Kryptobörse FTX ist pleite - Bitcoin-Kurs abgestürzt

  • Für eine unaufgeregte Erklärung der Idee des Bitcoins empfehle ich das Buch "Der Bitcoin Standard". Da werden viele der hier oft immer wieder und wieder zitierten Halbwahrheiten und Vorurteile erklärt und geklärt - und das Ganze so, dass es auch ökonomische wie technische Laien nachvollziehen können.


    Gegenfragen:

    Warum haben ALLE Zentralbanken der Welt Goldreserven? Wenn doch hinter der Währung ausschließlich die Innovation, Sicherheit und Wirtschaftskraft des Landes steht? :winking_face:

    Warum kaufen mehr und mehr Zentralbanken Kryptowährungen?

    Was kostet die Unze Gold in Produktion, Umwelt und Energie?


    Nur mal als Denk- und Liteeaturanstoß...


    zOSh, Fan von physischen Edelmetallen

  • Für eine unaufgeregte Erklärung der Idee des Bitcoins empfehle ich das Buch "Der Bitcoin Standard".

    genau das habe uch von nem freund zum Geburtstag bekommen, aber noch nicht rein geschaut

    aus DE gesendet....

  • Das Mining von Bitcoin verbraucht übrigens 130 Terrawattstunden und übersteigt damit den Energieverbrauch der Niederlande.

    Muss man halt in Relation setzen mit andere Buchgeld und Bank Systemen. Die sind auch nicht Energielos zu betreiben.


    Eine transaktion darf nicht über alke teilnehmer laufen.

    Muss es ja. Sonst klappts ja nicht. Verteilter Ledger und ZeroTrust und so.


    nur Mathematik und das auf sehr hohem Niveau.

    :rolleyes: Die Wissenschaft der Verschlüsselung von Informationen.



    Ich mochte ja die Erklärung aus 2011, wenn man im irc nach dem Bitcoin ELI5 gefragt hat.


    >> Die ersten 5 mal wenn du denkst, du hast Bitcoin verstanden, dann hast dus nicht. :grinning_face_with_smiling_eyes: <<



    Jetzt ist wieder eine Börse in Flammen aufgegangen, die wievielte? Seit TradeHill 2012 geschlossen hat, sollte das keine News mehr Wert sein.

    Spätestens dann aber bei MtGox 2013 war das ein eindeutiges Pattern.


    Leute welche Ihr Geld bei einer Internet Bank auf den Bahamas/Nassau bunkern,... hmm, wenig Mitleid.

    Aufgrund der Tatsache, dass das Konzept Kryptowährung vorher noch nie ausprobiert wurde

    es gibt da schon diverse vorläufer, zum Beispiel: ECash


    Das meiste an "Krypto" ist Ponzi. Das Fiatgeldsystem aber auch. Verwechselt das nicht mit Bitcoin.

    JA, korrekt, das meiste ist Ponzi. Zwischendurch gabs ja auch schon eigene Genesis Block Programme, da musste man nur den Namen eingeben, das Kürzel, und welcher Hash verwendet werden soll, Proof of Dings oder Proof of das andere,... Hump und Dump auf Speed.

    ABER:

    Das bedeutet aber nicht, das Bitcoin nicht auch trotzdem ein Ponzi ist.

    Die Zeiten der Alpaca Socken ist definitiv vorbei. Mehr als 10 Jahre schon!!!


    Bitcoin ist tot als Währung.

    Keiner verwendet gerne eine hochvolatile Währung, welche auf kleinen Endgeräten nicht mehr richtig verwendbar ist.

    Bitcoin wird nurmehr gern als Leitwährung für den Shitcoin Markt verwendet, und zwischen Börsen herumgeschoben. Mehr so wie digitale Platin-Zertifikate. Mit denen bezahlt aber keiner mehr ein Bier+Pizza oder Alpaca Socken.

    die BTC auf ein cold wallet zu transportieren.

