut über einige kWh Akku decken. Dass man statt Tumbler die Wäscheleine bemüht und in der sonnenarmen Zeit auch der Geschirrspüler Pause hat, dürfte naheliegend sein.


    - Südhang ist im Winter schön, im Sommer weniger.

  • - Es gibt da noch die gute alte thermische Solaranlage. taugt nur zum Wasser erwärmen, hat dafür einen 5mal so hohen Wirkungsgrad als PV.

    mag in der theorie erstmal so erscheinen, aber entscheidend ist, was wirklich nutzbar ist.

    Da müsste man mit ner solae wärmepumpe kombinieren, um die das Temperaturniveau auf ein brauchbares Level zu bringen.


    nachteilig sind die nicht sinnvoll verwertbaren überschüsse im sommer.


    pv macht auch bei trüben wetter strom.


    wenn die 100 kwp dann nur 2kW liefern, kann man damit ne kleine wärmepumpe betreiben

    aus DE gesendet....

  • Dem kann ich nur zustimmen. Hatte früher auch Solarthermie auf dem Dach, würde ich nie wieder machen. Im Sommer ist das Zeug so heiß, dass man die Wärme gar nicht wegbekommt und in der Übergangszeit bzw. bei trübem Wetter kommt keine brauchbare Temperatur mehr runter. Ganz zu schweigen von der Sauerei beim Befüllen und Warten, da die Frostschutzflüssigkeit altert, v.A. wenn es im Sommer sehr heiß wird und man die Wärme nicht mehr abführen kann (Speicher ist warm bzw. heiß).


    Jetzt habe ich nur PV auf dem Dach, meines Erachtens sinnvoller. Jedes bisschen, das runter kommt, kann man verbrauchen oder einspeisen. Absolut wartungsfrei und aus dem erzeugten Strom kann man mehr (Wärmepumpe) oder weniger (Heizstab) effektiv warmes Wasser erzeugen.

  • Viel energie kann man sparen, wenn man das macht und speichert, was man braucht, statt alles über Strom zu machen.

    - Es gibt da noch die gute alte thermische Solaranlage. taugt nur zum Wasser erwärmen, hat dafür einen 5mal so hohen Wirkungsgrad als PV.

    Nö.


    Eine Solarthermieanlage schafft bei 30 Grad im Hochsommer als Poolheizung 70% Wirkungsgrad.


    An einem Tag wie heute mit etwas Sonne und kalt schafft sie bei 50°C Brauchwasser einen Wirkungsgrad von 0%.


    Der PV ist das alles recht egal, die schafft in beiden Fällen grob 20%. (im Kombination mit Wärmepumpe dann 50-80%)


    Solarthermie ist dann besonders gut, wenn man die Wärme im Sommer im Haus garnicht braucht und dann besonders schlecht, wenn es eh wenig Sonneneinstrahlung gibt.


    Die nun 25 Jahre alte 6m² große ST Brauchwarmwasseranlage auf dem Hausdach meiner Eltern hat früher ca. 200l Heizöl pro Jahr substituiert, das entspricht ca. 330kWh/m²*a. Heute ist es mangels Brauchwarmwasserbedarf eher 100l Heizöl pro Jahr, also noch ein realer Ertrag von 160kWh/m²*a


    ---


    Ich würde einfach die geeigneten Dachflächen mit PV voll machen, aber nicht deswegen ein extra großes Dach bauen.


    Allerdings ist aktuell kein guter Zeitpunkt für einen Kauf, die Preise für PV Anlagen sind im Moment viel zu hoch.


    MfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

    Einmal editiert, zuletzt von Cephalotus ()

  • Ich würde einfach die geeigneten Dachflächen mit PV voll machen, aber nicht deswegen ein extra großes Dach bauen.

    es ist ja schon gut, wenn das dach pv optimiert ist.

    Ich würde trapezblech vollflächig pult oder satteldach 15-25° DN bauen und niicht so wie mein bruder Stadtvilla mit erkern komplizierte Dachform "Zeltdach", wo dann nur 29 Module drauf passen, welche in der montage aufwändig sind.

    bei der grundfläche wären ganz locker 25 kWp möglich gewesen. Aber der war dermaßenberatungsresistent....

    aus DE gesendet....

  • Wir haben seit 15 Jahren Solarthermie, ich weiss schon wovon ich rede.

    Das Ding erzeugt bei uns von März bis Oktober alles Warmwasser. In der übrigen Zeit merkliche Heizungsunterstützung.

    Ein weiteres, im Winter selten genutztes Haus auf 1500 m über Meer wird damit sicher frostfrei gehalten.

    Es geht auch nicht um ein entweder oder, sondern um ein sowohl als auch.

    Das Problem der Überproduktion im Sommer haben alle Systeme. Ebenso, dass man im Winter nicht wirklich Autarkie hat.

