Kryptobörse FTX ist pleite - Bitcoin-Kurs abgestürzt

  • Crypto wird derzeit aber nur von extrem wenigen genutzt und hat trotzdem schon diesen Output. Das geht doch von der Rechnung nicht auf, wenn man da das gesamte konventionelle Bankensystem dagegen setzt?

  • Sowohl Krypto als auch Fiat unterliegen Spekulationen. Beim Krypto aber stärker weil die Gesamtmenge (in echtem Geld gemessen) kleiner ist und da besser manipuliert werden kann. Deshalb hat man da das größere Risiko. Ferner finde ich es lustig, dass Krypto ja quasi in Fiat gerechnet wird. Man bemisst etwas Neues am Alten. Putzig. Krypto wird sich ob einiger Vorteile (nicht beliebig vermehrbar, nicht verfolgbar durch den Staat) trotzdem nicht durchsetzen. Ohne staatliches Geldmonopol keine Steuereinnahmen also wird der Staat wenn es gefährliche Größenanordnungen annehmen würde (ist ja zur Zeit noch Pisskram) ein Verbot aussprechen. Und damit ist und bleibt Krypto nix weiter als ein Spekulationsobjekt und dazu noch ein umweltschädliches Instrument. Das Ding war tod als es geboren wurde, einige haben sich eine goldene Nase mit den Zeug verdient, viel mehr haben draufgezahlt. Man kann es einfacher und schneller haben: ab in die Spielbank und seine (staatliche) Knete auf rot oder schwarz setzen.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • (ist ja zur Zeit noch Pisskram)

    Ganz schön teurer Pisskram, wenn ich mir die Zahlen zum Stromverbrauch anschaue, die Cephalotus weiter oben bereits veröffentlichte.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Eine einzige BTC Transaktion braucht 1.400kWh


    Zum Vergleich. Eine VISA Transaktion braucht 0,002kWh


    https://www.tech-for-future.de/bitcoin/

    Dass Bitcoin einen ziemlich hohen Stromverbrauch hat steht außer Frage.


    Der Vergleich hier (Energieverbrauch pro Transaktion) ist allerdings auch nicht ganz korrekt bzw. vergleicht Äpfel mit Birnen. Der Energieverbrauch von Bitcoin ist nämlich vollkommen unabhängig von der Anzahl der Transaktionen, die darüber laufen. D.h. wenn nur eine einzige Transaktion durchgeführt werden würde, dann wäre der Energieverbrauch exakt genauso hoch, wie wenn alle Transaktionen der Welt darüber laufen würden.


    Die einzigen Faktoren, die effektiv auf den Energieverbrauch von BTC Einfluss haben sind der Preis eines Bitcoin und der aktuelle Strompreis.
    Geht der Preis des Bitcoin hoch, geht auch der Stromverbrauch hoch. Geht der Strompreis hoch, geht der Stromverbrauch von Bitcoin runter.


    Mathematisch kann man das folgendermaßen ausdrücken: BTC-Stromverbrauch ~ BTC-Preis / Strompreis. (~ = proportional zu)


    Man könnte also auch argumentieren: Damit der Energieverbrauch von Bitcoin runter geht, müssen wir einfach nur weltweit die Energiepreise erhöhen (passiert ja gerade auch irgendwie). Oder umgekehrt: Solange die Energiepreise so niedrig ist, ist die Energie ja anscheinend noch nicht knapp genug.

  • Jau, aber von der Größenordnung zu den von staatlicher Seite herausgegebenen Fiat-Währungen halt eine Randerscheinung, etwas aufgehübscht als Mode-Hype für die jung-digitalen Oberchecker-Hipster und einige die schlau genug waren genau dieser Klientel das Fiat-Geld damit aus der Tasche zu ziehen. Ohne inhärenten Wert da keine Wertdeckung (sei es durch Comodities oder die Wirtschaft) vorhanden ist. Ein paar 1zen und ein paar Nullen. Ganz großes Kino. Und nur weil das Zeug begrenzt von der Menge ist, ist es noch lange nix wert. Hat man ja schön gesehen das im Grunde jeder Hirsel eine Kryptowährung erschaffen kann. Wieviel hunderte gibt es heute? Eine Währung muss entweder durch Wirtschaftsleistung oder Rohstoffe gedeckt sein und ferner unter staatlicher Gewalt stehen, sonst wird das nix. Die staatlichen Währungen haben zwar auch nur eine gewisse Halbwertszeit und beim Währungshandel wird auch beschissen, sie sind aber durch das Gewaltmonopol des Staates von längerem Bestand. Sozusagen das kleinere Übel.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Die staatlichen Währungen haben zwar auch nur eine gewisse Halbwertszeit und beim Währungshandel wird auch beschissen, sie sind aber durch das Gewaltmonopol des Staates von längerem Bestand.