    Das hat mit Vertrauen nichts zu tun. BTC würde ich immer empfehlen auf einem selbst generiertem Paper Wallet im Safe liegen zu lassen. Ich trage mein "Vermögen" ja auch nicht vollständig Bar und Cash immer in meiner Börse spazieren wenn ich durch die Rambla schlendere.


    Meinem (geringen) Verständnis nach wurde BTC schon beid er Geburt so angelegt, dass es Prinzip bedingt immer schwieriger und schwieriger wird, neue BTC zu minen und neue Transaktionen in die immer länger werdende blockchain zu schreiben. Das system ist von Grund auf auf maximale Ineffizienz ausgelegt und solange das System am Leben bleiben soll wird es immer mehr und mehr Energie verbrauchen.

    Das endet erst, wenn der BTC stirbt und damit sein rechenintensives weltweites Netzwerk.

    Nope, da hast du einige Details zu BTC nicht gelesen im Whitepaper.

    Neben den vielen anderen Design Problemen welche BTC hat, ist das was du da kritisierst keins der echten Design Probleme.


    Das was wir jetzt gerade haben, immernoch, ist die "Start"-Phase. Also die initial Kapitalisierung mit dem Minen und Prämien. In der "Langzeit" Phase, soll das Minen durch Gebühr bei der Transaktion bezahlt werden. Die Mining-Prämie, soll sich alle X-Blöcke halbieren, und somit ausgeschliffen werden wenn genug BTC vorhanden sind im Markt. Dann hat man nurmehr dezentral agierende Rechner welche Blöcke signieren, die werden das dann auch per ROI kalkulieren und die Höhe des Strompreises und der Transaktionsgebühren werden sich bei einem Break-Even treffen.

  • es gibt da schon diverse vorläufer, zum Beispiel: ECash

    Da bin ich nicht so informiert, aber war ECash nicht auf einige wenige authorisierte Teilnehmer beschränkt, sprich teilnehmende Banken? Das ist ja dann das genaue Gegenteil von dem, was mit Bitcoin versucht wurde: Jeder kann ohne Erlaubnis teilnehmen. Einzig die technischen Geräte muss man mitbringen.


    Bitcoin ist tot als Währung.

    Kann sein. Ich würde aber nicht drauf wetten. Bitcoin ist schon viel zu oft totgesagt worden.

  • Da bin ich nicht so informiert, aber war ECash nicht auf einige wenige authorisierte Teilnehmer beschränkt, sprich teilnehmende Banken?

    micropayments, ich habs dir verlinkt! :rolleyes:



    Kann sein. Ich würde aber nicht drauf wetten. Bitcoin ist schon viel zu oft totgesagt worden.

    Keine Ahnung was BTC jetzt genau ist, aber als "Währung" ist BTC definitv schon Jahre tot, nicht nur totgesagt.

  • Das hier meine ich:

    Zunächst muss ein Kunde bei einer für eCash lizenzierten Bank ein eCash-Konto eröffnen und eine eCash-Software auf seinem Rechner installieren.

    und

    Bei der Bezahlung wird das digitale Bargeld durch den Verkäufer bzw. die Bank sofort auf Gültigkeit geprüft.


    Und zum Thema Bitcoin als "Währung":
    Ich bin mir nicht ganz sicher, welche Eigenschaften du darunter siehst.

    - Unit of Account ist BTC aktuell sicherlich nicht, viel zu volatil.

    - Tauschmittel schon eher. An Statistiken hierzu ranzukommen ist aber nicht einfach. BitPay (Krypto-Payment-Processor) veröffentlicht immerhin relative Zahlen zur Nutzung. Da ist BTC aber immer noch vor allen anderen Kryptos. Wie hoch das in absoluten Zahlen ist geht daraus halt nicht vor.