    Gut, man kann dann PV-Strom verkaufen, aber das wird sehr bald aufhören, wenn die PV weiter so ausgebaut wird.

  • Wir haben seit 15 Jahren Solarthermie, ich weiss schon wovon ich rede.

    Das Ding erzeugt bei uns von März bis Oktober alles Warmwasser. In der übrigen Zeit merkliche Heizungsunterstützung.

    Ein weiteres, im Winter selten genutztes Haus auf 1500 m über Meer wird damit sicher frostfrei gehalten.

    Und, wieviele kWh pro m² Kollektorfläche an nutzbarer(!) Wärme erzeugt Deine Anlage pro Jahr?

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Also meine Solarthermieanlage schafft seit Jahren im Winter auch eine ganz passable Leistung wenn die Sonne scheint.

    Allein das ganze warme Wasser dass im Frühling, Sommer und Herbst bereitgestellt wurde und somit jedes Jahr Öl gespart hat, hat die Kosten schon längst reingeholt.

    Generell bei solchen Systemen gilt, man muss halt mit a bisserl Hirn an die Sache rangehen und sinnvoll planen.

  • Ich überlege schon die ganze Zeit, ob ich noch ein weiteres 3-wege Ventil in den Solarkreis einbauen soll....

    Die bestückt bei mir sowohl 400l Brauchwasser als auch 1000l von 3000l Pufferspeicher der Heizung.


    Wenn ich dort einen 3kw Marine Stromerzeuger aka Mini Bhkw einbaue


    Whisperpower...Fischer-Panda...Paguro....


    Dann hab ich bei durchschnittlich 50-75% Auslastung ungefähr 6+KW Abwärme während der Laufzeit....


    Das reicht locker, um die Bude zu temperierten....


    Besser als alles einfach in die Garage zu pusten...


    Also ne Zweitverwendung für die Alte Solarinstallation


    Gruß EZS

  • Ich kenne Solarthermie aus verschiedenen Anlagen, die einen sind sehr zufrieden, die andern verfluchen sie.

    Ich fange mal mit einer der negativen an: Bauender Betrieb hatte relativ wenig Erfahrungen, Das Haus hat eine "Kapazität" von 3-4 Wohneinheiten, praktisch wohnen dort 2 Personen dauerhaft und eine Person so 50%. Ausgelegt wurde die Anlage natürlich für 10 oder mehr Personen. Überhitzung, immer wieder Schäden, so nicht anders zu erwarten.

    Dem gegenüber ein Einfamilienhaus, Bauzeit frühe neunziger und auf 4 Personen ausgelegt. In jetzt über 30 Jahren keine größeren Probleme, Warmwasser von April bis Oktober sicher gedeckt. Erst vier Personen, jetzt zwei plus öfter mal Enkelbesuch. Die Module sind inzwischen etwas blind geworden, erfüllen aber noch ihren Zweck. Da nun eine PV Anlage kommen wird und gleichzeitig die Solarthermiemodule ans Ende ihrer Zeit kommen, wird man wohl komplett auf PV setzen.


    Ich persönlich würde bei neuen Anlagen auch eher auf PV setzen, wenn der Installationsaufwand überschaubar ist und/oder mehr Warmwasserbedarf vorhanden ist jederzeit auch Solarthermie, aber eher zurückhaltend dimensioniert für die Grundlast. Was anderes wären sicher Hochtemperaturspeicher für Wohnblocks oder ganze Viertel, also gut gedämmt mehrere hundert m³, verbunden mit Heizanlagen mit geringer Vorlauftemperatur könnte man da sicher einige Wochen speichern.

  • Also Solartherme ist nicht Solartherme.


    Wir haben trockenangebundene Vakuumröhren auf dem Dach.

    Wirkungsgrad 90%. Auch bei reiner Globalstrahlung kommt da noch was runter.

    Die hat sich auf jeden Fall abgezahlt.

    Die Wärme geht bevorzugt ins Brauchwasser, bis auf ein paar Wintermonate macht die völlig kostenfrei täglich das Brauchwasser warm.

    Rest geht in die Heizung. Zur Übergangszeit ist das ausreichend um auch noch den Pool zu heizen.

    Gute Röhren bringen über 800kwh pro qm. beispiel

    oder hier


    ABER, ob ich mir heute bei leeren Dach nochmals eine Solaranlage raufklatschen würde, kann ich nicht sicher sagen.

    Die heutigen PV Anlagen sind so gut, ich denke das ich das wohl ganz genau Gegenüber stellen würde

    wie bei beiden das Preis-Leistungsverhältnis aussieht.

    Als wir unsere Solaranlage gekauft haben, war PV noch kein Thema....... völlig überteuert und absolut unrentabel.

    Damals war Solar die bessere Entscheidung, die sich ausgezahlt hat.