    Aufgrund der Tatsache, dass das Konzept Kryptowährung vorher noch nie ausprobiert wurde (Bitcoin ist ja gerade mal 13 Jahre alt), gibt es überhaupt keine Datenlage, die diese Aussage stützen oder widerlegen könnte.


    Im Grunde ist Bitcoin der Versuch die Vorteile von Edelmetallen (wertstabil durch begrenzte Menge) und Fiatwährungen (gut transportierbar, gut teilbar) zu verbinden, ohne deren Nachteile (Edelmetalle: hohes Gewicht, nicht digital sendbar; Fiat-Geld: von zentralen Institutionen beliebig vermehrbar, und dadurch im Wert stetig abnehmend) in Kauf nehmen zu müssen. Als Nebeneffekt hat man hier eben diesen massiven Energieverbrauch, der dafür aber die Sicherheit des Netzwerks garantiert.


    Wenn man sich die Geschichte von Bitcoin so ansieht, ist auch nachvollziehbar, woher diese Grundgedanken kommen. BTC entstand ja in Reaktion auf die Finazkrise 2007/2008. Damals haben sich diverse Großbanken monstermäßig verzockt und waren kurz davor wegen ihrer eigenen Zockerei konkurs zu gehen. Da die gesamte Bankenlandschaft aber demaßen miteinander verflochten ist, wären dadurch auch der Großteil anderer Banken und mit ihnen alle möglichen Unternehmen in den Abgrund gestürzt.


    Aus diesem Grund wurde entschieden (von wem eigentlich?), dass die Rettung dieser Großbanken das kleinere Übel ist:
    Die Banken wurden durch die Zentralbanken gerettet, indem diese riesige Geldmengen bereitstellten (vereinfacht gesagt), die es vorher überhaupt nicht gab, letztendlich auf Kosten derer, die nicht in den Genuss der großen Geldgeschenke kamen. Deren Kaufkraft wird durch die Geldmengenerhöhung nämlich einfach gemindert, ohne dass diese Schuld an der Finanzkrise haben oder sich wirklich dagegen wehren können.


    Wohin die zu starke Verwässerung des Geldwerts letztendlich führt, ist den meisten hier ja sowieso bewusst (siehe Simbabwe, Venezuela, oder aktuell Türkei). Letztendlich muss das ja auch jeder für sich selbst überlegen. Allerdings finde ich schon, dass die Idee einer von Ländern und Zentralbanken unabhängigen, per Internet sendbaren Parallelwährung einen gewissen Reiz hat.

  • Der Vergleich hier (Energieverbrauch pro Transaktion) ist allerdings auch nicht ganz korrekt bzw. vergleicht Äpfel mit Birnen. Der Energieverbrauch von Bitcoin ist nämlich vollkommen unabhängig von der Anzahl der Transaktionen, die darüber laufen. D.h. wenn nur eine einzige Transaktion durchgeführt werden würde, dann wäre der Energieverbrauch exakt genauso hoch, wie wenn alle Transaktionen der Welt darüber laufen würden.


    Man könnte also auch argumentieren: Damit der Energieverbrauch von Bitcoin runter geht, müssen wir einfach nur weltweit die Energiepreise erhöhen (passiert ja gerade auch irgendwie). Oder umgekehrt: Solange die Energiepreise so niedrig ist, ist die Energie ja anscheinend noch nicht knapp genug.

    Bitcoin ist garnicht in der Lage alle Transaktionen der Welt darüber laufen zu lassen.


    Tatsächliehn gehen exakt 7 Trasnaktionen pro Sekunde.


    "...Derzeit steigt der Gesamtwert der Beträge, die im Bitcoin-Netzwerk bewegt werden, jährlich an, ebenso wie die Anzahl der verarbeiteten Transaktionen. Da jede Transaktion mindestens 250 Byte umfassen muss - eine Zahl, die im Bitcoin-Protokoll fest codiert ist - kann das Bitcoin-Netzwerk bis zu 7 Transaktionen pro Sekunde (tps) verarbeiten, wenn die Blockzeit zehn Minuten beträgt..."