    - Wertaufbewahrung... schwierig. Aufgrund der Volatilität eher nicht. Man könnte höchstens argumentieren, dass der Wert bisher über die Jahre hinweg immer angestiegen ist... dass der Wert also nicht verloren ging. Werden Aktien in einer inflationären Umgebung als Wertspeicher gesehen?


    Wie auch immer. Kryptowährungen sind eben etwas ganz neues. Deshalb macht es auch so viele Probleme, sie in existierende Schubladen zu stecken. Unser Rechts- und Finanzsystem ist da einfach nicht drauf vorbereitet.

  • Zitat

    Muss man halt in Relation setzen mit andere Buchgeld und Bank Systemen. Die sind auch nicht Energielos zu betreiben.

    Dann drehen wir uns im Kreis mit der Diskussion. Haben wir ja jetzt schon ausführlich besprochen, warum der Vergleich nicht aufgeht.

  • Ist vollkommen korrekt. Rechtssicherheit soll mit Bitcoin ja auch garnicht hergestellt werden.

    Stattdessen gibt es das Konzept "Trustless", d.h. es gibt eben keine zentrale Institution, der vertraut werden muss.

    Vielleicht ist mein Ansatz zu pessimistisch:
    Jedes Wertaufbewahrungsmittel, das den Wert nicht in sich selbst hat, beruht auf der Annahme einer in Zukunft funktionierenden Gesellschaft.

    Entweder man kann es direkt brauchen, dann müsste man Brennholz oder Trockenfleisch horten.

    Oder man hat einen dauernden Nutzen davon, wie etwa bei Immobilien. Die sind nur soviel wert wie die Gesellschaft stabil und vorhersehbar agiert, der sie unterstehen. Deswegen ist eine Villa in St-Moritz interessanter als eine Bananenplantage in Vietnam, obwohl man mit einer Villa in St-Moritz eigentlich genau gar nichts anfangen kann.

    Oder man vertraut darauf, dass in Zukunft andere genauso glauben, dass sie mein Wertaufbewahrungsmittel ebenfalls wieder gegen etwas anderes eintauschen können, d.h. dass diese noch später von wieder anderen ebenfalls angenommen wird.

    Deshalb ist Rechtsicherheit eine wichtige Eigenschaft.


    Wenn man nun eine extra vertrauenslos geschaffenes Wertaufbewahrungsmittel hat, dann bewegt man sich in einer Mentalität, wo derjenige der Held ist, der mit wenig Aufwand viel bekommt. Das ist aber kein Fundament für eine Gesellschaft.

  • Dann drehen wir uns im Kreis mit der Diskussion. Haben wir ja jetzt schon ausführlich besprochen, warum der Vergleich nicht aufgeht.

    Seh ich nicht so.


    a) das ist eine unterkomplexe Darstellung.

    Bei der aktuellen Finanzwelt kann man nicht nur ein paar Serverzentren gegen BTC Server aufrechnen. Das was mit BTC mitgelöst wird, ist bei aktuellen herkömmlichen Buchgeld in externe Abteilungen und Prüfungsanstalten ausgelagert. IT-Security, Compliance Systeme, physische Sicherheit der Anstalten, Qualitätssicherung, Datensicherheit, ...

    Also alles was den "Trust" generiert, müsste fairerweise als Kosten eingerechnet werden. Bei BTC wird dieser Trust per Mathematik verifiziert. Das kostet Energie. Bei herkömmlichen Buchgeld ist dieser Trust auch nicht einfach "da" und muss erzeugt und sichergestellt werden.


    Das Design von BTC löste 2 Probleme im dezentralen Zahlungsverkehr:

    I) Trustless Payments ohne Zentralstelle (zentraler Ledger auf einer verteilten Datenbank)

    II) initial Einführung einer Währung (Minting/Mining durch verifizierung)


    Ohne das Minting, gäbs keine Marktdurchdringung, ein funktionierender Prototyp der theoretisch funktioniert, den aber keiner verwendet.