  • Und, wieviele kWh pro m² Kollektorfläche an nutzbarer(!) Wärme erzeugt Deine Anlage pro Jahr?

    Keine Ahnung und ist auch nicht wesentlich - was zählt sind Autarkietage bzw. die eingesparte Energie. Die meisten Anlagen wurden schöngerechnet, indem einfach Wasservolumen mal Temperaturdifferenz mal spezifische Wärme des Wassers gerechnet und als Ertrag verkauft wird. Da kannste dann, wenn das alles Ertrag sein soll, im juli mit kubikmeterweise heissem Wasser hausieren gehen.

    Der nutzbare Ertrag hängt wesentlich von der Art der Verbraucher ab. Im Fall der Solarthermie wäre das die Energie, die ich nicht anderweitig zuführen muss, um das ganze Jahr Warmwasser und im Winter Heizung zu haben. Da ich nie anders geheizt habe, weiss ich das nicht.


    Bei PV hängt viel von der richtigen Planung und Ausführung und Details wie variabler Speicherbeladung ab. Entweder man macht sich selber kundig oder braucht einen erwiesenermassen fachkundinge Installationsbetrieb. Bei PV ist das einfacher. Überhitzungsschäden sind ein Zeichen von falscher Planung. Einfachste Abhilfe: im Mai kommt eine Plane auf 2/3 der Kollektorfläche, die bleibt da bis September.


    Die heutigen PV Anlagen sind so gut, ich denke das ich das wohl ganz genau Gegenüber stellen würde

    wie bei beiden das Preis-Leistungsverhältnis aussieht.

    Na ja, das eine ergänzt das andere. Wenn du im Winter mit einer PV-getriebenen WP das durch die thermische Solaranlage vorgewärmte Wasser aufheizest, ist viel gewonnen, nur kann man das eben nicht direkt an einem kWh-Zähler ablesen. Wegen der hohen Energiepreise amortisieren sich die Anlagen recht gut.

    Das Grundproblem, dass im Winter die Sonne nicht genug macht, hat man so oder so. Bei einer PV die wegen Schlechtwetter Pause hat, musst du genau dann Strom kaufen, wenn alle anderen das auch machen. Da sollte dann z.B. ein guter Holzofen stehen.


    Ich überlege schon die ganze Zeit, ob ich noch ein weiteres 3-wege Ventil in den Solarkreis einbauen soll....

    Die bestückt bei mir sowohl 400l Brauchwasser als auch 1000l von 3000l Pufferspeicher der Heizung.

    Bei einem Kombispeicher und mehreren Einspeisepunkten stellt sich das Problem nicht, die Steuerung entscheidet aufgrund der aktuellen Temperaturen im Speicher wo eingespiesen wird. Oder man speist grundsätzlich den ganzen Speicher und immer zuunterst ein, dann fahren die Solarkollektoren mit dem besten Wirkungsgrad, weil sie die Temperatur weniger anheben müssen. Das ist besonders in der Übergangszeit entscheidend.

  • Nö.


    Eine Solarthermieanlage schafft bei 30 Grad im Hochsommer als Poolheizung 70% Wirkungsgrad.

    was ist da genau gemeint? Was sind 100%? Wer heizt bei 30 Grad einen Pool und warum?


    "An einem Tag wie heute mit etwas Sonne und kalt schafft sie bei 50°C Brauchwasser einen Wirkungsgrad von 0%."

    Das stummt bei halbwegs intelligentem Design nicht, sie kann den Fremdenergieaufwand wesentlich senken.


    "Der PV ist das alles recht egal, die schafft in beiden Fällen grob 20%. (im Kombination mit Wärmepumpe dann 50-80%)"

    ... und in Kombination mit auch noch Solarthermik noch mehr.


    "Solarthermie ist dann besonders gut, wenn man die Wärme im Sommer im Haus garnicht braucht und dann besonders schlecht, wenn es eh wenig Sonneneinstrahlung gibt."

    Gleiche Argumentation: Ich hab keine Regenwassertonne für den Garten, denn dir füllt sich nur dann wenns regnet, aber dann muss ich ja nicht giessen.


    "Die nun 25 Jahre alte 6m² große ST Brauchwarmwasseranlage auf dem Hausdach meiner Eltern hat früher ca. 200l Heizöl pro Jahr substituiert, das entspricht ca. 330kWh/m²*a. Heute ist es mangels Brauchwarmwasserbedarf eher 100l Heizöl pro Jahr, also noch ein realer Ertrag von 160kWh/m²*a"

    Du lastet da der Anlage etwas an, wofür sie nichts kann. Wie hoch ist der "reale" Wirkungsgrad einer Heizung, wenn gar keiner da wohnt? Sinkt der "reale" Wirkungsgrad meiner Heizung, weil sie das halbe Jahr nutzlos herumsteht?