    "...Im Vergleich zu herkömmlichen Zahlungsanbietern wie VISA oder PayPal ist die Transaktionskapazität von Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum vergleichsweise sehr gering. Der weltweit führende Anbieter von digitalen Zahlungen, VISA, gibt an, dass er mehr als 65.000 Transaktionsnachrichten pro Sekunde verarbeiten kann und tatsächlich durchschnittlich 150 Millionen Transaktionen pro Tag abwickelt..."


    Quelle: https://www.bitpanda.com/acade…it-des-bitcoin-netzwerks/


    Die Lösung gegen Bitcoin sind nicht höhere Energiepreise (die abe ind er Vergangenheit den Energiebedarf von BTC keineswegs senken können), sondern die Lösung ist, dass der Wert eines BTC gegen Null gehen muss. Entweder das passiert freiwillig oder die Staaten erzwingen es z.B. durch ein Verbot.


    Sobald das Ausgeben von BTC unter Strafe steht sind die Möglichkeitens ehr begrenzt.


    Man denke nur an die Bitcoin Hacker, der Milliarden an BTC ergaunerte und trotzdem vom FBI geschnappt wurden.


    Rapperin und ihr Mann verhaftet: FBI findet vier Milliarden Dollar in Bitcoin
    2016 meldete die Bitcoin-Börse Bitfinex den Diebstahl von 120.000 Bitcoin. Über 94.000 davon beschlagnahmten Fahnder nun bei einer US-Rapperin und ihrem Mann.…
    www.stern.de


    Bitcoin-Fund: Hacker versteckte Milliarden in Popcorn-Dose
    Der US-Justiz ist ein wirklich dicker Fisch ins Netz gegangen. Sie fand in der Wohnung eines Hackers Bitcoins im Wert von mehreren Milliarden Dollar. Das…
    www.br.de


    Der zwiete hat sich noch nicht mal getarut, die gestohlen BTC zu waschen und wurde dennoch erwischt.


    Was das Zeug keine Spekulationsgewinne mehr ermöglicht und nicht mehr für kriminalle Aktivitäten verwendet werden kann ist es eh mausetot. Als Geld ist BTC völlig untauglich, als Wertaufbewahrung ebenso.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Wohin die zu starke Verwässerung des Geldwerts letztendlich führt, ist den meisten hier ja sowieso bewusst (siehe Simbabwe, Venezuela, oder aktuell Türkei).

    Bitcoin hatte im letzten Jahr eine Inflation von gemütlichen 300% hinter sich. (in Realation zum USD, in Realation zum Warenkorb käme bnoch die Inflation des USD oben drauf, aber das ist in dem Fall nur Kleinkram). Niemand kauft einen BTC für x-tausend USD zru Wertaufbewahrung. Man kauft das Ding, weil man damit zockt und hofft, dass es genügend andere leute gibt, die künftig noch mehr dafür bezahlen.

    Die letzten Jahre ging die These ja auch auf.


    Kryptowährungen hatten Ende letzten jahres eine Marktkapitalisierung von 3 Billionen USD. Das ist kein Kleinkram mehr und die Staaten sollten das Zeug entweder regulieren oder verbieten.



    Der Marktwert des globalen Aktienmarktes liegt irgendwo über 100 Billionen USD. https://de.statista.com/statis…ktienbestandes-seit-2000/


    Anleihen liegen in einer ähnlichen Größenordnung.

    Der Wert aller Immobilien der Welt inkl Grundstücke wurde 2018 auf 217 Billionen USD geschätzt, der Wert des weltweit verfügbaren Goldes auf 6 Billionen USD

    Was kostet die Welt?
    Savills Deutschland | Article
    www.savills.de


    Alleine das ist übrigens ein Grund, warum ich es für nahezu unmöglich halte, dass sich die Krypto-Ralley fortsetzen kann und z.B. ein Kurs von 1 Mio USD / BTC möglich wäre.

    Das bräuchte eine so krasse Verschiebung gloaber Finanzmittel, dass das zu einem globalen Crash der Immobilien und Aktienmärkte führen würde (mit irgendws muss das Zeug ja bezahlt werden).

    Mal davon abgesheen, dass der Energieverbrauch dann so enorm hoch wäre, daass das auch ganz massiven Einfluß auf die Strompreise weltweit und natürlich auch auf die Ökosysteme hätte.


    Dazu kommt, dass sich das Problem durch ein Verbot sehr einfach lösen lässt.


    MfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

    2 Mal editiert, zuletzt von Cephalotus ()

  • Bitcoin ist garnicht in der Lage alle Transaktionen der Welt darüber laufen zu lassen.


    Tatsächliehn gehen exakt 7 Trasnaktionen pro Sekunde.