    BTC hat damit das Bootstraping Problem lösen können.


    b) Das Minting ist aktuell ein Problem an Sich.

    Es wird soviel gemined, also Blöcke signiert weil man eine Prämie bekommt.

    Prämie hoch => viel Mining - was direkt mit dem Kurs zusammenhängt.

    BTC-Kurs hoch => viel Mining

    Strom-Kosten hoch => wenig Mining

    Technologischer Fortschritt => viel Mining (CPU->GPU->FPGA->ASIC->Single Purpose ASIC, ... ) oder wenig mining, das gleicht sich aus.


    Richtig Viele Teilnehmer haben aktuell einen hohen Incentive zu minen, weil das einen hohen ROI hat.

    Je mehr minen, desto schwieriger wirds für alle, da sich die Rechenaufgabe erschwert. Das ist ein Selbstanpassendes System.


    Die Prämie fürs Minen sinkt alle 4 Jahre um 50%.

    pasted-from-clipboard.png


    Jedesmal wird die Prämie halbiert. um das Mining auf Lange Sicht abzuschaffen und zum schluss nurmehr eine digitale Währung zu haben.


    Wenn jetzt die Prämie sich halbiert, müsste der Kurs sich verdoppeln damit es gleib bleibt für den Miner Break-Even. Oder der Strompreis sich halbieren.

    Somit sollte irgendwann den Break-Even Richtung Transaktionsgebühren schieben und damit das Mining Verhalten ändern.

    Das Thema Energiekosten "sollte" sich damit in den Hintergrund begeben nach der "Anlaufzeit".


    Da die Prämie sinkt, müssten Markt-Teilnehmer im Mining Business aus dem Markt fallen und sich der Markt verringern. Vielleicht hätte das mit kürzeren Intervallen passieren sollen. War aber 2008 schwierig vorherzusagen.


    Damit ist aber nicht sichergestellt, ob nach der "Minting" Phase die "Operational Phase" auch funktioniert. Dann müssten Leute die Währung verwenden und auch Transaktionen durchführen und Gebühren an die Verifizierer zahlen.

    Eventuell fallen dann die expliziten Miner wieder weg, und lokale Rechner können das Mining wieder durchführen, nur durch den Betrieb der Wallet, so wie zu Beginn 2009/10.

    Oder es kollabiert dann. Ist auch nicht ausgeschlossen.


    Die anderen Themen und Probleme wie Skalierbarkeit sind weiterhin Bottlenecks, und bleiben ungelöst, auch nach der Minting Phase.


    ### ### ###


    Wie auch immer. Immer wenn mir neue "crypto" Enthusiasten gegenübertreten und mir die aktuelle Shitcoin empfehlen wollen, frag ich sie ob sie mir BTC erklären können. Nichtmal den Hash der verwendet wird kann mir einer erklären. Oder wie Proof of Work bei BTC implementiert ist.


    Ob er mit BTC oder auch der aktuellen Shitcoin schonmal was gekauft oder bezahlt hat, auch Fehlanzeige. Mit Bitcoin irgendwelche Shitcoins auf Shitcoin-Börsen kaufen zählt da nicht mit. Das sind alles keine "Währungen" mehr im Sinne von Währungen.


    2011/2012 war der Abwehrkampf gegen Bitcoin in etwa, die Diskussion ob BTC überhaupt eine Währung sei. Mit BTC konnte man sich ein Bier in (speziellen) Pubs und Socken online kaufen.

    Jetzt ist es umgekehrt. Bitcoin wird hartnäckig als Währung bezeichnet, aber keiner mehr verwendet Bitcoin als Währung und es gibt keine Zirkulation mehr. Jetzt ist es nurmehr ein virtuelles Börsenspekulationsobjekt wo ich den Mehrwert nicht erkennen kann. Ein weiteres Finanzderivat. Der Markt entscheidet ob das Finanzderivat einen Wert hat oder nicht. Folglich sind auch die Kosten für dieses Finanzderivat vom Markt eingepreist. BTC ist nicht das einzige etwas das Energie "verschwendet".