    Wenn es dir wenig bedeutet, kannst du jede Investition auf irgend eine Bezugsgrösse beziehen und dich beispielsweise ärgern, dass die Sonne den "realen" Wirkungsgrad deiner thermischen Solaranlage senkt, weil sie auch dann auf dein Dach scheint, wenn du in Urlaub bist.


    "Ich würde einfach die geeigneten Dachflächen mit PV voll machen, aber nicht deswegen ein extra großes Dach bauen.

    Allerdings ist aktuell kein guter Zeitpunkt für einen Kauf, die Preise für PV Anlagen sind im Moment viel zu hoch."


    Ist es immer bzw. als die Preise besser waren wollte keiner so etwas (deshalb war es ja billiger), weil es unwirtschftlich war aufgrund der niedrigen Gaspreise. Man muss da ganzheitlich und langfristig denken:

    - Ertüchtigung der Gebäudehülle, spart viel Kollektorenfläche bei besserem Wohnkomfort

    - Heizkonzept, wieviel ist mir Teilautarkie wert?

    - vernünftiges Nutzerverhalten.


    Noch vor zwei Jahren hat dir so zeimlich jeder Energieexperte vorrechnen können, dass PV eigentlich gar nicht wirtschaftlich sei. Dass die Rechnung von der politischen Grosswetteranlage abhängt, war damals nicht so präsent wie heute. Na gut, Mutti Merkel ist auch daran schuld, aber die Bude muss ja trotzdem warm werden.

    Entweder man kauft alles just in time und ist dann der Unbill der Weltlage ausgesetzt, oder man denkt weiter und muss in Kauf nehmen, dass gewisse Dinge billiger gewesen wären, wenn man es anders gemacht hätte.

    In einigen Jahren haben wir hoffentlich in Europa das mehrfache an PV-Fläche wie heute; dann wird dir aber an einem Sommertag im Juli keiner den Mittagsstrom zu vernünftigem Preis abnehmen wollen und die Sache stellt sich wirtschaftlich ganz anders dar als jetzt. Dafür kann die PV-Anlage aber nichts.


    Um die Frage auf den Punkt zu bringen: wie wirtschaftich ist Vorsorge, wenn der Mangel ausbleibt oder anders kommt als angedacht?

    Einmal editiert, zuletzt von jp10686 ()

  • An einem Tag wie heute mit etwas Sonne und kalt schafft sie bei 50°C Brauchwasser einen Wirkungsgrad von 0%.

    Da muss ich insofern widersprechen, dass eine ST-Anlage durchaus ihren Beitrag leistet, auch wenn es vergleichsweise kalt ist.

    Unser Leitungswasser kommt mit ca. 8°C ins Haus. Unser warmes Brauchwasser entsteht in einem 300l Schichtspeicher (hier vereinfacht dargestellt - das warme Trinkwasser und das warme Heizungswasser sind natürlich nicht dasselbe System).

    In unserem Brauchwasser-Speicher ist der Wärmetauscher der Solarthermieanlage ganz unten eingebaut. Der Wärmetauscher der Pellet-Heizung ist oben eingebaut. Das kalte Frischwasser fließt ganz unten nach, sobald man Warmwasser (ganz oben) entnimmt. Bei ruhendem Inhalt (also ohne Entnahme) bilden sich Schichten im Speicher aus: unten "liegt" das kalte Wasser, ganz oben das heiße Wasser. Das können durchaus 50 Grad Temperaturdifferenz sein.


    Der Solar-Wärmetauscher arbeitet in der Kaltwasserschicht. Er kann aufgrund des kalt zulaufenden Wassers selbst dann Energie an das Wasser abgegeben, wenn die Temperatur der ST-Anlage nur 15 oder 20°C beträgt. Das schafft man selbst bei diffuser und sehr stark durch Wolken gedämpfter Sonneneinstrahlung bei kaltem Wetter.

    Erfahrungsgemäß liefert unsere ST-Anlage (die mit einfachen Flachkollektoren arbeitet) an einem schmuddelig-nasskalten Herbsttag, an dem ab und zu die Sonne durchkommt bei unter 10°C Außentemperatur locker 25-35° Temperatur aus dem Kollektor. Damit kann ich das kalte Wasser im Schichtspeicher schon mal auf die Hälfte der geforderten Warmwassertemperatur anwärmen - entsprechend weniger Energie muss die Pelletheizung beisteuern, bis die Abschalttemperatur (etwas unter 60°C) im oberen Speicherbereich erreicht ist.

    Wichtig ist, dass man die Umwälzpumpe der ST-Anlage nicht zu schnell laufen lässt, sonst kühlt man an Schwachlichttagen den Kollektor zu stark herunter. Zwischen Vor- und Rücklauf des ST-Mediums sollten nicht mehr als ca. 5°C Unterschied sein, so meine Erfahrung.