    Ja, die Argumentation kommt immer wieder, obwohl bereits seit geraumer Zeit falsch.

    Tatsache ist: Bitcoin kann nur ca. 7 Transaktionen auf der Blockchain-Ebene (Layer 1) durchführen. Über BTC Lightning (Layer 2) gehen im Prinzip unbegrenzt viele Transaktionen. Da gibt es zwar auch einige Grenzen und Einschränkungen (u.a. die Onboarding-Geschwindigkeit; max. Größe der Transaktion ist durch das Netzwerk begrenzt; Empfänger der Transaktion muss online sein), aber die Anzahl der Transaktionen ist keine davon.


    Die Lösung gegen Bitcoin sind nicht höhere Energiepreise (die abe ind er Vergangenheit den Energiebedarf von BTC keineswegs senken können), sondern die Lösung ist, dass der Wert eines BTC gegen Null gehen muss. Entweder das passiert freiwillig oder die Staaten erzwingen es z.B. durch ein Verbot.


    Sobald das Ausgeben von BTC unter Strafe steht sind die Möglichkeitens ehr begrenzt.

    So gut wie das Cannabis-Verbot funktioniert hat? Oder das Alkoholverbot in den U.S.A in den 1920ern?

    Für etwas, für das es Bedarf gibt, gibt es auch immer einen Markt... und wenn es ein schwarzer Markt ist.
    Die eigentliche Frage ist eher, ob Bedarf dafür be- bzw. entsteht oder nicht. Solange es ein funktionierendes Fiat-Geldsystem gibt, ist der Bedarf für eine Parallelwährung eher gering, so auch aktuell in der DACH-Umgebung. Aber was ist, falls das Fiat-Geldsystem eben nicht mehr funktioniert?


    Beispiel Türkei:

    Da geht es mit der Fiat-Währung derzeit ja eher steil bergab (https://www.finanzen.net/devisen/euro-tuerkische_lira-kurs).
    Dafür besaß oder nutzte dort aber bereits 2019 jeder 5te Kryptowährungen (Quelle: https://de.statista.com/infogr…ung-von-kryptowaehrungen/).

    Hier ist eine aktuellere Statistik mit Stand 2021: https://de.statista.com/infogr…n-ausgewaehlten-laendern/
    Da ist die Türkei leider nicht mehr drin (in der kostenfreien Grafik). Wobei ich halt nicht weiß, woran das liegt (sind türkische Nutzer überhaupt befragt worden?). Im April 2021 ist die Zahlung mit Kryptowährungen in der Türkei verboten worden. Wäre interessant gewesen, den Effekt auf deren Nutzung zu sehen. Hat hier zufällig jemand einen Account bei Statista und kann da genaueres sagen?


    Worauf du genau mit den Hacker-Anekdoten hinaus willst, bin ich mir nicht ganz sicher. Ja, die wurden erwischt. Ist doch gut. Man kann illegale Aktionen mit entsprechend viel Polizeiarbeit aufdecken und die Verantwortlichen einsperren. Ähnliche Aktionen gibt es aber auch in der Fiat-Welt. Schonmal von CEO Fraud gehört?

    Nach Angaben des FBI summieren sich die weltweiten Schäden auf 2,8 Milliarden Euro.

    Und falls du darauf hinaus willst, dass ein Verbot dazu führen würde, dass niemand mehr Kryptowährungen nutzt: Wenn sich ein Verbot nur auf wenige Personen bezieht und man genug Personal hat, das auch durchzusetzen, dann kann ein Verbot effektiv sein. Ich wage aber zu bezweifeln, dass irgendeine Regierung genug personal hat um 20% seiner Bevölkerung (im Beispiel Türkei) zu kontrollieren.

    Bitcoin hatte im letzten Jahr eine Inflation von gemütlichen 300% hinter sich.

    Nennen wir es mal lieber Wertverlust, dann ist klarer was gemeint ist. Der Wert von BTC ist also seit November 2021 auf ca. 1/3 des damaligen Wertes gefallen. Dafür ist sein Wert in den 12 Monaten vorher auf das 3-fache gestiegen. Und in den 12 Monaten davor um das 2.5-fache. Macht seither immer noch 2.5-facher Gewinn. Volatil ist das ganze ja, aber bisher zeigt der Wert gegenüber Euro/USD immer noch deutlich nach oben.

    Spannend wird sein, ob das unter den jetzigen Bedingungen (Leitzinssteigerung, Rezession) immer noch weiter geht, oder ob das jetzt alles zusammenbricht.

    Dazu kommt, dass sich das Problem durch ein Verbot sehr einfach lösen lässt.