    Immer das Selbe. Leider.


    Die Kryptobörse *Namen-Einfügen* ist pleite.


    NEXT.

  • Vielleicht ist mein Ansatz zu pessimistisch:
    Jedes Wertaufbewahrungsmittel, das den Wert nicht in sich selbst hat, beruht auf der Annahme einer in Zukunft funktionierenden Gesellschaft.

    Entweder man kann es direkt brauchen, dann müsste man Brennholz oder Trockenfleisch horten.

    Oder man hat einen dauernden Nutzen davon, wie etwa bei Immobilien. Die sind nur soviel wert wie die Gesellschaft stabil und vorhersehbar agiert, der sie unterstehen. Deswegen ist eine Villa in St-Moritz interessanter als eine Bananenplantage in Vietnam, obwohl man mit einer Villa in St-Moritz eigentlich genau gar nichts anfangen kann.

    Oder man vertraut darauf, dass in Zukunft andere genauso glauben, dass sie mein Wertaufbewahrungsmittel ebenfalls wieder gegen etwas anderes eintauschen können, d.h. dass diese noch später von wieder anderen ebenfalls angenommen wird.

    Deshalb ist Rechtsicherheit eine wichtige Eigenschaft.

    Ist doch aber mit allen Tauschmitteln so. Entweder der Empfänger kann es direkt brauchen oder er geht davon aus, dass er später etwas dafür bekommt, das er brauchen kann. Sonst würde der Tausch ja überhaupt keinen Sinn machen.


    Das, was normalerweise als Geld verwendet wird oder wurde hat allerdings klassischerweise keinen allzu hohen inneren Wert. Unsere bunten Papierzettelchen schon mal gar nicht, aber auch frühere/ältere Arten von Geld haben/hatten fast keinen inneren Wert:


    - Gold wird zwar in der Industrie verwendet (ca. 0.5t/Jahr bei ca. 3000t/Jahr Förderung), ist dort aber im Vergleich zu Silber oder Aluminium eher eine Randerscheinung. Der größte Anteil an Gold geht in Schmuck oder fungiert als Wertaufbewahrung. Und warum Gold im Schmuckbereich eine so hohe Wertstellung hat, kann man sich ebenfalls mit der Wertaufbewahrungsfunktion erklären. Ansonsten könnte man das schöne Blinkerzeug auch mit deutlich häufiger vorkommenden Materialien herstellen.


    - Weitere Arten an historischem Geld: Muscheln, Pfeilspitzen, Kauri-Schnecken, Rai-Steine, Zigaretten. Der innere Wert von all diesen war zum entsprechenden Zeitpunkt deutlich geringer als ihr Gegenwert als Tauschmittel.


    D.h. der Wert von Geld und eben auch von offiziellen, staatlichen Währungen ist unvermeidlich mit dem Vertrauen verbunden, dass man auch morgen noch etwas dafür bekommt. Möglichst auch nicht allzu viel weniger, als man selbst dafür gegeben hat.


    Zum Thema Rechtssicherheit: Welches Recht hast du denn an deinen Euros? Du hast das Recht deine Schulden und die Pflicht deine Steuern damit zu bezahlen. Aber das war es im wesentlichen auch schon. Es gibt kein Recht darauf, dass du irgendetwas für Euros kaufen kannst oder dass du sonst irgend etwas dafür bekommst.

  • Wenn man nun eine extra vertrauenslos geschaffenes Wertaufbewahrungsmittel hat, dann bewegt man sich in einer Mentalität, wo derjenige der Held ist, der mit wenig Aufwand viel bekommt. Das ist aber kein Fundament für eine Gesellschaft.