    Wie schon oben gesagt: Ich denke hier irrst du dich. Bitcoin ist so konzipiert, dass es sich eben nicht so einfach stoppen lässt. Ein Verbot innnerhalb eines Landes führt dazu, dass die angreifbarsten Player (im wesentlichen die Miner) dann eben in eine Direktion abwandern, in der die Situation für sie günstiger ist. Das bedeutet letztendlich einfach die Server abzuschalten und woanders wieder aufzustellen. Abgesehen von einer zuverlässigen Stromquelle und stabilem Internet-Zugang gibt es eigentlich keine technischen Voraussetzungen für den Zielort. China hat solche Verbote schon mehrfach versucht und geschadet hat es dem Netzwerk von kurzfristigen Preiseinbrüchen eher nicht. Inzwischen werden die Miner dort halt eher verdeckt betrieben.


    Die Spieltheorie sorgt dafür, dass es weiterhin Länder gibt, für die es günstiger ist, Kryptomining zuzulassen und dafür eben entsprechende Steuern zu kassieren. Damit ein Verbot effektiv wäre, müsste es weltweit eingeführt und durchgesetzt werden. Und dass *alle* Länder weltweit bei einem Thema zusammenarbeiten (egal welches) halte ich persönlich für ziemlich unwahrscheinlich.


    IMHO wäre der einzige Weg Kryptowährungen wieder in der Versenkung verschwinden zu lassen, wenn wir es schaffen würden, dass unser Fiat-Geldsystem in Griff zu bekommen (keine Banken-Bailouts mehr, keine beliebige Geldmengenerhöhung, Inflation praktisch unmerkbar). Dann gäbe es überhaupt keinen Grund für so etwas wie Kryptowährungen. Die Einschätzung wie wahrscheinlich es ist, dass wir das hinbekommen, überlasse ich jemand anderem.

  • Mathematisch kann man das folgendermaßen ausdrücken: BTC-Stromverbrauch ~ BTC-Preis / Strompreis. (~ = proportional zu)

    Ich habe hier noch einen weiteren Faktor vergessen. Die Block-Belohnung, also wieviele Coins pro Block an den Miner geht. Das ist die Summe aus der sogenannten Coinbase und den Transaktionsgebühren. Die Coinbase wird ungefähr alle 4 Jahre halbiert. Damit halbiert sich auch (ungefähr) die Belohnung fürs Minen eines Blocks und damit halbiert sich (vorausgesetzt Bitcoin- und Energiepreise bleiben identisch) mittelfristig auch der Energiebedarf.


    --> BTC-Stromverbrauch ~ Belohnung * BTC-Preis / Strompreis


    Wenn man davon ausgeht, dass der BTC-Preis nicht unendlich steigen und der Energiepreis nicht unendlich fallen kann, muss dann zwangsläufig irgendwann ein Peak-Energiebedarf erreicht werden. Danach geht es erst mal abwärts mit dem Energieverbrauch und letztendlich pendelt sich das ganze System irgendwo ein, wo ein Gleichgewicht zwischen Transaktionsgebühren und Energiepreisen erreicht wird. Wie hoch der Energieverbrauch dann allerdings sein wird und ob das mehr oder weniger ist als jetzt im Moment, kann ich allerdings auch nicht sagen.

  • ist schon sehr krass im vergleich, aber wenn müsste man den gesamtverbrauch des gesamten bankensystems gegenüber stellen.

    Rein vom energieansatz wird BTC da natürlich auch verlieren.


    Krypto kann energetisch nur was werden, wenn das zeitlich ebtkoppelt mitbüberschussstrom läuft und die effiziet gesteigert wird. Eine transaktion darf nicht über alke teilnehmer laufen. Das ist irrsinn.

    nein der Energieverbrauch des gesamten Banksystems ist nicht die Vergleichsgröße, weil das gesamte Bankensystem für mehrere Milliarden Verbraucher und zig Millionen Unternehmen tätig ist. Während bei Kryptos die Energie nur für vergleichsweise wenige Menschen und wenige Transaktionen draufgeht. Wollte man das komplette Wirtschaftssystem der Erde auf BTC umstellen, müsste man den Weltenergieverbrauch vervielfachen.

  • Bei Kryptowährungen sehe ich persönlich aber das Problem darin, dass die "Geldmenge" technisch bedingt bei jeder Kryptowährung limitiert ist. Dadurch sind die Coinminer der "ersten Stunde" gegenüber jenen der "letzten Stunde" übervorteilt. Und zwar in einer Weise wie es die "Geldreichen" gegenüber den "Geldarmen" nie waren.