    Ich bin mir nicht ganz sicher, was du damit meinst. Auch in unserem jetzigen Geldsystem sind diejenigen die "Helden", die mit wenig Aufwand viel bekommen. Daran kann Bitcoin nichts ändern. Aber ein paar der unfairen Bedingungen können geglättet werden. Ich habe z.B. im jetzigen System keinerlei Möglichkeiten selbst Geld zu erschaffen, während das ein paar wenigen Auserwählten (Zentralbanken, Geschäftsbanken) sehr wohl mit wenig Aufwand möglich ist (siehe Geldschöpfung). Im Bitcoin-System kann jeder mit entsprechend Aufwand an der Geldschöpfung teilnehmen.

  • und

    eCash und BTC sind nicht direkt miteinander vergleichbar. da liegen 2 jahrzehnte dazwischen.


    eCash/DigiCash kommt aus den 80ern und 90ern. Da war das eine Form von digitalem Bargeld. sozusagen ein digitaler Scheck oder Gutschein als Datei Austausch. Cryptografie war damals noch nicht soweit, oder wenn doch, nicht legal für Privatpersonen verwendbar und streng "Military-Grade".


    Zu dem zeitpunkt tobten grad die "Crypto Wars".


    im Zuge des Kontrollverlusts der US Regierung als sie die Crypto Wars verloren hatten, kein Veto mehr auf "harte Crypto" welche keinen Exportbeschränkungen mehr unterlagen -

    Crypto im Sinne vom Ursprünglichen Wort her für Cryptographie, nicht Crypto aka Shitcoin!!!


    - konnten die Crypto-Anarchisten und Cypherpunks sich durchsetzen und sowas profanes wie "SSL" im Browser konnte erstmals legal verwendet werden. Das hat erst private "Telebanking" in den 90ern möglich gemacht.


    Das ist dann die Basis für Bitcoin und Wikileaks geworden. Cryptografie Technologie.


    Bitcoin hat dann den DigiCash "Bargeld Gutschein" Gedanken lose weiter gedacht und die dezentrale "Zero-Trust" Idee eingbracht.


    Da liegen auch 20 Jahre Digitalisierung und die Befreiung der Cryptografie dazwischen. Und 2007 war mit dem Fall von LehmanBrothers auch eine massiver Trust Verlust in das Finanzsystem ein Accelerator für Bitcoin.


    DigiCash war ein Ansatz für digitales Bargeld. Bitcoin ist auch ein Ansatz für digitales Bargeld. BTC ist aber viel mehr.


    - Unit of Account ist BTC aktuell sicherlich nicht, viel zu volatil.

    Das ist relativ.

    Andere Währungen sind auch sehr volatil und sind trotzdem lokale Währung und Unit of Accountant.

    pasted-from-clipboard.png


    - Tauschmittel schon eher. An Statistiken hierzu ranzukommen ist aber nicht einfach.

    hmm, eigentlich ist die Blockchain ja öffentlich einsehbar :winking_face:


    Ich denke aber nicht, dass BTC ein Tauschmittel ist für Geschäfte. Es gibt für mich defakte keine online-Shops mehr welche BTC einfach akzeptieren.

    Wenn dann nur über einen Zahlungsdienstleister welcher sofort wechselt und dem Shop in FIAT gutschreibt. Aber auch das hatte seinen Peak schon vor Jahren.


    Man könnte höchstens argumentieren, dass der Wert bisher über die Jahre hinweg immer angestiegen ist... dass der Wert also nicht verloren ging. Werden Aktien in einer inflationären Umgebung als Wertspeicher gesehen?

    dann ists aber auch mehr so ein Spekulationsobjekt. Währung ist es dann keine mehr.

    Zertifikate auf Schweinebäuche welche ich über Börsen handle...


    Oder generell ist BTC jetzt so aufwendig und ich kanns lokal fast nicht mehr verwenden, oder mobil am Handy... wie lang ist die Blockchain grad?