    Aktuell, bedingt durch unser jetziges Geldsystem ist da so und wird sich auch noch verschärfen. Das ist allerdings auch im Fiatgeldsystem so und im Gegensatz zu Bitcoin wird es sich dort nicht ändern, sondern verschärft sich gegen unendlich. Das führt zwangsläufig immer wieder zu Revolutionen, Diktaturen und Resets.


    Cantillon-Effekt – Wikipedia


    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Joa. Und FTX hat eine Milliarde an Kundengeldern irgendwo hin verschoben, wo es nicht mehr auffindbar ist. Wie war das mit dem Ponzischema?

    Das meiste an "Krypto" ist Ponzi. Das Fiatgeldsystem aber auch. Verwechselt das nicht mit Bitcoin. Wer das alles über einen Kamm schert, dem sollte auffallen, dass er kategorisch ablehnt. Und das ist eigentlich immer falsch oder? Macht das was ihr bei anderen Themen von anderen fordert: Seid offen und mehr Recherche!

  • Ist leider so. Wo viel Geld gemacht werden kann, da laufen auch ganz schnell die ganzen Betrüger hin.
    Ist aber nicht nur bei Kryptowährungen so, sondern auch in unserer "normalen" Finanzwelt.


    Man muss sich nur mal kurz an den Wirecard-Betrug 2020 erinnern: 1.9 Milliarden Euro sind da abgeflossen.

    Oder an Enron 2001. Zitat Wikipedia: "Die 401(k)-Ersparnisse und Betriebsrenten der Mitarbeiter im Wert von zwei Milliarden US-Dollar gingen verloren."

    Oder FlowText 1999: 4.2 Milliarden Deutsche Mark.
    Hier gibt es noch viel mehr ähnlicher Fälle, von denen die meisten (inklusive mir) nicht mal was gehört haben:

    Wikipedia - Liste von Unternehmenszusammenbrüchen und -skandalen


    Kryptowährungen können Betrug nicht verhindern. Dafür sind sie auch nicht gemacht. Aber sie können eine Konkurenz zu einem unfairen Geldsystem schaffen, in dem einige wenige Menschen die Möglichkeit haben nach Belieben und auf Kosten anderer mehr Geld zu erzeugen, ohne dass sie irgendetwas dafür tun müssten. Sowas geht halt einfach im "System Bitcoin" nicht. Niemand kann ohne eigene Kosten Geld aus Luft erschaffen.


    Mir ist das auch grundsätzlich vollkommen egal, ob jemand Kryptowährungen im Allgemeinen oder Bitcoin im Speziellen blöd findet oder nicht. Es gibt ja auch gerechtfertigte Kritik daran (wie z.B. am Energieverbrauch) und solange eine faktenbasierte Diskussion stattfinden kann, ist ja alles gut und man kann nur davon profitieren. Das sehe ich aber momentan nicht. Aktuell wird fast ausschließlich emotional und mittels Parolen "argumentiert", ohne auch nur einen Meter eigene Recherche in das Thema reinzustecken. Und kommt dann Gegenargumentation, wird diese nur handwedelnd als Blödsinn abgetan, ohne sich weiter damit zu beschäftigen, ob vielleicht irgendetwas am Thema dran ist, das nicht so ganz in das derzeitige eigene Weltbild passt.


    Ich werde hier niemanden überzeugen und will das auch gar nicht. Aber lasst uns bitte bei diesem Thema genauso faktenbasiert diskutieren, wie es bei (fast) allen anderen Themen hier im Forum auch möglich ist.

  • nein der Energieverbrauch des gesamten Banksystems ist nicht die Vergleichsgröße, weil das gesamte Bankensystem für mehrere Milliarden Verbraucher und zig Millionen Unternehmen tätig ist. Während bei Kryptos die Energie nur für vergleichsweise wenige Menschen und wenige Transaktionen draufgeht. Wollte man das komplette Wirtschaftssystem der Erde auf BTC umstellen, müsste man den Weltenergieverbrauch vervielfachen.

    Der Energieverbrauch von Bitcoin ist nicht von der Anzahl der Transaktionen abhängig, die darüber laufen. Siehe auch meine Erläuterung weiter oben.

  • Währungen basieren auf Vertrauen. Das Vertrauen in den US Dollar z.B. ist seit vielen Menschenleben nie erschüttert worden.


    Das Vertrauen in Krypto ist selbst bei den größten Fanboys eher gering, wenn sie dazu raten, die BTC auf ein cold wallet zu transportieren. Die, die uns erzählen, wie blöd und unsicher doch Fiat Währungen sei sind die, die so wenig Vertrauen in BTC haben, dass sie ihre Coins sofort in Sicherheiot bringen und keinem trauen.

    Gleichzeitig hoffen sie aber, dass es genügend Trottel da draußen gibt, die das Ponzi Schema weiter befeuern.


    Trottel wie z.B. dieser kanadische Pensionsfonds für Lehrer: Canadian teachers could have a $95 million hole in their pensions due to the FTX crypto implosion | Fortune


    Meinem (geringen) Verständnis nach wurde BTC schon beid er Geburt so angelegt, dass es Prinzip bedingt immer schwieriger und schwieriger wird, neue BTC zu minen und neue Transaktionen in die immer länger werdende blockchain zu schreiben. Das system ist von Grund auf auf maximale Ineffizienz ausgelegt und solange das System am Leben bleiben soll wird es immer mehr und mehr Energie verbrauchen.

    Das endet erst, wenn der BTC stirbt und damit sein rechenintensives weltweites Netzwerk.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Werden da Äpfel mit Birnen verglichen?

    Geld ist ein Warentauschmittel und ein Wertaufbewahrungsmittel. Zudem soll es Rechtssicherheit bieten, indem Forderungen und Guthaben genau benannt werden und auch als beglichen definiert werden können.

    Letztlich sollen Bitcoins auch nur etwas ähnliches sein Man möchte etwas haben, was sich weniger rasch entwertet als die staatliche Währung gemessen an der Kaufkraft realer Güter.

    Die Funktion Warentauschmittel wird aber nur schlecht und die der Rechtssicherheit gar nicht erfüllt.

    Das Kriterium der Rechtssicherheit gibt es auch für die Eigentusgarantie von Immobilien als Wertanlage. Wenn der Staat, der Eigentum garantiert, nicht mehr funktioniert, ist auch das Eigentum nichts mehr wert. Das haben z.B. Villenbesitzer in Moskau im Jahre 1917 erfahren.

    Ich kann ja auch, wenn mir die Landeswährung CHF zu windig erscheinen sollte, alles in Fidschi-Dollars oder Klopapier umtauschen. Der Nachteil liegt darin, dass es für alles was nicht Landeswährung ist keinen Annahmezwang gibt; also kann ich als Wertaufbewahrungsmittel *irgend etwas* horten in der Hoffnung, dass es mindestens soviel wert ist, wenn ich es wieder zurücktauschen will in etwas, womit ich dann mehr anfangen kann.

    Letzlich beruht jeder Wert und folglich auch die Tauglichkeit eines Wertaufbewahrungsmittels auf einem Gesellschaftvertrag, nämlich dass ich später das, was ich dann benötige, von jemand anderem erhalte im Tausch gegen etwas anderes. Wenn dieser andere dann gerne Fidschi-Dollars oder Klopapier nimmt und ich von dem Zeugs übrig habe, ist alles gut, wenn nicht, ist eine Landeswährung besser.


    Des weiteren hat der Staat dafür zu sorgen, dass gesellschaftsrelevant Güter nicht von wenigen dazu missbraucht werden können, aufgrund blosser Beistztitel absurd hohe leistungslose Einkommen zu erzielen. Das ist ein Hauptfehler der freien Marktwirtschaft. Die Abgrenzung gegenüber Wertaufbewahrung ist gesellschaftsrelevant; Wohnraum horten ist deshalb etwas grundsätzlich anderes als wenn man das mit Kunstgegenständen oder Diamanten macht.

    Wenn ich durch blosses Horten Profit machen will, indem ich etwas wähle, was sich aufbewahren lässt und was in Zukunft seltener wird, dann muss ich auch damit leben, dass ich die Zukunft falsch eingeschätzt habe. Wenn ich statt meine Zukunft mit dem Erbringen realer Gegenleistungen *jetzt* abzusichern darauf hoffe, dass etwas, was ich horte, sich im Wert steigert, weil es in Zukunft knapper wird, dann habe ich eigentlich den Geselschaftsvertrag verletzt, weil Horten keine gesellschaftsrelevante Leistung ist.


    Also muss ich auch in Kauf nehmen, dass man mich über den Tisch ziehen kann, genauso wie wenn ich mir unbrauchbares Klopapier andrehen lasse. Oder dass, egal wie unwahrscheinlich das heute erscheint, keiner mehr Klopapier will weil sich papierlose Klos breit machen.