    Wer hat mitgestoppt, wie lang dauert es die Blockchain in sein Wallet zu synchen und zu verifizieren?


    Wie lang dauert eine Verifikation einer Zahlung gegen meinen lokalen Ledger ob auf dem aktuellen zahlenden Account auch die Summe gedeckt ist?


    Deshalb lassen leute ihr BTC-Geld auf Börsen rumliegen und verwenden Börsen als Zahlungsdienstleister. Tja, da bleib ich bei meiner Hausbank als Zahlungsdienstleister, da hab ich eine konservative staatliche Einlagensicherung. BTC hat jetzt keinen Mehrwert aktuell zu meiner Hausbank wenn ich bei BTC auf zentrale Zahlungsdienstleister angewiesen bin.



    Das ist für mich der Punkt. Bitcoin ist aktuell alles mögliche, aber keine Währung mehr.


    2011/2012 war das umgekehrt. Da konnte man BTC als Währung recht gut verwenden. Wallet war am Handy. Transkationen gingen schnell. Es gab Geschäfte welche gegen BTC verkauften. Auch Bier in Pubs, Pizzas, ... ging damit. Die Diskussion war aber immer ob BTC als Währung bezeichnet werden könnte. Es konnte sich, bis auf ein paar cyherpunks halt echt niemand eine Währung abseits einer Staatlichen Institution vorstellen. Da fehlte lange Jahre die Denkkraft dazu.


    Jetzt gründet irgendwer die nächste Shit/Altcoin und wird instant als Währung bezeichnet. Hat 100% seiner pre-mined Coins im Wallet und will die anderen verkaufen.




    Nur Manager welche mir eine "zentrale" Blockchain als "the next Thing" erklären wollen, sind von mir tiefer in der Verachtung als Shitcoin Owner.

  • - Wertaufbewahrung... schwierig. Aufgrund der Volatilität eher nicht. Man könnte höchstens argumentieren, dass der Wert bisher über die Jahre hinweg immer angestiegen ist... dass der Wert also nicht verloren ging. Werden Aktien in einer inflationären Umgebung als Wertspeicher gesehen?

    Aktien ja. Mehr Sachwert als eine Unternehmesnbeteiligung geht ja nicht mehr. Immobilien und Gold überwiegend auch, Krypto nein.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Das ist für mich der Punkt. Bitcoin ist aktuell alles mögliche, aber keine Währung mehr.

    Das kommt weils keiner mehr ausgeben will für profane Dinge. Warum auch. Dafür lieber das inflationäre Geld nutzen, was entweder in Bitcoin gespart wird oder für Lebensmittel ausgegeben wird. Möglichst schnell weg damit. Guck dir den All Time Chart an. Oder den Campbell Suppenindex. Nach 2017 und dem erneuten Run 2021 hat das die mehrheit der Bitcoiner verstanden. Genutzt wird es zur Zeit nur von denen, die "genug" davon haben. Zum Testen, Spielen, Ausprobieren. Alle anderen halten die Kröten zusammen und warten auf die Adaption. Und den Verfall des jetzigen Systems.


    Bitcoin ist die Währung der Zukunft. Solider als Gold im Layer 1 und benutzbarer als Bargeld im Layer 2.

  • Das ist relativ.

    Andere Währungen sind auch sehr volatil und sind trotzdem lokale Währung und Unit of Accountant.

    Keiner kauft deshalb auch freiwillig und ohne Not argentinische Peso, venezoleanische Boliveres, Simbabwe Dollar(?) oder türkische Lira.


    MfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Keiner kauft deshalb auch freiwillig und ohne Not argentinische Peso, venezoleanische Boliveres, Simbabwe Dollar(?) oder türkische Lira.


    MfG

    Wäre anders, wenn man darin die Zukunft sehen würde und gute technische Gründe dafür hat oder?