  • Währungen basieren auf Vertrauen. Das Vertrauen in den US Dollar z.B. ist seit vielen Menschenleben nie erschüttert worden.

    Wir sind hier ja in einem Prepperforum und sollten es eigentlich besser wissen, als dass wir von "war immer so, wird auch immer so sein" ausgehen.

    In Bezug auf den US Dollar:

    Der USD war bis 1971 ja offiziell Gold-gedeckt. Bis 1933 konnte jeder (danach wurde der private Goldbesitz verboten) und bis 1971 zumindest Fremdstaaten jederzeit für Dollars Gold auszahlen lassen. Nachdem das Recht dazu von Nixon vollständig aufgehoben wurde, weil nicht mehr genug Gold für die Bedienung des Bedarfs da war (zu wenig Gold, zu viele Dollars in Fremdwährungsreserven im Ausland), gab es in den folgenden 10 Jahren Inflationsraten zwischen 5% und 13%. Die Kaufkraft der Bevölkerung wurde in diesen 10 Jahren mehr als halbiert.


    Ich war damals noch nicht am Leben, aber mein Vertrauen in die Währung hätte das schon erschüttert. Mein Vertrauen in den Euro ist aktuell auch nicht gerade hoch, mit aufgrund der Eskapaden der EZB.

    Das Vertrauen in Krypto ist selbst bei den größten Fanboys eher gering, wenn sie dazu raten, die BTC auf ein cold wallet zu transportieren. Die, die uns erzählen, wie blöd und unsicher doch Fiat Währungen sei sind die, die so wenig Vertrauen in BTC haben, dass sie ihre Coins sofort in Sicherheiot bringen und keinem trauen.

    Du wirfst hier unterschiedliche Dinge in einen Topf. Das Vertrauen in zentralisierte Krypto-Börsen ist bei den "Fanboys" gering, ja. Die Börsen sind ja im Endeffekt wie Banken. Hast du Einlagen bei diesen, dann bist du auf Gedeih und Verderb davon abhängig, dass diese ihr Versprechen einlösen, dich auch wieder auszuzahlen. Ein Problem ist, dass viele Krypto-Börsen nicht reguliert sind. Da gibt es extrem viele Betrüger dabei.


    Das ändert aber nichts daran, dass die Technologie selbst (ich nenne da jetzt im Speziellen Bitcoin) funktioniert und kein Vertrauen in irgendwelche Krypto-Börsen benötigt. Sobald die Coins auf der eigenen Wallet sind, entsprechen sie im wesentlichen Bargeld (in einer "Fremdwährung"), nur mit dem Unterschied, dass man dieses "Bargeld" auch übers Internet versenden kann. Das kann man eben mit USD oder Euro nicht. Entweder du hast das Geld auf deiner Bank, dann kannst du es zwar digital versenden/überweisen, bist aber davon abhängig, dass deine Bank sich korrekt verhält und dich nicht aussperrt. Oder du hast die Euros/Dollars tatsächlich als Bargeld, dann kann die Bank sie dir nicht ohne weiteres abnehmen, aber digital versenden geht eben auch nicht. Zusätzlich bist du ständig dem Risiko ausgesetzt, dass die Zentralbank (oder die Kreditbanken) die Gesamtgeldmenge deutlich erhöhen und damit dein Geld entwerten.


    Mit Bitcoin hast du zwar ein extremes Wechselkursrisiko (das eben vom Vertrauen und allgemein vom Bedarf abhängt), aber du hast eben kein Risiko, dass deine Bank dich nicht mehr an dein Konto lässt oder dass die Geldmenge beliebig aufgeplustert wird.

  • Die Funktion Warentauschmittel wird aber nur schlecht und die der Rechtssicherheit gar nicht erfüllt.

    Ist vollkommen korrekt. Rechtssicherheit soll mit Bitcoin ja auch garnicht hergestellt werden.

    Stattdessen gibt es das Konzept "Trustless", d.h. es gibt eben keine zentrale Institution, der vertraut werden muss.


    Man sollte eben im Hinterkopf behalten, dass dieses System immer noch ein Experiment ist. So etwas (ein globales Geldsystem, das keine zentrale Ausgabestelle hat) gab es im Laufe der Menschheitsgeschichte noch nie in dieser Form. Am ehesten noch, als Edelmetallmünzen noch das wesentliche Warentausch- und Wertaufbewarungsmittel war, aber selbst das kann man nur als Annäherung sehen (Vergleichbarkeit unterschiedlicher Münzen war schwer; das Material der Münzen konnten ebenfalls verwässert/gestreckt werden).