  • Das hat mit Vertrauen nichts zu tun. BTC würde ich immer empfehlen auf einem selbst generiertem Paper Wallet im Safe liegen zu lassen. Ich trage mein "Vermögen" ja auch nicht vollständig Bar und Cash immer in meiner Börse spazieren wenn ich durch die Rambla schlendere.

    Und ich lagere den weitaus größten Teil meines Vermögen eben nicht daheim im Safe sondern bei diversen Banken im Vertrauen darauf, dass ich an das Geld auch wieder heran komme. Sowohl meine Regierung als auch die EU garantieren mir dies.


    Wenn ich das Geld auf einer Kryptoböse auf den Bahamas liegen lasse garantiert mir niemand irgendwas.


    Dazu kommt noch, dass Kryptoraub sehr verbreitet scheint, während ein Bankraub, der Privatpersonen betrifft quasi nicht vorkommt. Was noch vorkommt ist Betrug bei Unternehmen mit Auswirkungen auf den Wert der Aktien (siehe Wirecard), aber das Problem lässt sich durch Diversifizierung lösen.


    AN BTC stinkt sehr vieles. Z.B. warum viele der Leute mit riesigen BTC Vermögen aus den Anfangszeiten diese niemals anfassen. Das ist vollkommen unlogisch, denn jeder mit Verstand würde ein solches Vermögen unbedingt diversifizieren wollen. Wahrscheinlich ist ein großer Teil der BTC schlichtweg "tot".

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • hmm, eigentlich ist die Blockchain ja öffentlich einsehbar :winking_face:

    Ja, aber es ist halt nicht so einfach zu erkennen, ob eine Transaktion tatsächlich für einen Einkauf genutzt wurde, ob was an eine Kryptobörse transferiert wurde oder ob da jemand einfach nur seine Coins auf ein anderes Wallet umgezogen hat.

    2011/2012 war das umgekehrt. Da konnte man BTC als Währung recht gut verwenden. Wallet war am Handy. Transkationen gingen schnell. Es gab Geschäfte welche gegen BTC verkauften. Auch Bier in Pubs, Pizzas, ... ging damit. Die Diskussion war aber immer ob BTC als Währung bezeichnet werden könnte. Es konnte sich, bis auf ein paar cyherpunks halt echt niemand eine Währung abseits einer Staatlichen Institution vorstellen. Da fehlte lange Jahre die Denkkraft dazu.

    All meine Erfahrungen dazu habe ich nach 2013 gemacht. Auch in den letzten Jahren noch. Einkaufen mit Bitcoin geht, aber nur bei wenigen Händlern und inzwischen zunehmend unter KYC-Maßnahmen.


    Was die Nutzung am Handy angeht: Dort die vollständige Blockchain runterzuladen und zu verifizieren ist inzwischen viel zu aufwändig. Aber es gibt ja genügend leichtgewichtige Wallets fürs Handy. Die sind dann zwar nicht zero-, sondern nur low-trust, aber für "Taschengeld"-Einsätze sollte das gut genug sein.

  • A) du kannst das immer noch diversifizieren bei diversen börsen, wie dein vorschlag. Gibt auch in DE/AT Börsen welche unters bankenrecht fallen und lizenzten etc von der Finanzmarktaufsicht brauchen.

    B) dein Ansatz geht eben komplett am problem vorbei. Wenn du dein Geld eben nicht bei einer Bank liegen haben möchtest, dann ist das keine lösung vorzuschlagen das geld bei banken liegen zu lassen. :confused_face:


    jo, da sind schon genug BTC's auf Festplatten verschrottet worden und nicht rekonstruierbar/tot.

  • Keiner kauft deshalb auch freiwillig und ohne Not argentinische Peso, venezoleanische Boliveres, Simbabwe Dollar(?) oder türkische Lira.


    MfG

    wenn du argentinier bist und dein gehalt in pesos ausbezahlt bekommst. zum Beispiel.